Schonende Traumatherapie 2016

Schonende Traumatherapie 2016 Durch den Einsatz ressourcenorientierter, konfrontativer Behandlungstechniken können die evidenzbasiert wirksamen Prinzipien traumatherapeutischer Behandlungen, unabhängig von einer Ausrichtung auf bestimmte Therapieverfahren oder Therapieschulen, auch bei Patienten mit komplexen Traumfolgestörungen und dissoziativen Störungen zur Anwendung gebracht werden. Zudem lassen sich die vielfältigen Möglichkeiten zur Aktivierung von Bewältigungsressourcen nutzen, um zumindest auf der imaginären Ebene das nach holen zu können, was in der traumatischen Situation gefehlt hat und um Erfahrungen von Bewältigung zu gewinnen. Damit wird es möglich, schon sehr frühzeitig direkt an der Traumafolgesymptomatik zu arbeiten. Längere vorbereitende Phasen einer stabilisierenden psychotherapeutischen Behandlung sind dann nur noch in Ausnahmefällen erforderlich. Das Curriculum Schonende Traumatherapie 2016 vermittelt Grundlagen, geht aber auch auf aktuelle Entwicklungen in der Traumatherapie ein. In jedem Seminar wird die Umsetzung der Thematik durch praktische Übungen unterstützt. Schonende Traumatherapie – Einsatz traumakonfrontativer Techniken (1. und 2. Juli 2016) Nach dem aktuellen Stand der empirischen Evidenz sollten spezifische Traumafolgesymptome nach Möglichkeit durch eine konfrontative Bearbeitung der zugrundeliegenden belastenden Erinnerungen behandelt werden. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass die frühesten oder schlimmsten traumatischen Erinnerungen zuerst bearbeitet werden müssen. Vielmehr bietet es gerade in der Behandlung von Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen Vorteile, von belastenden Alltagssituationen aus, in die traumakonfrontative Arbeit einzusteigen. Hierbei erlaubt die Bildschirm‐ bzw. Beobachtertechnik eine kontrollierte und besonders gut dosierbare konfrontative Bearbeitung der Traumafolgesymptomatik. Indikation und Vorgehensweise werden im Detail vorgestellt und geübt. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf den bedarfsweisen Einsatz schonender konfrontativer Bearbeitungstechniken zur Distanzierung, Ressourcen‐
aktivierung und Veränderung traumatischer Narrative gelegt. Behandlung von Patienten mit Dissoziativen Störungen (7. und 8. Oktober 2016) Dissoziative Störungen lassen sich als generalisierte Beziehungsstörungen verstehen und sind in besonderem Maße durch Vermeidungsverhalten gekennzeichnet. Die Förderung der Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung und der Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen sind daher besonders wichtige Behandlungsziele. Behandlungsstrategien, die speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit Dissoziativen Störungen ausgerichtet sind, werden vorgestellt und praktisch geübt. Auf notwendige Modifikationen der konfrontativen Behandlung bei Patienten mit Dissoziativen Störungen wird detailliert eingegangen. Termine: jeweils Freitag 16.00 – 21.00 und Samstag 9.00 bis 14.00 (12 UE, WB Punkte beantragt) Ort: Bibliothek der Klinik für Psychosomatische Medizin, Langerstr. 3, 1. Stock, 81675 München Veranstalter und Dozenten: Prof. Dr. med. Martin Sack, Dipl.‐Kunstther. Barbara Gromes Teilnahmegebühren: 280 Euro pro Seminar Anmeldung: bitte per e‐mail an: [email protected] (Die Teilnehmerzahl ist auf 21 Personen begrenzt) www.martinsack.de