eine einsAme hütte… - Osteuropa Mission Schweiz

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Aktuell :
W eihnAchtsAktionen
eine einsAme hütte…
…mitten in der winterlichen Landschaft Rumäniens, ein Stall für Nutztiere vielleicht… Aber nein, hier
leben tatsächlich Menschen – und sie erhalten gerade Besuch, wie man sieht. Es sind unsere Mitarbeiter
Jakob und Nelly Albisser, die alljährlich in der Weihnachtszeit nach Rumänien reisen, um arme Familien
und Alleinstehende zu besuchen und Hilfe zu bringen (s. Bericht Teil 2). Es war auch nur ein Stall – wir
erinnern uns an die Geschichte – wo einst ein Kind geboren und in die Futterkrippe gelegt wurde – klein
und hilflos, doch von Gott gesandt, um Licht in die Dunkelheit zu bringen und letztendlich als Retter und
Heiland der Welt eine gewaltige Aufgabe zu erfüllen. In unseren westlichen Wohlstandsländern wohnt
wohl kaum noch jemand in einem Stall, es sei denn, dieser wurde zu einem Luxus-Appartement umgebaut. In den Armutsregionen Osteuropas sieht das ganz anders aus. Viele Familien leben in unzumutbaren Wohnzuständen, für Dachreparaturen oder ähnliches fehlt es am nötigen Geld. Mit der
Weihnachtsaktion „Ein richtiges Zuhause“ möchten wir den von unseren Mitarbeitern betreuten Familien
zu besseren Wohnbedingungen verhelfen (beachten Sie dazu die Rückseite). Die Weihnachtspaket- und
Brennholzaktion sind ebenfalls hoch aktuell. Machen Sie mit?
zeitschrift
der
stiftung osteuroPAmission
nr. 12,
dezemBer 2015, 46. JAhrgAng
imPressum
Stiftung Osteuropa Mission Schweiz
Postfach 43, 8624 Grüt ZH
Missionsleitung:
Eelco de Boer
Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057
Email: [email protected]
PC Zürich 80-24422-4
IBAN: CH38 0900 0000 8002 4422 4
BIC: POFICHBEXXX
Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter:
* Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175
8617 Mönchaltorf
* Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich
Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420
HOMEPAGE IM INTERNET
http://www.osteuropamission.ch
Redaktion: Elsbeth de Boer
Osteuropa Mission Eggingen e.V.
Region Süddeutschland
Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2,
79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553,
Email: [email protected]
Bankverbindung:
Konto-Nr: 226951 BLZ 680 512 07
Sparkasse Bonndorf-Stühlingen,
IBAN: DE65 6805 1207 0000 2269 51
BIC: SOLADES1BND Sammelstelle für Kleider
und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei Daniela
& Theo Gäng (siehe oben).
Partnerorganisationen:
Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann Schweiz
Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland
Osteuropa Mission Österreich
Osteuropa Mission NL
Stichting HVC NL
Osteuropa Misjonen Norwegen
Kelet-Európa Misszió Ungarn
Est Europa Cluj Rumänien
Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien
Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien
Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien
Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine
Istocno Evropska Misija Serbien
Eastern European Mission Kosova
Eastern European Mission Georgien
Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep.
Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle und
soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint
monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag von
CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten
Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren.
Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich
von der BDO Visura in Basel überprüft. Die
Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen
werden.
Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein
nicht als Aufforderung zu betrachten. Er soll jene,
die unsere Arbeit unterstützen wollen, entlasten.
Die Osteuropa Mission hat den Ehrenkodex
unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die
Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen
Umgang mit Ihrer Spende.
LIEBE MISSIONSFREUNDE
Als Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie der Engel des Herrn ihm
befohlen hatte.
Matth.1, 24
Wie die meisten Verlobten träumte
Joseph bestimmt von seiner Maria,
vom gemeinsamen Leben, von Kindern und auch von seiner Zimmerei.
Da erfährt er von irgendjemandem:
„Joseph, Maria erwartet ein Kind!“ Es
ist nicht Maria die ihm das sagt. Es
heisst: „Es zeigte sich, dass sie
schwanger war durch den Heiligen
Geist“ (Matth. 1,18). Und seine wunderbaren Träume? Geplatzt! Wie soll
er jetzt mit Maria umgehen?
Ich bin sicher, Maria hat ihm nichts
gesagt. Wohl weiss sie genau, dass es
Gott war, der zu ihr gesprochen hat.
Aber jetzt zu Joseph kommen und
sagen „Du Joseph, Gott hat zu mir
gesprochen … durch einen Engel …
und dann …. Ganz sicher, so und so
war es …“ Nein! Wie soll ein halbwegs vernünftiger Mensch so etwas
glauben? „Gott, Du selbst musst zu
Joseph sprechen, sonst ist’s verloren.“
Wie war es damals bei Eva? Die
Schlange hat zu ihr gesprochen – sie
ist begeistert, isst von der Frucht «…
und sie gab auch ihrem Mann, der
mit ihr war, und er ass » (Mose 1, 6).
Adam lässt sich überreden, vielleicht
gar manipulieren. Und kurz darauf
hört man den Adam – und alle anderen Adams mit ihm sagen: „Was kann
ich dafür? «… das Weib, das du mir
gegeben hast …» Er hat ja nie eine
Verantwortung für diese Geschichte
übernommen, darum übernimmt er
sie auch jetzt nicht.
Bei Joseph ist es ganz anders. Er ist
ein erwachsener Mann, der die Dinge
realistisch einschätzt und sieht: Da ist
anscheinend ein anderer Mann im
Spiel. So entscheidet er: Ich entlasse
Maria und mache dem Vater des Kindes Platz. Er kennt das Gesetz und
wählt innerhalb diesem die Variante,
die Maria am meisten schont. Das ist
der ganz normale, anständige Weg.
Joseph übernimmt die Verantwortung
für seinen Teil und gibt Maria frei.
Und am Ende einer halb durchwach-
ten Nacht schläft er ein – und träumt.
«Da erschien ihm ein Engel des Herrn
im Traum…». Gott spricht zu ihm persönlich. «Als Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie der Engel des
Herrn ihm befohlen hatte und nahm
seine Frau zu sich.»
Joseph sieht nichts als diese Frau, die
ein Kind erwartet. Er weiss nicht, wo
das Kind her kommt. Aber er vertraut
seinem Traum und dem Gott, der zu
ihm spricht. Darum entscheidet er
sich für den aussergewöhnlichen,
nicht normalen Weg – und dieser ist
kein Sonntagsspaziergang. Wie Maria
hat Gott auch ihm die Verantwortung
gegeben, und er nimmt sie wahr.
Jetzt stehen sie beide nebeneinander
in dieser Herausforderung – ganz
anders als wenn Maria es ihm gesagt
hätte. Und Joseph wurde für Jesus
zum Vater, der ihm den Weg bereitete, sodass er seinen Auftrag finden
und erfüllen konnte.
Josephs Traum ist klar. Der Engel sagt
ihm, was er tun soll, und er tut es.
Solche Führung erleben nur wenige
von uns. Und doch stellt sich die
Frage: Willst Du in Deinem Leben den
„ganz normalen“ Weg gehen? So wie
Joseph, der Maria entlassen wollte,
völlig in Ordnung und anständig.
Oder willst Du die Herausforderung
sehen, die Gott Dir zeigt? Du siehst
diese Welt in ihrer Not. Du weißt vom
Erlöser, der gekommen ist. Was heisst
es für Dich konkret, Jesus den Weg in
diese Welt zu bereiten? In der heutigen Welt ist das immer weniger ein
Sonntagsspaziergang.
Daniel von Orelli
Pfarrer im
Ruhestand
rumänienrePort 2014/2015: „hilfe, die Ankommt“, teil ii
Teil 2 des Reiseberichts von Jakob & Nelly Albisser,
Mitarbeiter der OEM Schweiz
RECHTZEITIGE HILFE AM WEIHNACHTSTAG
Es ist der 25. Dezember. In diesem abgelegenen
Dorf liegt kaum Schnee, die Temperaturen liegen
bei minus 3
Grad. Wir fahren
vor die Hütte, in
der
Marcellu
wohnt. Er ist ein
armer,
alter
Mann, der früher
Lehrer war und
schon
bessere
Zeiten gesehen
hat. Mit der winzigen Rente kann
er kaum überleben. Wir stehen
vor dem Tor und
rufen,
jedoch
rührt sich nichts,
im Kamin ist
auch kein Rauch
zu sehen. Wir geben nicht auf und rufen weiter
nach ihm. Plötzlich steht er am Tor und öffnet uns
umständlich die Türe. Er trägt viele alte Kleider
übereinander und seine Haare stehen wirr vom
Kopf ab. Marcello scheint Mühe mit dem
Sprechen zu haben und wirkt desorientiert.
Während wir im Hof stehen, begreifen wir langsam, was ihm passiert ist. Er musste für 3 Tage ins
Krankenhaus und wurde heute nach Hause entlassen. Während seiner Abwesenheit sind Diebe
in sein Haus eingebrochen und haben die Herdabdeckung seines Holzofens und all sein selbst
gehacktes Brennholz gestohlen.
Kochplatte für den Ofen gebracht wird. Inzwischen ist es dunkel und da
kein Strom vorhanden ist, erhellt eine kleine Kerze den Raum. Marcello ist
immer noch sprachlos. Beim Abschied versprechen wir ihm, wiederzukommen und für weitere Hilfe zu sorgen. Trotz des heftigen Schneesturms,
der draussen wütet, fahren wir am übernächsten Tag wieder zu ihm. Die
Windböen treiben den Schnee horizontal durch die flache Landschaft, der
sich an Türen und Fenstern festsetzt. Das
Dorf ist wie ausgestorben, niemand
begibt sich heute freiwillig nach draussen. Unter Marcellos Hausvordach liegt
nun eine Menge Brennholz. Unser Besuch
dauert nur kurz, da wir nicht alle im kleinen Raum Platz haben. Der Ofen
ist warm und die neue Abdeckung fest eingemauert, damit Marcellu wieder heizen und kochen kann. Er weiss vor Dankbarkeit kaum, was er
sagen soll. Er dankt Gott, dass er ihn nicht vergessen hat und seine Augen
sind ganz feucht dabei. Einer Nachbarin, der unser Pastor vertraut, geben
wir etwas Geld, damit sie Marcellu täglich eine einfache Mahlzeit gibt.
Das reicht nun für ein halbes Jahr und wir hoffen, dass es ihm bald besser geht. Wir sind froh, dass wir rechtzeitig helfen konnten. Diesen
Weihnachtsabend wird Marcellu sicher nicht so schnell vergessen!
BEIM SCHAFHIRTEN
Es ist der 26. Dezember und
wir sind schon den ganzen Tag
unterwegs, um bedürftige
Familien zu besuchen. Der
Schafhirte wohnt in einem
kleinen Zwei-Zimmer-Häus chen mit einem Ofen, auf dem
man kochen kann. Er hat alles
eigenhändig mit Lehm, Stroh
und Pferdemist gebaut. Das
ergibt eine gute Isolation und
drinnen ist es gemütlich
warm. Jedoch hat es weder Wasseranschluss, Küche noch Badezimmer,
nur ein Plumpsklo ausserhalb. Josu und seine Frau Flora begrüssen uns
herzlich und bitten uns, einzutreten. Da uns ein eisiger Wind durch die
Kleider fährt, gehen wir schnell hinein. Das Ehepaar freut sich, dass wir
sie wieder besuchen, nachdem wir im letzten Jahr zum ersten Mal bei
Es beginnt schon zu dämmern. Laut Wetterbericht ihnen waren. Wir fragen Josu, ob er uns etwas über seinen Beruf als
wird es sehr kalt und es steht ein heftiger Sturm Schäfer und die damit verbundene Arbeit berichten würde. Er erzählt:
bevor. Wir beschliessen, sofort zu handeln. Jakob „Ich arbeite seit meinem 7. Lebensjahr. Damals sagte mir meine Mutter, dass
und Pastor Jonuc fällen einen kleinen Baum im ich nun alt genug sei, um zu arbeiten und selber für mein Essen aufzukommen.
Garten und zersägen ihn. Unsere Übersetzerin Wir waren eine grosse Familie und das Essen reichte nicht für alle. Nun bin ich
Christina gräbt die restlichen Kartoffeln im Garten 52 Jahre alt und arbeite seit 39 Jahren als Schäfer. Ich habe keine eigenen
aus, ich koche für Marcello zuerst einen Kaffee Schafe, doch wir sind zu dritt, um insgesamt ca. 500 Tiere zu hüten. Es sind
und dann eine dicke Suppe aus dem Lebens - auch Mutterschafe mit ihren Jungen dabei.“ Wir fragen, ob er über die
mittelpaket. Dichter Rauch breitet sich aus, weil Weihnachtstage nicht arbeiten muss. „Nein, ich erhalte auch keinen Lohn im
die Herdabdeckung fehlt. Marcellus Bett besteht Winter. Erst von Anfang April bis Ende November bin ich mit den Schafen
nur aus dünnen Decken. Im Anhänger haben wir unterwegs.“ „Wie sieht es mit dem Arbeitsvertrag aus?“. „Keiner hat einen
noch zwei dicke Lammfelldecken, damit bereiten Vertrag, weil das für den Arbeitgeber günstiger ist, so ohne Verpflichtung.“
wir ihm ein warmes Bett. Pastor Jonuc ruft einige Wie sieht dein Tagesablauf als Schäfer ungefähr aus? „Morgens stehe ich
Leute an, damit möglichst schnell Holz und eine um 3 Uhr auf und koche auf dem offenen Feuer einen Kaffee. Dann koche ich
Pilar, das ist Fleisch mit Gemüse in einem Topf. Anschliessend wasche ich das Geschirr. Um 5 Uhr werden die Schafe wach und müssen zuerst ihren Harn loswerden, bevor ich sie melken kann. Aus der Milch stelle ich Käse her. Dann brechen wir auf und laufen ca. 10
km weit bis zur nächsten Hütte. Am Abend sperre ich die Herde in ein Gehege, wo sie nachts schlafen.“ Wir erkundigen uns, ob er
auch so einen dicken Schaffellmantel besitzt, worin die Schafhirten schlafen? Er lacht und seine Frau meint: „Nein, das ist hier nicht üblich, aber da
wo ich herkomme, haben alle Schäfer so einen Mantel. Sie schlafen tatsächlich
darin, weil sie nachts draussen bei den Schafen bleiben.“ Josu erklärt: „Entlang
der Route sind überall Hütten aufgestellt, wo ich schlafen kann.“ Wir erwähnen den Bibeltext im Joh. 10:27, wo es heisst: „Meine Schafe hören auf
meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir“. Wir fragen Josu, ob
das bei seinen Schafen auch so ist? „Ja, so ist es, ganz genau wie bei Jesus.
Weil sie mich kennen, vertrauen sie mir. Wenn sie meine Stimme hören, kommen sie zu mir und laufen mir nach. Ich merke auch sofort, wenn ein Fremder
kommt. Dann werden sie unruhig und haben Angst. Auf diese Tiere muss man
immer aufpassen. Schon oft musste ich einem Schaf ein Bein schienen, weil es
gebrochen war oder es mit Salbe behandeln. Sie brauchen jemanden, der sie
führt und nach ihnen schaut.“ Wir bedanken uns herzlich für das aufschlussreiche Gespräch.
ukrAine: missionsreise in die lePrA-kolonie
Ein Bericht unseres
Mitarbeiters Leonard
Report Kurzreise
2014: Dank der
Hilfe der OEM
Schweiz war es uns
möglich, diese Reise
im April 2014 zu
unternehmen. Dr.
Jurij Rebak, der
neue leitende Arzt
der Leprakolonie in
Kutschurgan, empfing
uns
sehr
freundlich. Mit dem
Medikament Dapson überreichten wir ihm die
wertvollste medizinische Hilfe für die Leprakranken, wofür er und seine Patienten sehr dankbar waren. Rund um die Kolonie besuchten wir
Kranke, Waisen und Witwen, halfen den
Bedürftigen mit Lebensmitteln und brachten
ihnen Hoffnung durch die frohe Botschaft. Alle
waren sehr dankbar
für die Hilfe. Der
Winter war sehr hart
für
die
Leprakranken. Sie mussten oft frieren, weil
der Strom auf 4-6
Stunden pro Tag
reduziert wurde und die elektrischen Wärmestrahler nur während dieser Zeit benutzt werden
konnten. Durch die politisch und
wirtschaftlich instabile Lage in der
Ukraine ist das Leben der
Koloniebewohner
schwieriger
geworden. Oft musste ich bis zu 5
Geschäfte aufsuchen, um den
Bedürftigen die notwendigen
Lebensmittel kaufen zu können.
Hunger und Armut haben dazu
beigetragen, dass sich die
Situation gefährlich zugespitzt
hat. Im Nachbardorf Limanski
wurden jeden Tag Geschäfte ausgeraubt. Hinzu kommt, dass die
Bevölkerung in dieser Region
durch die einseitige russische
Propaganda in den Medien verstört ist, Familien und Nachbarn sind gespalten. Einige warten auf Putin
als Befreier, andere kämpfen für die Einheit der Ukraine. Unsere
Missionsreise musste aus Sicherheitsgründen um fünf Tage verkürzt wer-
den. Wir reisten nicht nach Odessa weiter, weil dort die Lage zu gefährlich wurde. Wir
waren froh, dass wir trotz der schwierigen Situation vielen Glaubensgeschwistern die
dringend benötigte Hilfe bringen konnten. Gottseidank sind die Züge noch gefahren,
sodass wir ohne Probleme nach Hause zurückreisen konnten.
Missionsreise im Oktober 2015
Zusammen mit meinem Missionskollegen Jozsef, meiner Ehefrau Ljudmila und Pastor
Ivan begeben wir uns zu viert auf die Reise. Wir fahren 1000 Km mit der Bahn bis
nach Rozdjelna. Am Bahnhof erwartet uns ein lieber Freund, der uns mit dem Minibus
zur Leprakolonie fährt. Diese liegt nur 25 Kilometer entfernt, doch durch die schlechten Strassen und extrem hohen Schlaglöcher von bis zu 45 cm dauert die Fahrt eine
Stunde und zwanzig Minuten! Die
Bewohner in der Kolonie freuen
sich, dass wir sie nicht vergessen
haben. Während unseres Aufenthalts stellen wir fest, dass die
Menschen, ob innerhalb oder
ausserhalb der Kolonie, jetzt noch
ärmer dran sind als in den Jahren
zuvor. Die Spuren des Krieges, der nun schon eineinhalb Jahre dauert, sind überall
sichtbar. Die Leute wissen nicht, womit sie in diesem Winter heizen sollen. Der
Realwert ihres Einkommens ist weiter gesunken, während die Nebenkosten erneut
gestiegen sind. Eine Witwe erzählt uns weinend, dass sie ihre Miete und Nebenkosten
nur bezahlen kann, wenn sie an den Lebensmitteln spart. Manchmal ist dafür gar kein
Geld mehr vorhanden, obwohl sie auch noch für ihre zwei Töchter sorgen muss!
In der Kolonie haben wir ein Lebensmittellager eingerichtet, von dort nehmen wir die
Verteilungen vor. Dabei ist uns sehr wichtig, dass wir den Familien nicht nur
Lebensmittel abgeben, sondern ihnen auch zuhören, Anteil nehmen und für ihre
Anliegen beten. Die junge Mutter
stammt aus Aserbaidschan und
heißt Rubaba (s. Foto unten). Sie
hat 4 kleine Kinder, ihr Mann ist
Alkoholiker. Die Familie lebt am
Rand der Leprakolonie Wir haben
erfahren, dass die Kinder oft
Hunger leiden deshalb laden wir
sie spontan zum Mittagessen ein
und überreichen der Mutter spä-
ter die Lebensmittel, damit sie für
ihre Kinder kochen kann. Sie ist überwältigt, dass ihr jemand einfach so
Lebensmittel schenkt! Wir besuchen
viele neue Familien, die zum ersten
Mal Hilfe von uns erhalten. Eine
Mutter sagt, sie fühle sich wie im
Märchen, denn ihre Bekannten wüssten nicht, dass sie kein Geld mehr für
Lebensmittel habe. Insgesamt verteilen wir 1900 kg Lebensmittel (Mehl,
Zucker, Haferflocken, Reis, Buchweizen, Mais, Öl, Kondensmilch etc.)
sowie 850 kg Kartoffeln. Die
Lebensmittelpakete haben wir so eingeteilt, dass sie mindestens für 2-3
Monate reichen. Wir besuchen
Christen und Nichtchristen. Es bietet
sich immer eine Gelegenheit, die
frohe Botschaft durch Wort und Tat
an die Menschen weiterzugeben. Sie
erhalten von uns Karten mit Bibeltexten, einige Familien erhalten eine
Bibel. In der Leprakolonie feiern wir
auch dieses Mal wieder einen Gottesdienst. Der leitende Arzt, Dr. Jurij
Rehbak, betet mit uns das Schlussgebet. Er grüßt die Missionsleitung
herzlich und bedankt sich auch im
Namen der Kranken für die Hilfe in
schweren Zeiten. Alle Familien sind
sehr dankbar für die Hilfe. Das hat
ihnen neue Hoffnung gegeben und
die Kranken wurden ermutigt. Auch
wir sind der OEM CH sehr dankbar,
dass sie uns diese Reise nach
Kutschurgan und Odessa ermöglicht
haben.
OSTEN AKTUELL
WEIHNACHTSAKTION
„EIN RICHTIGES ZUHAUSE“
UNGARN:
DANK FÜR WASCHMASCHINE
Auch wenn die grosse Kälte in
Europa bisher noch ausgeblieben ist, steht der Winter unmittelbar vor der Türe. In Osteuropa
leben viele arme Familien in
unzumutbaren
Wohnverhältnissen. Durch die Leider sind sie
finanziell nicht in der Lage, das
defekte Hausdach, die durchlässige Hauswand, die defekten
Fenster oder Türen reparieren zu
lassen, zu ersetzen oder das
Material dafür zu kaufen. Familien mit mehreren Kindern oder pflegebedürftigen Familienmitgliedern verfügen oft nicht über ein Badezimmer. Wenn es kein fliessendes Wasser im Haus gibt, kein Strom
vorhanden ist oder der Kamin defekt ist, kann dies im Winter gerade für Kinder oder ältere Menschen unangenehme Folgen haben.
Ein frischer Farbanstrich an den Innenwänden würde manchem
Heim ein besseres und fröhlicheres Aussehen verleihen, was dem
Auge und dem Gemüt gut tut.
Mit einer Weihnachts-Sammelaktion
möchten wir den Familien im Rahmen
unserer Betreuungsprogramme etwas
Gutes tun, indem wir ihnen durch eine
kleine oder grössere Wohnverbesserung
„ein richtiges Zuhause schaffen“. Dafür
werden wir einen Renovierungsfonds
einrichten. Wenn Sie sich mit einem
finanziellen Beitrag daran beteiligen
möchten, vermerken Sie „Weihnachtsaktion „ein richtiges Zuhause“, vielen
Dank.
Unser Mitarbeiter Attila Kérészi schreibt: In Kiskunmajsa lebt eine
Familie, die von der OEM Schweiz unterstützt wird. Vor kurzem war
ich dort auf Besuch. Die Familie befindet sich in einer finanziell
schwierigen Lage. Die Mutter ist alleinerziehend, der Vater starb vor einigen Jahren, als
die Kinder noch klein waren. Sie arbeitet in
einem Pflegeheim, wo sie schwere körperliche Arbeit verrichten muss. Nebenbei arbeitete sie noch als Putzfrau, um ihre Familie
durchzubringen. Das musste sie jedoch
wegen schweren Rückenproblemen aufgeben. Während ich dort war, stellte ich fest,
dass die 11-jährige Waschmaschine kaputtgegangen war. Die Mutter konnte sich keine
neue Maschine kaufen, da sie dafür kein
Geld hat. Ich erlaubte mir, das Problem an
die OEM CH weiterzuleiten. Die Antwort
kam schnell. Ich konnte der glücklichen
Mutter mitteilen, dass die neue Maschine
von der Schweizer Mission bezahlt wird. Nun
ist die neue Maschine angekommen und die
Mutter ist der Mission sehr dankbar dafür.
W eihnAchts -PAketAktion
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Pro Paket
CHF 40.- / € 40.• lokal zusammengestellt
• keine Transportkosten
• keine Grenzformalitäten
• fördert eigenen Ostmarkt
• mehr für weniger Geld
Machen Sie mit?
«Paketaktion» vermerken
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OSTEUROPA
Aktion holzofenherd
Ein Ofen zum Heizen/Kochen für eine Familie
Kostenpunkt: CHF 200.- / EUR 160.Helfen Sie mit?
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Eine Fuhre kostet CHF 100.- / EUR 100.und reicht für ca. 1-2 Monate.
Dringend nötig für den Winter!
• Wärmstens empfohlen •