Patientenorientiertes Case-Management nach einem

Patientenorientiertes Case-Management
nach einem Krankenhausaufenthalt
Sicherstellung der medizinisch-pflegerischen
Versorgung älterer Menschen nach einem
Krankenhausaufenthalt im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Autoren: Monika Schuster und Joachim Streit
Patientenorientiertes Case-Management
nach einem Krankenhausaufenthalt
Sicherstellung der medizinisch-pflegerischen Versorgung
älterer Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt im Eifelkreis
Bitburg-Prüm
Autoren: Monika Schuster und Joachim Streit
Management Summary
Das Ziel des Projekts ist es, Schnittstellenprobleme zwischen der Akut- und Anschlussversorgung zu
vermeiden, indem ältere Menschen individuell versorgt werden. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm koordiniert
und gewährleistet, dass ältere Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend medizinisch-pflegerisch versorgt werden. Zusammen mit den Sozialdiensten der beiden Krankenhäuser im Eifelkreis, vier Pflegestützpunkten und dem örtlichen Sozialhilfeträger wird dieses Projekt umgesetzt. Die vier Pflegestützpunkte basieren auf § 92 c Pflegeweiterentwicklungsgesetz.
Umsetzung
Im Eifelkreis ist der Anteil pflegebedürftiger älterer Menschen um sieben Prozentpunkte höher als im
Landesdurchschnitt. Daher ist es wichtig, gerade hier die Lebensqualität älterer Menschen zu festigen
und ihnen eine sichere Versorgung zu geben.
Viele ältere Menschen sind nach einem Krankenhausaufenthalt nicht in der Lage, ihren Alltag zu organisieren. Oftmals werden ältere Menschen nach einem Akutkrankenhausaufenthalt direkt in ein Altenheim
aufgenommen. Jedoch fühlen sie sich so vor vollendete Tatsachen gestellt, die es erschweren, in die
alte Häuslichkeit zurückzukehren. Das kann vermieden werden, wenn die Verfahren abgesprochen werden.
Das Patientenorientierte Case-Management konzentriert sich auf zwei Maßnahmen, die dazu beitragen,
dass ältere Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt bestens versorgt werden: sofortiges Handeln
und passgenaue Hilfe (vgl. Abbildung 1). Zu diesem Zweck wurde ein Netzwerk regionaler Angebotsstrukturen geschaffen, die miteinander kooperieren. Die beteiligten Akteure sind:
• das Sozialamt der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm,
• die Pflegedirektionen, die Überleitungen sowie die Sozialdienste der Krankenhäuser Bitburg und Prüm,
• die ambulanten, die teilstationären und vollstationären Dienste und Einrichtungen, vier Pflegestützpunkte sowie niedergelassene Haus- und Fachärzte.
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Patientenorientiertes Case-Management nach einem Krank enhausaufenthalt
Sicher stellung der medizinisch-pflegerischen Ver sorgung älterer Menschen
Zudem wurde ein Überleitungsbogen entwickelt, um unverzüglich ältere Menschen in Akutsituationen zu
beraten und ihnen entsprechend zu helfen. Die ehemaligen Beratungs- und Koordinierungsstellen (BeKoStellen) nach dem Landespflegegesetz sind in die Pflegestützpunkte integriert worden. Die Marienhaus
Klinikum GmbH und die St. Joseph-Krankenhaus GmbH versorgen chronisch kranke, ältere Menschen.
Die regionale Pflegekonferenz stellt die pflegerischen Angebotsstrukturen (LPflegeASG) sicher und entwickelt sie weiter – basierend auf § 2 des Landesgesetzes. Die Versorgungsstrukturen sorgen dafür, dass
keine medizinischen und pflegerischen Lücken entstehen, etwa wenn ältere Menschen am Wochenende
entlassen werden.
Abbildung 1 Versorgungselemente des Patientenorientierten Case-Managements
Sofortiges Handeln
• Ohnmacht, Schwellenängste, Hürden und emotionale Anspannungen der
Betroffenen und ihrer Angehörigen werden überwunden.
• Bereits im Krankenhaus werden die Patienten unverzüglich beraten.
Vernetzung und kurze Wege
• Alle Beteiligten sind eng miteinander vernetzt und vermitteln schnell älteren
Menschen passgenaue Hilfe.
• Alle Beteiligten sind gut informiert und tauschen sich regelmäßig aus.
• Eine Pflegefachkraft besucht ältere Menschen im Krankenhaus oder Zuhause
und berät Leistungsberechtigte im SGB XII.
Quelle: Eigene Darstellung.
Nächste Schritte
Die erzielten Ergebnisse zeigen, dass das Projekt erfolgsversprechend ist und somit auf andere Kommunen übertragen werden kann. Langfristig angestrebt ist die intensivere Zusammenarbeit zwischen Sozialamt, Haus- und Fachärzten, ambulanten Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen.
Ansprechpartner
Dr. Joachim Streit
Landrat
Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm
Trierer Straße 1
54634 Bitburg
Telefon: 06561 – 15-2280
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Patientenorientiertes Case-Management nach einem Krank enhausaufenthalt
Sicher stellung der medizinisch-pflegerischen Ver sorgung älterer Menschen
Monika Schuster
Amtsleiterin
Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm
Trierer Straße 1
54634 Bitburg
Telefon: 06561 – 15-1170
E-Mail: [email protected]
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