S O N N TA G , 1 5 . M A I 2 0 1 6 * Redaktionsschluss: 23.30 Uhr | H | Nr. 132 / 19. W. Preis 1,80 Euro Die Welt feiert Karneval in Berlin Hunderttausende werden heute erwartet, wenn der Karneval der Kulturen mit 73 Gruppen durch Kreuzberg zieht. Seite 13 PA/DPA/HERBERT KNOSOWSKI, WOLFGANG KUMM, RAINER JENSEN, ROLF KREMMING, PAUL GLASER (2), GETTY IMAGES/SEAN GALLUP(2), ADAM BERRY, CHRISTIAN MARQUARDT (4), PACIFIC PRESS (3), JIANGANG WANG, CRAIG FERGUSON, ISTOCK (7) MANTAGE BM An Berlins Grundschulen wird es eng Bundesliga-Abschluss: Stuttgart steigt ab, Hertha enttäuscht BONGARTS/GETTY/T. STARKE In vielen Bezirken müssen zusätzliche Klassen für Schulanfänger eingerichtet werden Nur Remis: Herthas Marvin Plattenhardt Der VfB Stuttgart steigt zum zweiten Mal nach 1975 aus der Fußball-Bundesliga ab. Dagegen rettete sich Werder Bremen durch das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt. Hertha BSC kam nicht über ein 0:0 bei Mainz 05 hinaus. S. 21 und 22 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. FC Bayern Dortmund Leverkusen M’gladbach Schalke Mainz Hertha Wolfsburg Köln HSV Ingolstadt Augsburg Bremen Darmstadt Hoffenheim E. Frankfurt Stuttgart Hannover Tore 80:17 82:34 56:40 67:50 51:49 46:42 42:42 47:49 38:42 40:46 33:42 42:52 50:65 38:53 39:54 34:52 50:75 31:62 Differenz 63 48 16 17 2 4 0 -2 -4 -6 -9 -10 -15 -15 -15 -18 -25 -31 Punkte 88 78 60 55 52 50 50 45 43 41 40 38 38 38 37 36 33 25 X VON FLORENTINE ANDERS UND REGINA KÖHLER BERLIN – In diesen Tagen erhalten die Eltern der angehenden Erstklässler die Amtsbriefe, in denen ihnen der künftige Schulplatz zugewiesen wird. Insgesamt müssen nach einer Umfrage der Berliner Morgenpost in den Bezirken voraussichtlich 32.900 Schulanfänger an den Grundschulen untergebracht werden. Das sind etwa 2500 mehr als im vergangenen Jahr. An vielen Schulen wird es daher eng. Mehr als 50 zusätzliche Klassen müssen an den Grundschulen nach dem jetzigen Planungsstand eingerichtet werden, um allen angemeldeten Schülern in ihrem Einzugsgebiet einen Platz zu sichern. Am größten ist die Platznot in Pankow. Hier müssen nach Auskunft des Schulamtes an 13 Schulen insgesamt 15 zusätzliche Klassen für Erstklässler starten. Räume, die bisher für den Hort oder für den Unterricht in kleinen Gruppen genutzt wurden, müssen zu Klassenräumen umfunktioniert werden. Dabei gibt es kaum noch Freiräume an den Schulen, denn schon in den vergangenen Jahren mussten viele Schulen mehr Kinder aufnehmen als zuvor. „Es sind alle Schulen im Bezirk hoch ausgelastet“, sagte Jugendstadträtin Christine Keil (Linke). Klassen mit mehr als der maximal vorgeschriebenen Zahl von 26 Kindern werde es aber nicht geben, versicherte die Stadträtin. Eng wird es auch in Pankows Nachbarbezirk Mitte. Vor allem in Alt-Mitte gab es schon in den vergangenen Jahren zu viele Anmeldungen. Für etwas Entlastung soll nun ein Containerbau an der Papageno-Grundschule sorgen, im Jahr darauf soll der dann durch einen mobilen Schulergänzungsbau ersetzt werden, sagte Bildungsstadträtin Sabine Smentek (SPD). „Wir richten uns darauf ein, dass wir zusätzlich zur maximalen Kapazität unserer Grundschulen bis zu drei erste Klassen mehr einrichten müssen“, sagte die Bil- „Für die Kinder an den Schulen bedeutet die wachsende Zahl der Klassenzüge Einschränkungen“ Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses dungsstadträtin der Berliner Morgenpost. Anders als bei Oberschülern steht Schulanfängern generell ein wohnortnaher Schulplatz zu. Dadurch wird es auch in Neukölln in einigen Regionen schwierig. Vor allem rund um die Sonnenallee und in Britz gebe es laut Schulamt zu viele Anmeldungen. Deshalb müssten in diesen Kiezen voraussichtlich drei zusätzliche Klassenzüge eröffnet werden. Eltern, die nicht im Einzugsgebiet wohnen, sich aber aufgrund eines besonderen Profils eine bestimmte Schule für ihr Kind wünschen, haben deshalb kaum eine Chance. Insgesamt wurden in Neukölln 150 solcher Wechselwünsche abgelehnt. Waren es in den vergangenen Jahren vor allem die Innenstadtbezirke, die unter der Platznot an Grundschulen litten, ist nun kaum ein Bezirk ausgespart von der wachsenden Zahl der Schulanfänger. Auch in Spandau müssen voraussichtlich an fünf Grundschulen mehr Klassen Platz finden als im Vorjahr. In Steglitz-Zehlendorf werden laut Bezirksamt an der Kronach-Grundschule und an der ConradGrundschule mehr Klassen als ursprünglich geplant eingerichtet. In Treptow-Köpenick müssen ebenfalls mehr Erstklässler aufgenommen wer- den als im Vorjahr. Bildungsstadtrat Michael Vogel (CDU) sagte, dass man zwar noch nicht ganz genau wisse, wie viele Kinder eingeschult werden, trotzdem sei bereits klar, dass etwa 100 bis 150 Kinder mehr an den Schulen eingeschult werden müssen, als das Schulamt erwartet habe. An drei Schulen wird es deshalb zusätzliche Klassen geben. Zusammenrücken müssen auch die Grundschüler in TempelhofSchöneberg. Hier werden vermutlich sieben Grundschulen mehr Kinder aus dem Einzugsbereich aufnehmen als im Vorjahr, unter anderem die TeltowGrundschule und die HavellandGrundschule. In Marzahn-Hellersdorf sind zum kommenden Schuljahr an sechs Schulen acht zusätzliche erste Klassen geplant, darunter auch an der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule, die erst jüngst mit einem Brief über Gewaltprobleme für Aufsehen gesorgt hatte. „Für die Kinder an den Schulen bedeutet die wachsende Zahl der Klassenzüge Einschränkungen. Freizeiträume werden wegfallen, und Klassenstärken werden erhöht“, sagte Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses. Die Kinder müssten nun die verschlafene Schulentwicklungsplanung des Landes ausbaden. Seite 12 morgenpost.de Nachrichten rund um die Uhr BANKEN Erste Sparkassen verlangen Gebühr für Geldanlagen Als Folge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erheben erste Sparkassen Gebühren für hohe Geldanlagen. Geschäftskunden müssten zum Teil ein „Verwahrentgelt“ für Anlagesummen im Millionenbereich zahlen, sagte der bayerische Sparkassenpräsident Ulrich Netzer in München. „Wir können das Geld nicht auf Dauer im eigenen Tresor halten.“ Die Geldaufbewahrung bei der EZB kostet Banken inzwischen 0,4 Prozent Strafzins. Dieser müsse bei hohen Summen aus wirtschaftlichen Gründen zumindest teilweise an die Kunden weitergegeben werden. Für Privatkunden sind Strafzinsen aber bislang kein Thema. „Unser Ziel ist, von normalen Sparern keinen Negativzins zu verlangen“, sagte Netzer. IN EIGENER SACHE Liebe Leserinnen, liebe Leser wegen des Feiertages am heutigen Pfingstsonntag erscheint die nächste Ausgabe der Berliner Morgenpost erst wieder am Dienstag, dem 17. Mai. Redaktion und Verlag wünschen ein schönes Pfingstwochenende. GLÜCKSZAHLEN AM SONNABEND Rentner verbrennen 44.000 Euro in ihrem Kamin FRANKENBERG – Ein Rentnerehepaar aus dem hessischen Frankenberg wird sich wohl noch lange an das Pfingstwochenende 2016 erinnern. Nachts hatte die Ehefrau wegen der gesunkenen Temperaturen den Kamin im Haus angemacht – ohne zu wissen, dass ihr Mann dort erst vor einigen Tagen mehrere Tausend Euro versteckt hatte. Wie das Onlinemagazin „112-magazin“ berichtet, hatte der Rentner 44.000 Euro abgehoben, um ein Segelboot zu erwerben. Weil der Kauf nicht wie geplant über die Bühne ging, hatte der 67-Jährige die Scheine im Kamin versteckt. jc 70019 4 199067 801807 BELGIEN € 2,90 / DÄNEMARK DKK 21,65 / ITALIEN € 2,90 / ÖSTERREICH € 2,90 / POLEN PLN 12,25 / SCHWEIZ CHF 3,30 / SPANIEN € 2,90 / SLOWAKEI € 2,90 / TÜRKEI TL 9,00 / UNGARN FT 905 Zu den zuverlässigsten Aufregungsritualen jeder Familie gehört der Streit um Ordnung. Wie oft verhallt der elterliche Befehl „Räum dein Zimmer auf, bitte!“? Und wenn es endlich soweit ist, wurde das Gerümpel nur kunstvoll in eine düstere Ecke oder unters Bett gekehrt. Wer genauer hinguckt, verliert. Und 20 Minuten später ist der alte Zustand wieder hergestellt. Irre viel Energie aufgewendet für ziemlich wenig Freude. Oder Politik: Wir betrachten kluge, weitsichtige, bezahlbare Entscheidungen als normal. Gewohntes Kompromissgewurschtel, das nur Gemaule nach sich zieht, betrachten wir dagegen als Katastrophe. Oder das Auto. Nur frisch gewaschen sieht es vermeintlich normal aus. Wetter: Nur die Sonne zählt. Oder der Partner, den wir immerfort lächeln sehen wollen, sogar Schumachers Woche Das Dilemma mit den Erwartungen Chaos sollte Normalzustand sein gleich nach dem Aufstehen. Alles Unsinn: Kinderzimmer sind unaufgeräumt, Autos dreckig und Politik ewiges Stückwerk. Wer mehr verlangt, ist ein Fantast und muss in der Perfektionsfalle schmoren. Zu hohe Erwartungen sind der sicherste Weg zu schlechter Laune, sowohl für den Erwartenden als auch für den, der INHALT Meinung / Leserbriefe Börse Berlin Brandenburg Horoskop Seite 2 8, 9 11–14 15 16 Kultur TV-Programm Sport Wissen / Rätsel Leute 18 20 21–24 25 26 erwartetes Verhalten abliefern soll. Wie lösen wir dieses Dilemma? Ganz einfach: Wir müssen umdeuten. Bislang neigten Eltern dazu, ein aufgeräumtes Kinderzimmer für den Normalzustand zu halten und die unaufgeräumte Höhle für einen nicht hinnehmbaren. Das geht jedoch auch anders: Wir definieren ab sofort auf- Lotto: geräumt als „ideal“ und unaufgeräumt als „normal“. Erst wenn das Ungeziefer zwischen den ungelesenen Büchern hervorkriecht, ist es wirklich „schlimm“ und muss mithin verändert werden, zumindest mal in den Normalzustand. Dasselbe Prinzip lässt sich auf ungewaschene Autos übertragen, auf Wetter, Hunde, Partner oder Politik. Sobald wir Chaos als Normalzustand akzeptieren, bekommen rare Ereignisse wie Lächeln und Sonnenstrahl, kein Hundehaufen vor der Tür oder eine kluge politische Entscheidung plötzlich einen unbändigen Charme. Bliebe da nur ein kleines Problem: Die Mitmenschen sollten die Welt ab sofort bitte auch so sehen. Schumachers Woche erscheint jeden Sonntag in der Berliner Morgenpost WETTER Häufig Regen, vereinzelt auch Gewitter KONTAKT Das Pfingstwochenende fällt ziemlich ins Wasser: Polare Kaltluft sorgt nicht nur für relativ niedrige Temperaturen, im Tagesverlauf soll es auch öfter regnen und vereinzelt sogar gewittern. Die Sonne kommt nur ab und zu zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen Werte von 11 bis 13 Grad. Seite 26 Anschrift: Kurfürstendamm 22, 10719 Berlin E-Mail: [email protected] Aboservice: 030-8872 77677 Redaktion: 030-8872 77887 Anzeigen: 030-8872 77660 5 13 Superzahl: 15 26 30 44 9 Spiel 77: 2 9 8 1 7 9 Super 6: 3 2 2 7 9 9 3 Alle Angaben ohne Gewähr Kasupke sagt ... ... wie es ist Also ick weeß nich, ob Bolle jüngst zu Pfingsten ooch so jefrorn hat. Statt dem Heilijen Jeist sind dieset Jahr die Eisheilijen üba uns jekommen. Aba uffm Karneval der Kulturen wern se sich zu den heißen Samba-Klängen schon noch warmtanzen. Ick werd’ tapfa zu Hause bleiben und mir anne Steuaerklärung machen. Villeicht wag ick mir sojar an det elektronische Elsta-System, wat uns det saua vadiente Jeld online aussa Tasche zieht. Aba nur, wenn ick da Trude als Sondabelastung anjeben kann. Als Beleje könnt’ ick die janzen Rechnungen für ihre Schuhchen und Täschchen einschicken. Da muss selbst der härteste Hund im Finanzamt Mitleid kriejen... [email protected]
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