Handelsblatt - Die Onleihe

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MITTWOCH, 25. MAI 2016
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG
1
Gefährlicher Partner
THEMEN DES TAGES
Koalition beschließt
Integrationsgesetz
Nach langem Ringen wird das
Bundeskabinett an diesem Mittwoch endlich das Integrationsgesetz beschließen. Es ist vor allem
für den Arbeitsmarkt wichtig,
auf dem der DIHK 450 000 neue
Stellen sieht. Seite 6
China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Doch die
Gefahren durch unfaire Praktiken wachsen für immer mehr Firmen. Das
belegt eine exklusive Umfrage unter 134 Unternehmen aus 13 Branchen.
Klaus Stratmann
Berlin
US-Prozess bedroht
Existenz von Solarworld
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Deutschland), Fax 0211 887 3605,
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Ein Gerichtsstreit mit einem USLieferanten könnte den deutschen
Solarmodulhersteller zu Fall bringen. Es geht um fast 800 Millionen
Dollar, und die Chancen für Solarworld, den Prozess zu gewinnen,
stehen denkbar schlecht. Seite 16
Besteck-Konzern
WMF wird französisch
Klare Ablehnung
Sollte China der Marktwirtschaftsstatus
verliehen werden?*
Nein
Die Firmengruppe SEB hat bereits
Dutzende Marken wie Tefal, Rowenta oder Krups gekauft. Jetzt
verleiben sich die Franzosen auch
die WMF-Gruppe ein. Seite 18
92 %
Ja
„Es gibt eine Grenze
der Geldpolitik“
5%
keine Angabe
3%
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Ungarn 1200,00 FT
W
enn Kjetil Ebbesberg den Aluminiummarkt betrachtet, blickt er sorgenvoll nach China. Früher habe China kein Aluminium exportiert. „Mittlerweile wird
rund die Hälfte der gesamten Weltproduktion dort hergestellt, aber
nicht mehr im Inland verbraucht“,
sagt Ebbesberg, Vorstand des Aluminiumkonzerns Hydro. „Das bereitet uns große Sorgen“, sagt er.
Mit seiner Angst vor chinesischen Überkapazitäten ist Ebbesberg nicht allein. Neben Stahlkonzernen, die bisher vor der Billigkonkurrenz aus China warnten,
sorgen sich mittlerweile auch Chemiefaserhersteller, Keramikproduzenten oder die Zweiradindustrie
vor Wettbewerbern aus dem Reich
der Mitte. Das belegt eine Umfrage
der Wirtschaftsvereinigung Metalle
unter 134 Unternehmen aus 13
Branchen, darunter viele Mittelständler und Unternehmen aus der
Grundstoffindustrie, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.
Die Umfrage trübt das Bild von
den intensiven deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Aus
keinem anderen Land importiert
Deutschland mehr als aus China.
Umgekehrt steht China auf Platz
fünf als Ziel für deutsche Exporte.
8 200 deutsche Firmen haben direkt in China investiert. Doch der
Partner im Fernen Osten wird für
Handelsblatt | *Umfrage unter 134 deutschen Industrieunternehmen | Quelle: WVMetalle
einige Branchen zur Gefahr. Die
wachsende Sorge der deutschen
Wirtschaft ist bereits Thema im
Kanzleramt. Wenn Kanzlerin Angela Merkel am 12. Juni zu den
deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen nach Peking fährt,
soll auch über chinesische Handelspraktiken gesprochen werden.
Für China geht es um viel: Die
chinesische Regierung pocht darauf, dass die EU dem Land im De-
zember den Status einer Marktwirtschaft zubilligt.
Dieser Schritt hätte gravierende
Folgen. Die Europäer würden verletztlicher gegenüber unfairen
Handelspraktiken. Denn sollte
China den Marktwirtschaftsstatus erhalten, käme das einem
Ritterschlag gleich. Fortan wäre
es nicht mehr möglich, mit sämtlichen Abwehrmaßnahmen, etwa
Anti-Dumping-Verfahren, chi-
nesische Billigimporte abzuwehren.
Mehr als 90 Prozent der Befragten fürchten negative ökonomische Effekte, sollte China der
Marktwirtschaftsstatus zuerkannt
werden – vor allem einen Verlust
von Arbeitsplätzen in Europa. Das
kann nicht im Sinne von Kanzlerin
Merkel sein.
Schwerpunkt Seiten 4, 5
Mervyn King, langjähriger Chef der
Bank of England, hält die Mittel
der Zentralbanken für ausgeschöpft. Im Interview begründet er
seine Angst vor einem Ende des
Euros und fordert von Banken radikale Reformen. Seite 26
Erneuter Rückschlag
für die Deutsche Bank
Die Ratingagentur Moody‘s benotet
die Bonität des größten deutschen
Kreditinstituts schlechter. Es ist
schon die zweite Herabstufung in
diesem Jahr. Deutsche-Bank-Chef
John Cryan zeigte sich über die
Entscheidung enttäuscht. Seite 28
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Monsanto pokert um höheren Preis
US-Konzern lehnt Bayer-Offerte ab, zeigt aber Gesprächsbereitschaft.
Siegfried Hofmann
Frankfurt
B
ayer hat den US-Konzern Monsanto mit seiner Übernahmeofferte im ersten Anlauf nicht überzeugt. Der amerikanische Saatguthersteller lehnte das 62 Milliarden Dollar
schwere Angebot der Leverkusener am
Dienstagabend als „unvollständig und
finanziell inadäquat ab“. Monsanto
werde damit „deutlich unterbewertet“,
heißt es in einer knappen Mitteilung
des US-Konzerns. Außerdem biete die
Offerte keine ausreichende Absicherung gegen finanzielle und regulatorische Risiken, die mit einer solchen Akquisition verbunden seien.
Das Monsanto-Management signalisiert zugleich aber Gesprächsbereitschaft und bekräftigt die Einschätzung,
dass eine Kombination aus Monsanto
und der Agrosparte von Bayer operativ
sinnvoll wäre. „Wir glauben an die substanziellen Vorteile, die eine integrierte
Strategie für Farmer und die Gesell-
schaft bieten könnte“, wird MonsantoChef Hugh Grant zitiert. Bayer wollte
sich zu der Monsanto-Stellungnahme
nicht äußern.
Analysten gehen davon aus, dass
Bayer das bisherige Angebot um zehn
Prozent erhöhen müsste, um das Management des US-Konzerns an den Verhandlungstisch zu bringen. In diesem
Fall würde sich das Volumen des Deals
auf rund 68 Milliarden Dollar erhöhen.
Bericht Seite 19
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