zum Thema 1) Falsch ist: Die gemeinsame Schule ist eine Einheitsschule. Richtig ist: Die gemeinsame Schule sorgt für individuelle Förderung der SchülerInnen und ermöglicht dadurch beste Bildung für jedes Kind. Jedes Kind wird individuell so gefördert, dass es seine Begabungen voll ausschöpfen kann. Viele Vorteile: mehr soziale Fairness, mehr Chancengerechtigkeit, Schluss mit der frühen Trennung. Die gemeinsame Schule ist europäische Normalschule. Das PISA-Erfolgsland Finnland setzt genauso auf diese Schulform wie z.B. die Niederlande oder Schweden. Schule Fotolia &Fakten Mythen Ein Service des SPÖ Pressedienstes 6) Falsch ist: Eigene Klassen für „Ausländerkinder“ sind bestes Mittel, um Deutsch zu lernen. Richtig ist: Separate Klassen sind kontraproduktiv. Denn Spracherwerb erfolgt vor allem über soziales Miteinander. Professorin Schmölzer-Eibinger von der Uni Graz betont, dass man „eine wichtige Ressource für das Sprachenlernen verschenkt, wenn man Migrantenkinder von deutschsprachigen trennt“. Uni-WienProfessorin Dirim warnt davor, dass Sprachförderung nicht völlig losgelöst vom regulären Unterricht passieren darf. 2) Falsch ist: Die Ganztagsschule ist eine Zwangstagsschule. 7) Falsch ist: Der Kindergarten ist zum Spielen da, nicht zum Lernen. 3) Falsch ist: Die Neue Mittelschule (NMS) ist nur eine Hauptschule mit neuem Türschild. 8) Falsch ist: Durch die Schulautonomie werden die DirektorInnen völlig alleingelassen. Richtig ist: Umfragen zeigen immer wieder, dass sich Eltern viel mehr Ganztagsschulen wünschen. Daher geht es darum, für die Eltern und Kinder als Wahlmöglichkeit ein gutes Angebot zu schaffen. Bis 2018/19 investiert die Regierung 800 Mio. Euro in den Ganztagsschul-Ausbau, damit mehr Kinder und Eltern von den Vorteilen profitieren (gezielte Förderung, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, keine teure Nachhilfe). Richtig ist: Die Neue Mittelschule ist ein völlig neuer Schultyp mit einer innovativen, leistungsorientierten Lehr- und Lernkultur. Nur in der NMS gibt es sechs vom Bund finanzierte Zusatzstunden. Diese können für Team-Teaching in Hauptfächern oder in von der Schule autonom festgelegten Schwerpunktfächern genauso verwendet werden wie für Begabungsförderung oder Lerngruppen. Die aktuelle Studie „Bildung in Zahlen“ zeigt: Kinder aus der NMS wechseln viel häufiger an höhere Schulen (46 Prozent) als Kinder aus Hauptschulen (39 Prozent). 4) Falsch ist: In Österreich haben alle SchülerInnen die gleichen Chancen. Richtig ist: Bildung wird nach wie vor zu einem hohen Grad vererbt. Wie stark, zeigt eine neue Statistik-Austria-Studie: Während 56 Prozent der Kinder von AkademikerInnen einen Hochschulabschluss erreichen, schaffen das nur 6 Prozent jener Kinder, deren Eltern maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben. Ein Grund dafür: Die frühe Trennung, sie zementiert soziale Unterschiede statt sie wie in der gemeinsamen Schule aufzuheben. 5) Falsch ist: In der Bildung ist nichts weitergegangen. Richtig ist: Reformstau aus ÖVP-Zeit wurde durch SPÖ-Reformen aufgelöst. Dazu zählen Meilensteine wie die kleineren Klassen, die Neue Mittelschule, die neue Matura, die Modulare Oberstufe, das Lehrer-Dienstrecht NEU, der Ganztagsschul-Ausbau, die neue LehrerInnenausbildung oder das Erfolgsprojekt Lehre mit Matura. Der Reformweg wird konsequent fortgesetzt: Bis November erarbeitet die Regierung ein großes Reformpaket. Richtig ist: Der Kindergarten ist eine wichtige Bildungseinrichtung und der erste Baustein in der Bildungskarriere von Mädchen und Buben. Das verpflichtende Gratis-Kindergartenjahr ist ein großer Erfolg, denn es sorgt für gute Betreuung der Kinder und für eine früh ansetzende Förderung der Kinder. Fakt ist: Je mehr Kinder eine vorschulische Bildungseinrichtung wie den Kindergarten besuchen, desto höher ist die Chancengerechtigkeit. Richtig ist: Die Schulautonomie stärkt die DirektorInnen und die LehrerInnen in ihren Kompetenzen. Künftig sollen – die Verhandlungen dazu laufen – die DirektorInnen z.B. mehr Mitwirkung bei der Auswahl der LehrerInnen oder beim Ressourceneinsatz bekommen. Mehr Schulautonomie stärkt auch das Wir-Gefühl und den Zusammenhalt an Schulen. 9) Falsch ist: Das öffentliche Bildungssystem ist schlecht, Privatschulen sind besser. Richtig ist: Laut PISA- und OECD-Studien entsprechen die Leistungen von SchülerInnen an öffentlichen Schulen jenen von PrivatschülerInnen. Bedenkt man, dass Privatschulen hohe Schulgelder verlangen (Vienna International School: im Schnitt 12.300 Euro pro Jahr) und mehr Ressourcen haben, ist das ein ernüchterndes Ergebnis für Privatschulen. Daher gilt es, öffentliche Schulen weiter zu stärken, etwa durch den Ausbau ganztägiger Angebote (die meisten Privatschulen sind ganztägig geführt) statt einer Spaltung in Schulen für Reiche und Arme das Wort zu reden. 10) Falsch ist: Österreich gehört bei PISA zu den Dauerverlierern. Richtig ist: Beim letzten PISA-Test im Jahr 2012 hat Österreich einen Sprung nach vorn gemacht. Ob in Mathematik, Lesen oder in den Naturwissenschaften: Unsere SchülerInnen haben sich überall deutlich verbessert. Im Haupttestfach Mathematik hat Österreich ordentlich zugelegt und ist vom 18. auf den 11. Platz vorgerückt. Das ist ein Ansporn, die Schulreformen engagiert fortzusetzen. Mythen und Fakten zum Thema Schule | Sozialdemokratische Partei Österreichs
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