Resurrexit – Auferstanden von den Toten (1) Anton Svoboda Jede Liebe will „für immer“ sein. Doch kann es so eine Liebe überhaupt geben? Das Christentum behauptet: ja – es ist die Liebe Christi, der um unsretwillen von den Toten erstanden ist, damit wir durch Ihn dort sein können, wo Er ist. (Joh 17,24) Alles oder nichts – warum an der Auferstehung Christi alles hängt Mit der Auferstehung Jesu steht und fällt der gesamte christliche Glaube. Ob sie stattgefunden hat oder nicht, entscheidet über die Wirksamkeit der Erlösung, das christliche Gottesbild, die Bedeutung der Person Jesu und die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung als Ganzes. „Wie können einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos.“ (1Kor 15,12-14) Ist das Zeugnis der Auferstehung glaubwürdig? Gegen drei Einwände 1. Jesus wurde nicht gekreuzigt oder war gar nicht wirklich tot Dagegen: es gab keinen Grund für die Jünger, die Kreuzigung Jesu zu erfinden; die Kreuzigung war eine bewährte Hinrichtungsmethode; aus medizinischer Sicht hatte Jesus keinerlei Überlebenschancen. 2. Der Leichnam Jesu wurde gestohlen Dagegen: das Grab Jesu wurde streng bewacht und versiegelt (Mt 27,62-66); Ungehorsam römischer Soldaten wurde streng geahndet; die Jünger hatten schon zu Lebzeiten Jesu Angst vor der römischen Exekutive (Mk 14,50); binden Diebe noch das Schweißtuch zusammen? (Joh 20,7); was ist mit dem Leichnam passiert? 3. Die Zeugen haben halluziniert Dagegen: Jesus wurde nach seiner Auferstehung von mehreren Menschen (bis zu 500) zugleich gesehen; der Auferstandene isst (Lk 24; Apg 10,40f), lässt sich berühren (Lk 24; Joh 20), bereitet Essen zu (Joh 21) und wird auch von Unbeteiligten wahrgenommen (Apg 9,7; 26,13). Drei gute Argumente 1. Die Zuverlässigkeit der Quellen Güte, Alter und Anzahl der neutestamentlichen Handschriften ist in der antiken Literatur beispiellos; die ersten bekenntnishaften Zeugnisse für die Auferstehung entstanden wohl in den 30er Jahren; gegen eine Erfindung oder Fälschung der Berichte sprechen v.a. das mangelnde Motiv der Jünger sowie kleine Abweichungen in den Texten. 2. Der Tag des Herrn Früheste Quellen belegen den ersten Tag der Woche als den Tag der christlichen Liturgie (Apg 20,7; vgl. auch 1Kor 16,2; Offb 1,10); ohne ein einschneidendes Ereignis, ist der Bruch mit dem Sabbatgebot nicht zu erklären. 3. Das veränderte Leben der Apostel und die Entstehung der Kirche Der Tod Jesu stürzte die Jünger in eine tiefe Krise (vgl. Joh 20,19; Lk 24,17-21). Nur die Begegnung mit dem Auferstanden kann glaubhaft erklären, warum Petrus plötzlich zu Tausenden über die Auferstehung predigt (Apg 2), wie Saulus zu Paulus wird (Apg 9; 22; Gal 1) und aus dem kleinen Kreis der Jünger die Kirche entsteht. Quellen & weiterführende Literatur Georg Essen, Worum bei der Auferstehung Jesu geht. Das christliche Auferstehungsbekenntnis und der Geltungsanspruch der Geschichtswissenschaften, in: J.-H. Tück, Passion aus Liebe, Ostfildern 2011; Johannes Hartl, Alpha (Lehrserie). Allen Hood, Exellencies of Christ (Lehrserie); Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth. Zweiter Teil, Freiburg 2011.
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