Date: 22.07.2015 Freiburger Nachrichten AG 1701 Freiburg 026/ 426 47 47 www.freiburger-nachrichten.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse journ./hebd. Tirage: 16'482 Parution: 6x/semaine N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 9 Surface: 104'245 mm² Raus aus der «Blase», rein in die Berufswelt Zwölf Jahre spielte Valentin Wegmann in der Basketball-NLA, unter anderem für Olympic. 2010 trat der in St. Ursen wohnhafte Zürcher zurück, ehe er ein kurzes Comeback gab. Weil der 36-Jährige eine gewisse Distanz zum Sport gewahrt hatte, gelang ihm der Übergang in den Beruf gut. IH Valentin ValentinWegmann Wegmannheute heuteund undininseiner seinerZeit Zeitals alsBasketballer Basketballerbei beiOlympic. Olympic. Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques BilderAldo Aldo Ellena/Keystone/a Elle na/KeystoneA Bilder ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58564587 Coupure Page: 1/4 Date: 22.07.2015 Freiburger Nachrichten AG 1701 Freiburg 026/ 426 47 47 www.freiburger-nachrichten.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse journ./hebd. Tirage: 16'482 Parution: 6x/semaine N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 9 Surface: 104'245 mm² / u "RG 1 Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques f ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58564587 Coupure Page: 2/4 Date: 22.07.2015 Freiburger Nachrichten AG 1701 Freiburg 026/ 426 47 47 www.freiburger-nachrichten.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse journ./hebd. Tirage: 16'482 Parution: 6x/semaine N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 9 Surface: 104'245 mm² FRANK STETTLER Tag in der Turnhalle gewesen. so viel verdienen würde.» Rückblickend hat Wegmann «Viele haben Vorurteile gegen«Ich wusste nicht, was mich er- den Übergang vom Basketball über Sportlern. Manchmal war wartet», erinnert sich Valentin in den Job gut gemeistert. «Ich das nur schwer zu akzeptieren. Wegmann an jene Zeit, als er bin wahnsinnig glücldich im Heute versuche ich zu verstedie Basketballkarriere mit dem beruflichen Leben - durch den hen, weshalb das so ist.» Im Gewinn des Schweizer Cups Sport. Ich war kein Superta- Eishockey oder Fussball sei die als Spieler der Basler Starwings lent. Erst mit 26 war ich ein ge- Skepsis gegenüber den Profis (vorerst) beendet hatte. «In ein standener NLA- Spieler. Ich zuweilen schon vorhanden, im Loch fiel ich zwar nicht gerade. habe mir alles erarbeitet. Das Basketball jedoch gross. Trotzdem war es hart.» Auf den hilft mir heute, vieles ist einfaWährend vier Saisons hatte frischgebackenen Vater, der cher. Den Druck von früher Wegmann den Status eines soeben ein Praktikum bei No- kenne ich gar nicht mehr. Ich Profis. «Eigentlich wollte ich vartis beendet hatte, wartete sehe alles viel lockerer. Selbst mit Basketball nie Geld verdiewie bei so vielen zurückgetre- wenn ich im Beruf Zahlen lie- nen. Ich liebte es einfach zu tenen Sportlern zunächst das fern muss, kann ich einfacher spielen, davon habe ich gelebt, Ungewisse. «Deshalb bin ich damit umgehen als damals, als und diese Energie hat sich auf extrem dankbar, dass ich ich mir selbst Druck auferlegt dem Parkett widerspiegelt.» gleich den Job als Country Ma- habe.» Im Team zu arbeiten, Sein Gehalt habe später zwinager bei der Firma Dartfish sich zu integrieren und auch schen 1000 und 5000 Franken antreten konnte.» Das sei eine mal zurückzustecken, all dies variiert. «Je älter ich wurde, Umstellung gewesen, schliess- habe ihn der Sport gelernt. desto näher lag ich bei 5000 lich habe er zehn Jahre lang Franken. Mit dem Geld konnte keinen Vollzeitj ob mehr ge- Skepsis gegenüber Profis ich immer sehr gut leben. Ich habt. «Hinzu kam das neue FaIm Basketball hat Wegmann hatte je noch keine Familie » milienleben, und im mentalen alles erreicht, was ein SchweiBereich musste ich die ganze zer Spieler erreichen kann Er Eine Parallelwelt Maschinerie herunterfahren.» wurde mit Monthey Schweizer Den Rücktritt hatte sich WegGeholfen habe ihm dabei, dass Meister, gewann zweimal den mann reiflich überlegt. «Mein er den Kontakt zu seinen Stu- Schweizer Cup und den Liga Körper spielte nicht mehr mit. dienkollegen - Wegmann Cup (mit Olympic). 90 Spiele In Monthey war nie Druck, wir schloss 2004 die Hochschule bestritt er für das National- haben einfach drauflos gefür Wirtschaft in Freiburg ab - team, führte es sogar als Cap- spielt. In Freiburg war das imtain an. «Als ich in Wetzikon zu mer ein wenig anders, hier habe ich mich selber unter Druck «Niemand wartet, um dir spielen begann, war die NLA gesetzt. Das wirkte sich bis in nie das Ziel. Mir machte Basdie Beine aus.» Das habe sich einen Job zu geben.» ketball einfach Freude. Als der dann in Basel fortgesetzt. Bei Klub aus der höchsten Liga ab- den Starwings wollte er 2010 stieg, erhielt ich das Angebot aufgrund der familiären Situagepflegt habe, mit Freunden, von Olympic. Diese Chance tion nicht bleiben, zudem habe die in der «normalen» Arbeits- habe ich gepackt.» Nicht im- die sportliche Perspektive gewelt verankert sind. So konnte mer wurde verstanden, wes- fehlt. Weil er sich eine Rückder Zürcher, der 1999 zu Olym- halb er sich dem Basketball kehr ins Wallis oder zu Olympic pic gewechselt hatte, stets eine verschrieb, selbst im familiä- auch nicht mehr vorstellen gewisse Distanz zum Sport ren Umfeld. «In der Schweiz ist konnte, zog er einen Schlusswahren. «Das hat mir den Aus- der Bezug zum Elitesport nicht strich. Drei Jahre später spielte stieg aus der sogenannten Bla- ausgeprägt. Sehr viele können Wegmann überraschend nochse, einer Art Parallelwelt, die nicht nachvollziehen, was es mals in der NLA. «Ich lernte die Sportwelt ist, erleichtert. heisst, Spitzensportler zu sein über den Job bei Dartfish den Niemand wartet, um dir einen und auf was man alles verzich- damaligen Monthey-Trainer Job zu geben. Ich hatte den An- ten muss», so Wegmann Seit Petar Aleldsc näher kennen. Er spruch, sofort etwas zu finden, dem Alter von 15 Jahren bis 30 hatte zu wenige Spieler im Traiauch wenn ich zunächst nicht sei er von Juli bis Mai fast jeden Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58564587 Coupure Page: 3/4 Date: 22.07.2015 Freiburger Nachrichten AG 1701 Freiburg 026/ 426 47 47 www.freiburger-nachrichten.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse journ./hebd. Tirage: 16'482 Parution: 6x/semaine N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 9 Surface: 104'245 mm² ning und sagte im Scherz, dass zug zum Sport. Ich habe unter Zürich habe ich nur noch ein, er einen wie mich brauchen anderem mit dem Schweizer zwei sehr gute Freunde und Fakönnte.» Weil Wegmann wis- Fussball-Verband zu tun, aber milie Das ist der einzige Bezug sen wollte, wie sein Körper re- auch mit Swiss Ski oder ver- zur Stadt, den ich noch habe. agieren würde, willigte er ein, schiedenen Klubs der Super Die Mentalität entspricht mir dreimal pro Woche mitzutrai- League.» Seit jeher interessiert nicht, alles ist viel materialistinieren. «Wir sagten uns dann, sich Wegmann ganz grundsätz- scher. Hier ist es beschaulidass wir auch gleich eine Li- lich für die Strukturen im Sport cher.» Das Umfeld, das er sich zenz lösen können.» So kehrte und wie ein Verein funktio- während seiner Karriere aufgeWegmann für 14 Spiele zurück. niert. «Parallelen zur Ge- baut habe, sei echter als jenes in Zürich. Heute sind die meis«Ich hatte nie die Absicht eines ten Freunde Romands. «Als ich Comebacks. Es war klar, dass meine Rückkehr bis zum Sai«In der Schweiz ist der zu Olympic wechselte, hatte es sonende zeitlich limitiert war.» drei Amerikaner, der Rest waBezug zum Elitesport ren Romands. Sie waren im Heute hat Wegmann defininicht ausgeprägt.» gleichen Alter wie ich und nahtiv mit Basketball abgeschlosmen mich mit in den Ausgang. sen. «Es war eine Etappe mei- nes Lebens, die mich geprägt So kam es, dass auch die hat, die jetzt aber zu Ende ist.» schäftswelt sind da.» Das war Während der Sportlerkarriere mitunter ein Grund, warum er bewege man sich in der besag- Olympic ein Jahr lang als TKten Blase. «Nun stehe ich in- Mitglied unterstützte. «Es war mitten des Berufslebens. Da nochmals eine andere Rolle, in Freunde ausserhalb vom Basketball Romands sind.» Ein in kann man nicht einfach zu- sich stimmiges Umfeld, das war Wegmann wichtig. Deshalb schlug er mal auch ein Angebot der ich meine Kompetenzen von Tübingen, einem Klub aus einbringen konnte.» Zuvor hat- der 1. Bundesliga, aus. «Zum te Wegmann schon Mandate einen passte das Timing nicht bei Swiss Basketball angenom- ich arbeitete damals im Spital rück in diese Blase, das funktioniert so nicht.» Zumal sich der Schweizer Basketball weiterentwickelt habe. «In Mon- men und als Assistenz-Trainer they hatte ich ein, in Freiburg der Nati gewirkt. «Ich bin offen zwei Trainings pro Tag. Du für vieles, will Erfahrungen musst heute viel mehr Zeit in- sammeln. Die Zeit als Assisvestieren. Mit 30 Jahren und tenz-Trainer etwa war spaneinem 60-Prozent-Job ist das nend. Ich habe gemerkt, wie einfach es ist als Spieler, der nicht mehr kompatibel.» nur seine Tasche packen muss. Mein Respekt für die Trainer ist Bezug zum Sport blieb Mit der Welt des Sports blieb gross. Ich weiss jetzt, was alles Wegmann gleichwohl verbun- hinter diesem Metier steckt.» den. Sein Arbeitgeber Dartfish bietet Videolösungen an, etwa Das richtige Umfeld Das Basketball hat den mittum Spielzüge und Bewegungen zu analysieren. «Die Stelle lerweile zweifachen Familienals Country Manager ist ideal vater in vielerlei Hinsicht gefür mich. Ich kann mein Wis- prägt. So lernte er in Freiburg sen in der Informatik, das ich in auch seine Frau kennen. Eine einer Lehre erwarb, nutzen, Rückkehr in die Zürcher Heiund habe gleichzeitig den Be- mat stand nie zur Debatte. «In Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques in Tafers -, zum anderen habe ich vielleicht eine gewisse Sen- sibilität. Die grössten Erfolge hatte ich in Monthey in einem familiären Umfeld. Der sportliche Reiz war da, aber ich wollte nicht mehr weg, und der Respekt, wieder in diese Blase einzutreten, war zu gross.» Sommerserie Das Leben nach der Karriere In einer Sommerserie porträtieren die FN Sportlerinnen und Sportler, die in letzter Zeit ihre Karriere beendet haben. fs ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58564587 Coupure Page: 4/4
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