blickpunkt - SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH

Fotos: Kay Herschelmann
Ausgabe Juli 2016
BLICKPUNKT
Piesteritz
Sicher und sicher
Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,
SKW Piesteritz wird in diesem Jahr wieder
Rekordsummen in die Anlagen investieren.
Rund 110 Millionen Euro schwer sind die
Projekte, die wir für dieses Jahr geplant
haben. Ein guter Teil wird bei der anstehenden Generalrevision umgesetzt. Auch wenn
SKW Piesteritz nun bald über ein Jahrzehnt
jedes Jahr mehrstellige Millionenbeträge in
den Standort investiert hat, sind das - und
die über 90 Millionen Euro, die wir 2015 für
Reparaturen und Neuinvestitionen ausgegeben haben - außergewöhnliche Summen.
Die Anlagen danken es uns. Seit Jahren können wir mit den Zahlen über die Verfügbarkeit glänzen. Ungeplante Reparaturen sind
kaum notwendig, Anlagenausfälle halten
sich in knappsten Grenzen. Es ist ein Pfund,
mit dem SKW Piesteritz wuchern kann. Der
sichere Betrieb der Anlagen garantiert auch
die Verlässlichkeit, für die wir bei unseren
Kunden bekannt sind.
Den „sicheren Betrieb“ muss man im
doppelten Sinne verstehen. Wir investieren
so viel in die Anlagen, um sie auch sicherer
gegen Havarien zu machen. SKW Piesteritz
kann und will es nicht dem Zufall überlassen, dass keine Zwischenfälle eintreten. Für
uns geht Sicherheit seit jeher vor Produktion. Die dauerhaften und hohen Investitionen sind dafür ein Garant.
Und schließlich kommen diese Rekordsummen uns allen zugute. Nicht nur finanziell,
weil ein guter Teil in der Region bleibt. SKW
Piesteritz investiert so viel, um die Anlagen
immer umweltfreundlicher zu machen.
Gerade zurzeit laufen Projekte, um mit immer weniger Erdgaseinsatz mehr Produkte
herstellen zu können. Das führt zunächst zu
einer höheren ökonomischen Effizienz, ist
damit aber auch gleichzeitig eine Steigerung der ökologischen Effizienz.
Der hat sich SKW Piesteritz nicht nur bei der
Produktion verschrieben. Auch ihre Produkte sollen so umweltverträglich wie möglich
sein. In der Landwirtschaft wird das immer
wichtiger, in der Industrie werden entsprechende Produkte schon lange eingesetzt.
SKW Piesteritz ist immerhin Marktführer bei
der Produktion von AdBlue in Deutschland.
Ihr Rüdiger Geserick
Generalrevision startet
Fünfeinhalb Wochen wird geprüft, gewartet und repariert
Generalrevision. Die jähranlagen, die ausgetauscht
liche Generalrevision steht
werden, um den Betrieb
ins Haus. Vom 22. August
noch verlässlicher zu mabis zum 29. September wird
chen.
ein Großteil der Anlagen von
Weil ab der Generalrevision
SKW Piesteritz auf Herz und
weniger Kühlwasser benöNieren geprüft. An drei Tatigt wird, kann dann auch
gen wird es zu einem Komjeweils eine Doppelzelle in
plettstillstand der Harnstoffden Rückkühlwerken Harnanlagen kommen. Eine der
stoff und Ammoniak abgebeiden Ammoniakanlagen
rissen werden. Sie sollen bis
ist rund fünfeinhalb Wochen
April 2017 durch moderne
vom Netz.
Doppelzellen aus glasfa„Der Stillstand ist die bedeuserverstärktem Kunststoff
tendste
Instandhaltungsersetzt werden. Um bedeumaßnahme des Jahres“, Kommt wieder zum Einsatz:
tende Energieeinsparunsagt
Zentralbereichsleiter Das Schutzdach für den Ammoni- gen geht es beim Umbau
akreaktor.
Matthias Mißling. Er sei
des Synthesegasverdichters
notwendig, um zum einen die gesetzund des Hauptreaktors in einer der beilich vorgeschriebenen Prüfungen zu erden Ammoniakanlagen. So spektakuläre
möglichen, zum anderen aber auch, um
Aktionen wie die Demontage des „Kaltiefen Einblick in den Zustand der Anlaten Astes“ im vergangenen Jahr wird es
gen zu geben. „Wir möchten uns dabei
in diesem Jahr eher nicht geben - wennein umfassendes Bild verschaffen“, sagt
gleich eine Besonderheit weithin sichtbar
Mißling. Ein Bild, auf dessen Grundlage
sein wird: Ein Turmdrehkran markiert die
entschieden wird, wann Reparaturen oder
Baustelle des Reaktorumbaus in der Amder Ersatz von Bauteilen notwendig wermoniakanlage.
den. In dringenden Fällen geschieht das
Insgesamt plant SKW Piesteritz, in diegleich, in anderen bleibt mindestens bis
sem Jahr rund 110 Millionen Euro für Inzur nächsten Generalrevision Zeit für die
standhaltung und Investitionen ihrer AnVorbereitungen.
lagen auszugeben. Das ist noch mehr als
In diesem Jahr sind es unter anderem siedie Rekordsummen von 2015. Da waren
ben Hochdruckpumpen in den Harnstoffüber 90​ Millionen Euro investiert worden.
Gestärkt ins zweite Halbjahr
Finanzen. Im ersten Halbjahr 2016 hat
SKW Piesteritz insgesamt 1,175 Millionen Tonnen an Produkten verkauft, das
sind drei Prozent über Budget. Acht Prozent mehr technischer Harnstoff und vier
Prozent mehr AdBlue sind im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum abgesetzt worden.
Trotz der Kapriolen im Agrarsektor ist das
gesteckte Halbjahresziel erreicht worden.
SKW Piesteritz startet deshalb optimistisch ins zweite Halbjahr, zumal sich der
Preisverfall im Ein- wie im Verkauf gleichermaßen vollzieht. Der Gesellschafter
hat im Juni das Stammkapital von gut einer halben Million auf 80 Millionen Euro
aufgestockt und damit unsere Bilanz für
die ambitionierten Projekte der Zukunft
fundamental gestärkt. Ein Vertrauensbeweis der besonderen Art. Die monatelang
andauernde Lohnsteueraußenprüfung hat
trotz verbessertem IT-System viel Arbeitskraft gebunden. Torsten Klett
IMPRESSUM Herausgeber: Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Redaktion: Eberhard Hinder, Carina Müller-Pflug, Markus Wagner, Barbara Rausch (Druck)
Einstellungen
Arbeiten und Lernen: Die
Werkfeuerwehr von SKW
Piesteritz hat das Umpumpen
aus Kesselwagen geübt - und
zwar praktisch und unter realen
Bedingungen. Eine Einweisung
in die Technik der Waggons gab
es von Mitarbeitern der SKW
Piesteritz gleich noch dazu.
Werkfeuerwehr der SKW Piesteritz
verfeinert ihr seltenes Spezialwissen
Sicherheit. Übung macht den Meister.
Mit Übung für Ernstfall ist es aber auch
wie mit dem Regenschirm: Man hat ihn
in der Hoffnung, ihn nicht zu brauchen.
Mit dieser Hoffnung absolviert die Werkfeuerwehr von SKW Piesteritz mindestens
24 Übungseinsätze im Jahr. Mal wird simuliert, dass es auf dem Werksgelände
brennt, mal entgleist ein imaginärer Waggon, mal macht eine angenommene Havarie in den Anlagen den simulierten Einsatz notwendig. Bei der jüngsten Übung
haben die Kameraden einen Kesselwagen,
voll mit Ammoniak umpumpen müssen.
Rund zehn Stunden sind notwendig, um
die etwa 50 Tonnen Ammoniak zu entladen. „Solange der Tank dicht ist, kein
Problem“, sagt UAS-Ingenieur Michael
Raskob, der ganz genau hinschaut, was
die Feuerwehrmänner da machen. Zum
einen, um später die Abläufe korrigieren
zu können, falls es etwas zu verbessern
gibt, zum anderen aber auch, um ständig
an der Technik zu feilen oder Handlungsanweisungen noch klarer zu formulieren.
Bislang gilt für solche Umpump-Übungen
der Regenschirmeffekt: „Seit ich hier bin,
haben wir das noch nie machen müssen“,
sagt der Leiter der Werkfeuerwehr, Olaf
Kracke. Dabei ist die Piesteritzer Wehr
eine der wenigen in Deutschland, die mit
Druckgasen überhaupt so umgehen können. „Da gibt es höchstens vier oder fünf“,
schätzt Kracke - und schaut sich an, was
seine Männer da machen - übrigens nicht
nur die hauptamtlichen. Jeden Montag
haben die nebenberuflichen Einsatzkräfte
Schulungstag. Diesmal einen sehr praktischen - um das Gelernte hoffentlich nie
anwenden zu müssen.
Ein Jobmotor in Piesteritz
Arbeitsplätze. 500 neue Arbeitsplätze in
den nächsten fünf Jahren. Die Ansiedlung
der Großbäckerei Lieken am Standort verspricht mehr als bislang angenommen.
Sollten die Pläne des Unternehmens für
Piesteritz aufgehen, wird die Zahl der
bislang avisierten 250 Arbeitsplätze verdoppelt. Kombiniert mit den stabilen
Zukunftsaussichten für SKW Piesteritz
entwickelt sich der Standort zum Jobmotor - direkt, aber auch indirekt durch
Zulieferer, Dienstleister und Stärkung der
Kaufkraft in der Region.
Das ist umso bemerkenswerter, als es trotz
ordentlicher Konjunktur in Deutschland
auch andere Nachrichten gibt. Viele Kom-
munen müssen schmerzliche Verluste an
Arbeitsplätzen hinnehmen. Die Zahlen
sind enorm, die Schicksale bitter, die Namen in den letzten Meldungen zum Arbeitsplatzabbau prominent: Lufthansa will
in den Bereichen Cargo und Catering rund
2.200 Stellen abbauen, ThyssenKrupp
plant Stellenstreichungen in der Sparte
Großanlagenbau, der Modehersteller Gerry Weber verzichtet auf fast ein Viertel seiner Belegschaft am Stammsitz, die DAKGesundheitskasse will bundesweit 1.600
Stellen abbauen und, und, und. Wie sich
das Ausscheiden Englands aus der EU in
Arbeitsplätzen niederschlägt, ist noch gar
nicht abzusehen.
Wir begrüßen im Unternehmen:
Bereich Ammoniak:
Sören Kampfhenkel
Bereich Säuren:
Sven Henze
Bereich Informatik/
Kommunikation:
Marc Müller, Tristan Schäff
Bereich: Technische Werkstätten
Uwe Kuhrmann
Ernährungstipp
Wir können
mehrere
Wochen ohne
Nahrung
auskommen,
doch ohne Trinken machen wir nach
zwei bis vier Tagen schlapp. Der
menschliche Körper besteht je nach
Alter zu 60 bis 70 Prozent aus Was­
ser. Es befindet sich in allen Zellen
und Körperflüssigkeiten. Benötigt
wird es für den Transport von Nähr­
stoffen und Sauerstoff zu den Orga­
nen. Stoffwechselendprodukte wer­
den zu den Ausscheidungsorganen
transportiert, bei biochemischen
Prozessen ist es Reaktionspartner
und durch Ausschwitzen sorgt es für
eine konstante Körpertemperatur.
In gemäßigtem Klima verliert ein
gesunder Erwachsener pro Tag im
Durchschnitt 1.400 Milliliter Wasser
über die Nieren, über Haut und die
Lungen je 350 Milliliter, und je 100
Milliliter über den Darm und als
Schweiß. Diese Flüssigkeitsmenge
muss gleichmäßig über den Tag
verteilt „nachgefüllt“ werden. Wenn
Durstgefühl auftritt, ist es höchs­
te Zeit. Auch stark konzentrierter
und dunkler Urin ist ein wichtiges
Alarmsignal. Natürlich enthält auch
feste Nahrung Wasser, insbesondere
Gemüse und Obst. Um den Was­
serhaushalt des Körpers stabil zu
halten, sollten jedoch 1,5 bis zwei
Liter täglich getrunken werden,
vorrangig stilles oder kohlensäurear­
mes Wasser und ungesüßter Tee. Im
Sommer steigt natürlich der Flüs­
sigkeitsbedarf. Es ist wichtig, Kinder
und ältere Menschen immer wieder
zum Trinken zu ermuntern. m.h.