Aneeka Gupta Associate – Equity & Commodities Strategist [email protected] 16. Mai 2016 ETF Securities – Wöchentlicher Rohstoffüberblick Gold dominiert die Zuflüsse, da die Risikobereitschaft nachlässt Anlegernachfrage nach Gold-ETPs (A0N62G) stabil aufgrund schwach ausgeprägter Risikobereitschaft Bei Rohöl-ETPs halten trotz gestiegener Preise die Gewinnmitnahmen an, vor allem bei WTI-Produkten. Industriemetall-ETPs verzeichnen Abflüsse, da die Risikobereitschaft abnimmt. Wöchentliche Mittelflüsse nach Sektor (in Mio. USD) Quelle: ETF Securities Top 5 Inflows/Outflows (in Mio. USD) Quelle: ETF Securities (wenn weniger als 5 Werte Zuflüsse haben, erscheint der Wert mit den geringsten Abflüssen) Top 5/Flop 5 Performer Quelle: ETF Securities Gold-ETPs dominieren mit Zuflüssen von insgesamt 29,9 Mio. USD. Die Goldpreise gaben in dieser Woche um 2 % nach, da ein schwächerer US-Dollar und höhere US-Einzelhandelsumsätze signalisierten, dass die Fed ihre Dotplot-Prognose überdenken könnte. Da die Risikoneigung jedoch weiterhin schwach ausgeprägt ist, blieb die Anlagernachfrage nach Gold-ETPs (A0LP78) stabil. Aus den Daten des World Gold Council, der Lobby der Goldminengesellschaften, geht sogar hervor, dass die globale Goldnachfrage nach ETFs, Münzen und Barren steigt und im ersten Quartal 2016 mit einem Plus von 21 % gegenüber dem Vorjahr den zweithöchsten Quartalswert erreichte. „Die Nachfrage nach Schmuck war zwar bislang schwach, doch erwarten wir, dass sich dieser Trend umkehrt, sobald die Schmucknachfrage in China und Indien zum Jahresende an Dynamik gewinnt“, meint Jan-Hendrik Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions. In Europa stiegen die Pkw-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr um 9,1 %, und damit ebenso schnell wie in den USA und China. Dies sollte den Preisen von Platin (A0N62G) und Palladium (A0N62E), die bei Abgaskatalysatoren zum Einsatz kommen, Auftrieb verleihen. Spannungen auf dem Sojamarkt sorgten für Zuflüsse in LandwirtschaftsETPs (A0KRKB), insbesondere in breit aufgestellte Landwirtschafts-ETPs, die mit 22,9 Mio. USD die höchsten Zuflüsse seit August 2015 verzeichneten. „Das allgemeine Interesse an der Vermögensklasse beruhte auf den starken Kursgewinnen der wichtigen Agrarrohstoffe Soja (A0KRJ7), Zucker (A0KRJ8) und Kaffee (A0KRJT)“, so Hein. Die Preise von Sojabohnen etwa stiegen auf ein 21-Monats-Hoch, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) einen Bericht veröffentlichte, der einen globalen Lagerabbau um 3,8 Mio. Tonnen vorhersagte, da Ernteausfälle in Argentinien und Brasilien Produktionsrückgänge zur Folge haben würden. Der jährliche Anstieg der chinesischen Sojaimporte um 33 % trug ebenfalls zur Stützung der Preise bei. Aber auch die Zuckerpreise explodierten um 6,8 % und erreichten fast wieder ihr 20Monats-Hoch, da Berichte über das schlechte Wetter in Brasilien und Indien und der starke brasilianische Real stützten. Aufgrund der negativen Stimmung stiegen die Abflüsse aus Industriemetall-ETPs mit 67,5 Mio. USD auf den höchsten Stand seit Oktober 2014. Vier der fünf Verlierer dieser Woche waren Industriemetalle. „Die Gründe für die Abflüsse waren der erstarkte US-Dollar und die negative Stimmung, die sich auf den globalen Aktienmärkten breit machte“ kommentiert Hein. „Obwohl die Kupferimporte (A0KRJU) Chinas um 21 % geringer als im Vormonat ausfielen, sind wir der Überzeugung, dass die neuesten Pläne der chinesischen Regierung, die über drei Jahre 5 Trillionen CNY (A1EK0K) in Verkehrsinfrastruktur investieren will, den Kupferpreisen zugutekommen werden“, erklärt Hein. Während die Investitionskürzungen in den meisten Regionen einen Produktionsrückgang zur Folge haben, plant Rio Tinto, die Produktion seiner Mine Oyu Tolgoi in der Mongolei bis 2027 um 500.000 Tonnen zu verdoppeln und sie zur drittgrößten Kupfermine der Welt zu entwickeln. Die dortige Ausweitung der Produktion könnte die Preise belasten. 2 ETF Securities Gewinnmitnahmen in Rohöl-ETPs (A1N49P) führten im Energiesektor in der fünften Woche in Folge zu Abflüssen. Die US-Energieinformationsagentur (EIA) steht weiterhin zu ihrer Prognose, in der sie von einem Produktionsrückgang von 860.000 Barrel pro Tag für das laufende Jahr ausgeht. Die vorübergehenden Angebotsausfälle in Kanada und Nigeria trügen derzeit dazu bei, das Überschussangebot auf dem Markt aufzufangen. Auch führe die Abnahme der Bohraktivitäten in den USA, die in 15 der letzten 16 Wochen zu verzeichnen war, zum Rückgang der US-Rohölproduktion (A0KRJX) auf 8,8 Mio. Barrel pro Tag, das heißt, auf den tiefsten Stand seit September 2014. Die Preise für Rohöl stiegen aufgrund der US-Lagerbestände. „Dennoch schienen die Anleger nicht bereit zu sein, an ihren Gewinnpositionen festzuhalten, da die Volatilität erhöht blieb“, so Hein. Wichtige Ereignisse in der nächsten Woche. Die Inflationsdaten, die am morgigen Dienstag in den USA erscheinen, liefern Indizien, ob die Fed im Juni womöglich die Zinsen anheben wird. Am Mittwoch werden in Japan die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal veröffentlicht. Erwartet wird eine Expansion. Wichtige Informationen Allgemein Diese Kommunikation wurde von ETF Securities (UK) Limited („ETFS UK“) verfasst. ETFS UK ist von der Financial Conduct Authority („FCA“) im Vereinigten Königreich zugelassen und steht unter deren Aufsicht. Diese Kommunikation wurde gemäß § 21 des Financial Services and Markets Act 2000 von ETFS UK genehmigt, wobei ETFS UK von der FCA autorisiert und reguliert wird. Die in dieser Kommunikation enthaltenen Informationen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren dar. Diese Mitteilung sollte nicht als Grundlage für eine Anlageentscheidung verwendet werden. 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