Verschiedene Bindungsmuster Kinder können sich in ihrer Bindungssicherheit voneinander unterscheiden. Dieses wird zum einen auf das Verhalten der Bezugsperson, zum anderen aber auch auf individuelle → Dispositionen der Kinder zurückgeführt (siehe in diesem Kapitel den Abschnitt „Einflussfaktoren auf die Bindungsqualität – Temperament“). Die Unterschiede in der Bindungssicherheit zeigen sich in unterschiedlichen Bindungsmustern. Zunächst wurden im Rahmen der Bindungstheorie drei Bindungsmuster unterschieden, deren Identifizierung zuerst mit der Fremden Situation von Ainsworth und Wittig (1969) gelang. Die hierbei vorgenommene Unterscheidung wurde in weiteren Untersuchungen bestätigt. An dieser Stelle soll die Fremde Situation dargestellt werden, um die Einteilung der Bindungsmuster zu verdeutlichen. Der Darstellung der Auswertung der Fremden Situation sowie weiterer Verfahren zur Erfassung der Bindungsmuster / Bindungsqualität und der Feinfühligkeit ist Kapitel 2 gewidmet. Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 16 Was ist die Bindungstheorie? Merksatz Ainsworth und Wittig (1969) entwickelten mit der „Fremden Situation“ die klassische Laborbeobachtungsmethode zur Erfassung der Bindungsmuster von Kindern im Alter von elf bis zwanzig Monaten. Die Fremde Situation wird im Labor als Beobachtungsmethode durchgeführt, um zu untersuchen, welche Beziehung zwischen dem Verhaltenssystem Bindung und dem Verhaltenssystem der Exploration besteht (Bretherton 2011). Sie ist für Kinder im Alter zwischen elf und zwanzig Monaten validiert (→ Validität) (Grossmann et al. 1989). Insgesamt besteht die Fremde Situation aus acht Episoden, in denen das Ausmaß an ausgelöstem Stress beim Kind variiert wird. Die verschiedenen Episoden nach Ainsworth et al. (1978) sind Tabelle 1 zu entnehmen. Tabelle 1: Episoden der Fremden Situation (nach Lengning 2004) Episode anwesende Personen Beschreibung der Situation (ungefähre Dauer) 1 Beobachter Mutter Kind Mutter Kind Der Beobachter führt die Mutter und das Kind in den Beobachtungsraum und verlässt ihn wieder. (30 Sekunden) Die Mutter beteiligt sich nicht, während das Kind exploriert. Falls notwendig, wird das Spiel des Kindes nach zwei Minuten angeregt. (3 Minuten) Die fremde Person betritt den Raum. 1. Minute: Die fremde Person ist still. 2. Minute: Die fremde Person unterhält sich mit der Mutter. 3. Minute: Die fremde Person nähert sich dem Kind. Nach drei Minuten verlässt die Mutter unauffällig den Raum. (3 Minuten) 1. Trennungsphase: Die fremde Person richtet ihr Verhalten auf das des Kindes aus. (3 Minuten – bei großem → Distress des Kindes auch kürzer) 2 3 fremde Person Mutter Kind 4 fremde Person Kind Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München Verschiedene Bindungsmuster 5 Mutter Kind 6 Kind alleine 7 fremde Person Kind 8 Mutter Kind 17 1. Wiedervereinigungsphase: Die Mutter begrüßt das Kind und / oder beruhigt es, falls notwendig, während die fremde Person unauffällig den Raum verlässt. Dann bemüht sich die Mutter, das Kind wieder ins Spielen zu vertiefen. Danach verlässt sie den Raum, nachdem sie sich verabschiedet hat. (3 Minuten – oder länger, falls das Kind nicht ins Spiel zurück findet) 2. Trennungsphase: Das Kind ist allein im Raum. (3 Minuten – bei großem → Distress des Kindes auch kürzer) Fortsetzung der 2. Trennungsphase: Die fremde Person betritt den Raum und richtet ihr Verhalten wieder auf das des Kindes. (3 Minuten – bei großem → Distress des Kindes auch kürzer) 2. Wiedervereinigungsphase: Die Mutter betritt den Raum, begrüßt das Kind und nimmt es auf den Arm. Die fremde Person verlässt unauffällig den Raum. (3 Minuten) Zur Dauer der Episoden existieren ungefähre Angaben, da die Trennungs- und Wiedervereinigungsphasen unterschiedlich lang ausfallen können, je nachdem, welches Verhalten das Kind zeigt. Reagiert es in den Trennungsphasen beispielsweise mit starkem Weinen, können diese Episoden entsprechend verkürzt werden, um das Kind keinem allzu großen → Distress auszusetzen. Im Gegenzug können die Wiedervereinigungsphasen verlängert werden, wenn es dem Kind nicht gelingt, sich innerhalb von drei Minuten soweit zu beruhigen, dass eine erneute Exploration möglich ist. Zunächst wurden die Kinder anhand der Fremden Situation den drei folgenden Bindungsmustern zugeordnet: sicher (B), unsicher-vermeidend (A) und unsicher-ambivalent (C). Tabelle 2 gibt einen Überblick über die Bedingungen, unter denen die Kinder den unterschiedlichen Bindungsmustern zugeordnet werden (die verschiedenen Literaturangaben hierzu sind Lengning 2004 zu entnehmen). Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 18 Was ist die Bindungstheorie? Tabelle 2: Bedingungen in der Fremden Situation, unter denen die Kinder den unterschiedlichen Bindungsmustern zugeordnet werden (nach Lengning 2004) Bedingungen in der Fremden Situation Unsichervermeidende Bindung (A) Sichere Bindung (B) Unsicherambivalente Bindung (C) Die Kinder scheinen nicht verängstigt. Die Kinder zeigen wenig Anzeichen von → Distress bei der Trennung. Die Nähe zu ihrer Mutter wird von den Kindern bei der Wiedervereinigung vermieden. Die Mutter wird bei der Wiedervereinigung von den Kindern ignoriert oder nur flüchtig gegrüßt. Wenn die Kinder von ihrer Mutter auf den Arm genommen werden, klammern sie sich nicht an sie. Das Explorationsverhalten der Kinder ist während der gesamten Situation gar nicht oder kaum eingeschränkt. Es ist möglich, dass die Kinder bei der Trennung → Distress zeigen oder aber auch nicht. Stressor für die Kinder ist nicht das Alleinsein, sondern die Trennung von ihren Müttern. Die Kinder wünschen sich deutlich den Kontakt zu ihrer Mutter, auch wenn die fremde Person die Kinder möglicherweise trösten kann. Die Bezugsperson dient als sichere Basis; von dieser aus können die Kinder explorieren. Die Kinder können zu der fremden Person freundlich sein oder auch nicht. Der Kontakt zur Mutter wird von den Kindern bei der Wiedervereinigung gewünscht und aktiv aufgesucht. Bei der Wiedervereinigung sind die Kinder schnell wieder zu trösten bzw. zu beruhigen. Das Bindungssystem der Kinder ist bereits aktiviert, wenn die fremde Person und die Mutter anwesend sind. Die Kinder zeigen kaum Explorationsverhalten. Die Trennung von der Mutter bewirkt intensiven → Distress bei den Kindern. Bei der Wiedervereinigung zeigen die Kinder ambivalentes Verhalten: Einerseits Nähe suchendes, andererseits widersetzendes Verhalten. Eventuell sind die Kinder auffallend passiv oder zeigen zorniges Verhalten. Die Kinder lassen sich schlecht bzw. nur langsam von ihrer Mutter wieder beruhigen. Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München Verschiedene Bindungsmuster 19 Abbildung 2 zeigt den Bewegungsspielraum der sicher, unsicher-vermeidend und unsicher-ambivalent gebundenen Kinder in der Fremden Situation in Anlehnung an Ainsworth und Kollegen (1978). Abbildung 2: Bewegungsspielraum der Kinder mit den unterschiedlichen Bindungsmustern in der Fremden Situation (adaptiert nach Ainsworth et al. 1978; Schölmerich / Lengning 2008, 204; S = Fremde Person und M = Mutter) Wie bereits oben kurz angerissen werden Unterschiede in der Bindungssicherheit häufig auf das Verhalten der Bezugsperson, insbesondere deren Feinfühligkeit (vgl. hierzu in diesem Kapitel den Abschnitt „Einflussfaktoren auf die Bindungsqualität – Feinfühligkeit“) zurückgeführt. Das Verhalten der Bezugsperson wirkt sich auf die Bindungsrepräsentation der Kinder aus, d. h. beispielsweise darauf, wie verlässlich die Kinder das Verhalten ihrer Bezugsperson abgespeichert haben (siehe in diesem Kapitel den Abschnitt „Internale Arbeitsmodelle“). Bei unsicher-vermeidender Bindung verhält sich die Bezugsperson zurückweisend und ablehnend, wenn Kinder z. B. Unterstützung suchen oder Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 20 Was ist die Bindungstheorie? negative Emotionen zeigen. Folglich haben die Kinder die Bezugsperson als zurückweisend repräsentiert. Die Bezugsperson von Kindern mit einer sicheren Bindung ist in Situationen, in denen sich das Kind ängstigt oder unsicher fühlt, verfügbar und hilft dem Kind. Sie ist zuverlässig, liebevoll und sensitiv bzw. feinfühlig. Dementsprechend wird sie vom Kind auch als sensitiv / feinfühlig, liebevoll, helfend und verfügbar wahrgenommen und repräsentiert. Bezugspersonen bei unsicher-ambivalenter Bindung verhalten sich in manchen Situationen unterstützend und bieten ihrem Kind Schutz, während sie es in anderen bedeutenden Situationen nicht tun. Das Kind erlebt die Person von daher als unberechenbar und hat sie auch so repräsentiert (vgl. Bowlby 1988; FremmerBombik 2011). Aber nicht nur Unterschiede im Verhalten der Bezugsperson werden mit den unterschiedlichen Bindungsmustern in Zusammenhang gebracht, sondern auch Besonderheiten der Personen mit verschiedenen Bindungsmustern in Bezug auf Beziehungsstrategien, Selbstkonzept, Umgang mit Emotionen und Umgang mit Körperkontakt. Welche Besonderheiten mit welchem Bindungsmuster assoziiert werden, ist Tabelle 3 zu entnehmen (vgl. Lengning 2004). In den 1980er Jahren wurde als Bindungsmuster bzw. als Zusatzkategorie die Desorganisation / Desorientierung (D) mit aufgenommen, da es bei einigen Kindern schwierig war, sie anhand der drei organisierten Bindungsmuster eindeutig zu klassifizieren. Merksatz Im Zuge der Bindungserfassung bei Kindern mithilfe der Fremden Situation werden drei organisierte sowie ein desorganisiertes Bindungsmuster unterschieden: A – unsicher-vermeidendes Bindungsmuster B – sicheres Bindungsmuster C – unsicher-ambivalentes Bindungsmuster D – desorganisiertes / desorientiertes Bindungsmuster Die Kinder mit einem desorganisierten Bindungsmuster weisen desorganisiertes bzw. desorientiertes Verhalten auf und zeigen kein deutlich definierbares Verhaltensmuster (Bowlby 1988). In der Fremden Situation schreit ein solches Kind z. B. in der Trennungsphase nach der Mutter und schaut zur Tür. Wenn die Mutter dann jedoch zum Kind kommt, wendet es sich still ab. Hier findet sozusagen eine Unterbrechung des organisierten Verhaltens statt, was als „D“-Verhalten bezeichLengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München Zeigen vermehrt Bindungsverhalten Strategien im Bindungsverhalten sind unklar (vgl. hierzu Verhalten in der Fremden Situation) Suchen ständig Aufmerksamkeit der Bindungsperson Selbsteinschätzung ist negativ Selbstvertrauen ist gering Das Bild von sich selbst ist negativ Emotionen werden schlecht integriert Negative Emotionen werden manchmal verleugnet Kontakt wird gesucht, aber sie widersetzen sich auch gleichzeitig Zeigen ihren Wunsch nach Bindung offen Sind beziehungsorientiert Suchen bei Belastung Unterstützung der Bezugsperson Selbsteinschätzung ist offen und flexibel Selbstwertgefühl ist positiv Achten sich selbst Emotionen können offen kommuniziert werden Zugang zu eigenen Emotionen ist gut Körperkontakt wird gesucht Vermeiden Beziehungen Brechen Beziehungen ab Suchen keine oder kaum Unterstützung bei ihren Bezugspersonen Selbsteinschätzung ist vermeidend perfekt, d. h. eigene Schwächen werden nicht erkannt oder nicht zugegeben Umgang mit Emotionen ist nicht offen Negative Emotionen werden verleugnet Vermeidend Beziehungsstrategien Selbstkonzept Umgang mit Emotionen Haltung zu Körperkontakt Unsicher-ambivalent Gebundene (C) Sicher Gebundene (B) Unsicher-vermeidend Gebundene (A) Tabelle 3: Bindungsmuster und Besonderheiten in Bezug auf Beziehungsstrategien und Selbstkonzept sowie Umgang mit Emotionen und Körperkontakt (vgl. Lengning 2004) Verschiedene Bindungsmuster 21 Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 22 Was ist die Bindungstheorie? net wird (Main 2011). Einige der Kinder wirken darüber hinaus in der Fremden Situation auch verwirrt bzw. als hätten sie Angst vor der Mutter (Spangler 1999). Kinder, die dieses D-Verhalten zeigen, haben vermutlich häufig Hauptbindungspersonen, deren eigenes Bindungssystem selbst noch aktiviert ist. Dadurch ist es ihnen wahrscheinlich nicht möglich, den Kindern die ausreichende Pflege bzw. Unterstützung zukommen zu lassen. Dies hat zur Folge, dass die Kinder keine eindeutige Bindungsstrategie entwickeln können (Fremmer-Bombik 2011) bzw. dass sie in bindungsrelevanten Stresssituationen keine oder nur mangelhaft adäquate Strategien zur Bewältigung einsetzen können (Wartner et al. 1994). Weiterhin besteht die Vermutung, dass diese Kinder eventuell misshandelt wurden (→ Misshandlung) bzw. dass die Mütter dieser Kinder möglicherweise unter einer psychischen Störung leiden und aus diesem Grund die Kinder nicht so behandeln können, dass diese das mütterliche Verhalten vorhersagen könnten (Bowlby 1988). Von daher haben sie keine klaren Erwartungen bezüglich des Verhaltens der Mutter bzw. Bezugsperson, die in ein Arbeitsmodell integriert werden können (Fremmer-Bombik 2011; vgl. in diesem Kapitel den Abschnitt „Internale Arbeitsmodelle“). Weil das sogenannte desorganisierte Verhalten eine Unterbrechung des organisierten Verhaltens (sicher, unsicher-vermeidend, unsicherambivalent) darstellt, wird heutzutage die D-Kategorie nicht getrennt, sondern als Zusatzkategorie zu den drei traditionellen Bindungsmustern vergeben (Main 2011). Die bisherigen Ausführungen lassen vermuten, dass die sichere Bindung die „beste“ Bindung sei bzw. mit den meisten positiven Aspekten zusammenhängt. Dieser Rückschluss kann jedoch nicht so verallgemeinert gezogen werden. Denn es konnte z. B. gezeigt werden, dass das sichere Bindungsmuster, das häufig in westlichen Kulturen als optimal angesehen wird, nicht in allen Kulturen mit dort positiv angesehenen Merkmalen / Eigenschaften / Verhaltensweisen in Zusammenhang steht. Das heißt, dass in anderen (nicht westlichen) Kulturen bestimmte – mit unsicheren Bindungsmustern assoziierte – Merkmale / Eigenschaften / Verhaltensweisen eher auf kulturelle Erwünschtheit treffen (vgl. z. B. Rothbaum et al. 2000). Als Beispiel kann hier zurückhaltendes Verhalten genannt werden. Weiterhin muss festgehalten werden, dass jedes Bindungsmuster das adaptivste für die jeweilige enge Bezugsperson-Kind-Interaktion ist. So sollte z. B. ein Kind, das immer zurückgewiesen wird, auch seltener Kontakt suchen, da es sonst immer wieder zurückgewiesen werden Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München Geschlechtsunterschiede 23 würde, was erneute schmerzhafte Erfahrungen zur Folge hätte. Hier sind somit Strategien einer unsicher-vermeidenden Bindung sehr sinnvoll (vgl. Kapitel 3). Somit scheinen alle Bindungsqualitäten mit positiven Aspekten in Zusammenhang zu stehen. Lediglich die desorganisierte Bindung kann als beginnendes → pathologisches Verhalten gesehen werden (vgl. Kapitel 4). Prävalenz der Bindungsmuster Literatur: Zur → Prävalenz der unterschiedlichen Bindungsmuster liegt eine Meta- Ainsworth, M. D. S., Wittig, B. A. (1969): Attachment and exploratory behavior of one-yearvansituation. Ijzendoorn und Kroonenberg (1988) vor, in der 32 Stuanalyse olds in von a strange In: Foss, B. M. (Ed.): Determinants of infant dien behavior IV. Methuen, London,wurden, 113–136 wie häufig die drei organisierten Bindaraufhin untersucht Ainsworth, M. D. S., Blehar, M.mithilfe C., Waters, E., Fremden Wall, S. (1978): Patterns ofdurchschnittlich attachment: A dungsmuster, gemessen der Situation, psychological study of the strange situation. Erlbaum, Hillsdale, NJ vorkommen. Im Mittel wurden 65 % der Kinder als sicher klassifiziert, 21 % zeigten unsicher-vermeidende und 14 %Routledge, waren unsiBowlby, J. (1988):eine A secure base: Clinical applicationsBindung of attachment theory. London Bretherton, I. (2011): Die GeschichteErwähnt der Bindungstheorie. In: Spangler G., Zimmermann, P. cher-ambivalent gebunden. werden muss in diesem Zusammen (Hrsg.): Die Bindungstheorie. Grundlagen, Forschung und Anwendung. Klett-Cotta, hang, dass die Verteilung der einzelnen Bindungsmuster in unterschied Stuttgart, 27–49 lichen Kulturen schwankt. Für Deutschland fanden z. B. Gloger-Tippelt Fremmer-Bombik, E. (2011):bei Innere vonzahlreicher Bindung. In: Spangler Zimmer und Kollegen (2000) derArbeitsmodelle Überprüfung StudienG.,eine Ver mann, P. (Hrsg.): Die Bindungstheorie. Grundlagen, Forschung und Anwendung. Klettteilung von 44,9 % sicher Gebundenen, 27,7 % unsicher-vermeidend Cotta, Stuttgart, 109–120 Gebundenen und 6,9 % unsicher-ambivalent Gebundenen sowie 19,9 % Grossmann, P., Fremmer-Bombik, E., Friedl, A., Grossmann, Personen K.E., mit August, desorganisierter Bindung im Mittel, wenn K., dasScheuererKriterium Desorganisation Englisch, H., Spangler, G., Stephan, C.,wurde. Suess, G.Da (1989): Die in Bindungstheorie: Modell berücksichtigt nicht allen Studien die und D entwicklungspsychologische Forschung. In: Keller, H. (Hrsg.): Handbuch der Kleinkindfor Klassifikation ausgewertet wurde, konnten von den anfänglich 15 be schung. Springer, Berlin, 31–56 rücksichtigten Studien nur elf mit in die Analyse aufgenommen werden Lengning, A. (2004): Gehemmtheitet in al. neuen Situationen. Peter Lang, Frankfurt / Main (N = 593) (Gloger-Tippelt 2000). Main, M. (2011): Desorganisation im Bindungsverhalten. In: Spangler, G., Zimmermann, P. (Hrsg.): Die Bindungstheorie. Grundlagen, Forschung und Anwendung. Klett-Cotta, Stutt gart, 120–139 Geschlechtsunterschiede Rothbaum, F., Weisz, J., Pott, M., Miyake, K., Morelli, G. (2000): Attachment and culture: Secu Rahmen der States Bindungstheorie wirdPsychologist nicht davon ausgegangen, dass es Imrity in the United and Japan. American 55(10), 1093–1104 Geschlechtsunterschiede in Bezug auf die Bindungssicherheit oder deren Schölmerich, A., Lengning, A. (2008): Bindungsentwicklung und Neugier. In: Ahnert, L. Auswirkungen auf die weitere Entwicklung beispielsweise im sozialen (Hrsg.): Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung, 2., aktual. Auflage. Reinhardt, Mün und emotionalen Bereich gibt. Grossmann und Kollegen (2003) konnten chen, 198–212 z. B. in G. der(1999): Bielefelder Längsschnittstudie ähnlich wie in vielen weiteren Spangler, Frühkindliche Bindungserfahrungen und Emotionsregulation. In: Studien Friedlmeier, W.,Geschlechtsdifferenzen Holodynski, M. (Hrsg.): Emotionale Entwicklung. Funktion, Regulation keine (z. B. bezüglich der Bindungsquali und soziokultureller Kontext von Emotionen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, tät im Kleinkindalter oder auch in der Jugend) feststellen. Obwohl in ver176–196 einzelten Studien auch geschlechtsspezifische Befunde ermittelt wurden, Lengning/Lüpschen, Bindung © 2012 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
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