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Spielberichte
auseinander. Von katastrophal bis „für den
Spielverlauf in Ordnung“ war alles zu hören.
Zumindest in der Schlussphase war die Südtribüne in einer angespannten Gemütslage,
die auch definitiv zu einigen Pfiffen geführt
hätte, wenn Klos nicht in der 93. Minute
noch das Tor getroffen hätte. Irgendwie ein
befreiender und geiler Torjubel, aber die
Ernüchterung wegen des schlechten Kicks
war nicht wirklich verflogen.
St. Pauli
„Wenn Arminia das Spiel heute verliert, dann steigen wir ab.“ Diesen
Satz hatte ich im Vorfeld der Partie das ein
oder andere Mal gehört und ganz Unrecht
hatten die Leute ja auch nicht. Es war ein
absolutes Kellerduell und mit einer Niederlage hätte es ziemlich düster ausgesehen.
Ob das Unentschieden jetzt gerade noch
in Ordnung ging oder doch viel zu wenig
war, wissen wir wohl erst am Ende der Saison. Bei der Leistung auf dem Platz wäre
ein Sieg für unsere Arminia aber auch nicht
wirklich gerechtfertigt gewesen. Das Spiel
war einmal mehr ziemlich enttäuschend
und an eine wirkliche Torchance kann ich
mich nicht erinnern. In der 2. Halbzeit gab
es wohl eine, wie ich dem Spielbericht anschließend entnommen habe. Die Partie
blieb aber ziemlich ereignisarm und auch
St. Pauli war zumindest in der 1. Hälfte auch
nicht gefährlich vor dem Tor. Ausgenommen hier die Chance von Bouhaddouz, der
sich frei vor das Tor spielte und dann glücklicherweise noch an Hesl gescheitert ist. Das
1:0 in der 50. für Pauli war dann auch nicht
wirklich zu erwarten, aber wenn so schlecht
verteidigt wird, dann wundert so ein Tor
auch nicht mehr.
Der Support auf der Süd kam heute irgendwie zögerlich in Fahrt. Zunächst war es doch
irgendwie mehr ein Abwarten, was so auf
dem Rasen passiert, bevor man in irgendwelche Gesänge einsteigt. Aber auch auf
Block 1 war das Geschehen doch sehr abhängig vom Spiel und der Support nicht
wirklich befreit und konstant. Im Nachhinein
gingen die Meinungen dann auch etwas
Den braun-weißen Anhang hörten wir dann
leider gegen Ende der Partie schon einige
Male auf unserer Seite. Das hing aber auch
mit dem Spielstand zusammen, welcher
den Gästeblock siegessicher stimmte und
unsere Seite allmählich verstummen lies.
Ansonsten habe ich den Gästeblock aber
im Spielverlauf akustisch nicht wirklich wahrgenommen. Da wäre bei der Anzahl an
Leuten sicher noch mehr möglich gewesen.
Die relativ geschlossenen Hüpfeinlagen einmal ausgenommen. Schwenkfahnen hatte
St. Pauli heute nicht im Gepäck. Am Zaun
hing die USP-Fahne ziemlich zentral, aber
der Rest der vielen kleineren Zaunfahnen
war kaum zu erkennen, weil sie stellenweise innen hinter dem Zaun angebracht wurden oder von der unmöglichen Bauweise
des Gästeblocks verdeckt wurden. Einen
Seitenhieb für die HSV-Fans, die von Leipziger Ordnern angegriffen wurden, hatte
USP dann auch noch in Form eines Spruchbands in petto. Im Vorfeld gab es noch ein
wenig von dem bekannten Bauern- und
Provinz-Gelaber der Gäste, was aber auch
nicht mehr sonderlich provokant ist.
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dann der Konter über Nöthe und das
Tor von Hemlein. Bäääm, 1:0 für Arminia. Wer hätte das gedacht? Ich nicht.
Natürlich sollte das nicht so bleiben und
96 kriegt in der 37. Minute einen völlig
unnötigen Elfmeter zugesprochen.
Zack, 1:1. Arminia kam insgesamt immer besser ins Spiel und spielte richtig
gut mit. Kurz vor der Halbzeit zeigt der
Schiedsrichter nochmal auf den Punkt,
diesmal aber zu unseren Gunsten. Ob
es jetzt wirklich ein gerechtfertigter Elfmeter war, mag ich mal zu bezweifeln.
Ist aber auch egal. Klos tritt an und trifft
zum 2:1. Nach der Halbzeitpause glich
96 dann leider nochmal aus, sodass wir
mit einem Punkt nach Hause fahren
sollten.
Hannover Der letzte Samstag sollte uns
in die Landeshauptstadt Niedersachsens führen. Für mich persönlich das
erste Mal, dass ich in Hannover im Gästeblock stehen konnte.
Fangen wir mal von vorne an: Morgens
um kurz vor halb 9 haben wir uns bereits auf die Reise gemacht, schließlich
hatten wir heute eine kleine optische
Einlage im Gepäck. Hinfahrt verlief
wie so häufig ereignislos, sodass wir
eine Stunde vor Stadionöffnung am
Stadion ankamen. Eine kleine Truppe
machte sich da bereits auf den Weg
ins Stadion. um ein Teil der über 4.000
blauen Leibchen zu verteilen. Der Rest
des Bielefelder Haufens gammelte im
Biergarten und wartete darauf, dass
die Stadiontore öffneten. Vorm Anpfiff
gab es dann ein nett anzusehendes
blaues Meer, abgerundet mit einem
Spruchband zwischen Oberrang und
Unterrang.
Nach den letzten Spielen unserer Arminia erwarteten heute nicht wenige
eine völlige Katastrophe, jedoch sollten wir vom Gegenteil überzeugt werden. Unser Coach wechselte auf drei
Positionen im Vergleich zum vorherigen
Spiel. Das Spiel startete gut, Hannover
eher am Drücker und Arminia raffiniert
in der Defensivarbeit. In der 28. Minute
Ich finde es immer schwer die eigene
Stimmung zu beurteilen, glaube aber,
dass man unseren Auftritt als gelungen bezeichnen kann. Einige einfache
Klassiker, um die über 4.000 mitgereisten Bielefelder mitzunehmen, wurden
gesungen. Am Ende wurde noch ein
kleiner Gruß an unsere Stadionverbotler geschickt. Haltet durch Freunde!
Nach dem Spiel teilte sich unser Haufen auf, einige fuhren nach Hause und
andere gingen noch mit den befreundeten Hannoveranern in die Kneipe.
Frankfurt
Der Verein und Dachverband hatten mal wieder einen Sonderzug auf die Beine gestellt: 720 Arminen
folgten de Aufruf und begaben sich
bequem und ohne Polizeibegleitung
auf nach Frankfurt. Der altertümliche
Sonderzug bot neben Sechser-Abteilen wieder einmal einen Partyabteil
sowie Speis und Trank in ausreichender
Menge. Vorbei an der Skyline der Mainmetropole und dem Frankfurter Hauptbahnhof, ging es zur S-Bahn-Station
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des Stadions. Verbleibende Zeit bis zum
Anpfiff: 60 Minuten. Bis der Mob sich für
die letzten 1000 Meter in Bewegung
setzte, dauerte es aber noch einige
Zeit. Devise: Schnell durch die Kontrolle, kurz sammeln und zusammen in den
Block. Der Sicherheitsdienst, der an der
zweiten Kontrolle unmittelbar vor dem
Stadioninneren wartete, erwies sich jedoch als sehr unentspannt, sodass es
zu überflüssigen Tumulten kamen. Bis
zum Anpfiff war es jetzt noch eine halbe Stunde Zeit und trotzdem war der
Block noch recht leer. 2500 Bielefelder
reisten mit nach Hessen. Dennoch blieben einige Reihen im Stehplatzbereich
selbst nach Anpfiff frei – unschön!
Halbfinale eine Spur enttäuschender
war.
Die Nordwestkurve packte für diesen
Pokalabend die bereits bekannten
einheitlichen Zaunfahnen aus und
sorgte für einen optischen Hingucker.
Akustisch kam ebenfalls einiges im
Gästesektor an. Das gesamte Stadion wurde aber nur selten mitgerissen.
Auf unserer Seite blieben die Wechselgesänge mit dem Sitzplatzbereich
in guter Erinnerung. Sicherlich war der
untere Bereich stets in Bewegung und
bemüht, für richtige Ausreißer nach
oben hat es aber nicht gereicht. Optisch konnte der Block an dem Abend
auch nicht viel hermachen.
Nach dem Spiel gab es eine Blocksperre bis 21 Uhr, ehe es durch den dunklen
Wald zurück zum Zug ging. Ohne weitere Vorkommnisse wurde Bielefeld gegen 2 Uhr in der Nacht erreicht.
Nach bereits sechs Zeigerumdrehungen schallte die „Leichte Kavallerie“
durch das Frankfurter Waldstadion –
0:1 aus Bielefelder Sicht. Damit waren
wohl alle sportlichen Vorgaben über
den Haufen geworfen worden. Umso
erstaunlicher, dass Arminia der SGE in
der ersten Hälfte die Stirn bieten konnte und speziell in der zweiten Halbzeit
ein starkes Spiel ablieferte. Leider gab
es auf Frankfurter Seite einen ebenso
starken Keeper im Kasten und eine gewisse Abschlussschwäche auf unserer
Seite. Damit war der erneute Traum
vom Pokalfinale in Berlin geplatzt. Wie
bereits im April 2006. Ebenfalls in Frankfurt, ebenfalls 1:0 für die Eintracht.
Wenngleich das damalige Aus im
Auswärtsinfo
te der Mannschaft in den letzten
zwei Begegnungen lassen hoffen,
dass auch in Nürnberg etwas Zählbares herausspringt.
Nürnberg
Nächsten Sonntag geht
es ins Frankenland zum Auswärtsspiel beim 1.FC Nürnberg.
Nachdem es in dieser Saison bisher
noch nicht gelungen ist, drei Punkte auf einem fremden Platz einzufahren, soll dieses Unterfangen
dort nun endlich gelingen. Immerhin gab es in den letzten fünf Aufeinandertreffen beim Glubb drei
Remis und zwei Siege.
Das Frankenstadion, welches aktuell den Namen „Stadion Nürnberg“
trägt, hat ein Fassungsvermörgen
für insgesamt 50.000 Zuschauer.
Stehplätze gibt es in ausreichender Anzahl für 13,20 Euro (ermäßigt
12 Euro). Sitzplatzkarten liegen bei
19,80 Euro. Fahrt auswärts und unterstützt Arminia nicht nur bei den
Highlights, sondern auch am kommenden Sonntag beim FCN!
Nach zwei Auswärtsspielen in Hannover und Frankfurt, mit einem jeweils großen Gästeanhang, steht
also nun wieder der Liga-Alltag auf
dem Programm. Die guten Auftrit-
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Szeneticker
Dresden
In der nächsten englischen
Woche der 2. Liga wird der K-Block in
Dresden wegen einer DFB-Strafe geschlossen bleiben. Beim Spiel gegen
Heidenheim rufen Ultras Dynamo daher dazu auf, sich Karten für die gegenüberliegende Tribüne zu kaufen,
damit der K-Block geschlossen umziehen kann.
Leverkusen
Ultras Leverkusen und mit
ihnen die weiteren ultraorientierten
Gruppen der Fanszene gaben am
20.02. bekannt, dass sie ab sofort die
Heimspiele ihres Vereins boykottieren werden. Auslöser ist vermutlich
das schwierige Verhältnis zum Verein
in den letzten Monaten, über das an
dieser Stelle schon berichtet wurde.
Außerdem berichtete die Kurvenhilfe
Leverkusen über einen unverhältnismäßigen Polizeieinsatz beim Heimspiel
gegen Frankfurt, der dazu führte, dass
die aktive Fanszene bereits bei diesem
Spiel nicht im Stadion gewesen ist.
Berlin
Rund 200 Unioner aus der aktiven Fanszene waren mit Autos zum
Auswärtsspiel in Karlsruhe angereist.
Eine Bahnstation wurde als Treffpunkt
gewählt und von dort sollte es per
Straßenbahn in Richtung Stadion gehen. Die Polizei stoppte daraufhin die
Bahn, stellte alle Personalien fest und
begleitete die Berliner bis zur Landesgrenze zurück. Die Eiserne Hilfe stellt
die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme
in einer Pressemitteilung in Frage. Während des gesamten Einsatzes wurde
der Grund dieser Maßnahme den Fans
nicht mitgeteilt. Dennoch verhielten
sich alle Fans kooperativ und ruhig und
auch die Vermittlungsversuche von
Fanprojekt und Fanbetreuung konnten
diesen Polizeieinsatz nicht verhindern.
In ihrer Pressemitteilung behauptet die
Polizei außerdem, dass eine Auseinandersetzung mit Karlsruher Fans unmittelbar bevorstand und dass es zu einem
Landfriedensbruch durch die Unioner
gekommen sei. Beides weist die Eiserne Hilfe als falsche Behauptung zurück.
Ägypten Das oberste Gericht Ägyptens
bestätigt elf Todesurteile gegen Ultras
von Al-Masry, die an den Ausschreitungen im Jahr 2012 beteiligt gewesen
sein sollen. Bei den Ausschreitungen
wurden 74 Fans des Kairorer Vereins
Al-Ahly getötet. Die Urteile waren eigentlich schon im April 2015 ausgesprochen worden, aber die Verurteilten gingen dagegen noch einmal vor
dem obersten Gericht in Berufung.
Wer mehr über den Tod der 74 Ultras
von Al-Ahly lesen möchte, dem sei die
letzte Ausgabe der 11 Freunde (#183,
2/2017) ans Herz gelegt. Hier berichten
ägyptische Ultras von den Vorfällen im
Jahr 2012 und der aktuellen Situation
des Fußballs in Ägypten.
Impressum
Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern
lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde
und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC
erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer
Auflage von 1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt.
Kontakt persönlich am Infostand oder per Mail [email protected]
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