in dieser AusgABe: r umänien : h ilfe die Ankommt, t eil ii u krAine : m issionsreise l ePrAkolonie / o dessA o sten Aktuell : W eihnAchtsAktionen eine einsAme hütte… …mitten in der winterlichen Landschaft Rumäniens, ein Stall für Nutztiere vielleicht… Aber nein, hier leben tatsächlich Menschen – und sie erhalten gerade Besuch, wie man sieht. Es sind unsere Mitarbeiter Jakob und Nelly Albisser, die alljährlich in der Weihnachtszeit nach Rumänien reisen, um arme Familien und Alleinstehende zu besuchen und Hilfe zu bringen (s. Bericht Teil 2). Es war auch nur ein Stall – wir erinnern uns an die Geschichte – wo einst ein Kind geboren und in die Futterkrippe gelegt wurde – klein und hilflos, doch von Gott gesandt, um Licht in die Dunkelheit zu bringen und letztendlich als Retter und Heiland der Welt eine gewaltige Aufgabe zu erfüllen. In unseren westlichen Wohlstandsländern wohnt wohl kaum noch jemand in einem Stall, es sei denn, dieser wurde zu einem Luxus-Appartement umgebaut. In den Armutsregionen Osteuropas sieht das ganz anders aus. Viele Familien leben in unzumutbaren Wohnzuständen, für Dachreparaturen oder ähnliches fehlt es am nötigen Geld. Mit der Weihnachtsaktion „Ein richtiges Zuhause“ möchten wir den von unseren Mitarbeitern betreuten Familien zu besseren Wohnbedingungen verhelfen (beachten Sie dazu die Rückseite). Die Weihnachtspaket- und Brennholzaktion sind ebenfalls hoch aktuell. Machen Sie mit? zeitschrift der stiftung osteuroPAmission nr. 12, dezemBer 2015, 46. JAhrgAng imPressum Stiftung Osteuropa Mission Schweiz Postfach 43, 8624 Grüt ZH Missionsleitung: Eelco de Boer Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057 Email: [email protected] PC Zürich 80-24422-4 IBAN: CH38 0900 0000 8002 4422 4 BIC: POFICHBEXXX Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter: * Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175 8617 Mönchaltorf * Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420 HOMEPAGE IM INTERNET http://www.osteuropamission.ch Redaktion: Elsbeth de Boer Osteuropa Mission Eggingen e.V. Region Süddeutschland Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2, 79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553, Email: [email protected] Bankverbindung: Konto-Nr: 226951 BLZ 680 512 07 Sparkasse Bonndorf-Stühlingen, IBAN: DE65 6805 1207 0000 2269 51 BIC: SOLADES1BND Sammelstelle für Kleider und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei Daniela & Theo Gäng (siehe oben). Partnerorganisationen: Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann Schweiz Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland Osteuropa Mission Österreich Osteuropa Mission NL Stichting HVC NL Osteuropa Misjonen Norwegen Kelet-Európa Misszió Ungarn Est Europa Cluj Rumänien Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine Istocno Evropska Misija Serbien Eastern European Mission Kosova Eastern European Mission Georgien Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep. Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle und soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag von CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren. Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich von der BDO Visura in Basel überprüft. Die Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen werden. Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein nicht als Aufforderung zu betrachten. Er soll jene, die unsere Arbeit unterstützen wollen, entlasten. Die Osteuropa Mission hat den Ehrenkodex unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende. LIEBE MISSIONSFREUNDE Als Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie der Engel des Herrn ihm befohlen hatte. Matth.1, 24 Wie die meisten Verlobten träumte Joseph bestimmt von seiner Maria, vom gemeinsamen Leben, von Kindern und auch von seiner Zimmerei. Da erfährt er von irgendjemandem: „Joseph, Maria erwartet ein Kind!“ Es ist nicht Maria die ihm das sagt. Es heisst: „Es zeigte sich, dass sie schwanger war durch den Heiligen Geist“ (Matth. 1,18). Und seine wunderbaren Träume? Geplatzt! Wie soll er jetzt mit Maria umgehen? Ich bin sicher, Maria hat ihm nichts gesagt. Wohl weiss sie genau, dass es Gott war, der zu ihr gesprochen hat. Aber jetzt zu Joseph kommen und sagen „Du Joseph, Gott hat zu mir gesprochen … durch einen Engel … und dann …. Ganz sicher, so und so war es …“ Nein! Wie soll ein halbwegs vernünftiger Mensch so etwas glauben? „Gott, Du selbst musst zu Joseph sprechen, sonst ist’s verloren.“ Wie war es damals bei Eva? Die Schlange hat zu ihr gesprochen – sie ist begeistert, isst von der Frucht «… und sie gab auch ihrem Mann, der mit ihr war, und er ass » (Mose 1, 6). Adam lässt sich überreden, vielleicht gar manipulieren. Und kurz darauf hört man den Adam – und alle anderen Adams mit ihm sagen: „Was kann ich dafür? «… das Weib, das du mir gegeben hast …» Er hat ja nie eine Verantwortung für diese Geschichte übernommen, darum übernimmt er sie auch jetzt nicht. Bei Joseph ist es ganz anders. Er ist ein erwachsener Mann, der die Dinge realistisch einschätzt und sieht: Da ist anscheinend ein anderer Mann im Spiel. So entscheidet er: Ich entlasse Maria und mache dem Vater des Kindes Platz. Er kennt das Gesetz und wählt innerhalb diesem die Variante, die Maria am meisten schont. Das ist der ganz normale, anständige Weg. Joseph übernimmt die Verantwortung für seinen Teil und gibt Maria frei. Und am Ende einer halb durchwach- ten Nacht schläft er ein – und träumt. «Da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum…». Gott spricht zu ihm persönlich. «Als Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie der Engel des Herrn ihm befohlen hatte und nahm seine Frau zu sich.» Joseph sieht nichts als diese Frau, die ein Kind erwartet. Er weiss nicht, wo das Kind her kommt. Aber er vertraut seinem Traum und dem Gott, der zu ihm spricht. Darum entscheidet er sich für den aussergewöhnlichen, nicht normalen Weg – und dieser ist kein Sonntagsspaziergang. Wie Maria hat Gott auch ihm die Verantwortung gegeben, und er nimmt sie wahr. Jetzt stehen sie beide nebeneinander in dieser Herausforderung – ganz anders als wenn Maria es ihm gesagt hätte. Und Joseph wurde für Jesus zum Vater, der ihm den Weg bereitete, sodass er seinen Auftrag finden und erfüllen konnte. Josephs Traum ist klar. Der Engel sagt ihm, was er tun soll, und er tut es. Solche Führung erleben nur wenige von uns. Und doch stellt sich die Frage: Willst Du in Deinem Leben den „ganz normalen“ Weg gehen? So wie Joseph, der Maria entlassen wollte, völlig in Ordnung und anständig. Oder willst Du die Herausforderung sehen, die Gott Dir zeigt? Du siehst diese Welt in ihrer Not. Du weißt vom Erlöser, der gekommen ist. Was heisst es für Dich konkret, Jesus den Weg in diese Welt zu bereiten? In der heutigen Welt ist das immer weniger ein Sonntagsspaziergang. Daniel von Orelli Pfarrer im Ruhestand rumänienrePort 2014/2015: „hilfe, die Ankommt“, teil ii Teil 2 des Reiseberichts von Jakob & Nelly Albisser, Mitarbeiter der OEM Schweiz RECHTZEITIGE HILFE AM WEIHNACHTSTAG Es ist der 25. Dezember. In diesem abgelegenen Dorf liegt kaum Schnee, die Temperaturen liegen bei minus 3 Grad. Wir fahren vor die Hütte, in der Marcellu wohnt. Er ist ein armer, alter Mann, der früher Lehrer war und schon bessere Zeiten gesehen hat. Mit der winzigen Rente kann er kaum überleben. Wir stehen vor dem Tor und rufen, jedoch rührt sich nichts, im Kamin ist auch kein Rauch zu sehen. Wir geben nicht auf und rufen weiter nach ihm. Plötzlich steht er am Tor und öffnet uns umständlich die Türe. Er trägt viele alte Kleider übereinander und seine Haare stehen wirr vom Kopf ab. Marcello scheint Mühe mit dem Sprechen zu haben und wirkt desorientiert. Während wir im Hof stehen, begreifen wir langsam, was ihm passiert ist. Er musste für 3 Tage ins Krankenhaus und wurde heute nach Hause entlassen. Während seiner Abwesenheit sind Diebe in sein Haus eingebrochen und haben die Herdabdeckung seines Holzofens und all sein selbst gehacktes Brennholz gestohlen. Kochplatte für den Ofen gebracht wird. Inzwischen ist es dunkel und da kein Strom vorhanden ist, erhellt eine kleine Kerze den Raum. Marcello ist immer noch sprachlos. Beim Abschied versprechen wir ihm, wiederzukommen und für weitere Hilfe zu sorgen. Trotz des heftigen Schneesturms, der draussen wütet, fahren wir am übernächsten Tag wieder zu ihm. Die Windböen treiben den Schnee horizontal durch die flache Landschaft, der sich an Türen und Fenstern festsetzt. Das Dorf ist wie ausgestorben, niemand begibt sich heute freiwillig nach draussen. Unter Marcellos Hausvordach liegt nun eine Menge Brennholz. Unser Besuch dauert nur kurz, da wir nicht alle im kleinen Raum Platz haben. Der Ofen ist warm und die neue Abdeckung fest eingemauert, damit Marcellu wieder heizen und kochen kann. Er weiss vor Dankbarkeit kaum, was er sagen soll. Er dankt Gott, dass er ihn nicht vergessen hat und seine Augen sind ganz feucht dabei. Einer Nachbarin, der unser Pastor vertraut, geben wir etwas Geld, damit sie Marcellu täglich eine einfache Mahlzeit gibt. Das reicht nun für ein halbes Jahr und wir hoffen, dass es ihm bald besser geht. Wir sind froh, dass wir rechtzeitig helfen konnten. Diesen Weihnachtsabend wird Marcellu sicher nicht so schnell vergessen! BEIM SCHAFHIRTEN Es ist der 26. Dezember und wir sind schon den ganzen Tag unterwegs, um bedürftige Familien zu besuchen. Der Schafhirte wohnt in einem kleinen Zwei-Zimmer-Häus chen mit einem Ofen, auf dem man kochen kann. Er hat alles eigenhändig mit Lehm, Stroh und Pferdemist gebaut. Das ergibt eine gute Isolation und drinnen ist es gemütlich warm. Jedoch hat es weder Wasseranschluss, Küche noch Badezimmer, nur ein Plumpsklo ausserhalb. Josu und seine Frau Flora begrüssen uns herzlich und bitten uns, einzutreten. Da uns ein eisiger Wind durch die Kleider fährt, gehen wir schnell hinein. Das Ehepaar freut sich, dass wir sie wieder besuchen, nachdem wir im letzten Jahr zum ersten Mal bei Es beginnt schon zu dämmern. Laut Wetterbericht ihnen waren. Wir fragen Josu, ob er uns etwas über seinen Beruf als wird es sehr kalt und es steht ein heftiger Sturm Schäfer und die damit verbundene Arbeit berichten würde. Er erzählt: bevor. Wir beschliessen, sofort zu handeln. Jakob „Ich arbeite seit meinem 7. Lebensjahr. Damals sagte mir meine Mutter, dass und Pastor Jonuc fällen einen kleinen Baum im ich nun alt genug sei, um zu arbeiten und selber für mein Essen aufzukommen. Garten und zersägen ihn. Unsere Übersetzerin Wir waren eine grosse Familie und das Essen reichte nicht für alle. Nun bin ich Christina gräbt die restlichen Kartoffeln im Garten 52 Jahre alt und arbeite seit 39 Jahren als Schäfer. Ich habe keine eigenen aus, ich koche für Marcello zuerst einen Kaffee Schafe, doch wir sind zu dritt, um insgesamt ca. 500 Tiere zu hüten. Es sind und dann eine dicke Suppe aus dem Lebens - auch Mutterschafe mit ihren Jungen dabei.“ Wir fragen, ob er über die mittelpaket. Dichter Rauch breitet sich aus, weil Weihnachtstage nicht arbeiten muss. „Nein, ich erhalte auch keinen Lohn im die Herdabdeckung fehlt. Marcellus Bett besteht Winter. Erst von Anfang April bis Ende November bin ich mit den Schafen nur aus dünnen Decken. Im Anhänger haben wir unterwegs.“ „Wie sieht es mit dem Arbeitsvertrag aus?“. „Keiner hat einen noch zwei dicke Lammfelldecken, damit bereiten Vertrag, weil das für den Arbeitgeber günstiger ist, so ohne Verpflichtung.“ wir ihm ein warmes Bett. Pastor Jonuc ruft einige Wie sieht dein Tagesablauf als Schäfer ungefähr aus? „Morgens stehe ich Leute an, damit möglichst schnell Holz und eine um 3 Uhr auf und koche auf dem offenen Feuer einen Kaffee. Dann koche ich Pilar, das ist Fleisch mit Gemüse in einem Topf. Anschliessend wasche ich das Geschirr. Um 5 Uhr werden die Schafe wach und müssen zuerst ihren Harn loswerden, bevor ich sie melken kann. Aus der Milch stelle ich Käse her. Dann brechen wir auf und laufen ca. 10 km weit bis zur nächsten Hütte. Am Abend sperre ich die Herde in ein Gehege, wo sie nachts schlafen.“ Wir erkundigen uns, ob er auch so einen dicken Schaffellmantel besitzt, worin die Schafhirten schlafen? Er lacht und seine Frau meint: „Nein, das ist hier nicht üblich, aber da wo ich herkomme, haben alle Schäfer so einen Mantel. Sie schlafen tatsächlich darin, weil sie nachts draussen bei den Schafen bleiben.“ Josu erklärt: „Entlang der Route sind überall Hütten aufgestellt, wo ich schlafen kann.“ Wir erwähnen den Bibeltext im Joh. 10:27, wo es heisst: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir“. Wir fragen Josu, ob das bei seinen Schafen auch so ist? „Ja, so ist es, ganz genau wie bei Jesus. Weil sie mich kennen, vertrauen sie mir. Wenn sie meine Stimme hören, kommen sie zu mir und laufen mir nach. Ich merke auch sofort, wenn ein Fremder kommt. Dann werden sie unruhig und haben Angst. Auf diese Tiere muss man immer aufpassen. Schon oft musste ich einem Schaf ein Bein schienen, weil es gebrochen war oder es mit Salbe behandeln. Sie brauchen jemanden, der sie führt und nach ihnen schaut.“ Wir bedanken uns herzlich für das aufschlussreiche Gespräch. ukrAine: missionsreise in die lePrA-kolonie Ein Bericht unseres Mitarbeiters Leonard Report Kurzreise 2014: Dank der Hilfe der OEM Schweiz war es uns möglich, diese Reise im April 2014 zu unternehmen. Dr. Jurij Rebak, der neue leitende Arzt der Leprakolonie in Kutschurgan, empfing uns sehr freundlich. Mit dem Medikament Dapson überreichten wir ihm die wertvollste medizinische Hilfe für die Leprakranken, wofür er und seine Patienten sehr dankbar waren. Rund um die Kolonie besuchten wir Kranke, Waisen und Witwen, halfen den Bedürftigen mit Lebensmitteln und brachten ihnen Hoffnung durch die frohe Botschaft. Alle waren sehr dankbar für die Hilfe. Der Winter war sehr hart für die Leprakranken. Sie mussten oft frieren, weil der Strom auf 4-6 Stunden pro Tag reduziert wurde und die elektrischen Wärmestrahler nur während dieser Zeit benutzt werden konnten. Durch die politisch und wirtschaftlich instabile Lage in der Ukraine ist das Leben der Koloniebewohner schwieriger geworden. Oft musste ich bis zu 5 Geschäfte aufsuchen, um den Bedürftigen die notwendigen Lebensmittel kaufen zu können. Hunger und Armut haben dazu beigetragen, dass sich die Situation gefährlich zugespitzt hat. Im Nachbardorf Limanski wurden jeden Tag Geschäfte ausgeraubt. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung in dieser Region durch die einseitige russische Propaganda in den Medien verstört ist, Familien und Nachbarn sind gespalten. Einige warten auf Putin als Befreier, andere kämpfen für die Einheit der Ukraine. Unsere Missionsreise musste aus Sicherheitsgründen um fünf Tage verkürzt wer- den. Wir reisten nicht nach Odessa weiter, weil dort die Lage zu gefährlich wurde. Wir waren froh, dass wir trotz der schwierigen Situation vielen Glaubensgeschwistern die dringend benötigte Hilfe bringen konnten. Gottseidank sind die Züge noch gefahren, sodass wir ohne Probleme nach Hause zurückreisen konnten. Missionsreise im Oktober 2015 Zusammen mit meinem Missionskollegen Jozsef, meiner Ehefrau Ljudmila und Pastor Ivan begeben wir uns zu viert auf die Reise. Wir fahren 1000 Km mit der Bahn bis nach Rozdjelna. Am Bahnhof erwartet uns ein lieber Freund, der uns mit dem Minibus zur Leprakolonie fährt. Diese liegt nur 25 Kilometer entfernt, doch durch die schlechten Strassen und extrem hohen Schlaglöcher von bis zu 45 cm dauert die Fahrt eine Stunde und zwanzig Minuten! Die Bewohner in der Kolonie freuen sich, dass wir sie nicht vergessen haben. Während unseres Aufenthalts stellen wir fest, dass die Menschen, ob innerhalb oder ausserhalb der Kolonie, jetzt noch ärmer dran sind als in den Jahren zuvor. Die Spuren des Krieges, der nun schon eineinhalb Jahre dauert, sind überall sichtbar. Die Leute wissen nicht, womit sie in diesem Winter heizen sollen. Der Realwert ihres Einkommens ist weiter gesunken, während die Nebenkosten erneut gestiegen sind. Eine Witwe erzählt uns weinend, dass sie ihre Miete und Nebenkosten nur bezahlen kann, wenn sie an den Lebensmitteln spart. Manchmal ist dafür gar kein Geld mehr vorhanden, obwohl sie auch noch für ihre zwei Töchter sorgen muss! In der Kolonie haben wir ein Lebensmittellager eingerichtet, von dort nehmen wir die Verteilungen vor. Dabei ist uns sehr wichtig, dass wir den Familien nicht nur Lebensmittel abgeben, sondern ihnen auch zuhören, Anteil nehmen und für ihre Anliegen beten. Die junge Mutter stammt aus Aserbaidschan und heißt Rubaba (s. Foto unten). Sie hat 4 kleine Kinder, ihr Mann ist Alkoholiker. Die Familie lebt am Rand der Leprakolonie Wir haben erfahren, dass die Kinder oft Hunger leiden deshalb laden wir sie spontan zum Mittagessen ein und überreichen der Mutter spä- ter die Lebensmittel, damit sie für ihre Kinder kochen kann. Sie ist überwältigt, dass ihr jemand einfach so Lebensmittel schenkt! Wir besuchen viele neue Familien, die zum ersten Mal Hilfe von uns erhalten. Eine Mutter sagt, sie fühle sich wie im Märchen, denn ihre Bekannten wüssten nicht, dass sie kein Geld mehr für Lebensmittel habe. Insgesamt verteilen wir 1900 kg Lebensmittel (Mehl, Zucker, Haferflocken, Reis, Buchweizen, Mais, Öl, Kondensmilch etc.) sowie 850 kg Kartoffeln. Die Lebensmittelpakete haben wir so eingeteilt, dass sie mindestens für 2-3 Monate reichen. Wir besuchen Christen und Nichtchristen. Es bietet sich immer eine Gelegenheit, die frohe Botschaft durch Wort und Tat an die Menschen weiterzugeben. Sie erhalten von uns Karten mit Bibeltexten, einige Familien erhalten eine Bibel. In der Leprakolonie feiern wir auch dieses Mal wieder einen Gottesdienst. Der leitende Arzt, Dr. Jurij Rehbak, betet mit uns das Schlussgebet. Er grüßt die Missionsleitung herzlich und bedankt sich auch im Namen der Kranken für die Hilfe in schweren Zeiten. Alle Familien sind sehr dankbar für die Hilfe. Das hat ihnen neue Hoffnung gegeben und die Kranken wurden ermutigt. Auch wir sind der OEM CH sehr dankbar, dass sie uns diese Reise nach Kutschurgan und Odessa ermöglicht haben. OSTEN AKTUELL WEIHNACHTSAKTION „EIN RICHTIGES ZUHAUSE“ UNGARN: DANK FÜR WASCHMASCHINE Auch wenn die grosse Kälte in Europa bisher noch ausgeblieben ist, steht der Winter unmittelbar vor der Türe. In Osteuropa leben viele arme Familien in unzumutbaren Wohnverhältnissen. Durch die Leider sind sie finanziell nicht in der Lage, das defekte Hausdach, die durchlässige Hauswand, die defekten Fenster oder Türen reparieren zu lassen, zu ersetzen oder das Material dafür zu kaufen. Familien mit mehreren Kindern oder pflegebedürftigen Familienmitgliedern verfügen oft nicht über ein Badezimmer. Wenn es kein fliessendes Wasser im Haus gibt, kein Strom vorhanden ist oder der Kamin defekt ist, kann dies im Winter gerade für Kinder oder ältere Menschen unangenehme Folgen haben. Ein frischer Farbanstrich an den Innenwänden würde manchem Heim ein besseres und fröhlicheres Aussehen verleihen, was dem Auge und dem Gemüt gut tut. Mit einer Weihnachts-Sammelaktion möchten wir den Familien im Rahmen unserer Betreuungsprogramme etwas Gutes tun, indem wir ihnen durch eine kleine oder grössere Wohnverbesserung „ein richtiges Zuhause schaffen“. Dafür werden wir einen Renovierungsfonds einrichten. Wenn Sie sich mit einem finanziellen Beitrag daran beteiligen möchten, vermerken Sie „Weihnachtsaktion „ein richtiges Zuhause“, vielen Dank. Unser Mitarbeiter Attila Kérészi schreibt: In Kiskunmajsa lebt eine Familie, die von der OEM Schweiz unterstützt wird. Vor kurzem war ich dort auf Besuch. Die Familie befindet sich in einer finanziell schwierigen Lage. Die Mutter ist alleinerziehend, der Vater starb vor einigen Jahren, als die Kinder noch klein waren. Sie arbeitet in einem Pflegeheim, wo sie schwere körperliche Arbeit verrichten muss. Nebenbei arbeitete sie noch als Putzfrau, um ihre Familie durchzubringen. Das musste sie jedoch wegen schweren Rückenproblemen aufgeben. Während ich dort war, stellte ich fest, dass die 11-jährige Waschmaschine kaputtgegangen war. Die Mutter konnte sich keine neue Maschine kaufen, da sie dafür kein Geld hat. Ich erlaubte mir, das Problem an die OEM CH weiterzuleiten. Die Antwort kam schnell. Ich konnte der glücklichen Mutter mitteilen, dass die neue Maschine von der Schweizer Mission bezahlt wird. Nun ist die neue Maschine angekommen und die Mutter ist der Mission sehr dankbar dafür. W eihnAchts -PAketAktion L EBENSMITTEL - / G ESCHENKPAKETE FÜR BEDÜRFTIGE ERWACHSENE / KINDER Pro Paket CHF 40.- / € 40.• lokal zusammengestellt • keine Transportkosten • keine Grenzformalitäten • fördert eigenen Ostmarkt • mehr für weniger Geld Machen Sie mit? «Paketaktion» vermerken IN OSTEUROPA Aktion holzofenherd Ein Ofen zum Heizen/Kochen für eine Familie Kostenpunkt: CHF 200.- / EUR 160.Helfen Sie mit? Aktion Brennholz Eine Fuhre kostet CHF 100.- / EUR 100.und reicht für ca. 1-2 Monate. Dringend nötig für den Winter! • Wärmstens empfohlen •
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