Überforderung durch die Komplexität der politischen Wirklichkeit: Da

I. Zukunftsfähigkeit im demographischen Wandel – die Achillesferse der Demokratie?
Überforderung durch die Komplexität der politischen Wirklichkeit: Da blickt keiner mehr
durch!
Bürger nehmen die politische Wirklichkeit als immer komplexer wahr und fühlen sich von dieser
wahrgenommenen Komplexität überfordert. Insbesondere die Wirtschafts- und Finanzpolitik im
Zuge der Eurokrise beschreiben viele Bürger als undurchschaubar, Zusammenhänge zwischen
einzelnen Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf die Stabilität von Wirtschafts- und Finanzsystemen seien so komplex,
dass sie nur noch von Experten beurteilt werden könnten. Das „Politik ist ein komplexes Gebilde und internationales
spiegelt sich entsprechend in den Ergebnissen der Repräsenta- Geflecht, da blickt man als Normalbürger nicht mehr durch.“
tivumfrage: Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen halten (w, 57, 1 Kind)
Politik heute für undurchsichtig und intransparent.
In der Konsequenz fühlen sich viele der Bürger unwohl, wenn sie selbst Position beziehen oder beurteilen sollen, welche Politikfelder für die Zukunft Deutschlands von besonders großer Relevanz
sind. Sie verweisen auf „Wissenslücken“, die hohe Komplexität
und delegieren die Verantwortung zurück an die Politik – von
deren eigener Kurzfristigkeit und Gegenwartsorientierung sie „Ich bin teilweise ganz schön frustriert darüber, dass sich die
Politik bei ganz vielen Dingen aus der Verantwortung zieht.“
sich aber gleichzeitig enttäuscht fühlen.
(w, 55, 2 Kinder)
Viele Bürger reagieren auf diese Enttäuschung und ihre gefühlte
Überforderung durch komplexe Wirkungszusammenhänge mit
dem Wunsch nach Reduktion und Vereinfachung. Sie konzentrieren sich auf die kurzfristigen
Herausforderungen einer Statussicherung in der Gegenwart.
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