RUMäNIENREPoRT 2 - Osteuropa Mission Schweiz

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„Des einen Freud, des anderen Leid“, so könnte man den Winter in Osteuropa bezeichnen. Wenn sich der
Schnee wie eine Decke über die weiten Felder, Wiesen und Wälder legt, verwandelt sich die Natur in eine
Traumlandschaft, selbst die traurigsten Orte sehen plötzlich viel freundlicher aus. Die Kinder freuen sich und
tummeln sich gerne im weichen Schnee – den Tieren scheint das auch zu gefallen, wie unsere Fotos aus Raho
(Ukraine) zeigen. Leider hat diese Idylle eine Kehrseite. Der kalte Winter in Osteuropa wirkt sich verheerend
auf jene Menschen aus, die kein Obdach haben, in kalten Räumen leben müssen oder als Flüchtlinge nirgendwo Aufnahme finden. In Serbien verbringen viele von ihnen die Nächte unter freiem Himmel, während die
Temperaturen auf minus 17°C gesunken sind. Einige tragen nur Sandalen an den Füssen… Die Menschen sind
auf unsere Hilfe angewiesen, lesen Sie dazu die Berichte auf Seite 4 und 5.
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IMPRESSUM
Stiftung Osteuropa Mission Schweiz
Postfach 43, 8624 Grüt ZH
Missionsleitung:
Eelco de Boer
Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057
Email: [email protected]
PC Zürich 80-24422-4
IBAN: CH38 0900 0000 8002 4422 4
BIC: POFICHBEXXX
Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter:
* Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175
8617 Mönchaltorf
* Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich
Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420
HOMEPAGE IM INTERNET
http://www.osteuropamission.ch
Redaktion: Elsbeth de Boer
Osteuropa Mission Eggingen e.V.
Region Süddeutschland
Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2,
79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553,
Email: [email protected]
Bankverbindung:
Konto-Nr: 226951 BLZ 680 512 07
Sparkasse Bonndorf-Stühlingen,
IBAN: DE65 6805 1207 0000 2269 51
BIC: SOLADES1BND Sammelstelle für Kleider
und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei Daniela
& Theo Gäng (siehe oben).
Partnerorganisationen:
Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann Schweiz
Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland
Osteuropa Mission Österreich
Osteuropa Mission NL
Osteuropa Misjonen Norwegen
Kelet-Európa Misszió Ungarn
Est Europa Cluj Rumänien
Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien
Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien
Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien
Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine
Istocno Evropska Misija Serbien
Eastern European Mission Kosova
Eastern European Mission Georgien
Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep.
Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle und
soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint
monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag von
CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten
Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren.
Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich
von der BDO Visura in Basel überprüft. Die
Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen
werden.
Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein
nicht als Aufforderung zu betrachten. Er soll jene,
die unsere Arbeit unterstützen wollen, entlasten.
Die Osteuropa Mission hat den Ehrenkodex
unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die
Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen
Umgang mit Ihrer Spende.
LIEBE MISSIONSFREUNDE
Jesus richtete den Blick zum Himmel und sagte: »Vater, ich danke dir,
dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich immer erhörst.«
Joh. 11,41-42
VERTRAUEN
Die Jünger baten Jesus, ihr Vertrauen zu Gott zu stärken (Matth.
Jesus betete diese Worte, als er
17,5). Vertrauen kann also gevor dem offenen Grab von Lazarus stärkt werden. In früheren Jahren
stand. Diese Geschichte berührt
zählte diese Eigenschaft nicht geramich immer wieder. Nicht nur die de zu meinen Stärken. Ich war
Tatsache, dass Jesus den toten
eher geprägt von Gefühlen des
Lazarus auferweckt hat, sondern
Zweifels, des Unglaubens und des
dass er auch voller Vertrauen zum Verlassenseins. Ich wollte Gott ja
Vater beten kann: „Ich weiss, dass vertrauen, aber es ging einfach
du mich immer erhörst“. Ich
nicht. In den letzten Jahren durfte
versuche mir vorzustellen, wie
ich Gott als Vater entdecken, der
ich in dieser Situation beten
sich liebevoll um mich kümmert
würde – mit einer toten Person
und Freude an mir hat. Diese Ervor mir, während aller Augen
fahrung weckte in mir das Verauf mich gerichtet sind! Mir
trauen, welches früher nicht da
würde der Mut sinken und mich
war. Plötzlich konnte ich mich
stattdessen Angst und Zweifel
auch in schwierigen Situationen
erfüllen. Den Glauben, um einen
entscheiden, Gott zu vertrauen,
Toten zum Leben zu erwecken,
weil er wirklich da ist! Nicht, um
würde ich vermutlich nicht aufall meine egoistischen Wünsche zu
bringen. Umso mehr beeindruckt
erfüllen, denn manchmal ist seine
mich das Vertrauen, das Jesus zu
Antwort: „Nein“. Vertrauen hat mit
seinem Vater hatte, das möchte
Beziehung zu tun, wie sie Kinder
ich auch haben. Jesus wusste, dass zu ihrem Vater haben. Wenn wir
der Vater ihn erhört und sein
Gott nach seinem Willen um etwas
Wissen war nicht einfach eine anbitten, dürfen wir darauf vertraugelernte Theorie, sondern erprob- en, dass er es auch tut.
te Erfahrung. Glauben ist mehr als
das richtige Wissen zu haben und
Wir alle begegnen in unserem
davon überzeugt zu sein, es hat
Leben mancher Herausforderung,
mit uns persönlich und unserem
einer Art Lazarus, ob es sich nun
Vertrauen zu Gott zu tun.
um eine Krankheit, finanzielle Not,
Arbeitslosigkeit oder etwas anderes
Von den Kindern können wir lerhandelt. Die Liste würde wohl die
nen, voll und ganz zu vertrauen.
ganze Seite füllen, wenn man alles
Sie tun dies ihrem Umfeld gegen- aufzählen wollte. Doch wie steht es
über von Natur aus. Doch dieses
um unser persönliches Vertrauen
Vertrauen wird hin und wieder
zu Gott? Können wir uns vor dieenttäuscht, weil Eltern und Ersen ‚Lazarus‘ stellen und getrost
zieher nicht vollkommen sind.
sagen: Vater, ich weiss, dass du
Zurück bleiben Verletzungen,
mich erhörst? Ja, wir dürfen Gott
Ängste und Zweifel, die uns
in allen Dingen vertrauen und
unterschwellig durch das Leben
wenn es daran
begleiten. Immer dann, wenn
fehlt, beten:
Herausforderungen auf uns
„Herr, stärke
zukommen und unser Vertrauen
doch mein
auf Gott gefragt ist, kommen
Vertrauen“.
diese Gefühle hoch, welche es
erschweren oder verhindern
können.
Christian Jungo
RUMäNIENREPoRT 2: „HILFE, dIE ANkoMMT“
Reisebericht von Nelly und Jakob Albisser
Putzfrau mit 82 Jahren
Elena Iconaru wohnt im kleinen Dorf Apahida,
einige Kilometer von der Stadt Cluj-Napoca entfernt. Sie ist eine lebhafte Frau von 82 Jahren und
gerade einmal 140 cm gross. Ihr sauberes, blitzblankes Häuschen steht neben dem Haus ihres
verheirateten Sohnes. Wir besuchten Elena, weil
wir hörten, dass sie seit 2 Wochen krank war und
sich niemand um sie gekümmert hat. Als wir dort
eintrafen, war sie gerade am Wäsche waschen.
Sie war sehr überrascht und erfreut über unseren
Besuch. Es ging ihr bereits besser und sie wollte
noch in derselben Woche wieder zur Arbeit
gehen. Da ihre Rente umgerechnet weniger als
CHF 100.- beträgt, muss sie wie schon seit 30
Jahren immer noch als Putzfrau arbeiten. Ohne
dieses Geld könnte Elena nicht überleben. So
fährt sie jede Woche zweimal mit dem Bus nach
Cluj-Napoca, um dort in einer Wohnsiedlung die
Treppenhäuser zu reinigen. Ihr Sohn, der nebenan wohnt, kümmert sich überhaupt nicht um
seine alte Mutter. Er und seine Frau haben seit 5
Jahren keinen Fuss mehr in ihre Wohnung gesetzt,
selbst als sie krank war. Sie scheinen nur darauf zu
warten, das Häuschen der Mutter zu erben, um es
dann weitervermieten zu können. Elena hat noch
eine Tochter, die in Spanien lebt. Diese kann ihre
Mutter zwar nicht unterstützen, doch hat sie ihr
Geld für eine neue Haustüre und neue Fenster
gegeben. Elena war unendlich dankbar über
unseren Besuch, die Kleider und Lebensmittel, die
wir ihr brachten. Sie war völlig sprachlos, als wir
ihr zum Schluss noch Geld in die Hand drückten,
damit sie sich Holz zum Heizen und Kochen kaufen kann. Gerade an Elenas Beispiel sehen wir,
wie wichtig und wertvoll es ist, direkte Hilfe bringen zu können.
Moderne Sklaverei
In diesem Dorf gibt es ein Heim für behinderte
junge Männer, das von einer ausländischen
Organisation unterstützt wird. Dort arbeitet Mutter Bandrabur, welche für
die möblierte Wohnung ihrer Familie aufkommen muss. Der Vater hat in
einer rumänischen Firma in Italien gearbeitet, wo er unter falschen
Versprechungen monatelang um seinen Lohn gebracht wurde. Solche
betrügerische Firmen nutzen auf diese Weise die Not und Armut der
Menschen aus. Die Arbeiter können sich nicht wehren, weil sie keine gültigen Verträge haben. Das ist nach unserer Meinung moderne Sklaverei!
Der Vater sucht eine neue Arbeit, denn er benötigt das Geld, um
Medikamente für seine kranke Mutter zu kaufen und die Schulden für die
Heizung zu bezahlen. Das
Ehepaar hat zwei Töchter,
die sehr gut singen können
und
uns
ein
Ständchen bringen wollten. Doch während des
Gesprächs mit den Eltern
hörten wir jemanden im
Nebenraum herzzerbrechend weinen. Als wir
uns danach erkundigten,
wollten die Eltern zuerst
nicht darüber reden,
doch dann erzählten sie,
dass eine Tochter heftige
Zahnschmerzen hat und schon einige kranke Zähne verloren hat. Die
Eltern hatten ihr gerade gesagt, dass sie kein Geld für den Zahnarzt
haben. Wie muss sich ein hübsches Mädchen fühlen, wenn es so entstellt
aussieht! Ich wusste sofort, dass wir der Familie in dieser Angelegenheit
helfen sollten. Wir berechneten die Kosten und gaben den Eltern das Geld
für den Zahnarzt. Das Mädchen kam kurz herein, damit wir ein
Familienfoto machen konnten und bedankte sich bei uns, bevor es wieder im Nebenzimmer verschwand. Wir hatten auch Schuhe und Mäntel
für diese Familie und freuten uns, dass wir ihnen in mehrerer Hinsicht helfen konnten.
Arme Vierbeiner
In Rumänien gibt es viele Hunde,
die kein Zuhause haben. Wo immer
es möglich ist versuche ich, das Los
dieser armen Tiere wenigstens mit
etwas Futter zu erleichtern. Für die
Hofhunde an der Kette konnte ich
im Lauf der Jahre doch bewirken,
dass ihre Ketten nicht mehr so kurz
sind und alle Hunde der von uns besuchten Familien eine Hütte haben.
Wo immer wir den Menschen Hilfe bringen, habe ich die Freiheit, ihnen
zu erklären, dass auch Hunde Geschöpfe Gottes sind und man sie gut
behandeln sollte. Dieses Jahr habe ich viele warme Decken für die
Hundehütten sowie Entwurmungstabletten mit extra gutem Futter mitgebracht. Einige Säcke mit Futter verteilten wir an jene Familien, die ihre
Hunde gut behandeln, jedoch zu arm sind, um ihnen Futter zu kaufen.
Die Hunde waren dankbar für ein warmes Plätzchen und einen vollen
Magen, das tat auch meiner Seele gut!
Pflegebedürftig
Seit 4 Jahren pflegt Martha ihre Mutter, welche im letzten Herbst einen
Schlaganfall erlitt, von dem sie sich nicht mehr erholt hat. Sie kann seither nicht mehr sprechen. Das ist für die ganze Familie nicht einfach.
Pflegeheime wie bei uns gibt es hier praktisch nicht, ausserdem hätte die
Familie nicht das Geld dafür. In Rumänien ist es meistens die Aufgabe der
Töchter, die betagten und kranken Eltern zu betreuen. Das kann jedoch
auf die Dauer eine zu starke Belastung für die Angehörigen sein, insbesondere bei schwereren Pflegefällen, wo das nötige Fachwissen fehlt.
Martha kennen wir nun schon viele Jahre, da sie mit unseren Gastgebern
und Freunden verwandt ist. Der alte, gebrechliche
Vater lebt im gleichen Haushalt und die beiden
Söhne, die wie Martha nicht verheiratet sind. Sie
sorgen liebevoll für ihre Eltern und tun alles für
sie. Martha ist gelernte Schneiderin und kann mit
ihrem Beruf etwas zum Unterhalt der Familie beitragen. Sie wohnen auf dem elterlichen Bauernhof, wo die Brüder arbeiten und die Nutztiere
versorgen, während Martha den Haushalt führt
und die Mutter pflegt. Sie freuten sich sehr, als
wir sie besuchten. Hier durften wir auch unsere
Hündin Tirza ins Haus nehmen, da die Familie
sehr tierlieb ist. Martha brachte uns gleich eine
gute Gemüsesuppe,
gefolgt von Fleisch
und Kartoffeln. Wir
brachten ihnen Kleider und ein Lebensmittelpaket, was sie
gut
gebrauchen
konnten. Doch war
unser Besuch und
unsere Anteilnahme
das grösste Geschenk
für diese liebenswerte Familie.
SERBIEN: REPoRT FLÜCHTLINGSHILFE
Bericht von David Varga, Mitarbeiter OEM Serbien
„So wie wir im vergangenen Jahr den durch unser
Land ziehenden Flüchtlingen aus dem mittleren
Osten Hilfe geleistet haben, möchten wir unsere
Arbeit durch die Gnade Gottes auch im Jahr 2017
fortsetzen. Vielleicht haben Sie davon gehört,
dass die Temperaturen in Serbien in den letzten
Wochen bis auf minus 17°C gefallen sind, aber
auch tagsüber bleibt es
bei minus 10°C. Es gibt
in Subotica ein offizielles Auffangzentrum für
Flüchtlinge, dennoch
bleiben täglich mehr
als 150 Leute draussen
in der Kälte, meistens
im Wald hinter der
alten Ziegelfabrik, genannt „der Dschungel“.
Die Zustände sind
schlimmer denn je, das
kann ich bezeugen.
Diese Menschen, welche an ein warmes
Klima gewöhnt sind,
frieren sich hier zu
Tode. Sie sehen zum ersten Mal in ihrem Leben
Schnee und sie haben keine Ahnung, wie sie ihre
Reise fortsetzen sollen. Es sind Gruppen von 5-15
Personen in ihren zerschlissenen Zelten. Sie sitzen
um ein kleines Feuer, viele haben gar keine Zelte
und keinen Schutz gegen die Kälte. Der eisige
Wind bläst unbarmherzig, der Schnee fällt unaufhörlich und unter solchen Bedingungen ist es sehr
schwierig, den Körper warm zu halten. Wir versu-
chen,
diese
Menschen zu finden,
besuchen sie an ihren
Plätzen und fragen
sie
nach
ihren
Bedürfnissen. Später
kommen wir zurück
und bringen Hilfe.
Mit
der
Unterstützung einer Einsatzgruppe aus dem
Ausland verteilen wir
4x pro Woche Nahrung, auch warme
Decken und Kleidung, die wir Anfang
Dezember mit dem
Hilfstransport erhalten haben.
Die Regierung war
nicht auf diese Notsituation vorbereitet
und will nichts über
die Flüchtlinge wissen. Das offizielle
Flüchtlingscamp ist
voll und fasst 150
Personen. Uns gehen
langsam die Winterjacken aus und natürlich, die Schuhe sind
ein grosses Problem.
Selbst bei diesen frostigen Temperaturen
sieht man Leute, die
nur mit Sandalen, Slippers oder selbstgebastelten
Schuhen herumlaufen! Wir beten für Schuhe,
aber auch um Kraft und Weisheit, wie wir den
Flüchtlingen sinnvoll helfen können.
Im November letzten Jahres war es uns möglich,
ein Hilfszentrum in der Nähe des Flüchtlingscamps und der Ziegelfabrik zu eröffnen. Wir bereiteten warme Unterkünfte vor, wo wir die
Menschen aufnehmen und mit dem Nötigsten
versorgen konnten. Dies funktionierte einen Monat lang sehr gut, bis uns
die serbische Polizei auf unwürdige Art und Weise so massiv unter Druck
setzte, dass wir das Zentrum wieder schliessen mussten. Dies, obwohl wir
in Serbien als staatlich anerkannte Hilfsorganisation berechtigt sind,
jederzeit und überall humanitäre Hilfe zu leisten. Es gab viele Schikanen,
doch konnten wir einen Monat lang ungehindert arbeiten und Menschen
vorübergehend ein Obdach bieten. Da wir zurzeit nicht mehr auf diese
Weise helfen können, gehen wir selber zu den Flüchtlingen hin und bringen ihnen Hilfe, wofür sie sehr dankbar sind. Auch wir sind dankbar für
Eure Freundlichkeit und treue Unterstützung, Gott segne Euch dafür!“
SERBIEN: BESUCH IM AUFFANGZENTRUM FÜR FLÜCHTLINGE „Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die
zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen
den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass
sie frei werden.“ Jesaja 61:1
„Als wir im letzten Dezember zu fünft nach
Serbien fuhren, war dieser Bibelvers unser
Leitmotiv. Wir begegneten vielen Menschen aus
fernen Ländern und fremden Kulturen. In der
Hauptstadt Belgrad direkt neben dem Busbahnhof trafen wir hunderte, vor Kälte zitternde
Flüchtlinge in einer Fabrikruine. Als wir die dunkle Halle betraten, wurden wir von dichten
Rauchschwaden umhüllt, wovon mir ganz mulmig wurde. Ursache waren die kleinen Lagerfeuer, welche die Flüchtlinge aus Abfällen und
Reisig angezündet hatten, um ihre kalten Glieder
etwas aufzuwärmen. Als wir bei den Menschen
vorbeigingen verstanden sie, dass wir keine Katastrophentouristen sind, sondern gekommen
waren, um zu helfen. Wir setzten uns zu ihnen
und begannen miteinander zu kommunizieren.
Sie erzählten uns von ihren Erlebnissen und wir
hörten ihnen aufmerksam zu. Später überreichten
wir allen ein Lebensmittelpaket. Sie begannen
sofort zu essen, denn sie waren sehr hungrig.
Denjenigen, die barfuss waren, gaben wir Schu-
he, anderen Winterkleidung. Grössere Gruppen luden uns ein, bei ihnen
am Feuer zu sitzen. Wir teilten mit ihnen die Botschaft des Evangeliums
und ich glaube, dass sie etwas von Gottes Liebe gespürt haben. Das merkten wir an ihren Äusserungen wie z. B. “Ihr wärt sehr gute Muslime, denn
ihr habt eine barmherzige Seele“. Sie erlaubten, ja sie baten uns sogar,
mit ihnen zu beten. Wir trafen Manuel, ein verfolgter Christ aus Nigeria,
der noch nie kaltes Winterwetter erlebt hat. Er erzählte uns, dass er schon
seit 8 Monaten in Belgrad ist und die Kälte kaum ertragen kann. Er und
weitere Personen sind in Serbien gestrandet, weil der Grenzzaun errichtet
wurde und sie nicht mehr nach Westeuropa durchgelassen wurden. Es ist
nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, wer an der gegenwärtigen
Situation die Schuld trägt. Unsere Mission hat vielmehr das Ziel, den
Bedürftigen durch die Liebe Gottes zu helfen und für sie zu beten, dass sie
nicht gezwungen sind, ihr Heimatland zu verlassen.“
Imre Fekete
OSTEN AKTUELL
NOTHILFE
SERBIEN: SUPPENKÜCHE IN BECEJ
Unser Mitarbeiter Laslo Santa berichtet: Hierbei einige Fotos vom
Suppenküchenprojekt in Becej. Die einen Kinder kommen nach
dem Schulunterricht, der morgens zwischen 7.30 Uhr und
13.00 Uhr stattfindet, andere kommen vor dem Nachmittagsunterricht, der von 13.30 Uhr bis 19.00 Uhr dauert. Die Kinder
haben gelernt, nach ihrer Ankunft zuerst die Hände zu waschen
und jeweils vor den Mahlzeiten das Tischgebet zu sprechen.
Nach dem Essen bleiben diejenigen, die Zeit haben, um zu lernen, ihre Hausaufgaben zu erledigen oder beim Abwasch mitzuhelfen. Im November kamen täglich 12 bis 15 Kinder, im
Dezember über 20 Kinder und im Januar werden es noch mehr
sein, auch bedürftige ältere Menschen dürfen bei uns essen.
Einige Kinder kommen einfach, um sich bei einer Tasse Tee oder
Kakao aufzuwärmen, ein Sandwich zu essen und Gesellschaft
zu haben. Bei den Hausaufgaben wird oft Hilfe benötigt. Unsere Schwiegertochter
Andrea hilft bei den Mädchen,
Sohn Daniel bei den Jungs,
wenn er Zeit hat. Wir kochen
2x pro Woche warme Mahlzeiten und 2x wird gebacken.
Die meisten Kinder essen gerne
Kuchen und Gebäck, doch gibt
es auch einzelne, die keine
zuckerhaltigen Nahrungsmittel vertragen. Nebst
der Verwendung unserer
eigenen Produkte wie
Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch und Gemüse
benötigen wir zusätzliche
Lebensmittel, die im
Winter nur in den Läden
erhältlich sind. Dort ist
generell alles 22% teurer
als auf dem Markt. Wir geben unser Bestes für die Kinder und
versuchen, ihnen etwas von Gottes Liebe weiterzugeben. Alle
Kinder kommen aus ärmlichen, teilweise zerrütteten Familienverhältnissen. Vielen Dank für Eure treue Unterstützung, wir sind
auch weiterhin dankbar dafür.
LAGERRAUM GESUCHT
Weil das SBB-Gebäude am Güterbahnhof in Pfungen abgerissen wird, suchen wir für unsere Hilfsgüter im Raum
Zürich – Zürcher Oberland zu günstigen Mietkonditionen
einen grösseren Lagerraum mit Rampe, ca. ab nächsten Juli.
Wenn Sie ein solches Objekt vermieten oder vermitteln können, rufen Sie uns einfach an oder senden Sie eine Mail
(siehe Impressum), vielen Dank.

LEBENSMITTELPAKETE FÜR BEDÜRFTIGE IN OSTEUROPA
Pro Paket CHF 40.- / € 40,•
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lokal zusammengestellt
keine Transportkosten
keine Grenzformalitäten
fördert den einheimischen Markt
mehr Produkte für weniger Geld
Verteilung durch örtliche Mitarbeiter
MACHEN SIE MIT?
VERMERKEN SIE AUF DEM EINZAHLUNGSSCHEIN
«PAKETAKTION»
 
Eine Fuhre kostet CHF 100.- / EUR 90.und reicht für ca. 1-2 Monate.
Dringend nötig für den Winter!
• Wärmstens empfohlen •