„Des einen Freud, des anderen Leid“, so könnte man den Winter in Osteuropa bezeichnen. Wenn sich der Schnee wie eine Decke über die weiten Felder, Wiesen und Wälder legt, verwandelt sich die Natur in eine Traumlandschaft, selbst die traurigsten Orte sehen plötzlich viel freundlicher aus. Die Kinder freuen sich und tummeln sich gerne im weichen Schnee – den Tieren scheint das auch zu gefallen, wie unsere Fotos aus Raho (Ukraine) zeigen. Leider hat diese Idylle eine Kehrseite. Der kalte Winter in Osteuropa wirkt sich verheerend auf jene Menschen aus, die kein Obdach haben, in kalten Räumen leben müssen oder als Flüchtlinge nirgendwo Aufnahme finden. In Serbien verbringen viele von ihnen die Nächte unter freiem Himmel, während die Temperaturen auf minus 17°C gesunken sind. Einige tragen nur Sandalen an den Füssen… Die Menschen sind auf unsere Hilfe angewiesen, lesen Sie dazu die Berichte auf Seite 4 und 5. IMPRESSUM Stiftung Osteuropa Mission Schweiz Postfach 43, 8624 Grüt ZH Missionsleitung: Eelco de Boer Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057 Email: [email protected] PC Zürich 80-24422-4 IBAN: CH38 0900 0000 8002 4422 4 BIC: POFICHBEXXX Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter: * Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175 8617 Mönchaltorf * Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420 HOMEPAGE IM INTERNET http://www.osteuropamission.ch Redaktion: Elsbeth de Boer Osteuropa Mission Eggingen e.V. Region Süddeutschland Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2, 79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553, Email: [email protected] Bankverbindung: Konto-Nr: 226951 BLZ 680 512 07 Sparkasse Bonndorf-Stühlingen, IBAN: DE65 6805 1207 0000 2269 51 BIC: SOLADES1BND Sammelstelle für Kleider und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei Daniela & Theo Gäng (siehe oben). Partnerorganisationen: Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann Schweiz Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland Osteuropa Mission Österreich Osteuropa Mission NL Osteuropa Misjonen Norwegen Kelet-Európa Misszió Ungarn Est Europa Cluj Rumänien Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine Istocno Evropska Misija Serbien Eastern European Mission Kosova Eastern European Mission Georgien Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep. Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle und soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag von CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren. Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich von der BDO Visura in Basel überprüft. Die Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen werden. Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein nicht als Aufforderung zu betrachten. Er soll jene, die unsere Arbeit unterstützen wollen, entlasten. Die Osteuropa Mission hat den Ehrenkodex unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende. LIEBE MISSIONSFREUNDE Jesus richtete den Blick zum Himmel und sagte: »Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich immer erhörst.« Joh. 11,41-42 VERTRAUEN Die Jünger baten Jesus, ihr Vertrauen zu Gott zu stärken (Matth. Jesus betete diese Worte, als er 17,5). Vertrauen kann also gevor dem offenen Grab von Lazarus stärkt werden. In früheren Jahren stand. Diese Geschichte berührt zählte diese Eigenschaft nicht geramich immer wieder. Nicht nur die de zu meinen Stärken. Ich war Tatsache, dass Jesus den toten eher geprägt von Gefühlen des Lazarus auferweckt hat, sondern Zweifels, des Unglaubens und des dass er auch voller Vertrauen zum Verlassenseins. Ich wollte Gott ja Vater beten kann: „Ich weiss, dass vertrauen, aber es ging einfach du mich immer erhörst“. Ich nicht. In den letzten Jahren durfte versuche mir vorzustellen, wie ich Gott als Vater entdecken, der ich in dieser Situation beten sich liebevoll um mich kümmert würde – mit einer toten Person und Freude an mir hat. Diese Ervor mir, während aller Augen fahrung weckte in mir das Verauf mich gerichtet sind! Mir trauen, welches früher nicht da würde der Mut sinken und mich war. Plötzlich konnte ich mich stattdessen Angst und Zweifel auch in schwierigen Situationen erfüllen. Den Glauben, um einen entscheiden, Gott zu vertrauen, Toten zum Leben zu erwecken, weil er wirklich da ist! Nicht, um würde ich vermutlich nicht aufall meine egoistischen Wünsche zu bringen. Umso mehr beeindruckt erfüllen, denn manchmal ist seine mich das Vertrauen, das Jesus zu Antwort: „Nein“. Vertrauen hat mit seinem Vater hatte, das möchte Beziehung zu tun, wie sie Kinder ich auch haben. Jesus wusste, dass zu ihrem Vater haben. Wenn wir der Vater ihn erhört und sein Gott nach seinem Willen um etwas Wissen war nicht einfach eine anbitten, dürfen wir darauf vertraugelernte Theorie, sondern erprob- en, dass er es auch tut. te Erfahrung. Glauben ist mehr als das richtige Wissen zu haben und Wir alle begegnen in unserem davon überzeugt zu sein, es hat Leben mancher Herausforderung, mit uns persönlich und unserem einer Art Lazarus, ob es sich nun Vertrauen zu Gott zu tun. um eine Krankheit, finanzielle Not, Arbeitslosigkeit oder etwas anderes Von den Kindern können wir lerhandelt. Die Liste würde wohl die nen, voll und ganz zu vertrauen. ganze Seite füllen, wenn man alles Sie tun dies ihrem Umfeld gegen- aufzählen wollte. Doch wie steht es über von Natur aus. Doch dieses um unser persönliches Vertrauen Vertrauen wird hin und wieder zu Gott? Können wir uns vor dieenttäuscht, weil Eltern und Ersen ‚Lazarus‘ stellen und getrost zieher nicht vollkommen sind. sagen: Vater, ich weiss, dass du Zurück bleiben Verletzungen, mich erhörst? Ja, wir dürfen Gott Ängste und Zweifel, die uns in allen Dingen vertrauen und unterschwellig durch das Leben wenn es daran begleiten. Immer dann, wenn fehlt, beten: Herausforderungen auf uns „Herr, stärke zukommen und unser Vertrauen doch mein auf Gott gefragt ist, kommen Vertrauen“. diese Gefühle hoch, welche es erschweren oder verhindern können. Christian Jungo RUMäNIENREPoRT 2: „HILFE, dIE ANkoMMT“ Reisebericht von Nelly und Jakob Albisser Putzfrau mit 82 Jahren Elena Iconaru wohnt im kleinen Dorf Apahida, einige Kilometer von der Stadt Cluj-Napoca entfernt. Sie ist eine lebhafte Frau von 82 Jahren und gerade einmal 140 cm gross. Ihr sauberes, blitzblankes Häuschen steht neben dem Haus ihres verheirateten Sohnes. Wir besuchten Elena, weil wir hörten, dass sie seit 2 Wochen krank war und sich niemand um sie gekümmert hat. Als wir dort eintrafen, war sie gerade am Wäsche waschen. Sie war sehr überrascht und erfreut über unseren Besuch. Es ging ihr bereits besser und sie wollte noch in derselben Woche wieder zur Arbeit gehen. Da ihre Rente umgerechnet weniger als CHF 100.- beträgt, muss sie wie schon seit 30 Jahren immer noch als Putzfrau arbeiten. Ohne dieses Geld könnte Elena nicht überleben. So fährt sie jede Woche zweimal mit dem Bus nach Cluj-Napoca, um dort in einer Wohnsiedlung die Treppenhäuser zu reinigen. Ihr Sohn, der nebenan wohnt, kümmert sich überhaupt nicht um seine alte Mutter. Er und seine Frau haben seit 5 Jahren keinen Fuss mehr in ihre Wohnung gesetzt, selbst als sie krank war. Sie scheinen nur darauf zu warten, das Häuschen der Mutter zu erben, um es dann weitervermieten zu können. Elena hat noch eine Tochter, die in Spanien lebt. Diese kann ihre Mutter zwar nicht unterstützen, doch hat sie ihr Geld für eine neue Haustüre und neue Fenster gegeben. Elena war unendlich dankbar über unseren Besuch, die Kleider und Lebensmittel, die wir ihr brachten. Sie war völlig sprachlos, als wir ihr zum Schluss noch Geld in die Hand drückten, damit sie sich Holz zum Heizen und Kochen kaufen kann. Gerade an Elenas Beispiel sehen wir, wie wichtig und wertvoll es ist, direkte Hilfe bringen zu können. Moderne Sklaverei In diesem Dorf gibt es ein Heim für behinderte junge Männer, das von einer ausländischen Organisation unterstützt wird. Dort arbeitet Mutter Bandrabur, welche für die möblierte Wohnung ihrer Familie aufkommen muss. Der Vater hat in einer rumänischen Firma in Italien gearbeitet, wo er unter falschen Versprechungen monatelang um seinen Lohn gebracht wurde. Solche betrügerische Firmen nutzen auf diese Weise die Not und Armut der Menschen aus. Die Arbeiter können sich nicht wehren, weil sie keine gültigen Verträge haben. Das ist nach unserer Meinung moderne Sklaverei! Der Vater sucht eine neue Arbeit, denn er benötigt das Geld, um Medikamente für seine kranke Mutter zu kaufen und die Schulden für die Heizung zu bezahlen. Das Ehepaar hat zwei Töchter, die sehr gut singen können und uns ein Ständchen bringen wollten. Doch während des Gesprächs mit den Eltern hörten wir jemanden im Nebenraum herzzerbrechend weinen. Als wir uns danach erkundigten, wollten die Eltern zuerst nicht darüber reden, doch dann erzählten sie, dass eine Tochter heftige Zahnschmerzen hat und schon einige kranke Zähne verloren hat. Die Eltern hatten ihr gerade gesagt, dass sie kein Geld für den Zahnarzt haben. Wie muss sich ein hübsches Mädchen fühlen, wenn es so entstellt aussieht! Ich wusste sofort, dass wir der Familie in dieser Angelegenheit helfen sollten. Wir berechneten die Kosten und gaben den Eltern das Geld für den Zahnarzt. Das Mädchen kam kurz herein, damit wir ein Familienfoto machen konnten und bedankte sich bei uns, bevor es wieder im Nebenzimmer verschwand. Wir hatten auch Schuhe und Mäntel für diese Familie und freuten uns, dass wir ihnen in mehrerer Hinsicht helfen konnten. Arme Vierbeiner In Rumänien gibt es viele Hunde, die kein Zuhause haben. Wo immer es möglich ist versuche ich, das Los dieser armen Tiere wenigstens mit etwas Futter zu erleichtern. Für die Hofhunde an der Kette konnte ich im Lauf der Jahre doch bewirken, dass ihre Ketten nicht mehr so kurz sind und alle Hunde der von uns besuchten Familien eine Hütte haben. Wo immer wir den Menschen Hilfe bringen, habe ich die Freiheit, ihnen zu erklären, dass auch Hunde Geschöpfe Gottes sind und man sie gut behandeln sollte. Dieses Jahr habe ich viele warme Decken für die Hundehütten sowie Entwurmungstabletten mit extra gutem Futter mitgebracht. Einige Säcke mit Futter verteilten wir an jene Familien, die ihre Hunde gut behandeln, jedoch zu arm sind, um ihnen Futter zu kaufen. Die Hunde waren dankbar für ein warmes Plätzchen und einen vollen Magen, das tat auch meiner Seele gut! Pflegebedürftig Seit 4 Jahren pflegt Martha ihre Mutter, welche im letzten Herbst einen Schlaganfall erlitt, von dem sie sich nicht mehr erholt hat. Sie kann seither nicht mehr sprechen. Das ist für die ganze Familie nicht einfach. Pflegeheime wie bei uns gibt es hier praktisch nicht, ausserdem hätte die Familie nicht das Geld dafür. In Rumänien ist es meistens die Aufgabe der Töchter, die betagten und kranken Eltern zu betreuen. Das kann jedoch auf die Dauer eine zu starke Belastung für die Angehörigen sein, insbesondere bei schwereren Pflegefällen, wo das nötige Fachwissen fehlt. Martha kennen wir nun schon viele Jahre, da sie mit unseren Gastgebern und Freunden verwandt ist. Der alte, gebrechliche Vater lebt im gleichen Haushalt und die beiden Söhne, die wie Martha nicht verheiratet sind. Sie sorgen liebevoll für ihre Eltern und tun alles für sie. Martha ist gelernte Schneiderin und kann mit ihrem Beruf etwas zum Unterhalt der Familie beitragen. Sie wohnen auf dem elterlichen Bauernhof, wo die Brüder arbeiten und die Nutztiere versorgen, während Martha den Haushalt führt und die Mutter pflegt. Sie freuten sich sehr, als wir sie besuchten. Hier durften wir auch unsere Hündin Tirza ins Haus nehmen, da die Familie sehr tierlieb ist. Martha brachte uns gleich eine gute Gemüsesuppe, gefolgt von Fleisch und Kartoffeln. Wir brachten ihnen Kleider und ein Lebensmittelpaket, was sie gut gebrauchen konnten. Doch war unser Besuch und unsere Anteilnahme das grösste Geschenk für diese liebenswerte Familie. SERBIEN: REPoRT FLÜCHTLINGSHILFE Bericht von David Varga, Mitarbeiter OEM Serbien „So wie wir im vergangenen Jahr den durch unser Land ziehenden Flüchtlingen aus dem mittleren Osten Hilfe geleistet haben, möchten wir unsere Arbeit durch die Gnade Gottes auch im Jahr 2017 fortsetzen. Vielleicht haben Sie davon gehört, dass die Temperaturen in Serbien in den letzten Wochen bis auf minus 17°C gefallen sind, aber auch tagsüber bleibt es bei minus 10°C. Es gibt in Subotica ein offizielles Auffangzentrum für Flüchtlinge, dennoch bleiben täglich mehr als 150 Leute draussen in der Kälte, meistens im Wald hinter der alten Ziegelfabrik, genannt „der Dschungel“. Die Zustände sind schlimmer denn je, das kann ich bezeugen. Diese Menschen, welche an ein warmes Klima gewöhnt sind, frieren sich hier zu Tode. Sie sehen zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee und sie haben keine Ahnung, wie sie ihre Reise fortsetzen sollen. Es sind Gruppen von 5-15 Personen in ihren zerschlissenen Zelten. Sie sitzen um ein kleines Feuer, viele haben gar keine Zelte und keinen Schutz gegen die Kälte. Der eisige Wind bläst unbarmherzig, der Schnee fällt unaufhörlich und unter solchen Bedingungen ist es sehr schwierig, den Körper warm zu halten. Wir versu- chen, diese Menschen zu finden, besuchen sie an ihren Plätzen und fragen sie nach ihren Bedürfnissen. Später kommen wir zurück und bringen Hilfe. Mit der Unterstützung einer Einsatzgruppe aus dem Ausland verteilen wir 4x pro Woche Nahrung, auch warme Decken und Kleidung, die wir Anfang Dezember mit dem Hilfstransport erhalten haben. Die Regierung war nicht auf diese Notsituation vorbereitet und will nichts über die Flüchtlinge wissen. Das offizielle Flüchtlingscamp ist voll und fasst 150 Personen. Uns gehen langsam die Winterjacken aus und natürlich, die Schuhe sind ein grosses Problem. Selbst bei diesen frostigen Temperaturen sieht man Leute, die nur mit Sandalen, Slippers oder selbstgebastelten Schuhen herumlaufen! Wir beten für Schuhe, aber auch um Kraft und Weisheit, wie wir den Flüchtlingen sinnvoll helfen können. Im November letzten Jahres war es uns möglich, ein Hilfszentrum in der Nähe des Flüchtlingscamps und der Ziegelfabrik zu eröffnen. Wir bereiteten warme Unterkünfte vor, wo wir die Menschen aufnehmen und mit dem Nötigsten versorgen konnten. Dies funktionierte einen Monat lang sehr gut, bis uns die serbische Polizei auf unwürdige Art und Weise so massiv unter Druck setzte, dass wir das Zentrum wieder schliessen mussten. Dies, obwohl wir in Serbien als staatlich anerkannte Hilfsorganisation berechtigt sind, jederzeit und überall humanitäre Hilfe zu leisten. Es gab viele Schikanen, doch konnten wir einen Monat lang ungehindert arbeiten und Menschen vorübergehend ein Obdach bieten. Da wir zurzeit nicht mehr auf diese Weise helfen können, gehen wir selber zu den Flüchtlingen hin und bringen ihnen Hilfe, wofür sie sehr dankbar sind. Auch wir sind dankbar für Eure Freundlichkeit und treue Unterstützung, Gott segne Euch dafür!“ SERBIEN: BESUCH IM AUFFANGZENTRUM FÜR FLÜCHTLINGE „Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei werden.“ Jesaja 61:1 „Als wir im letzten Dezember zu fünft nach Serbien fuhren, war dieser Bibelvers unser Leitmotiv. Wir begegneten vielen Menschen aus fernen Ländern und fremden Kulturen. In der Hauptstadt Belgrad direkt neben dem Busbahnhof trafen wir hunderte, vor Kälte zitternde Flüchtlinge in einer Fabrikruine. Als wir die dunkle Halle betraten, wurden wir von dichten Rauchschwaden umhüllt, wovon mir ganz mulmig wurde. Ursache waren die kleinen Lagerfeuer, welche die Flüchtlinge aus Abfällen und Reisig angezündet hatten, um ihre kalten Glieder etwas aufzuwärmen. Als wir bei den Menschen vorbeigingen verstanden sie, dass wir keine Katastrophentouristen sind, sondern gekommen waren, um zu helfen. Wir setzten uns zu ihnen und begannen miteinander zu kommunizieren. Sie erzählten uns von ihren Erlebnissen und wir hörten ihnen aufmerksam zu. Später überreichten wir allen ein Lebensmittelpaket. Sie begannen sofort zu essen, denn sie waren sehr hungrig. Denjenigen, die barfuss waren, gaben wir Schu- he, anderen Winterkleidung. Grössere Gruppen luden uns ein, bei ihnen am Feuer zu sitzen. Wir teilten mit ihnen die Botschaft des Evangeliums und ich glaube, dass sie etwas von Gottes Liebe gespürt haben. Das merkten wir an ihren Äusserungen wie z. B. “Ihr wärt sehr gute Muslime, denn ihr habt eine barmherzige Seele“. Sie erlaubten, ja sie baten uns sogar, mit ihnen zu beten. Wir trafen Manuel, ein verfolgter Christ aus Nigeria, der noch nie kaltes Winterwetter erlebt hat. Er erzählte uns, dass er schon seit 8 Monaten in Belgrad ist und die Kälte kaum ertragen kann. Er und weitere Personen sind in Serbien gestrandet, weil der Grenzzaun errichtet wurde und sie nicht mehr nach Westeuropa durchgelassen wurden. Es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, wer an der gegenwärtigen Situation die Schuld trägt. Unsere Mission hat vielmehr das Ziel, den Bedürftigen durch die Liebe Gottes zu helfen und für sie zu beten, dass sie nicht gezwungen sind, ihr Heimatland zu verlassen.“ Imre Fekete OSTEN AKTUELL NOTHILFE SERBIEN: SUPPENKÜCHE IN BECEJ Unser Mitarbeiter Laslo Santa berichtet: Hierbei einige Fotos vom Suppenküchenprojekt in Becej. Die einen Kinder kommen nach dem Schulunterricht, der morgens zwischen 7.30 Uhr und 13.00 Uhr stattfindet, andere kommen vor dem Nachmittagsunterricht, der von 13.30 Uhr bis 19.00 Uhr dauert. Die Kinder haben gelernt, nach ihrer Ankunft zuerst die Hände zu waschen und jeweils vor den Mahlzeiten das Tischgebet zu sprechen. Nach dem Essen bleiben diejenigen, die Zeit haben, um zu lernen, ihre Hausaufgaben zu erledigen oder beim Abwasch mitzuhelfen. Im November kamen täglich 12 bis 15 Kinder, im Dezember über 20 Kinder und im Januar werden es noch mehr sein, auch bedürftige ältere Menschen dürfen bei uns essen. Einige Kinder kommen einfach, um sich bei einer Tasse Tee oder Kakao aufzuwärmen, ein Sandwich zu essen und Gesellschaft zu haben. Bei den Hausaufgaben wird oft Hilfe benötigt. Unsere Schwiegertochter Andrea hilft bei den Mädchen, Sohn Daniel bei den Jungs, wenn er Zeit hat. Wir kochen 2x pro Woche warme Mahlzeiten und 2x wird gebacken. Die meisten Kinder essen gerne Kuchen und Gebäck, doch gibt es auch einzelne, die keine zuckerhaltigen Nahrungsmittel vertragen. Nebst der Verwendung unserer eigenen Produkte wie Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch und Gemüse benötigen wir zusätzliche Lebensmittel, die im Winter nur in den Läden erhältlich sind. Dort ist generell alles 22% teurer als auf dem Markt. Wir geben unser Bestes für die Kinder und versuchen, ihnen etwas von Gottes Liebe weiterzugeben. Alle Kinder kommen aus ärmlichen, teilweise zerrütteten Familienverhältnissen. Vielen Dank für Eure treue Unterstützung, wir sind auch weiterhin dankbar dafür. LAGERRAUM GESUCHT Weil das SBB-Gebäude am Güterbahnhof in Pfungen abgerissen wird, suchen wir für unsere Hilfsgüter im Raum Zürich – Zürcher Oberland zu günstigen Mietkonditionen einen grösseren Lagerraum mit Rampe, ca. ab nächsten Juli. Wenn Sie ein solches Objekt vermieten oder vermitteln können, rufen Sie uns einfach an oder senden Sie eine Mail (siehe Impressum), vielen Dank. LEBENSMITTELPAKETE FÜR BEDÜRFTIGE IN OSTEUROPA Pro Paket CHF 40.- / € 40,• • • • • • lokal zusammengestellt keine Transportkosten keine Grenzformalitäten fördert den einheimischen Markt mehr Produkte für weniger Geld Verteilung durch örtliche Mitarbeiter MACHEN SIE MIT? VERMERKEN SIE AUF DEM EINZAHLUNGSSCHEIN «PAKETAKTION» Eine Fuhre kostet CHF 100.- / EUR 90.und reicht für ca. 1-2 Monate. Dringend nötig für den Winter! • Wärmstens empfohlen •
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