DE UTSCHLANDS WI RTSCHAFTS- UND FI N A N ZZ E I T U N G Würzburger Terror Deutsche Bank im Dilemma China – bargeldlos Wie gefährlich sind junge, alleinreisende Flüchtlinge? S. 6 Warum Analysten dem Geldhaus einen weiteren Gewinneinbruch prophezeien. S. 28 Wo das Smartphone schon jetzt das Portemonnaie ersetzt. S. 30 G 02531 NR. 138 PREIS 2,80 € MITTWOCH, 20. JULI 2016 Kurz notiert Carsten Spohr (l.) und Stefan Pichler: Für den Lufthansaund den Air-Berlin-Chef hätte der Deal einige Vorteile. Dax E-Stoxx 50 9981.24 2931.10 -0.81% -0.61% Dow Jones S&P 500 18559.01 2162.26 +0.14% -0.21% Gold Euro/Dollar 1332.24$ 1.1019$ +0.26% -0.51% Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro · Erdogans entfesselte Wut: Der türkische Präsident lässt die internationale Kritik abprallen. An seinem Vorhaben, die Todesstrafe wieder einzuführen, hält Erdogan fest. Schon heute könnte in dieser Frage eine Vorentscheidung fallen. Seite 8 picture alliance/dpa, Malte Jaeger/laif Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT STAND: 22:00 UHR · Brexit-Votum drückt auf die Konjunktur-Stimmung: Nach dem Votum der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union korrigieren Konjunkturexperten ihre Prognosen nach unten. Der Internationale Währungsfonds senkte seine 2017-Wachstumsprognose für die britische Wirtschaft um fast einen vollen Prozentpunkt und für Deutschland um fast einen halben Punkt. Seite 9 Rivale erwägt Rettung Die Lufthansa verhandelt darüber, Strecken und Flugzeuge des Konkurrenten Air Berlin zu übernehmen. Der Deal könnte den Weg für eine Neuausrichtung der schwer angeschlagenen Airline ebnen. Jens Koenen Frankfurt A usgerechnet die Lufthansa schickt sich an, ihren alten Erzrivalen Air Berlin zu retten. Europas größte Fluggesellschaft verhandelt nach Handelsblatt-Informationen mit dem Air-Berlin-Großaktionär Etihad darüber, Teile des angeschlagenen Unternehmens zu übernehmen. Etihad ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär von Air Berlin, das seit rund zehn Jahren Verluste einfliegt. Die Araber schossen bereits mehrere Hundert Millionen Euro als Darlehen zu – vergebens. Das Unternehmen leidet darunter, dass es einerseits Premiumanbieter sein will, aber auch Charter-, Touristik- und Billigflüge anbietet. Interesse hat Lufthansa offenbar an allen Air-BerlinStrecken, die nicht über die Drehkreuze Düsseldorf oder Berlin führen, sowie an rund 40 geleasten Flugzeugen samt Crew. Die Maschinen könnten von der 30 PROZENT hält Etihad an Air Berlin. Die Araber suchen eine Lösung für die angeschlagene deutsche Airline. Quelle: Unternehmen Lufthansa-Tochter Eurowings übernommen werden. Bis spätestens Oktober sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. Sprecher der drei Konzerne wollten die Informationen nicht kommentieren. Aber käme der Deal zustande, könnte sich Air-Berlin-Chef Stefan Pichler mit den verbleibenden 100 Flugzeugen auf die Strecken von und zu den Drehkreuzen konzentrieren. Lufthansa-Chef Carsten Spohr wiederum könnte seine Billigplattform Eurowings ausbauen. Das Problem: An einigen Flughäfen wäre die Dominanz von Air Berlin und Lufthansa so groß, dass kartellrechtliche Probleme auftauchen könnten. Aber auch die Berliner Regierung präferiert eine deutschdeutsche Lösung. Spohr hat Regierungsvertretern auf Nachfrage bestätigt, dass er Air Berlin wenn nötig helfen würde, heißt es in Luftfahrtkreisen. · Monsanto lehnt Bayer-Offerte erneut ab: Im Tauziehen um eine Übernahme durch Bayer hat der amerikanische Saatgut-Konzern Monsanto die nächste Verhandlungsrunde eröffnet. Monsanto lehnte am Dienstag auch das auf 125 Dollar je Aktie erhöhte Angebot von Bayer ab. Zugleich signalisierte der USSaatguthersteller weitere Gesprächsbereitschaft. Seite 18 · > Tagesthema Seiten 4, 5 EU genehmigt umstrittenen Telekom-Antrag: Die Deutsche Telekom will in einigen Gebieten exklusiv alte Kupferkabel mit der umstrittenen VectoringTechnologie aufrüsten. Ziel ist ein schnelleres Internet. Die EU will den Antrag genehmigen – aber nur, wenn die Telekom Wettbewerbern noch besseren Zugang gewährt. Seite 21 Lkw-Hersteller zahlen Rekordbuße Daimler, Volvo & Co. büßen mit drei Milliarden Euro für illegale Preisabsprachen. D ie EU-Kommission verhängt gegen fünf europäische Lkw-Hersteller die höchste Kartellstrafe ihrer Geschichte. Fast drei Milliarden Euro müssen Europas große Lastwagen-Konzerne nach Brüssel überweisen, weil sie untereinander jahrelang die Preise abgesprochen hatten. Büßen müssen Daimler, Iveco, DAF und Volvo, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Die Münchener VW-Tochter MAN kommt als Kronzeuge ungeschoren davon. Die höchste Einzelstrafe entfällt mit rund einer Milliarde Euro auf Daimler. Die fünf Unternehmen akzeptieren die gegen sie verhängten Geldbußen und legen keine Rechtsmittel ein. Nur die schwedische VW-Tochter Scania stellt sich quer und beteiligt sich bislang nicht am Vergleich mit der EU-Kommission. Aus Brüsseler Sicht war auch Scania Teil des Kartells, die Schweden bestreiten das. Das Verfahren gegen die VW-Tochter läuft weiter. Die am Kartell beteiligten Unternehmen müssen mit weiteren Strafen rechnen. Geschädigte Kunden können jetzt auf Schadensersatz klagen. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. > Bericht Seite 14 · F1online Till Hoppe, Stefan Menzel Berlin, Düsseldorf „Geld fließt in die USA“: Der weltweit größte private Anleiheinvestor Pimco setzt stark auf US-amerikanische Unternehmensanleihen. Mark Kiesel aus der Pimco-Führungsriege erklärt im Handelsblatt-Interview die Strategie. Seite 34
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