Bienen

Foto: BeSch
Fotos: Andrea Jungwirth
Wild
3 / 2016 xy Tiere
Bienen
Wertvolle Bestäuber
in unseren Gärten
Es gibt in Österreich etwa 670 verschiedene Wildbienenarten. Generell
werden alle Bienen als Wildbienen bezeichnet, die nicht domestiziert und
weitergezüchtet wurden. Auch Hummeln gehören zu den Wildbienen,
Wespen zählen hingegen nicht dazu. Die Wildbienen stellen genau wie die
Honigbienen oder Hummeln eine wichtige Bestäubungshilfe in Obstkulturen
dar. In Europa werden sie überall als Bestäubungshilfe eingesetzt.
beere, Johannisbeere oder Heidelbeere.
Bei ihrem Bestäubungsflug wird
Pollen am Hinterleib und im Kropf
gesammelt. Auf diese Weise wird die
Bestäubungsleistung (ca. 25.000
Blüten) erhöht, da nur der Pollen auf
die Blütennarbe gelangt und nicht
der klebrige Nektar. Ihre Flugaktivität
liegt in der Blütezeit der genannten
Obstarten. Darüber hinaus sind sie
nicht nur in privaten Gärten, sondern
auch im Erwerbsobstbau gern gesehene und beliebte Bestäuber, da sie
auch bei kühleren Temperaturen und
bedecktem Himmel unterwegs sind.
Wie kann man eine
Nisthilfe am besten
anbringen?
Es gibt aber die
unterschiedlichsten
Lebensformen:
sind rot-braun behaart, die Hinterleibsspitze ist schwarz behaart. Die
Stirn ist beim Männchen weiß, beim
Soziale Wildbienen: diese leben in Weibchen schwarz.
Rote Mauerbienen (Osmia bicoreiner hierarchischen Gemeinschaft
und betreiben intensive Brutpflege, nis, früher: Osmia rufa) leben als
z.B.: Hummeln
Einsiedlerbienen (Solitärbienen), sie
Kommunale Bienen: 2 oder mehrere kommen in Mitteleuropa natürlich vor.
Weibchen derselben Generation leben Die Wildbienen legen in röhrenförmigen Hohlräumen ihre Brutzellen an.
zusammen, z.B.: Sandbienen
Solitäre Bienen: leben allein und nur Sie besiedeln hohle Stängel, Ritzen
und Löcher in Mauerwerk und Lehmwenige Wochen; z.B. Mauerbienen
Parasitische Bienen („Kuckucksbie- wänden. Außerdem nehmen sie auch
nen“): nutzen fremde Nester, um ihre gerne von Menschen bereitgestellte
eigenen Eier abzulegen; die fremden Nisthilfen mit passenden Bohrgängen
Eier oder Larven dienen dann als Nah- (Durchmesser 6-8 mm) an. Sie sind
nicht aggressiv und stechen nicht.
rung; z.B.: Zweizahnbienen
Aus Pollen und Nektar formen
Die rote Mauerbiene –
sie „Nektarkuchen“, dieser wird mit
einem Ei belegt, und sie verschlieEin Beispiel für solitär
ßen den Nistplatz mit einer Wand
lebende Wildbienen
Die rote Mauerbiene ist ca 8-13 mm aus feuchtem Lehm. Ein Weibchen
groß. Ihre Brust und Hinterleib lebt zwischen 4 und 6 Wochen, in
dieser Zeit legt sie zwischen 20 und
30 Brutzellen an. Kurz nach der Eiablage schlüpft die Larve, sie ernährt
sich von dem Nektarkuchen. Bis zum
Ende des Sommers entwickelt sie sich
zur fertigen Biene, die in einem Kokon überwintert. Im zeitigen Frühjahr
schlüpfen zuerst die männlichen Bienen. Sie warten dann auf die später
schlüpfenden Weibchen, um diese
dann sofort begatten zu können. Diese
Wildbienenart hat nur eine Generation
pro Jahr.
Beide Geschlechter bestäuben ab
ca. Mitte April Trachtpflanzen. Sie
bevorzugen Rosengewächse (Apfel,
Birne) und Steinobst (Kirsche oder
Zwetschke). Grundsätzlich ernähren
sie sich aber polylektisch (also von
Pollen verschiedenster Pflanzen).
Beispielsweise werden auch gerne
Löwenzahn, Taubnessel und Weide besucht. Außerdem bestäuben sie Erd-
Wichtig ist, die Nisthilfe regengeschützt und wenn möglich auch windgeschützt anzubringen. Eine Ausrichtung in mindestens einem Meter Höhe
nach Süden/Südosten ist von Vorteil,
so dass die Tiere Morgensonne abbekommen.
Nisthilfen selbst bauen
Um verschiedenen Wildbienen und
nützlichen Wespenarten einen geeigneten Nistplatz zu bieten, muss man
nur einen Hartholzblock mit Bohrlöchern in unterschiedlichen Durchmessern (zwischen 2-10 mm) versehen.
Die Gänge sollten bis zu 15 cm tief
sein und hinten abgeschlossen sein.
Das Holz sollte nicht splittern sondern
glatt sein, damit sich die Bienen nicht
verletzen. Zu starke Rissbildung wird
durch Bohrung quer zur Faser verhindert.
Übrigens: Mauerbienen sind auch
käuflich erwerbbar. Man erhält die
Kokons zwischen Februar und März
zum sofortigen Ausbringen im Garten. Informationen unter
www.garten-bienen.at
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22.02.16 12:56