Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Nürnberg FAU Erlangen-Nürnberg Erfahrungsbericht Auslandsstudium Name: Cselenyi, Gabriella Studiengang an der WISO: Sozialökonomik E-Mail: [email protected] Gastuniversität: Universitat de Valencia Gastland: Spanien Studiengang an der Gastuniversität: Economía Aufenthaltszeitraum (Semester und Jahr): WS 2014/15 1 Themenbereiche: 1. Bewerbung und Auswahlverfahren an der FAU Man musste sich bei Prof. Bernecker vom Lehrstuhl für Auslandswissenschaften bewerben und wurde dann Anfang Januar zu einem Gruppenauswahlgespräch eingeladen. Es ist im Prinzip eine lockere Unterhaltung, in der er die Spanischkenntnisse prüft. Danach wurden die Unterlagen an die spanische Uni weitergeleitet und diese hat sich wenige Wochen später gemeldet. 2. Bewerbung / Anmeldung an der Gastuniversität 3. Vorbereitung auf das Auslandsstudium Auf der Website der Uni kann man sich über die angebotenen Module schon mal vorab informieren. Zusätzlich wurde uns eine Liste mit allen belegbaren Fächern zugeschickt. Davon sollte man sich welche aussuchen und mit den WiSo Lehrstühlen Learning Agreements vereinbaren. Danach sollte man eine Liste aller Fächer, die man belegen möchte an die Uni schicken, anhand dessen man am ersten Tag seinen Stundenplan erhält (kann man nach der ersten Woche noch ändern). Wir haben uns außerdem nachdem wir erfahren haben, wer ausgewählt wurde vorab schon getroffen, um gemeinsam planen zu können. 4. Anreise / Visum Ich bin mit meinen Eltern mit dem Auto nach Valencia gefahren, da sie dort dann zwei Wochen Urlaub machen wollten. Allerdings ist das sehr ungewöhnlich und ich würde lieber einen Flug weiterempfehlen. Die billigsten Flüge ab Nürnberg werden von Swiss Air oder Air Berlin angeboten. 5. Unterkunftsmöglichkeiten (Wohnheim, privat) Wohnheime sind sehr teuer und so gut wie jeder wohnt in WGs. Das Wohnungsangebot ist sehr groß, das heißt man muss sich nicht vorab etwas reservieren, da man vor Ort schnell was findet. Ich hab meine Wohnung (eine 4er WG in Benimaclet) gleich am ersten Tag gefunden und am zweiten Tag den Vertrag unterschrieben. Allerdings hatte ich nicht viel Glück mit meinen Mitbewohnern (eine Deutsche, eine Polin und ein Chinese), daher schadet es auch nicht ein paar Tage länger zu suchen, denn Angebote gibt es genug. Die Meisten haben sich aber gut mit ihren Mitbewohnern verstanden. Man sollte sich auch überlegen, ob man lieber mit Spaniern oder Erasmusstudenten zusammen wohnen will, und dementsprechend suchen. Am besten in Facebook in den Erasmusgruppen anmelden, da gibt’s die meisten Angebote. 6. Einschreibung an der Gastuniversität Man musste sich sobald man angekommen ist am International Office von der Uni einschreiben, was ganz schnell ging wenn man einen Termin hatte. Es gibt auch einen Scanner vor Ort, dass man das Arrival Sheet sofort an die FAU zurückschicken kann. Danach muss man zum International Office von der Wirtschaftsfakultät und da wird einem alles weitere mitgeteilt. 2 7. Fachliche und administrative Betreuung an der Gastuniversität (Fachstudienberater, Buddy-Programme, studentische Initiativen, etc.) Vom International Office an der Fakultät werden alle Fragen beantwortet, der eine Mitarbeiter spricht sogar ein wenig Deutsch. Ansonsten existiert sowas wie ein Buddy Programm, allerdings hab ich mich bei meiner Betreuerin nie gemeldet, daher weiß ich auch nicht wie es ist. Wir haben aber Spanier kennen gelernt die Erasmusstudenten betreuen und sind dann öfters mit ihnen ausgegangen. 8. Lehrveranstaltungen / Stundenplan an der Gastuniversität Die Kurse bestehen aus einer Theorie und einer Praxisstunde pro Woche. Der Arbeitsaufwand während dem Semester ist größer als in Deutschland, es gibt Noten auf Anwesenheit und Tests während dem Semester, die in die Note einfließen. Dafür ist die Klausur am Ende vom Semester gut machbar. Die Kursgröße variiert zwischen 30-80 Personen. Ich habe drei einen spanischen und drei englische Kurse belegt: Dirección Estratégica de RRHH war zwar mit relativ wenig Arbeitsaufwand verbunden, allerdings konnte man dem Dozenten sehr schwer folgen, da er dauernd abgeschweift ist. In der Übung musste man jede Woche eine Gruppenarbeit abgeben, die Spanier waren aber sehr offen und hilfsbereit. Die Klausur beinhaltet sehr spezifische Fragen aus dem Buch, ist aber machbar. Fundamentals of Marketing Research war für mich relativ einfach, da ich ähnliche Lehrveranstaltungen schon belegt habe. Wir haben eine Umfrage gestaltet, durchgeführt und ausgewertet und mussten zweimal eine kurze Hausarbeit schreiben. Dafür war die Klausur meiner Meinung nach sehr einfach gestaltet. Bei Game Theory hatte man drei kurze Zwischentests, die in die Note eingeflossen sind und sehr streng bewertet wurden. Dafür wusste man bei der Klausurvorbereitung schon alles, und konnte die Klausur einfach lösen. Außerdem war der Dozent selber auch sehr streng und hat öfters Leute aus dem Hörsaal geschickt. Economics of the EU war meiner Meinung nach Inhaltlich das spannendste Fach, man musste allerdings jede Woche Hausaufgaben machen. Die Aufgabenstellungen waren aber meist nicht klar formuliert und es herrschte ziemliche Verwirrung. Die Klausur ist dementsprechend schlecht ausgefallen, mehr als die Hälfte des Kurses hat nicht bestanden. 9. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig) Ich habe keinen Sprachkurs belegt, aber die Uni bietet Spanischkurse für jedes Sprachniveau für 60 Euro pro Semester an. Außerdem werden gratis Valenciano Anfängerkurse angeboten. 10. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.) Die Bibliothek ist riesig und gut ausgestattet und man findet auch alles, was man sucht. Ich glaube, man kann sich sogar Laptops ausleihen. In der Prüfungszeit hat die Bib 24 Stunden geöffnet. In dem einen Gebäude gibt es einen Kopierraum, wo auch Skripte von manchen Dozenten günstig angeboten werden. Allgemein ist die Fakultät sehr modern und schön. 11. Freizeitangebote Man sollte sich gleich am Anfang bei den Erasmusbüros (Happyerasmus und Erasmus Life) informieren, da sie sehr viele Events und Ausflüge planen. Anfangs ist es nie verkehrt, bei den Veranstaltungen mitzumachen, da man so sehr viele Leute 3 kennenlernt. Es werden kleinere Tagesausflüge in die Gegend angeboten, aber auch Ausflüge übers Wochenende nach Madrid, Barcelona, Andalusien,… Ich persönlich bin mit dem Veranstalter Erasmus vip nach Madrid gefahren, von dem Veranstalter würde ich allerdings sehr abraten. Die anderen sind um einiges professioneller. Auf Facebook gibt es jeden Abend Listen für die Discos, mit denen man umsonst reinkommt. Die beste Atmosphäre hat das Umbracle in den Ciudad de las Artes y las Ciencias, aber im La3 und LePremier waren wir auch oft. Man sollte beachten, dass sich die Clubs erst so ab 3 anfangen zu füllen, man dann aber auch bis 8 bleiben kann. Abends sind wir oft essen gegangen, da es sehr viele leckere und günstige Angebote gibt. 12. Stadt (Sehenswürdigkeiten, Feste, Museen, etc.) Valencia bietet einem wirklich alles. Man läuft nie lange Strecken. Das übliche Fortbewegungsmittel ist aber das Valenbisi. Über die ganze Stadt sind Fahrradstationen verteilt, an denen man sich Räder für eine halbe Stunde ausleihen, und an einer anderen Station wieder zurückgeben kann. Die Zeit reicht meistens um von A nach B zu kommen. Ein Jahresabo kriegt man sehr günstig, man muss sich vorher eine Plastikkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel (2 Euro) kaufen, und kann dann auch Valenbisi draufladen. Da meine Eltern in den ersten zwei Wochen da waren, haben wir relativ schnell alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Fantastisch finde ich die Ciudad de las Artes y las Ciencias mit dem Oceanografico, dem Hemisferic und dem Museo de las Ciencias, die man sich unbedingt anschauen sollte. Den Strand muss man natürlich auch erwähnen. Für die Spanier ist es zwar kein schöner Strand, aber bis Ende Oktober ist es trotzdem sehr schön, nach der Uni paar Stunden am Strand zu entspannen. 13. Geld-Abheben, Handy, Jobben Ich habe mir vorab eine Studenten Kreditkarte von der DKB geholt, mit der hebt man überall Geld umsonst ab und sie kostet nichts. Handyvertrag lohnt sich nicht, vielmehr sollte man sich eine Prepaidkarte holen. Meine war von Yoigo für 25 Euro Startguthaben und es wurden jeden Monat 6 Euro für Internet (600MB) abgebucht. Ich habe sie dann nochmal für 20 Euro aufgeladen und das hat gereicht. Gejobbt hat eigentlich keiner. 14. Wichtige Ansprechpartner und Links www.uv.es Webseite der Uni www.aulavirtual.uv.es wie StudOn www.happyerasmus.com www.erasmus-valencia.com Verschiedene Gruppen und Events auf Facebook 15. Sonstiges Ich habe mich in Valencia verliebt und ich werde all die Erfahrungen, neuen Freunde und schöne Orte nie vergessen, das Erasmussemester wahr eine sehr gute Entscheidung! Danke für Ihr Engagement! 4
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