8.05.2016 #136 am 0 inia - Union 33 DSC Arm . Spieltag: Berlin Spielberichte zum Glück gab es durch irgendwas einen Ruck in der Mannschaft. Es wurde gekämpft, geackert und es fielen tatsächlich Tore. Aufgemerkt: für uns! Das Stadion erwachte von Tor zu Tor. Klos zeigte eine sehr diskutable Körperhaltung nach seinem Treffer, dass ihm wahrscheinlich nicht mehr Freunde gemacht haben wird, aber die Rechnung bekommt ein Spieler erst, wenn seine Leistungen nicht mehr stimmen, ansonsten haben sie immer Narrenfreiheit. So ist das. Der Partie merkte man an, dass hier nichts mehr anbrennt, sodass Spannung der Erleichterung wich, die Stimmung ausgelassener wurde und einem dann noch in den Sinn kam nächste Saison wieder Freitags 18:30 Uhr, Samstags 13:00 Uhr, Sonntags 13:30 Uhr und Montags um viertel nach Acht antreten zu dürfen. Hurra. Mal schauen wie sich die Änderungen auswirken werden. Greuter Fürth: Eine Woche nach dem scheiss Spiel gegen Lautern also wieder ein Heimspiel sonntags auf der Alm. Den meisten war sicherlich gar nicht danach. Die ganzen Spiele vor heimischen Publikum kann man diese Saison getrost als bescheiden bezeichnen Viele Unentschieden, wenig Siege. Dem Tag merkte man es einfach an, dass sich viele Zuschauer dies vor Augen führten und wenig daran interessiert waren einen Teil dazu beizutragen, dass wir den Klassenerhalt klar machen könnten. Und wie immer in solchen „Krisen“ lenkt Otto Normal User seinen Unmut an die Ultras. Ach man, eigentlich zu viel Aufmerksamkeit für die Wutbürger, aber es nervt halt einfach. Egal. Das übrige Publikum half der Mannschaft kräftig dabei unser Einschlafgemurmel vernehmen zu können, obwohl Arminia in der Anfangsphase zeigte, dass sie hier was reißen wollte. Dann noch der Führungstreffer der Gäste und wir guckten erneut wie der wenig befüllte Gästeblock das Tor genoss. Ganz viele Zeichen standen auf abkotzen nach dem Spiel, aber Trotz der Gedanken begossen einige Personen den Klassenerhalt in einer der raren Kneipen, die Sonntags für uns die Pforten öffnen. Nicht nur Montagsspiele sind scheiße! 2 Nach dem Pausentee sortierte sich der Bielefelder Haufen ein paar Reihen höher und bildete aus rund 150 Leuten in den freigewordenen Reihen ein schmuckes „ANTI RB“. Der 1:1-Ausgleich und der folgende Jubel waren absolut mächtig und pure Genugtuung an diesem Tag. Bei dieser Punkteteilung blieb es, sodass Arminia den Bullen zumindest für kurze Zeit in die Aufstiegsuppe spucken konnte. Was von dem Konstrukt, den 35.000 Deutschland-Fans, Klatschpappen-Dullis und Konsumenten zu halten ist, wurde mittels einer simplen Botschaft überbracht - „Verpisst euch“. Leipzig: Nach Leipzig fahren? Boykot- tieren? Fahren? Oder doch dem Maximum an modernen und durchkommerzialisierten Fußball fernbleiben? Wohl kaum ein Spiel, welches bereits Wochen vorher solch große Kreise zog und derart intensiv diskutiert wurde. Letztlich war der Gruppenkonsens nach Leipzig zu fahren und Arminia zu unterstützen: „Die Priorität, das Spiel von Arminia Bielefeld lebendig zu begleiten, ist weitaus größer, als der Hass und die stringente Ablehnung eines Produkts“ war eines der entscheidenden Argumente gegen einen Boykott. Rund 1000 Arminen mussten ähnlich gedacht haben und machten sich auf verschiedensten Wegen auf nach Leipzsch. Da große Teile der aktiven Fanszene erst verspätet im neuen Zentralstadion ankamen, gab es in der ersten Halbzeit keinen organisierten Support. In diesem Sinne: Auf Nimmerwiedersehen! 3 Gegenüber tel fest, der große Wurf in Form des Aufstieg wurde jedoch nicht gemacht. Die Jahrtausendwende brachte dann aber schließlich den Erfolg zurück in die Hauptstadt. Zum einen stieg man endlich in die 2. Bundesliga auf, zum anderen marschierte Union bis in das Finale des DFB-Pokals. Hier trafen sie auf im Berliner Olympiastadion auf den FC Schalke 04. Hier unterlagen sie aber durch zwei Tore des ehemaligen Arminen Jörg Böhme mit 0:2. Da Schalke aber für die Champions League qualifiziert war, durften die Köpenicker in der darauffolgenden Saison im UEFA-Cup antreten, was bislang keinem Drittligisten gelungen war. Nach drei Jahren in der 2. Liga ging es aber noch einmal bis in Oberliga Nordost-Nord herunter und dem Verein drückten in dieser Phase hohe Schulden. Die Liquiditätsreserven konnten damals nur durch einige Spendenaktionen, wie „Bluten für Union“, aufgetrieben werden. Nach der Rückkehr in die Regionalliga qualifizierte sich die Mannschaft von der Alten Försterei auch für die neugeschaffene 3. Liga und stieg zusammen mit Fortuna Düsseldorf und Paderborn in die zweite Liga auf. Hier hat sich Union seitdem etabliert und gilt immer mal wieder als Geheimfavorit auf den Aufstieg in die Bundesliga. Eine wichtige Rolle an der aktuellen Geschichte des Vereins nehmen ganz sicherlich die Anhänger des 1. FCU ein. Sie setzten sich 2005 schon für den Erhalt des Standorts „Alte Försterei“ ein und sorgten zu Recht für nationale Aufmerksamkeit, als das Stadion durch aktive Mithilfe der Fanszene renoviert wurde. Es entstanden drei neue Tribünen mit fast nur Stehplätzen, die bei Heimspielen der Berliner, das muss man zugeben, zumeist ein sehr gutes Bild abgeben und für eine besondere Stimmung sorgen. Lediglich die kleine Union: Zum letzten Heimauftritt unserer Mannschaft in dieser Spielzeit ist der 1. FC Union aus Berlin zu Gast auf der Bielefelder Alm. Damit beschert uns der Spielplan zum Abschluss dieser Serie, die bezüglich der Heimauftritte wenige Tiefpunkte aber leider ebenso wenige Höhepunkte zu bieten hatte, einen attraktiven Gegner und wahrscheinlich einen gut gefüllten Gästeblock. Die „Eisernen“, ursprünglich 1906 gegründet, mussten wie so viele andere Vereine und insbesondere Vereine aus der ehemaligen DDR einige Namensänderungen über sich ergehen lassen. Erst am 20. August 1966 wurde letztlich der heutige Verein 1. FC Union Berlin gegründet, der zum damaligen Zeitpunkt der einzig zivil organisierte Fußballclub der Ostdeutschen Hauptstadt war. Zudem konnten Berliner Fußballfreunde bei der Namensgebung sowie die Gestaltung des Vereinswappens mitwirken. Im selben Jahr gelang auch der Aufstieg in die DDR-Oberliga. Nur zwei Jahre später wurden sie sogar FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)-Pokalsieger. Trotz dieses Erfolgs gehörte Union Berlin nie zu den Spitzenteams des Ostfußballs. Während der ganzen Oberliga-Historie wurden sie nämlich nie Meister, galten sogar eher als Fahrstuhlmannschaft. Die Wiedervereinigung, die auch einen Zusammenführung der Fußballverbände und -wettbewerbe nach sich zog, war eine schwere Zeit für die „Eisernen“, da sie fortan nur noch drittklassig spielten. Dies hatte zur Folge, dass viele Spieler abwanderten und die Zuschauerzahlen stark zurückgingen. 1993 schafften sie zwar den sportlichen Aufstieg in die zweite Liga, doch aufgrund einer gefälschten Bürgschaft wurde dem Verein die Lizenz versagt. Die Mannschaft setzte sich zwar über Jahre hinweg im oberen Tabellendrit4 Haupttribüne blieb zunächst erhalten, bis sie 2013 auch abgerissen wurde und durch eine neue ersetzt wurde. Diese fällt insbesondere durch ihre auffällige verklinkerte Fassade auf. Sportlich sieht die Bilanz unserer Arminia gegen die Eisernen sehr Beschei- den aus. Bei insgesamt elf Partien gab es lediglich zwei Siege, bei fünf Niederlagen und vier Remis. Der letzte Sieg liegt nun auch schon geschlagene 12 Jahre zurück, als Marco Küntzel den wichtigen Siegtreffer auf dem Weg zum Aufstieg schoss. Es war einmal im Oktober 1997... 5 LC-News Choreo: Stand: Zum letzten Heimspiel und anlässlich des Vereinsjubiläums am 03. Mai gibt es heute eine große Choreographie der gesamten Südtribüne. Das Motto der Choreo lautet „Sportclub der Ostwestfalen“. Für die Durchführung benötigt es einmal mehr eure aktive Beteiligung! Am Stand gibt es heute wieder die neuen „Stadion Alm“ Hoodies in diversen Größen (S-XXL) zu erstehen. Da wir keine weitere Auflage bestellen werden gilt wie gehabt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Außerdem könnt ihr euch noch diverse Aufkleberreste, sowie die neuen Schlüsselanhänger sichern. Zur neuen Saison starten wir dann wieder mit einigen Änderungen und neuen Artikeln durch, ihr dürft also gespannt sein. Übrigens: Die Anmeldung für die BlockEins-Mitgliedschaft zur Saison 2016/2017 ist bereits ab heute möglich. Der Jahresbeitrag beträgt unverändert 20€, die Anträge liegen am Stand aus und können bei den zuständigen Jungs und Mädels abgegeben werden. Den Mitgliedsausweis bekommt ihr dann umgehend ausgehändigt. Nach der Saison ist vor der Saison! Wir werden um 15:15 Uhr in allen Blöcken 6.500 Fahnen verteilen. Diese sind für die gesamte Südtribüne einheitlich, ihr müsst also heute nicht auf die Farbverteilung und ein Muster achten. Bitte helft uns und reicht die Fahnen an alle Nebenleute nach rechts, links, oben und unten weiter. JEDE(R) Stehplatzbesucher/in erhält eine Fahne! Die Aktion findet zum Einlaufen der Teams um ca. 15:25 Uhr statt! Eure Fahnen bitte vorher NICHT hochhalten oder schwenken. Erst beim Einlaufen der Teams und erst auf Kommando des Vorsängers! Erst haltend präsentieren, dann schwenken. Die Aktion sollte drei bis vier Minuten andauern. Bitte in dieser Zeit keine anderen Schwenkfahnen nutzen! Soliparty: Am Freitag dem 13.05. steigt im Ostbahnhof eine Soliparty zur Unterstützung der Betroffenen von polizeilichen und staatlichen Repressionen. Los geht’s um 21 Uhr, für Getränke zu erschwinglichen Preisen und gute Musik ist gesorgt. Die Vorverkaufskarten (10€) erhaltet ihr heute vor und nach dem Spiel am LC-Stand, im Fanprojekt und am Vorsängerpodest auf Block 1. Die Abendkasse hat am Freitag natürlich ebenfalls geöffnet. Kommt vorbei! Ermöglicht mit uns diese Choreographie der gesamten Südtribüne, danke für eure Unterstützung! Gemeinsam für Arminia! Auswärtsinfo das letzte Auswärtsspiel vom Anhang gebührend über die Bühne gebracht werden. Daher möchten wir dem Gästebereich des 29.699 Zuschauer fassenden Karlsruher Wildpark, auch ansprechend füllen und optisch in Szene setzen. Stehplätze für dieses Spiel liegen bei 12,10 € und Ermäßigt bei 8,80 €. Eine Sitzplatzkarte kann man für 16,50 € erwerben. Daher gilt nochmal, aufraffen und Arminia im Stadion unterstützen, denn die Sommerpause ist lang. Karlsruhe: Mit einem völlig unbekannten Gefühl der Gelassenheit, kann man den letzten Spieltag der Saison angehen. Sportlich kann man befreit aufspielen und im Optimalfall an die guten Auswärtsauftritte anknüpfen. Während 5 Teams im Kampf um den Klassenerhalt noch unter enormen Druck stehen, genießen wir das seltene Gefühl bereits frühzeitig Gewissheit und Planungssicherheit, für die kommende Spielzeit zu haben. Nichtsdestotrotz soll 6 Szeneticker Frankfurt: Köln: Nach dem ganzen Hin und Her bezüglich der Aufenthaltsverbote wurde bekannt, dass die 303 Eilanträge gegen dieses die Stadt Darmstadt laut Verwaltungsgericht um die 165.000 € kosten wird. Diese Eilanträge waren die Folge einer Aufrechterhaltung des Verbotes, obwohl das Gericht dieses als unverhältnismäßig eingestuft hatte. Dementsprechend fiel auch die Kritik des Gerichts aus: „Das zeugt schon von einem gewissen rechtsstaatsfernen Verhalten“, sagte ein Gerichtssprecher. Die Nordwestkurve Frankfurt ihr Fazit gezogen und sieht den Grund allen Übels im Strafensystem des DFB. So heißt es: „Der DFB sieht es nach wie vor als geeignetes Mittel an, die Verfehlungen einzelner Personen durch die Bestrafung tausender Fans zu ahnden. Dies geschieht nicht nur ohne die vorige juristische Beurteilung der jeweiligen Vorfälle, sondern gänzlich nach eigenem Ermessen und ohne jegliche juristische Grundlage und eine neutrale Kontrollinstanz. Und das, obwohl der DFB bereits 2012 das kollektive Ausgrenzen von Zuschauern als kein probates Mittel mehr betrachtete, wie der DFB-Vizepräsident Rainer Koch nach dem Spiel von Eintracht Frankfurt bei Union Berlin öffentlich äußerte.“ Sie fordert eine umgehende Reformierung des Strafensystems nach rechtstaatlichen Grundsätzen. Ein vom Verwaltungsgericht Köln gesprochenes Urteil könnte in Zukunft Einfluss auf die Vergabe von Stadionverboten haben. Demnach war es nicht zulässig, dass die Polizei den Verein über ein eingeleitetes Ermittlungsverfahren informiert hat. Diese Datenweitergabe sei rechtswidrig gewesen, da die Staatsanwaltschaft den Antrag auf Strafverfolgung zurückgewiesen und die Einleitung von Ermittlungen abgelehnt hatte. Dem Urteil nach darf die Polizei Daten nur bei einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft weiterleiten und nicht schon bei polizeilichen Ermittlungen. Der, den in diesem Fall Kölner Fan, vertretenden Anwalt „rät Fußballfans, die ein Stadionverbot erhalten, beim ausstellenden Verein nachzufragen, woher der Verein die Informationen habe, dass ermittelt wird. Dabei solle man sich auf das Bundesdatenschutzgesetz berufen, das den Vereinen eine Auskunftspflicht vorschreibe. Dadurch könne bekannt werden, dass die Polizei den Verein gar nicht informieren durfte.“ Da das Urteil noch nichts rechtskräftig ist bleibt abzuwarten, ob die Kölner Polizei in Berufung gehen wird. 7 Aus der Fußballwelt Grundlage dies geschieht, wie weitreichend die Speicherungen gehen, wer über die Aufnahme in die Datenbank entscheidet und vor allem welche Speicherfristen angesetzt werden. Geheime SKB Datenbanken in Nordrhein-Westfalen: Mit dem Volks- zählungs-Entscheid vom 15.12.1983 (1 BvR 209/83) hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass das Recht auf informationelle Selbstbestimmung durch das Grundgesetz geschützt ist. Dieses Recht steht immer wieder im Gegensatz zu der Speicherwut der Sicherheitsbehörden, die Fußballfans schon seit der Datei Gewalttätersport bekannt ist. Hier werden seit Jahrzehnten Daten über vermeintliche Gewalttäter gespeichert, ohne dass die Betroffenen davon informiert werden. Dank der Recherchen etlicher Journalisten ist nun auch klar, dass diese undurchsichtigen Dateien an einer Reihe von Standorten in Nordrhein-Westfalen geführt werden. Dies war Anlass für einige der Fanszenen in Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit Anwälten aus Köln und Dortmund ein Musterschreiben aufzusetzen, um es jedem Bürger zu ermöglichen, ein Auskunftsersuchen über seine womöglich gespeichert Daten bei der jeweiligen Polizeidienststelle einzureichen. Das führte immer wieder dazu, dass Unwissende von den persönlichen Konsequenzen, die die Speicherung hatte, überrascht wurden. Die Art und Weise der Datenaufnahme, Speicherdauer und Verwertung ist dabei immer wieder ein Gegenstandspunkt von Diskussionen. Immerhin gibt es mittlerweile ein erprobtes Verfahren, dass es Fans ermöglicht ihre Daten bei der ZiS abzufragen (siehe ProFans). Das hier bereitgestellte Schreiben, kann jeder interessierte Bürger ausfüllen und an die für den Verein zuständige Polizeidienststelle senden. Wichtig ist hierbei eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses beizulegen. Das Polizeigesetzt in Nordrhein-Westfalen sieht leider keine festen Antwortfristen vor, daher muss mit einer verzögerten Antwort gerechnet werden. Je nach Dienststelle kann es sogar notwendig sein, ein weiteres Auskunftsersuchen mit weiterer Fristsetzung zu versenden. Sollte es zu Problemen bei dem Auskunftsersuchen kommen, meldet euch bei uns! Eine neue Dimension der Speicherwut wurde nun aber mit dem Aufbau der geheimen SKB Datenbank öffentlich. Bundesland für Bundesland mussten die Behörden eingestehen, dass geheime Datenbanken über Fußballfans geführt werden. Dabei ist zumeist völlig unklar, auf welcher gesetzlichen Impressum Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer Auflage von 1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt. Kontakt persönlich am Infostand oder per Mail [email protected] 8
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