Hauszeitung - und Pflegeheim Ruhesitz

News
Nr. 85 / Juni 2016
Alters- und Pflegeheim Ruhesitz
Zelgstrasse 2, 8222 Beringen
Telefon 052 685 16 51
www.pflegeheim-ruhesitz.ch
[email protected]
Unregelmässig erscheinende Hauszeitschrift für interessierte Personen
En urchigi Wohngmeinschaft
Am 9. März 2016 lud das Seniorentheater Hallau im
Ruhesitz zum Theater­stück «En urchigi Wohngmeinschaft», geschrieben von Hans Wälti, ein.
Schon kurz nach dem Mittagessen ging im Mehrzwecksaal ein reges Schaffen los. Kulissen, Velo,
Tisch, Stühle und viele andere Dinge wurden von der
Theatergruppe eigenhändig aufgestellt und eingerichtet. Da wurde noch die Beleuchtung angepasst, und
dort bekam die Schauspielerin noch den letzten Tupf
Schminke verpasst. Ja, ein Hauch von Nervosität lag
in der Luft, geradeso, wie es sich für einen grossen Plötzlich tauchte ein gut betuchter Interessent auf, der
Auftritt gehört.
auch schon eine tüchtige Hilfskraft, einen fröhlichen,
charmanten und wortgewandten Italiener, angestellt
hatte. Der schien jedoch mehr Augen für die hübsche
Pöstlerin als für die viele Arbeit am Hof zu haben!
Um 14.30 Uhr war der Saal bis fast auf den letzten Platz besetzt. Die Regisseurin Esther Schlatter
begrüsste alle Anwesenden und stimmte uns auf das
Mit viel Überredungskunst und nicht ganz ohne
Stück, das in wenigen Minuten begann, ein.
Schwindelei konnte der reiche Herr die Behörden des
Den Anfang machten die lustige Magd und der boden- Dorfes davon überzeugen, dass sie alle, Knecht, Magd,
ständige Knecht, welche beide auf einem lottrigen und Pöstlerin, Italiener und er selber, eine sehr «urchige
etwas verwahrlosten Bauernhof ihr Zuhause gefunden Wohngmeinschaft» im nun neu renovierten Bauernhatten. Ihrem regen Gespräch war zu entnehmen, dass hof abgeben würden. Und so endete das erfrischende
sie nur noch eine Gnadenfrist auf ihrem so geliebten Theaterstück mit einem wahrhaftigen Happy End!
Hof hatten, nämlich solange, wie die betagte Kuh noch
munter frass und sich am Leben erfreute. Da musste Nochmals herzlichen Dank den Senioren von Hallau
eine Lösung gefunden werden. Doch die Höhle, die für den schönen Nachmittag, der in unsere «Wohngeder Knecht in der Nähe gefunden hatte, konnte wohl meinschaft» eine willkommene Abwechslung brachte.
nicht die neue Wohngelegenheit für die beiden sein …
Yvonne Schwaninger
Ruhesitz-News
Nr. 85 Juni 2016
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Mitarbeiterin des Monats März 2016
Beatrice Hirsiger wurde mit folgendem Text zur Mitarbeiterin des Monats März 2016 vorgeschlagen:
«Sie gibt sich grosse Mühe im Einarbeiten neuer Mitarbeiter und zeigt eine grosse Hilfsbereitschaft, auch
in der Begleitung neuer Praktikanten und Schüler. Sie
haben sie sehr gerne und fühlen sich sehr wohl in der
Zusammenarbeit mit ihr. Sie fördert so auch die gute
Atmosphäre im Team!»
anschliessend eine Lehre als Pflegerin FASRK zu
absolvieren. So durchlief ich dann die 21⁄2 Jahre und
schloss erfolgreich ab.
Was schätzt du am meisten an der Arbeit mit unseren Bewohnern?
Kein Tag ist wie der andere. Ich habe eine sehr
abwechslungsreiche Arbeit. Der Austausch zwischen
Bewohnern und Mitarbeiter ist sehr gut, was mir sehr
wichtig ist.
Was sind die bisher für dich besonders schönen
Erlebnisse, die du im Ruhesitz geniessen durftest?
Ich möchte die Erlebnisse mit den Bewohnern, Kolleginnen und Kollegen nicht auf einzelne Erlebnisse
reduzieren. Es gab und gibt so viel Schönes. Mir ist
aber wichtig, dass die Mitarbeiter und Bewohner gut
harmonieren, damit sie sich wohlfühlen im Ruhesitz.
Möchtest du noch etwas hinzufügen bezüglich der
Arbeit im Ruhesitz?
Ich empfinde die Zusammenarbeit im Team als sehr
friedlich und angenehm. Schön finde ich auch das
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Wahl als Mitar- grosse Vertrauen, welches den Mitarbeitenden entgegengebracht wird.
beiterin des Monats März.
Was sind deine Hobbys zum Ausgleich zur Arbeit?
Wie viele Jahre arbeitest du schon im Ruhesitz?
Ich bin schon sieben Jahre im Altersheim als Grup- Ich habe viele Interessen. U.a. liebe ich die Arbeit im
Garten, das Spazieren mit dem Hund Lia meines Sohpenleitung in der Pflege zu 40% tätig.
nes und unsere Katze Jerry. Ein weiteres Steckenpferd
Wie war dein beruflicher Werdegang? Was hat dich ist das Theaterschminken bei Aufführungen im Trotbewogen, eine pflegerische Ausbildung zu absol- tentheater. Ich bin aber auch ganz einfach gerne untervieren?
wegs und mit der Familie und Freunden zusammen.
Als Kind haben die weissen Häubchen und die Trach Weisst du schon, was du mit diesem kleinen Zustupf
ten bei den Diakonissinnen auf mich eine Faszination
machen wirst?
ausgeübt, und ich habe immer sehr gerne geholfen.
Ich wollte eigentlich mit Kindern arbeiten, und des- Ja, ich kaufe mir eine «Rändlischere» mit einem lanhalb hätte ich gerne eine Ausbildung als Kleinkin- gen Stiel. Falls das Geld nicht reicht, komme ich gerne
dererzieherin gemacht. Im Alter von ca. 15 Jahren nochmals vorbei!
bekam ich aber die Möglichkeit, in einem Pflegeheim Vielen Dank für das Interview und nochmals herzlizu arbeiten. Diese Chance nahm ich wahr, machte ein che Gratulation.
Praktikum als Schwesternhilfe und erhielt die Offerte,
Doris Frosini
«Kleinere Gartenarbeiten» werden gerne
­ausgeführt. So gilt es im Frühling, die Blumenund Gewürzkisten zu bepflanzen.
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Mitarbeiterin des Monats April 2016
Yvonne Schwaninger wurde mit folgendem Text zur
Mitarbeiterin des Monats April vorgeschlagen:
«Wir vom Zelg schlagen Yvonne Schwaninger vor, da
sie im März eine grosse Hilfe in der Betreuung und
Aktivierung von unseren Bewohnern war. Sie nahm
sich zuvorkommend und mit viel Geduld und Fröhlichkeit den Bedürfnissen der Bewohner an. Wir danken ihr für ihre Unterstützung.»
Liebe Yvonne, wir gratulieren dir ganz herzlich zur
Wahl als Mitarbeiterin des Monats. Wir freuen uns
sehr für dich und möchten dir gerne ein paar Fragen
stellen, um dich den Lesern vorzustellen.
Wie lange arbeitest du schon im Ruhesitz?
Ich arbeite nun bereits 21⁄2 Jahre in der Aktivierung
im Ruhesitz.
Wie war dein beruflicher Werdegang?
Zuerst habe ich die einjährige Ausbildung zur Pflege­
assistentin im Spital Schaffhausen absolviert und
gleich anschliessend die Bäuerinnenschule besucht.
Danach habe ich während einem Jahr im Altersheim
in Trogen gearbeitet. Daraufhin war ich während drei
Sommer auf der Alp mit einer Familie mit drei Kindern, und während der Winterzeit war ich als Familienhelferin im Glarnerland tätig. Ausserdem habe ich
noch sieben Monate in Kanada auf einem Hof verbracht. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz war ich
mehrere Jahre als Familienhelferin im Kanton Schaffhausen tätig. Anschliessend habe ich begonnen, im
Altersheim Ramsen auf der Pflege zu arbeiten. Dort
habe ich auch die verkürzte Ausbildung zur Fachfrau
Gesundheit abgeschlossen.
Was hat dich dazu bewogen, einen pflegerischen
Beruf zu erlernen?
Der Kontakt mit Menschen und die schönen Begegnungen mit ihnen haben mich schon immer fasziniert.
Was sind für dich besonders schöne Erlebnisse mit
den Bewohnern? Bei deiner Arbeit?
Es bereitet mir sehr viel Freude, mit den Bewohnern
Zeit zu gestalten und dabei ihre Geschichte zu integrieren, zum Beispiel mit ihnen zu kochen, backen,
spazieren oder Blumenkistli zu bepflanzen. Meistens
erinnern sich die Bewohner bei solchen Tätigkeiten
an früher und beginnen aus ihren Erinnerungen zu
erzählen. Manchmal trauen sich die Bewohner auch
viel zu wenig zu, und bei diesen alltäglichen Tätigkeiten entdecken sie ihr Können und ihr Wissen wieder,
und das bereitet ihnen natürlich, wie auch mir, sehr
viel Freude.
Dann gefallen mir besonders die verschiedenen Aktivitäten und Anlässe für die Bewohner, wie zum Beispiel die Modeschau, die kosmetischen Angebote,
die Besuche an der Herbstmesse, im Zirkus und die
besondere Beachtung, welche Feiertagen wie Ostern
und Weihnachten geschenkt wird. Ich finde es schön,
dass den Bewohnern die Möglichkeit geboten wird,
nebst den internen Aktivitäten auch am regionalen
Geschehen teilzunehmen.
Möchtest du noch etwas hinzufügen bezüglich der
Arbeit im Ruhesitz?
Ich schätze es sehr, wie sich die Zusammenarbeit
mit den Pflegeteams mittlerweile eingespielt hat. Wir
tauschen oft Ideen aus, und sie machen mich auf die
Bedürfnisse ihrer Bewohner aufmerksam, sodass ich
individuell darauf eingehen kann.
Wenn Du nicht am Arbeiten bist, was sind deine
Interessen bzw. Hobbys?
Wenn ich nicht am Arbeiten bin, sitze ich am liebsten
auf dem Pferd. Ich verbringe so viel Zeit wie möglich
in der Natur, nebst dem Reiten auch beim Wandern.
Ausserdem habe ich noch vier Patenkinder, mit denen
ich sehr gerne zusammen bin, und zwischendurch
lese ich auch gerne ein gutes Buch.
Liebe Yvonne, vielen Dank für das Gespräch. Zu
guter Letzt würden wir noch gerne wissen, was du
mit den 100 Franken vorhast, welche jede Mitarbeiterin des Monats vom Haus erhält?
Diese werde ich in mein Hobby, dem Reiten, investieren!
Doris Frosini
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Neu: «Bijoux-Nagelkosmetik» im Ruhesitz
Wir freuen uns, Ihnen eine neue Dienstleistung im Ruhesitz vorstellen zu können.
Bei einem Begrüssungsapéro im April stellte Frau Jacqueline Deriu
sich und ihr Kosmetikangebot den Bewohnerinnen und Bewohnern vor. Frau Deriu bietet Hand- und Fusskosmetik, Enthaarungen
sowie Gesichtsanwendungen an. Das sind unter anderem Manicure
mit und ohne Lack, Enthaarungen mit Warmwachs, Wimpernfärben oder Brauenkorrekturen. Sie bietet ihren Service jede Woche
entweder am Donnerstag oder am Freitag im Ruhesitz 1. Stock an.
Herzlich
willkommen!
Wir freuen uns, ob befristet
oder als länger­fristigen Aufenthalt, folgende Personen
bei uns begrüssen zu dürfen:
Frau Ruth Hallauer
Frau Franziska Blanc
Frau Leonora Gianotti
Frau Vreni Fisch
Herr Victor De Quervain
Herr Dieter Hoeltz verbrachte einige Ferientage im
Ruhesitz.
Neuigkeiten bei
den Mitarbeitern
Wir freuen uns, dass Frau
Daniela Wallnöfer unser
Team im Ruhesitz ersten
Stock verstärken wird und
wünschen ihr einen guten
Start. Frau Daniela Tanner
übernimmt ab Mai eine neue
Aufgabe und ist nicht mehr
im Ruhesitz angestellt. Wir
danken Frau Tanner für ihren
Einsatz und wünschen ihr
für die Zukunft alles Gute.
Wir freuen uns, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner, ihre
Angehörigen und auch das Personal vom Ruhesitz von diesen
Angeboten profitieren können. Das Wohlbefinden und die Schönheit im
Alter sind uns ein grosses Anliegen. So wird das Angebot im Ruhesitz
nebst dem Coiffeursalon von Frau Kühnis, der Pedicure von Frau Schwab
mit dem neuen «Wellnessangebot» von Frau Deriu wunderbar abgerundet.
Wir möchten Ihnen Frau Deriu nachfolgend noch etwas genauer vorstellen: Ihr beruflicher Werdegang führte sie zuerst in die Ausbildung zur
Gärtnerin. Nach der Lehre entschied sie sich schon bald, ihre Leidenschaft
für die Kosmetik-Branche umzusetzen. Nach einem Ausbildungspraktikum bildete sie sich durch Schulungen und Weiterbildungen als Nagel­
designerin und Make-Up-Artistin aus.
Seit sie mit der Ausübung ihrer Tätigkeit in der Kosmetik-Branche erfolgreich begonnen hat, ist es ihr wichtig, herauszuspüren, was ihre Kundschaft von ihr und von ihrem Service erwartet. Für sie ist es ganz klar, dass
die Kundinnen und Kunden nicht nur einfach die Dienstleistung erhalten,
sondern dass sie versucht, aus etwas Kleinem (z.B einer Manicure) ein
grosses Erlebnis zu machen. Hier gehört ein «Guetzli zum Kafi» genauso
dazu wie ein gutes Gespräch. Wenn sie dank ihrer Tätigkeit dazu beitragen kann, schöne Momente zu kreieren, macht sie das mit grosser Freude.
Aus dieser Einstellung, gepaart mit den Erfahrungen aus den letzten acht
Jahren in ihrem eigenen Geschäft «Bijoux-Nagelkosmetik» in Thayngen,
kam der Gedanke auf, dass sie die schönen Momente auch einer älteren
Generation näherbringen könnte.
Der Start ist geglückt, und Frau Deriu durfte schon einigen unserer
Bewohnerinnen z.B. die Finger- oder Fussnägel verschönern oder sie in
Schönheitsfragen beraten. Sie freut sich auf
viele schöne und bereichernde Begegnungen
hier im Ruhesitz. Übrigens, ergänzend zu den
beliebten Cafeteria-Gutscheinen, können neu
auch Geschenkgutscheine «zum Wohlfühlen»
bei Frau Deriu im Büro bezogen werden.
Wir wünschen Frau Deriu weiterhin viel
Freude bei ihrer Arbeit im Ruhesitz. Schon
sieht man hier und da bei unseren Bewohnerinnen schön gestylte Nägel! Weiter so!
Doris Frosini
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Das Jahr 2015 – Bericht des Heimleiters Daniel Gysin
«Nichts ist so beständig wie der Wandel»
Heraklit von Ephesus um 540-480 v. Chr.
Diese seit vielen Jahren bestehende Weisheit begleitete auch mich im Berichtsjahr
2015 intensiv.
Als Betriebsleiter gerate ich zeitweise in
eine Zwickmühle: Einerseits sollte sich
der Ruhesitz ständig wandeln. Anpassungen und Veränderungen werden von allen
Beteiligten laufend gefordert. Andererseits wirkt sich
der dauerhafte Zwang zu Veränderungen ermüdend
aus und der Wandel gerät ins Stocken. Damit das
nicht eintritt, gilt es, das Unternehmen optimal auf
Veränderungen einzustellen. Dies gelingt, indem der
künftige Wandel analysiert und verschiedene erlebte
Stabilitätsstrukturen angewendet werden.
Ich erachte es als positiv, Veränderungen als Chancen
und Herausforderungen zu betrachten. In meinem
Wirkungsbereich möchte ich diese Chancen anpacken, um die Verantwortung zu einem «positiven
Wandel» zu übernehmen. Diese Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung und das damit verbundene
Streben nach optimalen Lösungen verschafft uns
Sicherheit und hilft, eine Stabilität und eine Sicherheit
im Leben zu erhalten. Durch den ständigen Wandel
auf einem gesunden Niveau bleiben wir zukunfts­fähig
und können weiterhin den Menschen im Ruhesitz ein
«Zuhause» und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Arbeitsstelle bieten. Wir weisen eine
sehr hohe Lebensqualität aus, obwohl unsere Bewohner im kantonalen Vergleich mit Bewohnern anderer
Heime tiefere Kosten haben und die Trägergemeinden lediglich die kantonal festgelegten Mindestbeiträge bezahlen.
Der Nachweis dieser hohen Qualität wird unter
anderem durch die Befragungen der Firma Optisysteme erbracht. Neben diesem standardisierten Beleg
der Qualitätssicherung erleben wir zusätzlich viele
Ermunterungen und Zeichen der Solidarität. Für die
vielen «schönen Begegnungen» danke ich Ihnen von
Herzen.
Wie eingangs erwähnt, stehen wir im ständigen Wandel. Deshalb erlaube ich mir eine Verknüpfung des
Rückblicks ins Jahr 2015 mit einem Ausblick in die
Zukunft.
Als Anlaufstelle für Altersfragen der Zweckverbands-
gemeinden und meinem Rucksack, welchen ich mir in meinem MAS-Studium
als Gerontologe erarbeitet habe, durfte
ich in mehreren Fachgruppen aktiv mitarbeiten. Als Mitglied der kantonalen
Alterskommission arbeite ich in einer
Untergruppe mit, welche die Schliessung
des kantonalen Pflegezentrums mit allen
seinen Auswirkungen zu koordinieren
versucht.
Das Kompetenzzentrum als Notwendigkeit
Wenn ich in die Zukunft blicke, so stelle ich fest, dass
das Projekt eines Kompetenzzentrums für Alters­
fragen in Beringen demnächst realisiert werden
sollte. Die gesellschaftlichen Entwicklungen, konkret
die immer älter werdende Gesellschaft, rechtfertigt
gar eine Dringlichkeit des Vorhabens. Die Entwicklung des zukunftsträchtigen Projektes des Zentrums
für Altersfragen auf dem Areal Frühling und die künftigen Signale der Gemeinden Beringen, Löhningen
und Siblingen über die weitere Zusammenarbeit sind
wegweisend. Wir stehen jetzt am Punkt, wo Entscheidungen getroffen werden müssen, die die Altersvorsorge in unserer Region entweder fördern, und dabei
Ressourcen optimal nützen, oder eben hemmen.
Mit grosser Spannung erwarte ich Signale der Politik,
ob der bisher erfolgreiche und kostengünstige Weg,
welcher den Gemeinden des Zweckverbandes eine
kompetente Altersbetreuung gewährleistet, weiter
beschritten wird oder ob die politischen Gemeinden
eine Parallel-Organisation entwickeln werden, die
eine Verwässerung der bisherigen Strategie darstellen
würde und für die Betroffenen mehr Unklarheit als
Klarheit mit sich ziehen würde – gleichzeitig wären
höhere Gesamtkosten unvermeidbar.
Der Ausbau des Ruhesitzes:
Eine Pflicht der lokalen Gesellschaft gegenüber
Anhand meiner Erfahrungen, meines Wissens und
der Ergebnisse der Spurgruppe und Baukommission stelle ich ganz klar fest, dass eine Erweiterung
des bestehenden Ruhesitzes unabdingbar ist, um
den Gemeinden Beringen, Löhningen und Siblingen
weiterhin eine gute Situation in der Altersarbeit zu
ermöglichen und um die Verpflichtungen des Leistungsauftrages erfüllen zu können. Der Ausbau wird
langsam aber sicher akut. Der bestehende Ruhesitz
benötigt schnellstmöglich Veränderungen, welche
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Nr. 85 Juni 2016
seit langer Hand vorbereitet wurden – im Jahr 2016
sind Entscheidungen fällig! Beachten wir die Veränderungen der umliegenden Altersorganisationen,
erkennen wir schnell, dass auch in Beringen Anpassungen gemacht werden müssen.
Die «Validation» als neue Dienstleistung
Als Mitglied der Aufsichtskommission des Berufsbildungszentrums engagierte ich mich als Vertreter
aller Alters- und Pflegeheime und des Ruhesitzes
aktiv in der Ausbildung künftiger Fachpersonen. Die
Verknüpfung der Vergangenheit mit der Zukunft zeigt
mir nicht nur positive Signale. Der demografischen
Entwicklung sowie dem prognostizierten Fachkräftemangel darf nicht mit zunehmender Bürokratisierung
und einem Überregulierungswahn begegnet werden.
Ich setze mich dafür ein, praxisorientierte Altersarbeit
zu ermöglichen. Eine gute Aus- und Weiterbildung,
welche sich an der Praxis orientiert, ist unabdingbar.
Altersarbeit benötigt hohe Kompetenz. Nebst hohen
Schulbildungen und akademischen Abschlüssen sind
andere Kompetenzen im Umgang mit alten Menschen notwendig – vielleicht sogar dringender? Die
emotionale Intelligenz und Handlungskompetenz zu
fördern erachte ich als essentiell. Nebst der laufenden
Schulung im Bereich der Begleitung sterbender Menschen und der Kinaesthetics werden wir im Bereich
der Validation einen neuen Schwerpunkt setzen. Validieren beinhaltet eine wertschätzende Haltung, die
für die Begleitung von Menschen mit Demenz entwickelt wurde. Sie hat zum Ziel, das Verhalten von
Menschen mit Demenz als für sie gültig zu akzeptieren. Zum anderen ist das Validieren eine besondere
Modeschau Eingang: Die Möglichkeit, direkt im Ruhesitz Kleider und Schuhe einzukaufen, wird gerne genutzt. Hier verwandelt sich die Eingangshalle in einen Verkaufsbazar.
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Kommunikationsform, die von einer akzeptierenden,
nicht korrigierenden Sprache geprägt ist. Sie versucht, die Bedürfnisse des betroffenen Menschen zu
verstehen und zu spiegeln. Franziska Gysin wurde
durch die Organisation der Validation nach Richardson angefragt, künftig in der Schweiz als eine der drei
Schweizer Ausbildner dieses praxisorientierte Modell
zu unterrichten. Der Ruhesitz wird künftig über dieses Netzwerk und durch die neu erworbene Kompetenz unserer Pflegedienstleiterin grossen Profit erhalten und nimmt hierbei eine Pionierrolle ein.
Durch meine Tätigkeit im Vorstand der unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter erhalte ich einen
guten Einblick in diese Problembereiche der Altersarbeit in der gesamten Schweiz. Die UBA übernimmt
im Auftrag der Kantone eine wichtige Rolle ein. Auf
der Homepage sind weitere Informationen abrufbar
(www.uba.ch).
An dieser Stelle erlaube ich mir den Vermerk auf
unsere Hauszeitung Nr. 80 vom Juli 2015. Dort finden Sie als Beilage den äusserst interessanten Artikel
über das Projekt Frühling, welcher am 22. Mai 2015
in den Schaffhauser Nachrichten publiziert worden ist
und gemeinsam mit den folgenden Grafiken meinen
Bericht aus dem Jahr 2015 abrundet.
Für Ihr Interesse danke ich Ihnen. Ich freue mich auch
im 2016 auf viele Begegnungen und Kontakte und
stehe bei Fragen oder Anliegen gerne zur Verfügung.
Modeschau innen: Bei unserer Modeschau verwandelt sich der
Mehrzwecksaal in einen Laufsteg. Selbstverständlich dürfen für
die interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer ein «Cüpli»
und einige Snacks nicht fehlen. So eine Modeschau soll doch
Lebensfreude und Nützliches verbinden.
Ruhesitz-News
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Bericht des Stiftungsratspräsidenten D. Hallauer
Den Jahresbericht 2015 möchte
ich bewusst in zwei Teile gliedern.
Einerseits in den bewährten und laufenden Betrieb vom Ruhesitz und
andererseits in die Gegenwart und
Zukunft, welche vom Projekt Frühling bestimmt sein wird.
Beim laufenden Geschäft des Ruhesitzes dürfen wir dankbar auf das
vergangene Jahr zurückblicken. Die
Bewohnerinnen und Bewohner haben
den Hitzesommer soweit gut überstanden. Die Brücke von «Wohnen in einem Heim»
und «zu Hause zu sein» wird mit Hilfe von Erinnerungsgegenständen aus den verschiedenen Zeitepochen und einer liebevollen Gestaltung der Räumlichkeiten, insbesondere des Eingangsbereiches, eine an
die Bedürfnisse der Bewohner angepasste Wohnumgebung schaffen. Beim Hereinkommen ist man nicht
einfach in einem «Heim» sondern in einem schön
eingerichteten «Daheim». In der Cafeteria, welche
rege benützt wird, ist es gemütlich.
Das Personal ist motiviert und kümmert sich liebevoll, kompetent und freundlich um die Bewohnerinnen und Bewohner. Den Bewohnern wird viel
Abwechslung durch die Aktivierung angeboten. Dies
beinhaltet: Basteln, Kochen, Gottesdienste, Einsätze
von Vereinen, Musik, Singen und vieles mehr.
Um den motivierten Einsatz aller Mitarbeitenden
dankbar zu würdigen, organisierte die Heimleitung
einen Ausflug in das «Haus der gewesenen Zeit» in
Diessenhofen mit anschliessendem Nachtessen auf
der «Burg Hohenklingen» in Stein am Rhein. Anlässlich der 925-Jahr-Feier von Beringen war der Ruhesitz am 25. und 26. April 2015 an der Leistungsschau
in Beringen mit einem Informationsstand vertreten.
Am Samstag, 29. August 2015, konnten wir im Rahmen des Dorffestes das neue Fahrzeug für Behindertentransporte der Öffentlichkeit, der Presse und den
Organisatoren der Velobörse vorstellen. Die Mitarbeiterfeier zum Jahresabschluss mit dem Thema
«Genuss» wird sicher ebenfalls allen Anwesenden in
bester Erinnerung bleiben.
Die neu gestaltete Internetseite ist sehr informativ. Es
ist empfehlenswert, diese zu besuchen unter: www.
pflegeheim-ruhesitz.ch. Auf dieser Internetseite ist
unter «Aktuelles» auch die Hauszeitung abrufbar.
Dank ausgezeichneter und teilweise
herausfordernder Einteilung der
Platzbelegung dürfen wir auch finanziell auf ein gefreutes Jahr zurück­
blicken. Beim laufenden und zukünftigen Geschäft vom Projekt Frühling
sind wir intensiv an der Arbeit. Mit
dem Gemeinderat suchen wir nach
einer Lösung für die Umzonung von
der Zone WG60 (Wohn- und Gewerbezone 60) in die ZöBA (Zone für
öffentliche Bauten und Anlagen).
Durch die nächsten Schritte in diesem Projekt sind
weitere Akteure eingebunden worden. Nicht alles
darf auf den Schultern der Heimleitung und der Baukommission lasten. Das Sekretariat vom Alters- und
Pflegeheim Ruhesitz ist bereits und wird vermehrt
ebenfalls zeitlich in der weiteren Projektierung des
Frühlings involviert werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage an behindertengerechten
Wohnungen vorhanden ist. Insbesondere wird beim
Projekt Frühling das Angebot von Pflegedienstleistungen vom gleichen Anbieter zur Verfügung gestellt.
Andere Anbieter von Pflegedienstleistungen, wie Spitex, Privat-Spitex oder auch von Angehörigen sind für
die künftigen «Mieter» selbstverständlich ebenfalls
möglich. Dem zunehmenden Bedürfnis der Bewohner von Mehr- zu Einbettzimmern müssen wir je länger je mehr ebenfalls Rechnung tragen. In diesem
Jahr werden wir noch einiges an Zeit für die Prüfung,
Finanzierung und Ausführung in diesem Vorhaben
investieren.
Abschliessend danke ich der Heimleitung, allen
Angestellten und unentgeltlich Mitarbeitenden herzlich für den grossen Einsatz für «unsere» Bewohner.
Allen Mitgliedern des Stiftungsrates danke ich bestens für die gute Zusammenarbeit.
Dankbar sind wir für alle Gaben, die wir im vergangenen Jahr erhalten haben. Diese Spenden ermöglichen es, Bedürfnisse abzudecken, welche wir in der
laufenden Jahresrechnung nicht budgetieren und
berücksichtigen können.
Vor allem sind wir Gott dankbar für die Weisheit in
der Leitung, sowie Bewahrung im Betrieb für die
Anvertrauten in unserem Heim.
Beringen, 23. März 2016
Ruhesitz-News
Nr. 85 Juni 2016
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Gedanken von Markus Sahli
Abraham aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er von
Charan auszog (aus 1. Mose 12, 1-9).
Im fortgeschrittenen Alter wird Abraham noch eine
Verheissung geschenkt: Ich will dich segnen und dei-
nen Namen gross machen. Aber diese Verheissung ist
an eine Bedingung geknüpft: Geh aus deinem Land
und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde.
Aufbrechen, in meinem Alter? Lohnt sich das noch?
Ja, es lohnt sich. Unser Leben ist unzweifelhaft
begrenzt. Aber wir sollen es nicht «auslaufen» lassen,
sondern bis zum Schluss aktiv und ganz leben. Das ist
die Botschaft Gottes an Abraham.
Und so lohnt sich auch im hohen Alter nochmal ein
Neuaufbruch – sei er nun körperlich oder geistig. Mit
jedem Aufbruch ist das Entdecken von neuem verbunden. Dies gilt ganz besonders für unseren Glauben.
Aufbrechen bedeutet, sich neu von Gott beschenken
zu lassen.
Markus Sahli, Pfarrer im Kloster Kappel
Schnappschüsse
Gemütlich
Der Ruhesitz bietet viele gemüt­liche Sitzecken und Sofas. Wer
macht nicht gerne ein «Nickerchen» beim Lesen der Zeitung?
=
Vielen Dank an alle Helpis und Samariter für den tollen Nachmittag. Nebst dem «Postenstehen» an sportlichen und kulturellen Veranstaltungen, der Organisation verschiedener Kurse und
Angebote wird auch ein reges Vereinsleben gepflegt. Daneben
finden die jüngeren Samariter (Helpis) und die Kursleiter auch
noch Zeit, uns im Ruhesitz mit einer gelungenen Darbietung und
feinem Kuchen zu überraschen!
Traurig nehmen wir Abschied von
ABSCHIED
Herrn René Frey
= 23.05.2016
Den Hinterbliebenen wünschen wir in dieser schweren Zeit viel Kraft.
«Sei mutig und stark! Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der allmächtige Gott, begleitet
dich, wohin dein Weg auch führt. (Josua 1,9)