CONGREGACIÓN EVANGÉLICA ARGENTINO-GERMANA BUENOS AIRES SUR Fundada el 12-4-1898 - Personería Jurídica del 13-5-1907 25 de Mayo 24 - 1878 Quilmes/Prov. de Buenos Aires Tel/Fax 4254-6578 [email protected] Kindertagesstätten “Los Angelitos” und “El Arca de los Niños” Quilmes, den 21. September 2015 Liebe Freundinnen und Freunde unserer Kindertagesstätten! Heute, am 21. September jährt sich wieder einmal der Beginn unserer Arbeit – 33 Jahres ist es her, seit wir ganz klein mit unserem Einsatz für Kinder aus Armutsverhältnissen begonnen haben. Nahe an 4000 Kinder im Alter zwischen 3 Monbaten und 6 Jahren haben wir im Laufe dieser 33 Jahre betreut, ihre Familien gestärkt und haben selber nach und nach immer mehr gelernt beim Versuch, diese unentbehrliche Aufgabe immer angemessener zu erfüllen. Dass im Laufe der Jahre die einmal bei uns betreuten Kinder erwachsen geworden sind, ist nur logisch. Aber dass eine beträchtliche Zahl von ihnen als junge Eltern wieder zu uns kommen, weill sie – wörtlich – „für mein Kind eine ebenso gute Betreuung möchte, wie ich sie hier erfahren habe“ – das ist schon etwas sehr Kostbares und ein wenig verbuchen wir es als Bestätigung dafür, dass unsere Bemühungen sinnvoll waren und sind. Und so können wir uns heute über alles Erlebte und Bewältigte freuen, und wie in einem Album blätternd uns an besondere Momente und Herausforderungen erinnern. In diesem Album der Erinnerungen gibt es auch zahlreiche Bilder und Erinnerungen an all die Begleitung und Unterstützung, die wir von unseren Geschwistern in unseren Partnergemeinden und in anderen Gruppen in Deutschland erfahren haben. Den Einsatz für die Kinder und ihre Familien mit Ihnen allen zu teilen hat so vielfältige, beglückende und oft ganz unerwartete Momente der Nähe (trotz aller Entfernung) gebracht, bei Besuchen, in der kreativen Vielfalt der Aktivitäten, mit denen Sie unsere Realität bei sich lebendig gemacht haben und Mittel zur Unterstützung für unsere Arbeit aufgebracht haben... in aller Anteilnahme und Fürbitte für das Ergehen der Kinder, für unsere Bemühungen um mehr finanzielle Stabilität durch höhere Beteilung staatlicher Stellen im Lande – und das Bewusstsein, nicht allein zu sein, ist immer wieder bekräftigt worden und hat uns neuen Mut gegeben, „aufzufliegen wie Adler“. Um es zusammenzufassen: Für uns sind Sie alle ein nicht wegzudenkender Teil dieser wunderbaren, herausfordernden und beglückenden Arbeit. Deshalb wollen wir heute auch ein wenig vom gegenwärtigen „Stand der Dinge“ mit Ihnen teilen. Was hat sich seit meinem Brief zur Karwoche Anfang April verändert, was haben wir erreicht, wie geht es weiter? Der allerwichtigste Erfolg, um den wir intensiv gerungen haben, ist die Aufstockung des Zuschusses für die Erzieherinnengehälter der Kinderarche (3 bis 6 –jährige)! Allerdings: Nicht die benötigten 100 Prozent Zuschuss wurden bewilligt, sondern nur die Anhebung von 60 auf 80 Prozent. Und: voraussichtlich werden wir diesen erhöhten Zuschuss erst mit den Septembergehältern Anfang Oktober zum ersten Mal ausgezahlt bekommen. Auch in Zukunft werden wir uns um die restlichen 20 Prozent bemühen müssen. Eine weitere gute Nachricht: ab März wurde der Pflegesatz pro Monat und Kind, ein Programm des Sozialministeriums der Provinz Buenos Aires, um 25 Porzent erhöht, von 600 Pesos auf 750 Pesos (etwa 58 bzw 73 Euro). Da dieser Zuschuss ja seit Jahren immer vespätet bezahlt wird, haben wir die Zahlung für März Ende Mai erhalten. Die letzte Erhöhung davor fand im Juli 2014 statt, aber gleichwohl läuft die Steigerung aller Kosten diesen Anhebungen weit davon. Nach schätzungsweisen Berechnungen müsste ein eingermassen kostendeckender Pflegesatz mindestens 2.500 Pesos betragen. Eine Anhebung von 600 auf 750 Pesos ist also eher symbolisch und mit Sicherheit im Zusammenhang mit den Wechselfällen des Wahlkampfes verfügt worden (2015 ist ein Wahljahr, der 25. Oktober der entscheidende Tag, der Ministerpräsident vder Provinz Buenos Aires Kandidat für das Bundeskanzleramt). Und wie sieht unser Kostenplan zur Zeit aus, nachdem wir immer wieder von Kostensteigerungen gesprochen haben? Hier einige Zahlen, ich gebe die Beträge für einen Monat an, weil sich die Zuschüsse im Verlauf dieses Jahres zu verschiedenen Momenten geändert haben. Der zur Zeit gültige offizielle Wechselkurs (der einzige zu dem wir Euros von unserem Konto in Deutschland nach Argentinien bringen können) beläuft sich auf 1 Euro = 10,3 Pesos. Kosten pro Monat Personalkosten Krippenabteilung Personalkosten Kindergarten Sozialversicherung pro Monat Gesamt Personalkosten Pesos 120.000,Pesos 130.000,Pesos 80.000,- Sachkosten: Ernährung und Betreung der Kinder, Elternarbeit, Versicherungen, Buchhaltung usw. Gesamtkosten für einen Monat In Euros umgerechnet ca Euros 38.835,- Pesos 330.000,- Pesos 70.000,Pesos 400.000,- Mittel pro Monat Zuschuss Landessozialministerium (Pflegesatz pro Kind/Monat) Pesos 93.750,-1 Landeserziehungsministerium Pesos 86.600,-2 Zuschuss Bundessozialministerium für Ernährung der Kinder Pesos 65.000,Eigenmittel: Elternspenden, Fundrisingaktivitäten Kollekten und Einzelspenden Pesos 17.500,Gesamt Einnahmen Pesos 262.850 Der fehlende Betrag von Pesos 137.150,-(umgerechnet ca. Euros 13.315,50) ist bisher immer durch die Spenden aus unseren Partnergemeinden und Freundesgruppen in Deutschland aufgebracht worden. 1 wobei die monatliche Auszahlung immer um mindestens zwei Monate hinterher hinkt und der jeweilige Zahlungstermin komplett unvorhersehbar ist. 2 dieser Betrag schliesst schon die Erhöhung um 20 Prozent ein. Aber wird das auch in Zukunft möglich sein? Mit Bangen sehen wir auf unser Spendenkonto in Deutschland – mit dem gegenwärtig dort verzeichneten Betrag können wir knapp zwei weitere Monate durchhalten. Und doch bleibt gültig, was ich in der Karwoche mit Ihnen geteilt habe: Die Kinder, die Familien brauchen uns, heute genauso wie vor 10, 20 oder 30 Jahren, vielleicht sogar noch mehr, denn in den 33 Jahren unseres Bestehens hat sich die Situation in den Elendsvierteln in mancher Hinsicht dramatisch verschärft, was zB die Gewalttätigkeit allgemein und ganz besonders im Zusammenhang mit der Billig-Drogenproduktion und –vertrieb angeht. Darum können, dürfen und wollen wir nicht von unserem Einsatz, von unserem Engagement als Christinnen und Christen für diese "Kleinsten unter uns" ablassen. Es handelt sich ja nicht um ein überdimensioniertes Luxusprojekt, zusammengesponnen von Personen, die den realen Bedingungen gegenüber blind sind. Die Möglichkeit einer nachhaltigeren Finanzierung durch die erwähnten staatlichen Stellen ist durchaus gegeben, wenn sie nicht erfolgt, liegt es daran, dass - zumindest zur Zeit - der politische Wille dazu fehlt. Aus Anlass eines neuen Jahrestages unserer Arbeit erneuern und bekräftigen wir unser Engagement, diesen politischen Willen zu erreichen, mit allen Mitteln des Vorstellig Werdens, der Eingaben, der Aktionen. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass wir endlich Erfolg haben werden – aber wir sehen auch dass trotz der erreichten Erfolge der Weg noch weiter führt und steiniger wird. Im Gegensatz zu der politischen Entscheidung in Deutschland, nachhaltig in die Schaffung von Krippenplätzen zu investieren, gibt es hier überhaupt kein Programm oder wenigstens Priorität für diesen Bereich. Dass eine umfassende und und nach den neuesten Standards orientierte Frühförderung mittel- und langfristig die sozialen Strukturen unseres Landes verbessern wird, das wird zwar deklamatorisch auf Kongressen und Aktionstagen verkündet. Aber eine spezifische Finanzierung für diesen Bereich gibt es bisher nicht. Und darum erneuern wir auch heute unsere inständige Bitte um Unterstützung unserer Arbeit durch Sie. Dass Deutschland gerade in den letzten und kommenden Wochen durch den gigantischen Flüchtlingszustrom vor enorme Herausforderungen gestellt ist, verfolgen wir von hier aus Tag um Tag. Wir denken an Sie und wünschen, dass für dieses ganze, noch so unübersehbare Phänomen möglichst positive Lösungswege gefunden und beschritten werden können. In mancher Hinsicht mag die Ausgangsituation der Flüchtlinge ganz anders sein, aber in vieler Hinsicht auch ähnlich oder parallel zu der Misere der armen Familien hier. Dass Sie unsere Kindertagesstätten nicht über den neuen Problemen „vor dem eigenen Haus“ vergessen mögen, dass Sie uns weiterhin nach Kräften unterstützen und unserer Arbeit eine Zukunft ermöglichen, darum bitten wir von ganzem Herzen. An den Beginn dieses Briefes habe ich ein Foto gestellt, das eine der Elternversammlungen der letzten Wochen in der Kinderarche zeigt. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sich die Familien im Laufe dieses Jahres immer wieder entschieden für „ihre Kindertagesstätte“ eingesetzt. Wir vertrauen darauf, dass dieser Einsatz gemeinsam mit dem Ihren unsere Arbeit aufrecht erhalten wird. Und so grüssen wir Sie in Verbundenheit, im Namen aller, die zu unseren Kindertagesstätten und zu unserer ganzen Gemeinde Quilmes gehören, Ihre Claudia Lohff-Blatezky Aktuelle Kontonummer: BIC GENODEF1EK1 - IBAN DE77520604100006436412 Kontonummer 6436412 bei der Evangelischen Bank eG - BLZ 520 604 10
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