Zur Presseaussendung

vom 8. Mai 2016
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger warnt: „Schwärmflug des
Fichtenborkenkäfers hat in ganz Oberösterreich begonnen“
Nur umfassende Kontrolle führt zu frühzeitiger Befallserkennung
Das Borkenkäfer-Monitoring des Oberösterreichischen Landesforstdienstes
zeigt, dass der Hauptschwärmflug voll im Gang ist: In allen aufgestellten
Lockstofffallen wurden zahlreiche Tiere gefangen. „Die hohen Temperaturen
und die Niederschlagsdefizite im Sommer 2015 waren für die Entwicklung der
rindenbrütenden Insekten sehr förderlich, sodass sich in einem Jahr teilweise 3
Generationen entwickeln konnten“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Die Schadholzmenge machte 2015 das Fünffache von Normaljahren aus. Die
Gefahr der Massenvermehrung ist daher auch für 2016 sehr hoch. „Gerade in
den kommenden Wochen ist auf die frühzeitige Befallserkennung besonders zu
achten“, appelliert der zuständige Landesrat Max Hiegelsberger an alle
Eigentümer, ihre Wälder genau zu kontrollieren.
Winziges Tier, fatale Folgen
„Der Borkenkäferbefall ist am Bohrmehl im Stammholz und an der
Bodenvegetation zu erkennen“, erklärt Landesforstdirektorin DI Elfriede Moser.
„Kreisrunde Einbohrlöcher in der Rinde mit einem Durchmesser von bis zu 3
Millimetern sind ein deutliches Zeichen für einen Befall.“ Das nur 2 bis 5
Millimeter große Insekt kann sich in die Rinde einbohren und legt dort seine
Eier ab. Durch den Fraß der Larven und Käfer wird der Baum meist innerhalb
kurzer Zeit zum Absterben gebracht.
Die bei uns wichtigsten Borkenkäfer sind der Buchdrucker und Kupferstecher.
„Die Entwicklung des Käfers dauert je nach Witterung 6 bis 10 Wochen. Danach
fliegen die fertigen Jungtiere wieder aus und bilden eine neue Generation“, so
der Landesrat. „Alleine ein Borkenkäferpärchen kann unter günstigen
Landesforstdirektorin DI Elfriede Moser (0664) 310 58 55
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Bedingungen in einem Jahr 100.000 Nachkommen haben. Nur durch eine
saubere Waldbewirtschaftung wird sichergestellt, dass den Tieren möglichst
wenig Brutmaterial zur Verfügung steht.“
Mit Nachbarschaft verständigen
Nach den Bestimmungen des Forstgesetzes muss der Waldeigentümer sein
Augenmerk auf die Gefahr des Auftretens von Schädlingen richten und diese
bekämpfen. Wahrnehmungen über eine gefahrdrohende Vermehrung sind der
Behörde umgehend zu melden. Hiegelsberger: „Waldeigentümer sollten sich
auch untereinander auf Befallsherde aufmerksam machen. Wichtig ist daher
eine gute Gesprächsbasis zum Nachbarn. Von der Behörde kann dem
Eigentümer die Aufarbeitung des Schadholzes durch Bescheid aufgetragen
werden.“
Bezüglich Reisig weist Forstdirektorin Moser darauf hin, dass Astbiomasse
(unter 3 Zentimetern) und die Nadelmasse als wertvoller Nährstoff im Wald
verbleiben sollten. „Das durch den milden Winter gegebene Hackgutangebot
erfordert darüber hinaus eine bestmögliche Ausformung der Hölzer für die
Industrieholznutzung. Die wirkungsvollsten Bekämpfungsmaßnahmen gegen
den Borkenkäfer sind eine saubere Waldbewirtschaftung, ein frühzeitiges
Aufarbeiten und ein zeitgerechtes Entfernen frisch befallener Bäume aus dem
Wald.
Ausführliche Informationen zum Borkenkäfer und zu den Befallsmerkmalen
auf der Homepage des Landes OÖ: www.land-oberoesterreich.gv.at unter
Themen > Land- und Forstwirtschaft > Forstwirtschaft > Forstschutz
Informationen zu den Flugzeiten und Fangzahlen in den Pheromonfallen
sind unter www.borkenkaefer.at nachzulesen.
Bilder: Landesrat Max Hiegelsberger; Rindenfraßbild des Buchdruckers
Fotonachweis: jeweils Land OÖ, Abdruck honorarfrei
Landesforstdirektorin DI Elfriede Moser (0664) 310 58 55
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