TRIMESTERBERICHT 2/2016 Analyse 1: Rezessionsgefahr in den USA hat zugenommen Schwerpunktthema aktuell: Droht eine Rezession in den USA? Die ersten Zeichen deuten darauf hin. Doch das Tren dfolgemodell von smart-invest ist darauf vorbereitet. Die Anzeichen verdichten sich – am amerikanischen Finanzmarkt ist Vorsicht angesagt. Die Rezessionsgefahren haben nach Auswertung verschiedener Indikatoren durch Analysten von smart-invest zugenommen. Das jüngste Signal stammt von der US-Notenbank, die Ende April einen weiteren Termin verstreichen ließ, die US-Zinsen ein zweites Mal seit Dezember 2015 anzuheben. Zwar bescheinigte die FED der Weltwirtschaft einen verbesserten Ausblick, doch Zweifel bleiben. Es ist durchaus nicht unsere Absicht, Anleger unnötig nervös zu machen. Andererseits sehen wir es als unsere Pflicht an, unsere Kunden frühzeitig zu warnen, wenn sich Gewitterwolken am Horizont abzeichnen. So wie zurzeit in den USA. Viele Indikatoren deuten darauf hin, dass sich die US-Konjunktur in Richtung einer Rezession bewegt. Das zeigen beispielsweise die jüngsten Daten zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen, der Einkaufsmanagerindex und auch die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Die Entwicklung ist schleichend – aber deutlich zu spüren. So interpretierten die FED-Watcher die jüngsten Aussagen seitens der Notenbank dahingehend, dass sich zwar die Bedingungen am amerikanischen Arbeitsmarkt verbessert hätten, gleichzeitig das Wirtschaftswachstum sich aber abgeschwächt habe. Zudem habe eine Reihe von USKonjunkturdaten zuletzt enttäuscht. Da passt ins Bild, dass die FED die Zinsen auf dem derzeit niedrigen Stand belassen hat und auch für den Juni-Termin kaum mit einer Anhebung gerechnet wird. Eigentlich müssten Wirtschaftsauguren, wie in Deutschland der Sachverständigenrat, mahnend die Hand heben und auf die Entwicklung hinweisen. Denn sobald die USWirtschaft krankt, trifft dies auch die heimische Konjunktur massiv. Doch nachweislich haben solche Auguren noch nie rechtzeitig vor einer Rezession gewarnt – sondern eine solche erst im Nachhinein konstatiert. Das liegt daran, dass sie immer mit Daten aus der Vergangenheit operieren, um die Zukunft zu beschreiben. Doch das kann in der Wirtschaft nur dann funktionieren, wenn alle Rahmenbedingungen gleich bleiben. Dies ist bekanntlich nur selten der Fall. Weitere Analysen von smart-invest geben ein ähnliches Bild wieder. Da lässt sich beispielsweise erkennen, dass die Gewinnentwicklung der im S&P 500 zusammengefassten Unternehmen in den letzten Jahren deutlich zurückgekommen ist. Seit einiger Zeit verharrt sie sogar im negativen Bereich (siehe Abbildung 1). Ähnlich vorsichtig stimmen die Parameter „Industrieproduktion“, „Einkaufsmanagerindex“ sowie „Einzelhandelsumsätze“, wenn auch die Entwicklung bei den Letztgenannten weniger deutlich aussieht als bei der Gewinnentwicklung. Nicht gerade ermutigend ist zudem, dass die US-Industrie seit Anfang des Jahres spürbar an Fahrt verloren hat. So liegen die Auftragseingänge deutlich unter den Erwartungen, die Daten signalisieren schwache Investitionen. Die Bestellungen für langlebige Güter sind im März zwar um 0,8 Prozent gestiegen – doch es wurde ein Plus von 1,8 Prozent erwartet, nachdem die Auftragseingänge im Februar sogar um 3,1 Prozent zurückgegangen waren. Wir von smart-invest sind deutlich vorsichtiger und raten dringend, den sich abzeichnenden Gefahren einer Rezession in den USA mit einer bewährten Strategie zu begegnen. Wir können zeigen, dass Trendfolge-Strategien während und nach einer Rezession eine deutliche Überrendite bringen können. Die Kehrseite der Medaille ist, dass sie in Aufwärtsphasen und damit ausgerechnet in der Zeit vor einer Rezession zumeist weniger gut als der breite Markt laufen – und Anleger sie daher oft links liegen lassen. Weshalb aber Trendfolge-Strategien gerade jetzt sehr wohl eine Berechtigung für ein Portfolio haben, können Sie in diesem Trimesterbericht lesen. Auch die Verbraucherstimmung hat sich im April deutlich eingetrübt. Der Conference Board Indikator ist im Vergleich zum Vormonat deutlich um 1,9 Punkte auf 94,2 Punkte gefallen, während nur eine leichte Abschwächung auf 95,8 Punkte erwartet wurde. Der Indikator spiegelt die Konsumentenstimmung von etwa 3000 befragten USHaushalten wider. Eine angenehme Lektüre wünscht Ihr smart-invest Team 1 TRIMESTERBERICHT 2/2016 mit Trendfolgern eine sehr deutliche Überrendite erzielt werden (siehe Abbildung 3). Dies gilt gerade auch für die zurückliegende globale Finanzkrise ab 2007. Gewinnentwicklung als Frühindikator für Rezession? 10000 100 80 60 1000 Doch obwohl der Zusammenhang zwischen Trendfolgestrategien und Rezessionen historisch belegt werden kann, fällt es vielen Anlegern schwer, entsprechend zu handeln und Trendfolgestrategien in wirtschaftlich schwierigen Phasen im Portfolio einzubauen. Das dürfte zum einen daran liegen, dass Trendfolgemodelle in BoomZeiten vor einer Rezession naturgemäß schwächer abschneiden als der breite Markt (hier der S&P 500). Sie kommen also gerade dann „aus der Mode“, bevor man sie gut im Portfolio gebrauchen könnte. Der zweite Knackpunkt: In der Regel lässt sich erst im Nachhinein feststellen, dass sich ein Markt in der Rezession befindet. Oft gibt es noch weiterhin positive Kommentare, obwohl die Wirtschaft objektiv betrachtet schon den Rückwärtsgang eingelegt hat. Im Vorfeld lässt sich aber eine Wahrscheinlichkeit bestimmen, wie wir es im ersten Teil dieser Analyse dargelegt haben. Danach deuten verschiedene Indikatoren darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft in Richtung Rezession bewegt. 40 20 100 0 -20 -40 10 -60 -80 Rezession 2014 2010 2007 2004 2000 1997 1993 1990 1987 1983 1980 1976 1973 1969 1966 1963 1959 1956 1952 1949 1946 1942 1939 1935 1932 -100 1928 1 Gewinnentwicklung S&P 500 (YoY,rechte Skala) Abbildung 1: Die Gewinnentwicklung der S&P-500-Aktien ist deutlich zurückgekommen und befindet sich seit einiger Zeit im negativen Bereich Die Vielzahl der einzelnen Indikatoren zusammenzufassen ist schwierig. Jedoch gibt es eine wissenschaftlich fundierte Methode, die dieses zulässt. Nach diesen Ergebnissen halten wir die Rezessionswahrscheinlichkeit für die USWirtschaft aktuell – Stand Anfang Mai 2016 – für etwa doppelt so hoch wie im historischen Mittel. Zwischenfazit: Verschiedene Indikatoren wie Gewinnentwicklung, Industrieproduktion oder die Konsumentenstimmung geben einen sehr deutlichen Hinweis darauf, dass sich die US-Konjunktur in Richtung einer Rezession bewegen könnte. Überrendite Trendfolgestrategie 400 1 0,9 0,8 200 0,7 0,6 0,5 100 0,4 0,3 Analyse 2: In Rezessionsphasen bieten Trendfolgestrategien einen Mehrwert 0,2 0,1 40 2014 2011 2008 2005 2002 1999 1996 1993 1990 1987 1984 1981 1978 1975 1972 1969 1966 1963 1960 1957 1954 1951 1948 0 1945 Trendfolgestrategien weisen verschiedene Vorteile auf. Zunächst sind sie ein probates Mittel, um Kapitalmärkte, die von steten Wechseln gekennzeichnet sind, statistisch besser berechenbar zu machen. Sie sind regelbasiert und prognosefrei, was bedeutet, dass es keiner Einschätzung bedarf, ob die Kurse der betreffenden Wertpapiere eher steigen oder fallen. Die Strategie folgt einfach dem Trend, ohne auf das viel zitierte „Bauchgefühl“ angewiesen zu sein. Egal, wie sich der Markt entwickeln wird, haben Trendfolgemodelle eine klar nachvollziehbare Strategie, nach der sie die Investitionsquote in Aufwärtstrends steigern oder in Abwärtsphasen verringern bzw. ganz aus dem Markt aussteigen. Dies hat über eine langfristige Investitionsphase hinweg nachweislich einen Mehrwert gebracht. Leider wird dies in unserer schnelllebigen Zeit, in der auf alle möglichen Ereignisse kurzfristig reagiert werden muss, allzu oft vergessen. Rezession Outperformance Trendfolgestrategie Outperformance Trendfolgestrategie in Nicht-Rezessionsphasen Outperformance Trendfolgestrategie in Rezessionsphasen Abbildung 2: In Rezessionsphasen (graue vertikale Streifen) konnten Trendfolgemodelle oftmals eine Überrendite liefern, wie die Betrachtung des S&P 500 Index seit 1945 belegt 2 Überrendite Trendfolge bis zum Rezessionsstart Überrendite Trendfolge ab dem Rezessionsstart Ein Vergleich mit dem führenden US-Aktienindex S&P 500 bis zum Jahr 1945 zeigt, dass Trendfolgestrategien insbesondere in Rezessionsphasen sehr gute Ergebnisse gebracht haben (siehe Abbildung 2). In den seitherigen sechs Rezessionsphasen in den USA konnte in vier Fällen Jahr Die letzten 6 US-Rezessionen 1973 1980 1981 1990 2001 2007 -14,3% -6,5% -22,0% -5,0% -3,4% -19,9% 34,3% -0,9% 14,0% -3,5% 33,4% 35,6% Abbildung 3: Die Tabelle zeigt die Überrendite einer Trendfolgestrategie auf den S&P 500 drei Jahre vor Rezessionsstart und drei Jahre nach Rezessionsstart in den sechs Rezessionsphasen seit Ende des Bretton Woods Systems Anfang der 1970erJahre. In vier von sechs Fällen war die Überrendite der Trendfolge ab Beginn einer Rezession zweistellig. TRIMESTERBERICHT 2/2016 Zwischenfazit: Trendfolgemodelle haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie insbesondere in Rezessionsphasen deutlich besser als der breite Aktienmarkt abschneiden. Problematisch ist dabei, dass nur schwer zu prognostizieren ist, wann genau eine Rezession beginnt. Der genaue Startpunkt kann sogar erst im Nachhinein bestimmt werden. mithalten. Ursächlich dafür ist, dass die Kursentwicklung der Märkte sehr volatil war, dass es zu etlichen abrupten Trendbrüchen genommen ist und andererseits viele Trends auch nicht deutlich genug aufgetreten sind, um sie zeitnah zu erfassen und entsprechend zu disponieren. Gleichwohl sind wir der festen Überzeugung, dass Trendfolgestrategien sinnvoll sind und eine Zukunft haben. Insbesondere für langfristig ausgerichtete Anleger, die zu schätzen wissen, wenn Rückschläge im Vergleich zu reinen Aktieninvestments deutlich abgemildert werden können. Die Trendfolge spielt ihre Stärken oft genau dann aus, wenn fast niemand mehr an sie glaubt. Es ist nämlich leider nicht vorhersagbar, wann die nächste Stärkephase für Trendfolger kommt. Wir wissen aber aus Erfahrung, dass dies oft in rezessiven Phasen eintritt. Und genau damit muss unseren Recherchen zufolge in nächster Zeit gerechnet werden. Analyse 3: Es ist an der Zeit, über Trendfolgestrategien nachzudenken Unsere Analysen zeigen deutlich, dass in der USWirtschaft die Gefahr einer Rezession steigt. Wir können allerdings nicht mit Sicherheit sagen, dass dies so kommen wird – und auch nicht, wann. Schließlich ändern sich Trends bisweilen recht schnell – und damit auch die Indikatoren. Das ist auch der Grund dafür, dass Trendfolgestrategien im vergangenen Jahr schlechter gelaufen sind als die breiten Aktienmärkte. Weil der Aufwärtstrend an den Börsen immer wieder von teilweise deutlichen Verwerfungen unterbrochen wurde, die Trendfolger regelmäßig ausgestoppt haben. Und wenn die Trends dann ins Positive drehen, dauert es eine Zeit, bis Trendfolger wieder eingestiegen sind. Mit diesem Umstand haben viele Trendfolgestrategien aktuell zu kämpfen. Der Mehrwert von Trendfolgestrategien liegt nicht darin, in Aufwärtsphasen stets besser zu laufen als der Markt. Ein wichtiger Faktor ist vielmehr ihre Funktion als eine Art Portfolio-Versicherung für Phasen mit heftigen Kursverlusten an den Aktienmärkten. Um in dieser Analogie zu bleiben: Kaum einer würde seine Krankenversicherung kündigen, wenn er mehrere Jahre gesund geblieben war, da in diesen Jahren die Versicherung sozusagen „nichts gebracht hat“. Genauso sollte eine langfristig erfolgreiche Trendfolgestrategie nicht gekündigt werden, wenn sie hinter den breiten Aktienmärkten zurückbleibt. Denn die US-Wirtschaft ist mit Sicherheit bereits verschnupft, wie schlimm es wird, weiß keiner. Aber gerade im Falle einer heftigen Rezession steigt das Risiko einer deutlichen Kurskorrektur, weshalb eine Portfolio-Versicherung in Form einer Trendfolgestrategie Gold wert sein könnte. Schlussfolgerungen für Anleger Der smart-invest HELIOS AR verfolgt eine bewährte Trendfolgestrategie, die in den vergangenen Jahren behutsam weiterentwickelt wurde. Nichtsdestotrotz konnte sie zuletzt mit dem MSCI Welt Index beispielsweise nicht 3 TRIMESTERBERICHT 2/2016 1. smart-invest DIVIDENDUM AR (Achtung: aktuelle Anlagestrategie seit 01.08.2012) Aktienfonds mit Risikomanagement (seit 08/2012) Daten per 29.4.2016 Ertragsverwendung: ISIN / WKN: Fondsvolumen: Fondsmanager: Wertentwicklung 5 Jahre: Wertentwicklung 3 Jahre: Wertentwicklung 1 Jahr: 50% MSCI Welt EUR und 50% EONIA ausschüttend LU0255681925 / A0JMXF EUR 63,0 Mio. smart-invest GmbH - 7,1% + 7,0% - 15,9% Portfoliostruktur Zum Stichtag ist das Aktienmarktrisiko im Portfolio über börsengehandelte Derivate (Indexfutures) teilweise gegen Schwankungen abgesichert. 2. smart-invest HELIOS AR Flexibles, aktienbasiertes Trendfolgesystem mit Aktienanteil von 0-100 Prozent Daten per 29.4.2016 Anteilsklasse B: ISIN / WKN: Fondsvolumen: Fondsmanager: Wertentwicklung 5 Jahre: Wertentwicklung 3 Jahre: Wertentwicklung 1 Jahr: 50% MSCI Welt EUR und 50% EONIA Portfoliostruktur 4 thesaurierend LU0146463616 / 576214 EUR 201,3 Mio. smart-invest GmbH + 4,0% + 7,3% - 12,6% TRIMESTERBERICHT 2/ 2016 > WICHTIGER HINWEIS: Copyright smart-invest GmbH 2016. Alle Rechte vorbehalten. Die Dokumentation basiert auf Informationen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten; eine Garantie für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann jedoch nicht übernommen werden. Die Daten und Auswertungen dienen Ihrer zusätzlichen Information und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anteilen des Fonds dar. Über smart-invest: Die auf Absolute-Return-Strategien spezialisierte smart-invest GmbH mit Sitz in Stuttgart wurde im Oktober 2007 aus der bereits seit 1994 bestehenden unabhängigen Vermögensverwaltung Sand und Schott heraus als institutioneller Asset Manager gegründet. smart-invest ist Fondsmanager bzw. Anlageberater der zum Teil mehrfach ausgezeichneten smart-invest Fonds. Zu den Auszeichnungen zählen der Euro Fund-Award, Deutscher Fondspreis sowie Bestnoten von Morningstar und Feri EuroRating Services. Darüber hinaus nimmt smart-invest weitere Anlageberatungsmandate sowohl für Fonds als auch institutionelle Kunden wahr. Der Schwerpunkt unserer Anlagestrategien liegt auf der Erzielung absolut positiver Erträge jedes Jahr. Realisiert werden soll dieses Ziel in erster Linie durch die Vermeidung von Abwärtsrisiken bei einer Partizipation an den entsprechenden Märkten in Aufschwungphasen. Dabei werden moderne Portfolioansätze und Möglichkeiten zur Wertsicherung genutzt. Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung: Arne Eeg smart-invest GmbH Tel: +49 (711) 18 56 27 30 Joachim Althof GFD Finanzkommunikation Tel: +49 (89) 21 89 70 87 6
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