Salutogenese, Körperpsychotherapie und Depression Eine

Salutogenese,
Körperpsychotherapie und Depression
Eine qualitative Studie
über die Stärkung der Lebensbewältigungsfunktionen
Masterthese, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Donau-Universität, Krems
Christina Bader-Johansson
8832 Wollerau, Schweiz
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Zusammenfassung
Die Depression ist in den letzten Dekaden in der westlichen Welt zur Volkskrankheit avanciert. Sie
führt zu tiefem persönlichem Leiden und verursacht grosse Gesellschaftskosten. Das Hauptziel der
Studie war, eine salutogenetische Perspektive zu verwenden, und auf der Basis der Grounded
Theory herauszufinden, wie Körperpsychotherapeuten (KPT) die therapeutische Beziehung mit dem
depressiven Klienten gestalten. Die Entstehungsgeschichte der Salutogenese und der heutigen Stand
der Salutogeneseforschung, sowie die von der Körperpsychotherapie wurden beschrieben.
Einteilung von Depressionsformen, Theorien zur Entstehung der Depression, ihre neurobiologische
Auswirkungen, sowie Wirkung und Nicht-Wirkung von Psychopharmaka wurden dargelegt.
Den Körperpsychotherapeuten (Mitglieder der CH-EABP) wurden drei offene Fragen gestellt. 20%
von den Mitgliedern beantworteten die Fragen und machten genaue Angaben zu ihrer Person und zu
ihren gegenwärtigen Klienten. Die schriftlichen Antworten zu ihrer Vorstellung von Gesundheit,
ihren therapeutischen Methoden bei depressiven Klienten und den konkreten Zeichen für ihre
Feststellung, dass ein Klient am Genesen ist, wurden mittels des theoretischen Samplings analysiert.
Die Schlüsselkategorien aus der KPT-Gruppe wurden innerhalb einer Triangulation mit zwei
anderen Daten verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass KPT konkrete, salutogenetisch fördernde
Methoden, besonders die der Selbstregulation und Achtsamkeit, anwenden. Aus den Daten ergeben
sich einige Kategorien der Behandlung des depressiven Menschen, welche in Anlehnung an dem
Konzept der phänomenologischen Typenbildung, für eine grössere Zahl von depressiven Klienten
Gültigkeit beanspruchen können. Diese Kategorien wurden wie folgt benannt: “Bindung und
therapeutische Beziehung”, “Achtsamkeit”, “Kontakt mit Trauer ermöglicht gesunde, kreative
Aggression” sowie “Selbstregulation und Rhythmen”.
Schlüsselwörter:
Salutogenese, Depression, Körperpsychotherapie, Therapeutische Beziehung, Selbstregulation, Achtsamkeit