1 Spielberichte

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Spieltag:
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28.1
Spielberichte
Block 1 mit Pöbeleien und Pfiffen zurück. Die anderen Blöcke reagierten hier anders und machten ihrem Unmut gegenüber Trainer Rehm Luft.
Tags drauf gab es dennoch noch einmal Rückendeckung von Arabi.
Würzburg Die Würzburger Kickers kamen als Auf-
steiger mit einem perfekten Saisonstart auf die
Bielefelder Alm. So konnten sie sich im oberen
Tabellendrittel festsetzen und siegten zuvor im
Heimspiel gegen 1860 München. Für uns bedeuteten die Würzburger Kickers den Auftakt einer
Serie von Heimspielen an einem Freitagabend
mit uninteressanten, aber spielerisch durchaus
starken Gegnern. Mal sehen, wie sich das, gepaart mit dem bisher schwachen Saisonverlauf,
im Zuschauerschnitt wiederspiegeln wird.
Unsere Arminia bleibt auf dem Platz nach wie
vor die einzige Mannschaft ohne Sieg in dieser
Saison und Rüdiger Rehm schien auch die Idee
zu fehlen, wie das geändert werden konnte. So
hatte er mittlerweile seine offensive Aufstellung
komplett umgeworfen und setzte gegen Würzburg vor allem auf Defensivspieler in der Startelf.
Die erste Halbzeit war dann auch ohne nennenswerte Möglichkeiten und Ideen in der Offensive
auf beiden Seiten. Eine Aktion in der 15. Minute,
in der sich Salger schön den Ball erarbeitete und
Klos dann eigentlich schon durch war, wurde leider abgepfiffen. Ansonsten hatte Schütz noch
eine ganz ansehnliche Möglichkeit mit einem Distanzschuss. Wie gesagt eher magere Kost in der
ersten Halbzeit, die vor allem durch viele gelbe
Karten geprägt war. Der zweite Durchgang hatte dann auch Phasen, in denen Arminia Druck
machte und Würzburg eher auf Konter wartete.
Das Spiel war hier durchaus offen, aber über eine
Möglichkeit von Hartherz, der heute auf links außen spielte, kam man hier auch nicht hinaus. In
der 82. Minute konnte Würzburg dann den entscheidenden Konter für das Siegtor setzen. Mal
wieder eine ziemlich bittere Nummer und am
Ende dann ziemliche Ratlosigkeit auf unserer Seite. Als die Mannschaft zum Zaun kam, hielt sich
Auf der Südtribüne versuchte man heute der
langsam einziehenden Lethargie auf den Rängen etwas entgegen zu setzen. So positionierte
sich der Stimmungskern um und rutschte etwas
weiter nach rechts in die Mitte des Block 1. Die
Trommeln und der zweite Vorsänger im Block
wechselten so auch ihre Position. Die Stimmung
in der ersten Halbzeit konnte man dann auch
durchaus als akzeptabel bezeichnen. Sicher in
den ersten 20 Minuten nochmal etwas besser
als zum Ende hin. Die neue Position im Block wird
man wohl erst nach ein paar Spielen bewerten
können, aber im Ansatz macht das schon mal
Hoffnung auf mehr. Die anderen Blöcke waren
leider wenig motiviert in die Unterstützung der
Mannschaft einzusteigen. Lediglich das Pöbeln
gegen die Mannschaft am Ende der Partie war
deutlich zu vernehmen. Nach dem Tor in der 82.
stellten aber auch wir den Support ein. Hier war
definitiv die Luft raus. Am Abend trieb es die Ultraszene dann noch in den Bielefelder Osten, wo
man mal ein paar neue Kneipen testete und die
nächste Heimniederlage etwas sacken lassen
konnte.
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An die Würzburger Szene hatte ich im Vorfeld keine wirkliche Erwartungshaltung. Die Spielansetzung sorgte dann auch dafür, dass der Gästeblock mit weniger als hundert Personen gefüllt war
und zumindest akustisch auch kein bleibender
Eindruck hinterlassen werden konnte. Es bleibt
dann wohl lediglich die grausame Zaunbeflaggung in Erinnerung.
Düsseldorf Mit der Last einer bisher sieglosen Saison
auf dem Rücken ging es in die Landeshauptstadt.
Bereits früh war klar, dass man nicht an die, für einen Freitag, durchaus guten 3.500 Auswärtsfahrer
der letzten Partie in Düsseldorf anknüpfen kann und
sich gerade einmal knapp 2000 Schlachtenbummler
aus Ostwestfalen auf den Weg machen werden. Das
mag man jetzt mit der sportlichen Lage und dem
katastrophalen Auftritt der Blauen beim vergangenen Heimspiel gegen Würzburg begründen, ob das
allerdings ein Grund sein darf unseren Verein auswärts so mau zu repräsentieren, sollte von jedem
Daheimgebliebenen mal stark hinterfragt werden.
Unabhängig diverser Ausreden des sturen Gemüts
unserer ostwestfälischen Landsleute, machte sich
dann doch ein ganz passabler Szenehaufen per
Sonderzug auf - weitere Zugfahrer und Autos sollten
ebenfalls folgen.
Im Gästeblock gab es dann seit langem mal wieder
die alte „DSC Arminia Bielefeld“ Fahne zu bestaunen, welche an diesem Tag dem spärlich besetzten
Oberrang zumindest etwas Glanz verleihen sollte.
Die ersten 20 Minuten dürfte der Support dann auch
als ganz ordentlich eingestuft werden, zumindest
war der Ultrahaufen samt Umfeld durchweg in Bewegung und durchaus motiviert einen bleibenden
Eindruck zu hinterlassen. Der Rest des Gästeblocks
konnte dadurch auch das ein oder andere Mal mitgezogen werden.
Arminia spielte in der Anfangsphase sogar einen
ganz passablen Ball und war Rot-Weiß locker gleichwertig. Nach dem 1:0 der Hausherren war der Trupp
auf dem Rasen dann allerdings so verunsichert, dass
erneut individuelle Fehler das Spiel bestimmten
und die ein oder andere Slapstick-Einlage unserer
Spieler „bewundert“ werden konnte. Gute zehn Minuten später folgte das 2:0 und somit der stehende
K.O. Dieser konnte auch in der zweiten Hälfte nicht
abgewendet werden, sodass der Endstand von 4:0
schlichtweg als logische Konsequenz gelten kann.
Einhergehend mit dem Rückstand konnte auch die
Unterstützung im Gästeblock nicht mehr aufrecht
gehalten werden. Spätestens das 2:0 in der 32. Minute ließ die Hoffnung auf Besserung in diesem Spiel
schwinden und der Support wurde müßiger bis er in
der zweiten Hälfte nahezu komplett eingestellt und
überschüssige Energie eher dazu verwendet wurde
nach Abpfiff die Spieler verbal „wachzurütteln“.
Natürlich können wir den Spielverlauf nur bedingt
beeinflussen, natürlich fällt das Singen bei sportlichem Erfolg oder bei ansehnlichen Spielen leichter. Natürlich muss die Kurve ihren Teil beitragen
und natürlich muss die Unterstützung und Hingabe
für unseren Verein manchmal dahin gehen, wo es
schmerzt - losgelöst von aller sportlichen Tristesse
oder Enttäuschung. Eine so desolate Leistung lässt
aber eben auch uns nicht kalt, gerade in Anbetracht
der weitreichenden Konsequenzen, die ein Abstieg
für den Verein und uns, seine gesamte Anhängerschaft hätte.
Ein Zeichen an Verein und Mannschaft nach dem
Spiel ist, war und bleibt immer wichtig. Positiv wie
negativ. Ob Abfeiern nach dem Spiel, Pfiffe oder
einfaches Schweigen, unsere Reaktion ist immer ein
Zeichen. Und dieses Zeichen ist unser Recht, ebenso
aber auch unsere Pflicht!
Trotz aller sportlichen und emotionalen Verbitterung fand der Spieltag für unsere Gruppe aber dennoch ein großartiges Ende in einem gemeinsamen
Soli-Abend mit Ultras Düsseldorf. An dieser Stelle
nochmal ein großes Dankeschön für die erneute
Gastfreundschaft und den herzlichen Abend. Freiheit für Ultras!
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Dresden
Nach der bitteren Pleite in Düsseldorf
musste der erfolglose Trainer Rüdiger Rehm, samt
Co-Trainer Mike Krannich, seinen Stuhl räumen. Interimsweise soll der bisherige Co-/U19-Trainer Carsten Rump die Zügel übernehmen.
Sehr früh und quasi erst kurz nach Sonnenaufgang,
sollte die knapp 500 Kilometer lange Reise in Richtung Sachsen für uns beginnen. Nach den schwachen Leistungen der vergangenen Wochen, aber
auch der aufblühenden Hoffnung auf Grund der
Trainerentlassung, gingen die Prognosen für die
Pokalpartie bei den Schwarz-Gelben weit auseinander. Außer dem üblichen Schabernack einer ganz
normalen Auswärtsfahrt, verlief die Anreise sehr
entspannt. In der sächsischen Landeshauptstadt angekommen, sollte es zu unserer Verwunderung zunächst auf einen zentralen Busparkplatz gehen, von
welchem wir in Linienbusse umsteigen sollten, um
mit diesen zum Stadion eskortiert zu werden. Am
Gästeeingang musste man sich dem üblichen Prozedere unterziehen, bis man dann das, sich langsam
füllende Stadion betrat, um den spärlich besetzten
Gästeblock zu beflaggen und sich halbwegs ordentlich zu positionieren.
Vor dem Anpfiff trauerten die Dynamo-Fans um ihre
Spielerlegende Reinhard Häfner. Der K-Block legte,
wie auch die Dresdener-Kicker rund um Pascal Testroet, ganz gut los. Arminia verteidigte leidenschaftlich und lauerte auf Konter. Die Bielefelder Anhänger in der Gäste-Ecke versuchten mit einer bunten
Liedauswahl und einem vernünftigen Tifo-Einsatz ihr
Bestes. Allerdings ist eine Auswärtsfahrerzahl von
etwa 300 Leuten in Dresden alles andere als zufriedenstellend und bietet den Anwesenden dann auch
nur wenige Möglichkeiten richtige Akzente zu setzen. Auf dem grünen Geläuf ging es mit einem 0:0
auf der Anzeigetafel in die Kabinen.
In Halbzeit zwei dauerte es eine Weile, bis es zu erwähnenswerten Situationen kam. Bielefeld hielt das
Remis, konnte dann aber durch einen sauberen Konter in der 66. Spielminute entscheidend zustechen.
In der Folge drückte Dynamo, angetrieben von den
27.000 Zuschauern, auf das Bielefelder Tor. Eine
Möglichkeit zur Entscheidung gab es noch auf Seite
der Ostwestfalen in der 81. Minute, als ein strammer
Schuss von Börner nur den Pfosten traf. Die letzten
zehn Spielminuten, samt vier Zeigerumdrehungen
Nachspielzeit, waren eine Abwehrschlacht gegen
anrennende Dresdener. Als der Schiedsrichter die
Partie nach einer nervenaufreibenden Schlussphase
in hitziger Atmosphäre dann endlich abpfiff, dürfte
einigen ein riesiger Stein vom Herzen gefallen sein.
Endlich durfte mal wieder gejubelt werden. Erleichtert, aber auch unspektakulär, ging es dann zurück
zu den Bussen und durch die Nacht zurück in die
Leineweberstadt.
Im Achtelfinale wartet nun ein Auswärtsspiel bei Astoria Walldorf auf uns. Walldorf liegt in der Nähe von
Heidelberg und Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis.
Gespielt werden soll am 7. oder 8. Februar 2017.
Also egal ob Stuttgart, Fürth, Braunschweig oder
Walldorf. Fahrt auswärts!!!
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Szeneticker
Magdeburg Das Pokalspiel Magdeburg gegen Frank-
furt hat auch für den 1. FCM weitere Konsequenzen.
So verurteilte der DFB den Verein zu zwei Spielen
mit einem gesperrten Block U und zu einer Strafe
in Höhe von 20.000 Euro. Welche Begegnungen
unter den Zuschauerausschluss fallen und ob auch
das brisante Spiel gegen den Halleschen FC dazugehört, ist noch nicht geklärt. Der 1. FCM hat gegen
das Urteil Einspruch eingelegt.
Unterdessen trauerte die Magdeburger Fanszene
auch beim Spiel gegen den Chemnitzer FC weiter
um den verstorbenen Hannes. Der Block U organisierte einen stillen Gedenkmarsch vom Hauptbahnhof zum Stadion. Im Stadion gab es dann eine
Schweigeminute und im Block U wurden hinter der
„Ruhe in Frieden, Hannes“ Zaunfahne einige Fackeln
gezündet, die optisch ein Kreuz darstellten. Zur finanziellen Unterstützung der Hinterbliebenen wurde außerdem ein Verkauf von Gedenkschleifen im
Stadion organisiert.
Frankfurt
Die Frankfurter Ultras protestierten beim
Heimspiel gegen Bayern München gegen den Zuschauerausschluss. Der Versuch den Protest direkt
vor der DFB-Zentrale zu tragen und dort eigens gedruckte Geldscheine mit der Aufschrift „Korrupte
Bastarde“ abzuwerfen, wurde leider von den Bullen
unterbunden. Im Stadion solidarisierten sich auch
die Münchner Ultras und gaben bereits im Vorfeld
einen Stimmungsboykott für die ersten 65 Minuten
bekannt. Im Gästeblock wurde zusätzlich mittels
Spruchbändern gegen Kollektivstrafen protestiert.
Auswärtinfo
Stuttgart Er
rollt wieder! Am kommenden Sonntag
(06.11.) geht es per Sonderzug samt 6er-Abteilen
und Partywagen in die schwäbische Metropole. Die
Zeit der Zug-Reservierungen sind vorbei: Rund 500
Arminen haben sich bereits ein Ticket gesichert.
Weitere 100 Karten können noch gegen ein Entgelt
von 45 Euro den Besitzer wechseln. Die genauen
Fahrtzeiten sind noch nicht da, werden aber sobald
sie bekannt sind, auf unserem Blog kommuniziert.
Lang, lang ist‘s her, dass der DSC in Stuttgart um die
Punkte gekämpft hat (November 2008) – zumindest
Beim Pokalspiel gegen Ingolstadt, welches auch von
einem Zuschauerausschluss betroffen war, schaffte
es unterdessen eine größere Gruppe Frankfurter
Ultras auf andere Teile des Stadions auszuweichen
und von dort die Mannschaft zu unterstützen.
Dresden
Auch Dynamo Dresden wurde vom DFB
Sportgericht zu einem Heimspiel mit gesperrtem
K-Block und zu einer Strafe von 55.000 Euro verurteilt. Diese Strafe bezieht sich auf das vergangene
Pokalspiel gegen Leipzig. Dynamo Dresden hat aber
gegen dieses Urteil bereits Einspruch eingelegt. So
verweist der Verein darauf, dass das Urteil unverhältnismäßig sei, da das Spiel zu keiner Zeit beeinträchtigt wurde und es zu keinen gewalttätigen Ausschreitungen kam. Es scheint, als würde der DFB weiterhin
an Kollektivstrafen nach den „Vergehen“ Einzelner
oder sogar nur nach friedlichem Protest gegen Red
Bull festhalten. Man kann nur hoffen, dass das regelmäßige Schließen ganzer Blöcke nicht zur Normalität wird, wie dies in anderen Ländern bereits seit
längerem gängige Praxis ist.
Ayaktakımı Der Film über die Fankultur in der Türkei
und die Repression gegen türkische Fußballfans
ist nun auf DVD erschienen. Wer nicht an der Filmvorführung in Bielefeld im September teilnehmen
konnte und sich im Anschluss kein Exemplar gesichert hat, kann das jetzt natürlich noch nachholen.
Alle nötigen Infos gibt es auf https://www.facebook.
com/ayaktakimifilm/.
gegen den VfB. In guter Erinnerung bleibt vielen
wohl das 2:2 am 34. Spieltag der Saison 2007/2008.
Erst nach Arminias letzten Gastspiel begannen die
Umbaumaßnahmen zu einem reinen Fußballstadion ohne Laufbahn, sodass vielen Arminen das neue
Stadion nicht bekannt sein dürfte.
Vollzahler müssen für eine Stehplatzkarte 16 Euro
berappen, ermäßigte sind für 13 Euro zu haben.
Sitzplatzkarten sind für 24,50 Euro. Alle Kategorien
sind noch reichlich vorhanden. Auf zum ersten Auswärtsdreier!
Impressum
Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich eine kostenlose
Informationsweitergabe an Freunde und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld.
Das pubLiC erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer Auflage von
1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt. Kontakt persönlich am Infostand oder per
Mail [email protected]
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