Bau - Mallersdorf

Noch keine abschließende Entscheidung in Sachen Schweinemaststall
– Bau- und Umweltausschuss tagte – Riesiges Bürgerinteresse Mallersdorf-Pfaffenberg (al) Das hatte es in der fast 44-jährigen Geschichte des Marktes
Mallersdorf-Pfaffenberg bisher noch nie gegeben. In einer Sitzung des Bau- und
Umweltausschusses gab es für die Besucher nahezu keine Sitzplätze mehr. Insgesamt waren 50
Bürger gekommen, vorwiegend aus Niederlindhart. Sie verfolgten mit Spannung die Aussprache
um den Bauantrag einer Familie zum Neubau eines Mastschweinestalles mit Getreidelager und
Güllegrube. Der Ausschuss sprach sich letztlich für eine Vertagung aus.
Zunächst besichtigten die Ausschussmitglieder die Situation bei einem beliebten Spazierweg
zwischen der Ferstlstraße in Mallersdorf und dem Ortsteil Ettersdorf. Auf einer Länge von rund
25 m hat sich das Flußbett der Kleinen Laber mehr und mehr verändert, so dass der Wasserlauf
jetzt bedrohlich nahe an diesem Weg angelangt ist. Die Verwaltung bat die Flußmeisterstelle am
Wasserwirtschaftsamt um eine Uferbefestigung, was diese aber ablehnte. Der Ausschuss sah hier
auf alle Fälle Handlungsbedarf und will einen erneuten Versuch unternehmen, damit man
eventuell gemeinsam mit dem Bauhof Wasserbausteine einsetzt. Denkbar wäre auch eine
Verlegung des Weges.
Anschließend begutachtete man die Sandspielplätze im Kindergarten St. Elisabeth. Bauhofleiter
Josef Dirnberger verwies auf die schon schadhaften Pergolaüberdachungen. Er schlug bei allen
drei Spielplätzen eine Überdachung mit Blech vor, was auch im Interesse der
Kindergartenleitung sei, da dann der unangenehme Laubabfall direkt in den Sandkasten
verhindert wird. Der Ausschuss stimmte dieser Lösung mit sogenannten Sandwich-Platten zu.
Zurück von den Ortsterminen erwartete die Marktgemeinderäte ein Rathausfoyer voller Besucher.
In weiser Voraussicht hatte der Bauhof am Nachmittag noch einen Teil der Ratsherrentische
abgebaut und dafür Stuhlreihen aufgestellt. 50 Bürgerinnen und Bürger, so viel wie noch nie in
der Geschichte der Marktgemeinde, verfolgten mit großem Interesse die Behandlung des
Bauantrages einer Familie aus Niederlindhart/Westen zur Errichtung eines Mastschweinestalles
für zunächst 890 Tiere.
Erster Bürgermeister Karl Wellenhofer ging auf die Vorgeschichte dieses Projektes ein, welches
im Vorfeld für viel Unruhe und Emotionen gesorgt hat. Auch eine umfangreiche
Unterschriftenliste gegen diese Maßnahme liegt im Rathaus. Der Bürgermeister stellte fest, dass
die Bauherren ihr Vorhaben vorweg im Landratsamt mit den wichtigsten Fachstellen erörtert
haben. Wellenhofer rief zudem die frühere Behandlung eines Bauplanes für einen ähnlichen Stall
bei Waldhof in Erinnerung. Trotz der erheblichen Einwände des Marktes ist dieser später gebaut
worden. Bürgermeister Wellenhofer zeigte in der Folge im Detail alle wichtigen Aspekte per
Beamer auf, so den Flächennutzungs- und Landschaftsplan, den Lageplan mit Zufahrt und auch
die Ansichten. Auch das in der Nähe befindliche Bodendenkmal schnitt der Bürgermeister an und
zudem die wichtigen Aspekte Brandschutz und Erschließung . Das Vorhaben liegt deutlich
außerhalb des festgesetzten 100-jährigen Hochwassers der Kleinen Laber. Die Entfernung zur
Ortsumfahrung beläuft sich auf rund 80 m. Der Ausschuss wurde auch von einem Gutachten in
Kenntnis gesetzt, welches die Belastungen der Anwohner durch Gerüche zum Inhalt hatte. Das
Gutachten bezog sich nicht nur auf die jetzt beantragten 890 Mastschweineplätze, sondern auf
eine Endausbaustufe von 1478 Mastplätzen. An allen Beurteilungspunkten werden die zulässigen
Geruchsstunden pro Jahr deutlich unterschritten. Bauamtsleiter Alois Lederer gab ein
baurechtliches Statement ab in Sachen „Einvernehmen der Gemeinde“.
Marktgemeinderat (MGR) Thomas Stadler brachte zum Thema Geruchsbelästigung eine Anlage
zur sogenannten „Luftwäsche“ ins Gespräch und sagte, dass er sich auch bezüglich der Kosten
im Internet informiert hat. MGR Helmut Stumfoll stellte schließlich den Antrag, dass dieser
Bauplan wegen der besonderen Tragweite nicht im Bau- und Umweltausschuss, sondern im
Marktgemeinderat behandelt werden soll. Dem wurde letztlich stattgegeben, so dass es am 22.
März in „Runde 2“ geht.
Pläne mit weniger Brisanz.
Weit weniger brisant waren die anderen Gesuche. Der Ausschuss erteilte das gemeindliche
Einvernehmen bei den Bauanträgen von Vinzenz Stadler (Neubau einer Mehrzweckhalle in
Berghausen) sowie von Nenad Spahic und Kerstin Horvay (Neubau eines Einfamilienhauses mit
Doppelgarage in Mitterhaselbach). Zurückgestellt wurde der Antrag von Fritz Müller zur
teilweisen Umnutzung eines Geschäftshauses am Marktplatz in eine Shisha-Bar, da die Pläne
nicht der Bauvorlagenverordnung entsprachen.
Keine Einwände hatte man zudem mit der geplanten Abdeckung eines Lagerplatzes mit einer
Bogenhalle bei der Biogasanlage Zirngibl in Breitenhart. Von Horst Rattei aus der Hochstraße
lag eine formlose Anfrage samt Skizzen zur Errichtung eines Holzlagers und eines Carports vor.
Das Vorhaben widerspricht in einigen Punkten dem Bebauungsplan. Der Ausschuss gab seine
Zustimmung, wenn die Nachbarin auch beim späteren Bauplan unterschreibt.