13. November 1988: Die modernisierte AmmoniakAnlage 1 wird übergeben. Nun besitzt sie ein digitales Kontrollsystem und produziert bei Energieeinsparung mehr Ammoniak. Ein Jahr später folgte die Umstellung der Anlage 2. Ausgabe November 2015 100 BLICKPUNKT Piesteritz Auf Augenhöhe?! Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, es gibt Begriffe, die haben ein zweites Leben. Zum Beispiel: Industrie-Kultur-Verbund. Geboren wurde er in Wendezeiten am Runden Tisch der späteren Stickstoffwerke AG. Über der Wiege dieses Begriffes schwebte der Wunsch, dass Industrie und Kultur auf Augenhöhe und nebeneinander existieren sollten. Friedlich, keiner dürfe den anderen unterordnen … Es reicht ein Blick auf die Schlagzeilen der örtlichen Presse der vergangenen Jahre um zu erkennen: Der gerade erst geborene Begriff hatte es nicht gerade leicht. Ja, kein Wunder, sagten jene, die ihre Aufmerksamkeit nur selten über die Grenzen der Innenstadt lenken. Wir haben Melanch thon, hieß es da, wir haben Cranach, gleich zwei davon. Und wir haben vor allem Luther und sein großes Jubiläum! Die Industrie – eigentlich nur wir, die SKW Piesteritz – meldete Widerspruch an. Zunächst verwiesen wir auf nackte Zahlen. Zahlen, die sozusagen bildlich gesprochen mit dem SKW Piesteritz-Logo aus dem Steuersack der Stadt lugten … Inzwischen allerdings zeigt das Leben rings um uns, dass dies nicht mehr reicht! Wenn wir alle zusammen nach unserem großen Jubiläum 2017 nicht in die Bedeutungslosigkeit versinken wollen, müssen wir uns unterhaken und zunächst jeder für sich dafür sorgen, dass wir auf Augenhöhe bleiben. Wir sind gewillt, dazu unseren Beitrag zu leisten. Dazu zählt für uns zunächst der Markterfolg unserer Produkte – das ist unsere Basis, dafür unternehmen wir wahrlich große Anstrengungen. Wir sind drauf und dran, mit der Leistungssteigerung der Ammoniak-Anlage 2 unseren Stellenwert als größter Ammoniak-Produzent Deutschlands zu untermauern – mit einem Plus von dann sage und schreibe 100.000 Jahrestonnen! Der Agrofert-Konzern konzentriert seine Deutschland-Aktivitäten in Piesteritz: Das Lieken-Werk und der Umzug der Zentrale von Agrofert Deutschland stehen dafür. Schon bald werden Baukräne diese Entscheidung unterstreichen. Der Betriebskindergarten und demnächst eine beachtliche medizinische Einrichtung – frei für alle Bürger – zeigen, wie wir „Augenhöhe und Miteinander“ verstehen. Weiteres haben wir in petto … Ihr Rüdiger Geserick Verdrehte Fakten und ein Lob Aufsichtsratsvorsitzender von Lieken zur Neuansiedlung Interview. Die Nachricht von der Ansiedlung eines neuen Lieken-Werks in Wittenberg hat für reichlich Aufsehen gesorgt. So sehr, dass Lieken darauf hat reagieren müssen. Über den Offenen Brief, falsche Schlussfolge- Noch Baustelle, bald Großbäckerei: Die Freifläche im Südwerk. rungen und positive Reaktionen spricht der AufsichtsratsvorWeißenfels und Wittenberg ginge. sitzende der Lieken AG, Rüdiger Geserick. Geserick: Das ist ja das Seltsame: Auf der einen Seite gerieren sich diese Kritiker als Sie haben sich, Herr Geserick, in Ihrer Marktwirtschaftler und räumen Lieken die Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsfreie Wahl von Investitionsstandorten ein. rates der Lieken AG gemeinsam mit dem Und auf der anderen Seite werden TatsaLieken-Vorstand Markus Biermann in chen entstellt – wie die „Opferung“ von einem offenen Brief an die Bürger von Weißenfels für Wittenberg – um eben Sachsen-Anhalt gewandt. Was hat Sie zu diese aus marktwirtschaftlichen Gründen diesem ungewöhnlichen Schritt verangefällte Entscheidung infrage zustellen. lasst? Geserick: Unverständnis. Ganz einfach Es geht also nicht um „Weißenfels geopUnverständnis darüber, wie man sich über fert für Wittenberg“? eine so positive Sache wie die Ansiedlung Geserick: Auf gar keinen Fall. Für die eines großen Werkes, wie es Lieken für Schließung von Standorten in Ost und Sachsen-Anhalt plant, so negativ äußern West sollte ursprünglich ein Werk im kann – und nicht zurückschreckt, Fakten Rhein-Main-Gebiet gebaut werden. Das zu verdrehen, tatsächliche Zusammenwar die Alternative, nachdem sich die hänge einfach zu ignorieren. Der Osten Schließung von Weißenfels leider immer Deutschlands ist nicht gerade gesegnet deutlicher als unvermeidbar herausstellte. mit Investitionen. Und ich verstehe nicht, Ich frage mich wirklich, ob die besagten was solche Menschen bewegt, gegen ein Kritiker glücklich darüber gewesen wären, großes deutsches Unternehmen vorzuwenn man den Weißenfelsern in einem gehen, das einige Standorte im Westen solchen Fall Arbeitsplätze im tiefen WesDeutschlands und einen in Sachsenten angeboten hätte… Anhalt aus Effizienz-Gründen schließen muss. Zugleich aber prüft, wo am günsEs gab aber auch sehr positive Reaktiotigsten neue, hochmoderne, dem Markt nen! und vor allem den Qualitätsansprüchen Geserick: Das stimmt. Besonders gegenügende Kapazitäten aufgebaut werfreut habe ich mich über einen Brief des den könnten. Oberbürgermeisters von Lutherstadt Wittenberg. Er hat diese Entscheidung des Kritiker der „Wittenberg-EntscheiLieken-Aufsichtsrates nicht nur begrüßt, dung“ räumten aber ein, dass dies nasondern sich generell für ein stärkeres türlich die Sache der Lieken AG sei und Miteinander von Industrie und Kultur es ihnen nur um den „Austausch“ von ausgesprochen. IMPRESSUM Herausgeber: Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Redaktion: Eberhard Hinder, Reinhard Müller, Carina Müller-Pflug, Markus Wagner, Barbara Rausch (Druck) „Es ist eben mehr als nur Feldversuche durchführen!“ SER Gene IE ration s Wech sel Personal. Auf den Versuchsfeldern der und oft auch Nervenlandwirtschaftlichen Anwendungsfor- stärke, um alle Facetten des schung in Cunnersdorf werden Jahr für Freilandversuchswesens zu beherrschen. Jahr mehr als 140 Einzelversuche durch- Seine designierte Nachfolgerin weiß dageführt und über 4.000 Versuchsparzellen von bereits ein Lied zu singen. Katja Lebetreut. „Die Versuchsfragen sind noch borius arbeitet bereits seit sechs Jahren als Versuchstechnikerin vielfältiger als unsere in Cunnersdorf, erlebt landwirtschaftlichen derzeit hautnah den Kulturen“, sagt MiGenerationswechsel in chael Fuchs, Sachgeihrem Team mit und bietsleiter des Freihat sich dabei zu einer landversuchswesens Schlüsselfigur in der der landwirtschaftliVersuchsstation entwichen Anwendungsforckelt. Zu ihrem neuen schung und als „Dün- Michael Fuchs und Katja Leborius Aufgabenfeld sagt sie: gerfuchs“ der SKW Piesteritz weithin geschätzter Fachmann „Klar, ich freue mich über die Wertschätin Fragen Düngung und Pflanzenernäh- zung und die neuen Herausforderunrung. Viel Wissen und Erfahrung ist nötig gen!“ Ein wenig mulmig zumute ist ihr noch beim Gedanken an die vielen neuen Aufgaben jenseits der Cunnersdorfer Tief bewegt haben wir die Nachricht Versuchsfelder. „Es ist eben mehr als das erhalten, dass unser Mitarbeiter Freilandversuchswesen! Mein Kollege unterhält Netzwerke in der gesamten Branche, ist bei Händlern, Firmen, Fachbehörden und Wissenschaftseinrichtungen ein im Alter von 61 Jahren verstorben ist. gern gesehener Referent und Berater. Da muss ich erst einmal reinwachsen.“ DaWährend seiner langjährigen verantbei braucht die lebhafte junge Frau diese wortungsvollen Tätigkeit als ArbeitsHerausforderungen gar nicht zu scheuen. vorbereiter in der Abteilung TechniAuf Fachtagungen präsentiert sie mittsche Werkstätten zeichnete er sich stets durch hohes fachliches Können, lerweile routiniert Ergebnisse und gibt vorbildliche Einsatzbereitschaft und Empfehlungen. Für den Feldtag der SKW Zuverlässigkeit aus. Piesteritz organisiert sie seit Jahren den Auftritt von Fremdfirmen und Verbänden. Wir werden ihm ein ehrendes An„Das alles meistert sie charmant, gleichdenken bewahren. Seinen Angehörigen sprechen wir unser tief zeitig aber bestimmt und mit beachtliempfundenes Beileid aus. chen Führungsqualitäten“, meint Michael Fuchs. „Besser kann der Einstieg in neue SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Verantwortlichkeiten und in die wichtigen Geschäftsführung Betriebsrat Branchen-Netzwerke kaum gelingen.“ Reinhard Schwabe Endspurt mit einem Neuanfang Finanzen. Auch wenn die Generalreparatur vor einigen Wochen abgeschlossen wurde, lässt sie uns einfach nicht los. Aufgrund der weit in den Oktober gehenden Arbeiten und den damit verbundenen Anlagenstillständen liegt der Umsatz erwartungsgemäß unter dem Oktober des Vorjahres. Mengentechnisch haben etwa 35 Prozent weniger Verkaufsprodukte als im Vorjahr das Werksgelände verlassen, allerdings sprechen wir hier immer noch über mehr als 100.000 Tonnen. Betrachtet man den Gesamtzeitraum seit Januar dieses Jahres, liegen wir sowohl über dem Budget als auch über dem Vorjahresumsatz. Die umfassende GR und die verzögerte Inbetriebnahme haben uns, neben Mindermengen, mehr als 10 Millionen Euro gekostet und nicht wenige Rechnungen werden noch folgen. Wir gehen weiter davon aus, dass wir unsere gesteckten Jahresziele übertreffen werden. Begonnene Bauarbeiten und der Abriss des alten Schalthauses im Agro-Chemie Park Süd zeugen von nachhaltiger Belebung des Standortes durch die neue industrielle Großbäckerei der Investoren LIEKEN AG und AGROFERT Deutschland. Torsten Klett Einstellungen Wir begrüßen im Unternehmen: Bereich Forschung und Entwicklung: Karina Ostmann Bereich Verkaufsservice: Katrin Müller Bereich Harnstoff: Thomas Köpper Bereich Finanzwesen: Tim Eichelbaum Ernährungstipp Es gibt immer wieder Meldungen, dass hoher Fleischund Wurstverzehr negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Das veranlasst Menschen, sich vorwiegend oder ausschließlich vegetarisch zu ernähren. Eine ausgewogene vegetarische Ernährung birgt keine Gefahren der Mangelversorgung des Körpers. Als Eiweißlieferanten nutzen die Vegetarier neben Eiern, Milch und Milchprodukten, auch pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie Getreide. Dabei weisen einheimische Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen, Erbsen und Linsen im Vergleich zum Schweinefleisch einen gleich hohen Eiweißgehalt auf. Neben einem hohen Eisengehalt, der für die Blutbildung wichtig ist, punkten sie noch mit ihrem Kalium-, Magnesium- und Kalziumgehalt. Viele enthaltene Vitamine sorgen für einen gut funktionierenden Stoffwechsel, und der beachtliche Zinkanteil ist ein guter Helfer für ein gesundes Immunsystem. Da ein pflanzliches Lebensmittel nicht alle lebensnotwendigen Aminosäuren (wichtig für den Aufbau von körpereigenen Eiweißen) in ausreichender Menge enthält, ist eine Kombination von Hülsenfrüchten mit Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Brot von Vorteil. Ein knackiger Salat oder frisches Obst zur Mahlzeit versorgt uns mit Vitamin C und unter stützt den Körper bei der Verwertung der Nährstoffe. m.h.
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