Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heißt. Romano Guardini L eben Das Blatt mit der guten Nachricht Ich bin ja nur ein Gast auf Erden, bin unterwegs zu jener Stadt, wo Wenn ich auch gleich nichts fühle von weder Schmerz, noch Leid sein deiner Macht, du führst mich doch zum werden, wo alle Not ein Ende hat. Ziele, auch durch die Nacht. So nimm Ich gehe heim zu meinem Vater, denn meine Hände und führe mich bis an will bei ihm bleiben allezeit. mein selig Ende und ewiglich. Vergessen sind die Julie Hausmann schweren Stunden in Gottes großer Stark ist meines Jesu Hand, und er wird mich ewig fassen, Herrlichkeit. hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen. Mein Erbarmer lässt mich nicht; das ist meine Zuversicht. Karl Bernhard Garve Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein, ich in die goldenen Gassen zieh ein, wird nur das Schau’n meines Heilands allein Grund meiner Freude und Herrlichkeit sein. Wenn dann die Gnade, mit der ich geliebt, dort eine Wohnung im Himmel mir gibt, wird doch nur Jesus und Jesus allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh. Hedwig von Redern Wenn Jesus deine Hand ergreift, hält er dich fest.Wenn er deine Hand festhält, führt er dich durchs Leben.Wenn Jesus dich durchs Leben führt, bringt er dich sicher nach Hause. Casper ten Boom Überreicht von: Hinterm Horizont geht's weiter L1511 Für seelsorgerliche Fragen, Lebensberatung oder konkrete Anfragen zu einem Beitrag können Sie sich über die Redaktion gern an unsere Mitarbeiter Hans und Hildegard Gaab wenden.Oder schreiben Sie eine E-Mail an: [email protected] Seite 2 Wo der Himmel die Erde berührt Seite 3 ... dass ich in den Himmel komm Seite 6 Trost im Leben und im Sterben Editorial > ... dass ich in den Himmel komm Wo der Himmel die Erde berührt Es gibt Begegnungen, die man ein Es ging um die Frage, was denn der Horizont sei. Eine schwere Frage für Kindergarten-kinder. Um es etwas einfacher zu machen, erklärte die Erzieherin: Horizont, das ist da, wo sich der Himmel und die Erde treffen.“ Doch wo begegnen sich Himmel und Erde? Die Antworten waren zahlreich. „Da, wo der Regenbogen so schön leuchtet“, meinte eines der älteren Mädchen. „Natürlich da, wo immer die Sonne untergeht“ ergänzte einer, der es ganz genau wusste. „Ganz weit hinten, ungefähr da bei Frankfurt“ – war die einfache Erklärung eines cleveren Blondschopfes, der neulich mal im Frankfurter Zoo war. „Irgendwo hinter den Wolken, wo kein Mensch es mehr sehen kann“, bemerkte eine kleine Philosophin. Eines war schnell klar. So ganz genau konnte man es nicht sagen, wo sich Himmel und Erde berühren und irgendwie fehlte noch die letzte, zufriedenstellende Erklärung. Doch dann kam eine Antwort, die alle überraschte und die so gut und weise war, als hätte sie ein kluger Mann am Ende eines langen Lebens von sich gegeben. Es war Sinan, der kleine, stille Junge aus der Bärengruppe, der in die Spannung einer schwerwiegenden Frage hinein eine wunderbare Antwort gab und sagte: „Himmel und Erde begegnen sich auf dem Friedhof!“ Als ich das hörte, dachte ich spontan an das, was Jesus Christus einmal gesagt hat: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt und wird ewiges Leben haben.“ Nirgendwo berühren sich Himmel und Erde so intensiv wie im Angesicht des Todes. Das Ende unseres irdischen Lebens ist der Beginn unseres himmlischen Lebens. Deshalb will ich nicht vergessen, was Sinan gesagt hat: „Himmel und Erde begegnen sich auf dem Friedhof.“ Und vor allem will ich nicht vergessen, was Jesus gesagt hat: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Leben lang nicht mehr vergisst. Für mich gehört die Begegnung mit einem jungen Mann dazu, bei dem ein schwer zu operierender Gehirntumor diagnostiziert wurde. E Bernhard Matzel Impressum L1511 Stiftung Marburger Medien, Am Schwanhof 17, 35037 Marburg, Fon 06421/1809-0 Evang. Kreditgenossenschaft eG Kassel, Konto 5053, BLZ 520 604 10 www.marburger-medien.de | Erscheinungsweise: monatlich Redaktion: B. Matzel; Fotos: Fotolia, Ingram, Shutterstock, H.Pfindel r stammte aus einer Familie, in der Religion nie eine Rolle spielte. Darum hatte er vom Glauben auch überhaupt keine Ahnung. Umso stärker hat es ihn fasziniert, als er hörte, dass Gott uns liebt und jeder Mensch eine ganz persönliche Beziehung zu seinem Schöpfer haben kann. Es hat sein Herz berührt, als er verstand, dass Jesus Christus uns ganz nahe ist, dass er unshört, wenn wir mit ihm reden, unsere Schuld vergibt und jeden in den Himmel bringt, der ihm ertraut. Das wollte er von ganzem Herzen und darum hat er sich für ein Leben mit Jesus entschieden. Kurz vor der Operation habe ich ihn noch einmal besucht und es war berührend, was er mit dabei erzählt. Fast hatte ich den Eindruck, dass nicht ich ihn, son- dern er mich ermutigte, als er sagte: „Ich weiß, dass ich nicht viel vorweisen kann, was wirklich zählt, wenn ich vor Gott stehe. Aber ich habe mein Leben Jesus anvertraut und mich ihm in die Hände gelegt. Er hat mir meine Sünde und Schuld vergeben und mich davon befreit. Wenn die Angst kommt und die Panik in mir aufsteigt, bete ich eigentlich immer nur einen Satz: ‚Danke, Jesus, dass du mich liebst und bei mir bist!‘ Nicht viel Gerede, dafür hab ich gar keine Kraft. Aber immer wieder: ‚Danke, Jesus, dass du da bist, dass du mich liebst und mich nie mehr verlässt!‘ Das tut gut und hilft mir.“ Die Operation war nicht erfolgreich und unser Freund starb einige Monate später. „Danke, Jesus, dass du bei mir bleibst!“ war sein wichtigstes Gebet und man spürte, dass auch der Tod die Verbindung zu Jesus nicht trennen konnte. Jesus blieb bei ihm und ging mit ihm über die Schwelle des Todes in die andere Welt. n 3 > Heimkommen zu Gott Es gibt Situationen im Leben, da spürt man vielleicht ganz deutlich das Bedürfnis, sein Leben in Gottes Hand zu legen und darauf vertrauen zu können, dass er einen nie mehr verlässt. M anchmal sind das kritische Situationen, in denen wir haarscharf an der Katastrophe vorbei schrammen und uns die Ahnung beschleicht: „Wäre das schief gegangen, wäre ich verloren gewesen.“ Manchmal berührt uns die Frage nach Gott, wenn wir mit Wünschen und Hoffnungen scheitern und spüren wie vergänglich das Glück ist. Manchmal ist es Krankheit oder ein anderer Schicksalsschlag, die plötzlich Fragen der Ewigkeit in uns wach werden lassen. Egal, wie wir es erleben – Gott bringt sich immer wieder in Erinnerung. Weil er lebendig ist, meldet er sich dabei nicht nur zu Wort, sondern möchte, dass wir ihn auch kon- 4 kret erleben. Wir sollen seine Liebe spüren und Frieden finden. Wir dürfen herauskommen aus der Ungewissheit über Gott. Wir können Vergebung und die Leben schaffende Nähe unseres Vaters im Himmel erfahren. Deshalb wurde Jesus Christus Mensch. Für alle Sünde, die uns von Gott trennt und den ewigen Tod zu Folge hat, setzte Jesus sein Leben ein. Er starb für unsere Schuld und will uns Vergebung schenken. Wir sollen heil wer- den, und nichts soll mehr zwischen Gott und uns stehen müssen. Weil Jesus den Tod besiegt hat und auferstanden ist, können wir ihn auch heute erfahren. Er lebt und will immer bei uns sein. Wenn wir ihn darum bitten, erfüllt er unser Herz und verspricht, uns nachhause zu bringen, uns auch an der Schwelle des Todes nicht allein zu lassen und uns eine unverlierbare Heimat in Gottes ewiger Welt zu schenken. Dieses Wunder ist mit dem Verstand nicht zu fassen. Man kann es nur erfahren und sich darauf einlassen. Das Leben mit Gott beginnt oft mit einem Gebet. Das folgende ist als kleine Hilfe gedacht, sein Leben Jesus Christus anzuvertrauen. „Jesus Christus, ich danke dir, dass du mich liebst. Ich wünsche mir Frieden für mein Herz. Bitte vergib mir meine Schuld. Danke, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und alles auf dich genommen hast, was mich von Gott trennt. Ich möchte dir mein Leben mit Leib, Seele und Geist anvertrauen. Bitte nimm mein Leben in deine Hand und schenke mir das ewige Leben. Danke, dass du versprochen hast, bei mir zu sein und mich nie mehr zu verlassen. Amen.“ Wer sich Jesus im Glauben anvertraut, darf sicher sein, dass Gott ihn annimmt und ihm ewiges Leben schenkt. Jesus hat versprochen: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ Das gilt fürs Leben und im Sterben. > Trost im Leben und im Sterben In der Bibel gibt es viele tröstende und hoffnungsvolle Aussagen über das Leben nach dem Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, werde ich bei dir sein und die Wogen sollen dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen. Tod bei Gott, und zu allen Zeiten haben Menschen der Hoffnung auf des ewige Leben in Versen und Liedern Ausdruck verliehen. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Er wird ewig leben, weil er an mich geglaubt hat. Johannes 11,25-26 Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Der Tod wird nicht mehr sein, auch kein Leid, kein Weinen und kein Schmerz; denn das Erste ist vergangen. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nicht umkommen und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Offenbarung 21,4 Johannes 10,27-28 Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unser Sorgen um die Zukunft, ja nicht einmal die Mächte der Hölle können uns von der Liebe Gottes trennen. Römer 8,38 6 Jesaja 43,1-2 Ich gehe hin euch eine Wohnung zu bereiten … Johannes 14,2 Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist – dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen. Thessalonicher 4,14 7
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