Nichts

Nichts!
Gedanken zur neuen Projektarbeit 2016
Nichts wie hin, aus Nichts entsteht immer etwas, Nichts
nur für Nichtsnutze?, nichtige Gedanken mitteilen, Nichts
ist besser als gar nichts, gibt es nichtige Gründe?, Nichts
für nichtig erklären, Nichtstun macht kreativ…..
….. und jetzt geht’s zum Programm:
Die Projektarbeit gliedert sich in diesem Jahr in verschiedene
Themenbereiche, die in klar definierten Zeiträumen uns in einbis zweimonatigen Arbeitsphasen begleiten. Der Aufbau beginnt
mit zeichnerischen, malerischen, strukturellen und experimentellen Schritten. Wir lernen neue Farb- und Maltechniken kennen, entwickeln Oberflächenstrukturen auf Leinwänden, er-
freuen uns an Schwarz- und Weisstagen, erfinden mit einfachen Mitteln Drucktechniken und vertiefen die Collagenarbeit.
Weitere Ideen zum Einbauen in unserem Themenbereich sind
jederzeit herzlich willkommen. Die Präsenzzeit der KursteilnehmerInnen, mindestens drei Mal monatlich ist erwünscht. Bei
den sich schneller wechselnden Themenabfolgen verpasst man/
frau sonst wichtige Lektionen.
Beispiel eines zeichnerischen Zyklusses: Peperoni
Wir zeichnen und Gestalten mit verschiedenen Materialien wie Bleistiften,
Holzkohlen, Kugelschreiber, Bambusfedern, Pinsel auf Skizzenpapieren und Malgründen schwarzweisse und später farbige Kompositionen. Von der Linie zur
räumlichen Darstellung in der Fläche nähern wir uns diesen Gegenständen an.
Ist dieses Thema zeichnerisch und malerisch genügend ausgereizt, besteht die
Möglichkeit „Kleinskulpturen mit Gipsbinden und Draht herzustellen, die wir
nach dem Trocknungsprozess auch bemalen. Und schlussendlich das Thema bis
zum Nichts abstrahieren und reduzieren. Zeitbedarf zwei Monate.
Beispiel eines rein malerischen Zyklusses, inklusive Anwendungen neuer Techniken:
Anmischen von selbst hergestellten Farben (Pigmente, verschiedene Binder)
und applizieren derselben mit Kamm, Spachtel, diversen Pinseln oder das
Tamponieren/Stupfen derselben auf Malgründen. Mit diesen selbst erprobten
Strukturen lassen sich Bilder herstellen von experimentell, abstrakt bis gegenständlichen Visualisierungen. Mögliche Themen können während des Malprozesses evaluiert werden. Maltechniken: Aquarell/Aquarellfrottagen, Acryl, evtl.
Ölfarben und die Technik der Enkaustik mit heissem Wachs. Fortfahren bis hin
zum Nichts mehr sichtbar ist oder Weissmalen! Zeitbedarf zwei Monate oder
länger.
Beispiel für die Strukurtage: Oberflächenzauber
Eine jungfräulich weisse Leinwand ist entsetzlich und verschafft mir Hühnerhaut. Demnach hat sich für die Oberflächenbearbeitung schon das erste Stichwort ergeben: „häuten“! Weitere werden in diesem Gestaltungsreigen folgen:
Kratzen, aufreissen, spachteln, schreiben, kritzeln, sticheln, kämmen, tropfen,
prägen usw. Das Präparieren mit Farbe, Sand, Leim, Asche, Strukturgel, Col-
lageteile verschafft uns die spannende Ausgangslage für verschiedenste Interventionen in die flüssige oder leicht angetrocknete Oberfläche. Mit verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmitteln bearbeiten wir die Fläche, versuchen die
ersten Spuren unserer Strukturen zu beleben, zu verstärken oder auch zu verletzen. So entstehen aufgerissene, gehäutete und geschichtete Oberflächentexturen, die nach erfolgter Trockenphase weiterverarbeitet und auch übermalt
werden können. Die Arbeit kann so lange fortgeführt werden, bis sie sich in
Nichts auflöst! Zeitbedarf ein bis zwei Monate.
Mit diesen ob genannten Beispielen haben wir locker das erste Halbjahr „geschafft“ und aus den vorliegenden Arbeiten und Bildern ergibt sich im Plenum
ein erstes Resumé. Eine spannende Ausgangslage für individuelles Arbeiten im
zweiten Halbjahr. Ich freue mich darauf.
Arbeitszeiten/Kosten:
Die beiden Projektgruppen arbeiten wie bisher: Montagnachmittag 13.30 bis
16.30 Uhr und Mittwochvormittag 9 bis 12 Uhr. In diesen beiden Gruppen
haben sich wieder freie Plätze ergeben, also macht wie ich tüchtig Werbung.
Auch das Thema „Nichts“ kostet nicht einfach nichts, sondern hat seinen immerhin gleich bleibenden Preis: Fr. 50.- (eingeschlossen Basismaterial: Papier,
Farben und div. Arbeitsgeräte die im Atelier vorhanden sind.)
Start des neuen Projektes: Information: 4./6. Januar, erste Arbeitstage: 18./20.
Januar 2016 (in der Woche 2 experimentieren Hospitanten der HFGS Aarau vom
12. bis 14. Januar in meinem Atelier).
Kursausfälle wegen Ferien ASP.: 6. bis 13.2., 16. bis 23.4. und 28.5. bis 11.6.
Zuletzt bleibt mir das obligate Dankeschön für alle bisherigen ProjektteilnehmerInnen und auch für Eure Ideen, die Ihr einbringen werdet, inkl. Werbung
neue Malbegeisterte zu aktivieren.
Projektleitung: Adrian Spiegel