Die Rückkehr des Wolfs

Mertzig, im Juni 2015
Die Rückkehr des Wolfs
Positions-Papier der FSHCL
Vor über 120 Jahren ist der letzte Wolf in Luxemburg erlegt worden. Seine Rückkehr
steht nun vor der Tür. Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis er auch in Luxemburg
wieder heimisch ist.
Die FSHCL begrüßt diese natürliche Rückkehr des Top-Beutegreifers Wolf
grundsätzlich. Als anerkannte Naturschutz-Organisation sind Biotop- und
Habitatschutz, sowie eine natürliche Artenvielfalt vorrangige Zielinteressen der
FSHCL.
Um die öffentliche Akzeptanz des Wolfes zu fördern, erwartet die FSHCL einen
sachlichen und klaren Wolfs-Management-Plan seitens der verantwortlichen
Behörden (ANF & MDDI).
Ein solcher Management-Plan sollte möglichst auf alle Konflikt-Potenziale eingehen.
Bei dessen Ausarbeitung sollten Realitätssinn und Augenmaß maßgeblich sein.
Wie die Erfahrungen im Ausland (Frankreich, Deutschland, Schweiz) zeigen,
entwickeln sich die Bestände äußerst dynamisch. Zudem zeigen diese Erfahrungen,
dass Konfliktpotenziale oft unterschätzt wurden und mangels einer sachlichen
Aufklärung urbaner Bevölkerungen späterhin zu erheblichen politischen
Spannungen geführt haben – und immer noch führen. In diesem Sinne sollten die
Luxemburger Behörden den Sorgen der ländlichen – und somit vorrangig
betroffenen – Bevölkerung von Vorne herein Rechnung tragen. Dies zu unterlassen
hieße letztlich, dem Wolf einen „Bärendienst“ zu erweisen.
Ein nationaler
beinhalten:
Wolfs-Management-Plan
sollte
somit
folgende
Sachpunkte
-
ein solides (länderübergreifendes ?) Monitoring der Bestandsentwicklung;
-
die Definition des „günstigen Erhaltungszustands“ einer zukünftigen
Wolfpopulation sowohl für Luxemburg wie auch für die gesamte Großregion,
gemäß FFH-Richtlinien;
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-
Monitoring und Management der Beutetier-Bestände des Wolfes: Inwiefern
sind Haus- und Nutztiere betroffen & welche Wild-Dichten sind als MinimalGrenzen zu veranschlagen;
-
Ausgleichzahlungen für Schadensfälle bei Nutz- und Haustierzüchtern und
-haltern;
-
Finanzielle Unterstützung für Schadensabwehr/Herdenschutzmaßnahmen
(Elektrozäune, spezielle Hütehunde, Abschreckungsmaßnahmen etc.) für
Nutztierzüchter und -halter;
-
Sachliche und
Hundehalter;
-
Konkrete und handlungsorientierte Maßnahmen zum Umgang
angefahrenen und anderwärtig verletzten oder kranken Wölfen;
-
Einbeziehung der Beutetiere in die Planung der jagdlichen Abschusspläne.
Dies sowohl in Hinsicht auf die notwendigen Populationsdichten der
Beutetiere, als auch bezüglich etwaiger Bestandsabnahmen und erschwerter
Jagdbedingungen des mit Abschussplänen belegten jagdbaren Wildes;
-
Konkrete
Handlungsempfehlungen
bei
verschiedenen
Sachlagen
(Seuchenprophylaxe und -bekämpfung; Erreichen eines „günstigen
Erhaltungszustands“; etwaige Gefahren für die Bevölkerung), dies eventuell
auch in Absprache mit betroffenen Nachbarländern;
-
Erhaltung einer zweckdienlichen Scheu vor dem Mensch.
realitätsnahe
Aufklärung
der
Grundsätzlich sollte die Ausarbeitung eines nationalen
alle betroffenen Bevölkerungsschichten einbeziehen.
gegenseitiger Akzeptanz, Ehrlichkeit, Sachlichkeit und
kann, wird dies einer hohen Akzeptanz des Wolfes
zuträglich sein.
Bevölkerung,
besonders
mit
Wolfs-Management-Plans
Wenn diese Arbeit mit
Offenheit geführt werden
in Luxemburg sicherlich
Die Luxemburger Jägerschaft ist gerne bereit, sowohl bei der Ausarbeitung eines
Wolfs-Management-Plans, wie auch bei einem realitätsnahen Monitoring in Feld und
Wald mitzuarbeiten.
Konkrete Handlungsempfehlungen sollten auch letale Entnahmen von vorne herein
beinhalten, um späteren ideologiegeprägten Diskussionen aus dem Wege zu gehen.
Die FSHCL weist allerdings in diesem Zusammenhang ganz klar daraufhin, dass
jedwede letale Entnahme von staatlichen Organen vorgenommen werden sollte und
somit auf keinen Fall von der Jägerschaft!
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