Evakuierungsmanagement In jedem Katastrophenfall ist die Evakuierung weiter Teile der Bevölkerung sowie der koordinierte Einsatz der Hilfskräfte eine große Herausforderung für die zuständigen Einsatzleitstellen. Insbesondere in Ballungsgebieten mit hohem Verkehrsaufkommen sind systematisch erstellte Pläne für eine geordnete Verkehrsführung zur effizienten und effektiven Evakuierung unerlässlich. Nur so kann sichergestellt werden, dass die umfangreichen gegenläufigen Verkehrsflüsse, die bei einer Evakuierung der Bevölkerung und dem gleichzeitigen Transport von Einsatzkräften in ein Katastrophengebiet hinein entstehen, den Erfolg der Evakuierungsmaßnahmen nicht gefährden. Von der Forschung wurden Verkehrsführungen im Falle einer Massenevakuierung bisher noch nicht umfassend und anforderungsgerecht bearbeitet. Entsprechend verbindet die Stiftung Zukunft NRW mit ihrem Engagement in diesem Themenbereich die Absicht, mit der Bereitstellung wissenschaftlich fundierter mathematischer Modelle einen Beitrag zur Optimierung von Evakuierungsprozessen in Nordrhein-Westfalen leisten zu können. In einem ersten Teilprojekt, „Evakuierung von Großstädten und Ballungsgebieten“, wurden Lösungsverfahren der mathematischen Programmierung zur Verkehrslenkung und Standortplanung bei Evakuierungsprozessen entwickelt. Weil diese Optimierungsmodelle aufgrund ihrer Komplexität für Beispiele realer Größenordnung wie einem oder mehrerer Stadtteile schnell an die Grenzen heutiger Rechner geraten, wurden spezielle Verfahren zur Bestimmung zulässiger und möglichst guter Lösungen für diese Modelle erarbeitet. Prototypisch wurde am Beispiel Duisburg gezeigt, dass die entwickelten Rechenverfahren tatsächlich in der Lage sind, reale Probleme mit mehreren tausend betroffenen Menschen in akzeptabler Zeit zu bearbeiten. Noch sind alle Modelle und Verfahren, die im Verlauf des Projektes entwickelt wurden, nur für den prototypischen Laborbetrieb geeignet, weil die Aufbereitung der für die Berechnung notwendigen Daten erheblichen Zeitaufwand erfordert und nicht automatisiert erfolgt. Ebenso ist die Visualisierung der Ergebnisse aufwendig und nur per Hand möglich. Entsprechend ist es weiterführende Absicht, aufbauend auf den Projektergebnissen, die rechnerbasierte Erstellung von Evakuierungsplänen auf Basis frei verfügbarer Straßeninformationen und –karten zu vereinfachen. Inhaltlicher Schwerpunkt des Vorhabens „Evakuierung von Großstädten und Ballungsgebieten „(Teil-) Automatisierung der Datenein- und –ausgabe“ ist daher die Automatisierung verschiedener Prozesse und die dafür notwendige Schaffung von Schnittstellen. Projektnehmer: Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik und Operations Research Laufzeit: Oktober 2012 – September 2015
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