Artikel 25 Früher und Heute Text und Fotos: Camille Robert Layout

Artikel 25
Früher und Heute
Text und Fotos: Camille Robert
Layout: Johny Karger
Luxemburg 1899
Die Regierenden kümmern sich.
Alte Zeitungen, über 100 Jahre alte Luxemburger Zeitungen,
behutsam
auseinanderfalten und umblättern kann man nicht jeden Tag. Ich hatte jetzt dieses grosse
Glück, aus einer Haushaltsauflösung mehrere Kisten mit solchen Schätzen vor dem
Altpapiercontainer retten zu können. Freude an Lokalgeschichte und an Luxemburger
Geschichte lodert pur auf. Beim Lesen der Namen von Menschen die man selbst noch, oder
dann ihren direkten Nachkommen kannte, spürt man verronnene Zeit hautnah.
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Liest man z.B. einen Bericht über lokale Geschehnisse in Esch, dann glaubt man, es hat
sich in 100 Jahren gar nichts verändert:
2016: In allen Luxemburger Medien konnte man in Esch auftretende „jugendliche Gäste“
bei einer ihrer „Kulturveranstaltungen“ (unter polizeilicher Begleitung) sehen. Nachher
konnte man auf Videoaufnahmen Mündungsfeuer aus einer Waffe sehen. Und? Sie zogen
ohne weiteren Schaden anzurichten, ab!
„Zeitung „Soziale Republik“ vom 3.7.1920: Minetts-Bassin. Esch 2 Juli 1920 . (Rauhbeine).
Mit dem Revolver in der Hand betraten 4 unbekannte Mannspersonen vor einigen Tagen die
Schenke Wampach, zerstörten mehrere Humpen, bedrohten die anwesenden Gäste und
zogen ohne weiteren Schaden anzurichten, ab.“
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1894 die Regierung als Viehhändler . In Zeitungsanzeigen mitgeteilt,
versteigern die Domänen-Empfänger, Carmes, in Luxemburg und
F.X.Frauenberg in Ettelbrück, gegen Baar,
Die Kuh des kleinen Mannes
Ziegen und Böcke der schweizer Race und solcher der Saaner und Hasly Race.
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„ gleich nach der Vesper “ (!)
1894 -2016, Ob es heute, 122 Jahre später, wohl noch Nachkommen dieser
regierungsseitigen Importe in Luxemburg gibt? Von wegen Nachhaltigkeit! Damals kannte
noch niemand dieses so absolut nichtssagende Wort. Es sollte aber noch möglich sein, von
den Ziegen in Luxemburg, eine Fotoserie zusammen zu stellen?
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1899 sah die Regierung grösser
Denn, 5 Jahre später versteigerte man Großvieh.
Stiere und Kälbinnen des Durhammer Schlages und Stuten ohne Angabe der Rasse.
Die Versteigerung fand statt „auf 6 Monate Borg“ (also auf Puff!)
Vorrausetzung war jedoch, dass Bürgschaft geleistet wurde.
Auch über die Nachhaltigkeit dieser Importe und Versteigerungen ist uns nichts bekannt.
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Damals, 1894 und 1899 importierte und verkaufte die Regierung Nutzvieh, heute, 2016
schützt die Regierung Jagdtiere. Nachdem alle Vögel, das gesamte „Vulleparlament am
Gréngewald“ (Dicks -Edmond de la Fontaine) geschützt sind, kommen jetzt alle am „Rénert“
(Michel Rodange), Beteiligten in den Schutz der Regierenden.
Der Fuchs ist wirklich hier und wird geschützt.
Der Wolf ist nicht hier, wird trotzdem geschützt.
Knapp zwei Monate nach ihrer „Inschutzstellung“ sind wieder Wölfe in Luxemburg, und
zwar in Bettemburg….. geschützt im Märchenpark! Laut Fachleuten (wie es im wolflosen
Luxemburg solche Fachleute gibt, die dann auch noch wahrscheinlich bezahlte Audits
erstellen?), soll aber eine Zuwanderung von richtigen Wölfen aus dem Osten stattfinden. Wir
freuen uns schon darauf, wenn sich dann in einigen Jahren in Luxemburg, die auch von
Spezialisten vorausgesagte Million Menschen an einem Sonntag zusammenfinden , um mit
Nachhaltigkeits- und Umweltminister, den einsamen armen Wolf willkommen zu heißen und
ihm dann sein Revier von einigen hundert Quadratkilometern zuzuteilen. PAP, wo Menschen
nicht siedeln dürfen, nicht vergessen!
Die „Biren“ (lies Bären= Umgangssprachlich für unsere zugewanderten italienischen
Landsleute), sind seit vielen Jahren hauptsächlich im Süden des Landes voll integriert und
sind Teil der einheimischen Fauna und niemand will ihnen ans Fell.
Der Bär braucht also in Luxemburg nicht besonders geschützt zu werden.
Also, für Gevatter Fuchs, Wolf und Bär alles in Ordnung!
Aber der Löwe, der Rote! Den tragen manche Leute vor sich her, auf Wappen und Fahnen,
in verschiedenen Unterarten und Formen. Als roter Löwe sollte er auf der roten Liste
gefährdeter Arten stehen.
Aber zuallererst sollte ihn unsere Regierung schützen, als einzige endemische Art. Sogar
Brehm hat ihn so nicht gekannt. Rot. Mit Krone und mit gespaltetem Schwanz.
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Und, …er ist von einer ganz besonderen einzigen Art die, auf dieser Welt, Jahrhunderte ohne
weibliche Partnerin überlebt hat. Oder hat schon jemand in Luxemburg von einer roten
Löwin gehört. Vielleicht kümmern sich die Regierenden darum.
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