11_15 Rundbrief - Miriam Wasserhess

Miriam Wasserheß im November 2015
Weitere Infos unter: www.miriam-wasserhess.de
Zweierlei Maß
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Schwiegermütter
Bei uns selbst anfangen
Sensibilität
Schwiegermütter
Schwiegermütter
Ich heiße Sabine, 59 Jahre jung, habe 2 erwachsene Söhne und bin seit 5 Jahren Oma. Ein tolles
Gefühl. Leider habe ich mit meinen Enkeln kaum Kontakt. Zu anfangs war ich sauer, enttäuscht,
ach einfach alles.
Als ich mitbekam, dass Eva’s Mutter (also die Mutter meiner Schwiegertochter) sehr oft bei Marc
(der Vater der Kinder und mein Sohn) zu Hause ist, die Kinder betreut und engen Kontakt pflegt,
bin ich innerlich fast geplatzt.
Ich kam mir abgeschoben vor. Wann immer ich versuche Eva zu erreichen, oder aber den Versuch
starte Ihnen nahe zu kommen, habe ich das Gefühl in meine Schranken gewiesen zu werden.
Wahrscheinlich werde ich mich damit abfinden müssen, dass das Verhältnis, so wie ich es mir
wünsche, nicht erfüllt wird.
Mich bedrückt noch etwas anderes. Vor 34 Jahren wurde ich das erste Mal Mutter. Marc kam zur
Welt. Ein wunderbarer Moment mit allen Höhen und Tiefen. Ich bekam viel Unterstützung von
meiner Mutter. Ich konnte ihr mein Kind bedenkenlos anvertrauen, Sie fragen, wenn ich nicht mehr
weiter wusste. Und wie es in einer guten Mutter-Tochter Beziehung ist, konnte ich mit ihr genauso
gut streiten wie lachen.
Nun ja, wie soll ich es erklären, auch ich habe eine Schwiegermutter (gehabt). Und bis vor 5 Jahren
war ich mir sicher, dass ich in all meinem Denken, in all meinem Handeln bzgl. meiner
Schwiegermutter Recht hatte, bzw. die richtigen Schritte unternommen hatte. Ich war mir nie
bewusst, dass sie eventuell außen vor stand.
Oder vielleicht doch?
Meine Mutter stand mir so viel näher. Ich habe mich und mein Handeln nie in Frage gestellt. Es war
vollkommen normal, dass meine Mutter mehr mit den Kindern zu tun hatte als Elke (meine
Schwiegermutter). Elke empfand ich oft als Eindringling. Sie war, na ja, sie war mir irgendwie fremd.
Sie war ja „nur“ die Mutter meines Mannes. Und vor den Geburten hatten wir reichlich wenig
Kontakt. Aber in wie weit habe ich ihr unsere Kinder vielleicht vorenthalten? Und in wie weit
passiert mir nun das Gleiche?
Es ist als würde ich einen Spiegel vor die Nase gehalten bekommen, der mir sagt: „Liebe Sabine
schaue hinein, was fällt Dir auf?“
Bin ich, Sabine, für Eva etwa genauso fremd wie für mich damals meine Schwiegermutter? Habe
ich überhaupt die Möglichkeit etwas zu ändern?
Ich bin ratlos.
Bei uns selbst anfangen
Wie oft stellen wir fest, dass andere mit zweierlei Maß messen? Doch viel wichtiger: Kennt Ihr das
Gefühl mit zweierlei Maß gemessen zu haben?
haben?
Vielleicht oft erst dann, bis die Lebenserfahrung uns der beste Lehrmeister geworden ist. Und in
wie weit können wir uns diesem Problem stellen, verarbeiten und uns
Miriam Wasserheß im November 2015
Weitere Infos unter: www.miriam-wasserhess.de
und anderen verzeihen?
Zweierlei Maß verwechseln wir gerne mit Egoismus. Egoismus verbinden viele mit einer negativen
Assoziation. Dabei hilft ein gesunder Egoismus, gut für sich zu sorgen. Nicht umsonst heißt mein
Rundbrief „Sorge gut für Dich“. Oder wie wäre es mit:
„Sorge gut für Dich und übernimm die Verantwortung für Dein Leben.“
Leben.“
Es ist in Ordnung Fehler zu begehen, es ist in Ordnung immer wieder neu im Leben dazu zu
lernen. Alles was Du dazu brauchst ist, es möglich zu machen. Es ist alles in Dir.
Sensibilität
Ich möchte euch gerne für diesen Weg sensibilisieren. Vor lauter „Normalität“ sehen wir das
Zweierlei oft gar nicht mehr und fragen uns, warum unser Innerstes so rebelliert. Ich möchte in den
Alltagsdingen das zweierlei Maß sichtbar machen (Als Du-Botschaft):
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Vor Dir vergisst ein Autofahrer zu blinken und um ein Haar wärst Du auf Ihn drauf
gefahren. Du hupst lange und laut vor Wut.
o Vorgestern warst Du so in Gedanken versunken und hätte fast die Abfahrt verpasst,
Gott sei Dank ist es Dir gerade noch aufgefallen. Aber irgendein Idiot hupte. Mann,
mann soll er doch selbst aufpassen und genügend Sicherheitsabstand wahren.
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Du findest es nur fair, wenn Dein Partner Dir verzeiht, wenn Du Dich für etwas ernsthaft
entschuldigst.
o Du selbst kannst dagegen sehr schlecht vergeben. Immerhin machst Du auch nicht
den gleichen Fehler 28x hintereinander. (Oder doch?)
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Du magst es nicht, wenn Deine Nachbarn gleich 2 Parkplätze für sich einnehmen und Du
so auf einen guten Parkplatz direkt vor der Haustür verzichten musst.
o Als Du vorgestern 2 Parkplätze eingenommen hast war das etwas ganz anderes.
Immerhin hattest Du es eilig und Deine Kinder mussten dringend auf die Toilette.
Erkennt Ihr Euch in einem der Beispiele?
Genau diese für uns oft so unangenehmen Gefühle, Momente die uns vordergründig nicht
gefallen, sind Geschenke des Himmels. Sie verdeutlichen uns wo wir momentan stehen und an
was wir arbeiten dürfen. Unsere Entwicklung beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Ist es
nicht schön ein ganzes Leben zu wachsen?
wachsen? Der Raum und die Bereitschaft den Autofahrer so sein
zu lassen wie er ist, beginnt in uns selbst. In der Achtsamkeit mit uns.
In genau solchen Momenten können wir Zeit für uns erschaffen. Kurze Momente um unsere
Gefühle entstehen zu lassen. Wenn vor uns ein katastrophaler PKW-Fahrer fährt, tief einatmen,
reflektieren bevor wir die geballte Ladung Emotionen auf unser Gegenüber abfeuern.
Wenn wir achtsam sind und die Verantwortung für uns im Vergangenen und Gegenwärtigen
übernehmen und reflektieren, so können wir in diesem Moment Veränderung in unserem ganzen
Seelenleben erreichen. Ein wenig mehr ZWEI und etwas weniger Maß. Denn…..
oft ist es nur der Blickwinkel der uns das Licht am Horizont zeigt.
Atme tief ein: Heute erlaube ich mir,
mir, mich mit allen Sinnen zu betrachten.
betrachten. Ich habe ein großes Herz
für mein Denken und Lenken und bin bereit,
bereit, wann immer mir negative Stolpersteine auffallen,
auffallen,
meinem Lebensweg eine neue Richtung zu geben. Ich jauchze, denn ich
ich darf mehr
Sternschnuppen vom Himmel holen, als Sand im Meer ist -und das jeden Tag aufs NeueNeue-.