Donnerstag, 21. Januar 2016

UNNAER ZEITUNG
Wetter
Souverän in die
Hauptrunde
Heute
Tag:
1 °C
Nacht: -7 °C
Es ist anfangs noch neblig,
später heiter.
Morgen
Tag:
2 °C
Nacht:
1 °C
Es ist zunächst heiter, später
ziehen Wolken auf.
Mindestlohn schafft
reguläre Jobs
Nürnberg. Mit der Einführung des Mindestlohns sind
nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern
zum
Jahresbeginn 2015 mehr als
40.000 Billigjobs dauerhaft
weggefallen. Rund 50.000
wurden dagegen in reguläre
Arbeitsplätze umgewandelt,
wie aus einer im Internet
veröffentlichten
aktuellen
Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.
Manche Konjunkturforscher
hatten wegen des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50
pro Stunde mit weit größeren Jobverlusten gerechnet. dpa
Den „Lieblingsgegner“ geschlagen, das
Zwischenziel erreicht: Die deutschen
Handballer haben bei der EM in Polen ihren zweiten Sieg im dritten Spiel gefeiert
und sind souverän in die Hauptrunde eingezogen. Zum Abschluss der Vorrunde be-
Sport
Daten stehen,
Gegner gesucht
Azubis sollen Jecken schützen
Die deutschen Fußballfans
können ihre Lieblinge in
Augsburg und Gelsenkirchen
Richtung EM in Frankreich
verabschieden. Die Daten
für die letzten Testspiele stehen fest, die Gegner werden
noch gesucht. Ziel ist der
vierte EM-Titel, betont Manager Bierhoff.
ä Seite 9
TVU-Meeting mit
besonderem Glanz
Seit 25 Jahren präsentiert
der TV Unna jährlich beim
Hochsprung-Meeting große
Sprünge. Zur Jubiläums-Veranstaltung verleihen Hochspringer aus den Nachbarländern dem Wettstreit besonderen Glanz und der TV
Unna wartet mit einer Neuerung auf.
ä Seite 13
zwang der WM-Siebte gestern Slowenien
mit 25:21 (12:10). Damit startet die Auswahl des Deutschen Handballbundes mit
zwei Punkten in die nächste Turnierphase
und kann sich Hoffnungen auf das Halbfinale machen. Durch den Sieg hielt auch
die Serie: Die deutsche Mannschaft bleibt
bei Welt- und Europameisterschaften ungeschlagen gegen die Slowenen. Vor rund
6000 Zuschauern war Tobias Reichmann
mit fünf Treffern bester deutscher Torschütze. Foto: dpa
ä Seite 9
Minister schickt Polizei-Anwärter zum Karneval – Einsatz umstritten
Düsseldorf. Der nord-
rhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD)
hat massive Kritik für seinen Vorschlag geerntet,
rund 2400 Auszubildende
der Polizei an den Karnevalstagen im Rheinland
und anderswo auf Streife
zu schicken.
Im Innenministerium gab es
dazu gestern ein klärendes
Gespräch mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der
CDU-Landtagsabgeordnete
Gregor Golland befürchtet,
dass dieser Einsatz große Risiken birgt. „Der Innenminister mobilisiert jetzt seine
letzten Reserven und schickt
Studenten in Einsätze, bei
denen mit einem hohen Gewaltpotenzial zu rechnen
ist“, sagt Golland. „Nichts
gegen die jungen und hoch
motivierten Anwärter, die
mit Sicherheit ihr Bestes geben werden – sie haben jedoch noch keine praktische
Polizei- und Hundertschafterfahrung“, so der CDU-Innenexperte weiter. Es stehe
zu befürchten, dass sie in
gefährliche und überfordernde Situationen hineingerieten.
NRW-Innenminister Ralf
Jäger (SPD) hatte angekündigt, rund 2400 Kommissaranwärterinnen und -anwärter zum Karneval auf Streifendienste zu schicken. „Die
Personalnot der Polizei darf
nicht auf Kosten der Kommissaranwärter gehen“, sagt
Stephan Hegger, Sprecher
der GdP in NRW. Man habe
daher um ein klärendes Gespräch mit dem Innenministerium gebeten, das gestern
stattfand. Ergebnis: „Wir haben okay gesagt, aber auch
deutlich gemacht, dass dieser Einsatz die absolute Ausnahme bleiben muss“, sagt
Volker Huß, GdP-Vorstandsä Seite 5
mitglied. nick
Schnellere
Asylverfahren
Konsequenzen nach Silvester-Übergriffen
Düsseldorf.
Nach
den
Übergriffen auf Frauen vor
allem in Köln in der Silvesternacht hat NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD)
schnellere Asylverfahren
gefordert. Die 30 Verdächtigen, die die Polizei Köln
bislang
ermittelt
hat,
stammten vor allem aus
Marokko und Algerien.
Die Hälfte von ihnen seien
Asylbewerber, sagte der Minister gestern im Frauenausschuss des Düsseldorfer
Landtags.
Aus dem nordafrikanischen Raum seien in den
vergangenen Jahren zahlreiche Menschen als Flüchtlinge gekommen oder lebten illegal in Deutschland. dpa
Heute…
... beginnt der Prozess gegen
einen salafistischen Prediger wegen gewerbsmäßigen
Betrugs. Er soll zu Unrecht
54.000 Euro Sozialleistungen
bezogen haben.
... berichten beim NSU-Prozess zwei Polizeiermittler
als Zeugen über die Auswertung von Beweismitteln.
... beginnt der Prozess gegen
einen mutmaßlichen Islamisten wegen Vorbereitung
einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Der 35Jährige soll Chemikalien und
andere Materialien zur Herstellung von Sprengkörpern
gekauft und aufbewahrt haben.
Börse
Xetra Dax
9391,64 -2,82%
Euro St. 50
2882,59 -3,28%
Dow Jones 15.766,74 -1,56%
Euro
1,0907 $ +0,36%
Greenpeace rät zu Fisch-Verzicht
Gemeinnützig auch
ohne Frauen
Schützenvereine können aufatmen
Düsseldorf. Schützenvereine,
die keine Frauen aufnehmen, können nach einem
Angriff von Finanzbeamten
auf ihren Status der Gemeinnützigkeit aufatmen. NRWFinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) stellte gestern in Düsseldorf klar, dass
Fast keine Fischart kann nach Einschätzung von Greenpeace be- Traditionsvereine im Regeldenkenlos gekauft und gegessen werden. Nur der Karpfen darf
fall weit über ihre Mitgliednach Ansicht der Umweltschützer mit gutem Gewissen auf den
schaft hinaus wirkten. „DesTisch kommen. Das geht aus einem neuen Einkaufsratgeber her- halb dienen sie der Allgeä Seite 3 meinheit und erfüllen die
vor, den Greenpeace gestern veröffentlichte. Foto: dpa
Anforderungen an die Gemeinnützigkeit. Damit ist
das Thema für mich vom
Tisch.“ Zuvor hatte ein
Schreiben des Finanzamtes
Meschede an den Sauerländer Schützenbund für Wirbel gesorgt. Es hatte Schützenvereinen, die die Aufnahme von Frauen per Satzung
ausschließen, den Verlust
der Gemeinnützigkeit und
damit der Steuervorteile angedroht. dpa
Schüler wegen Schreibfehlers verhört
London. Weil er versehent-
lich über sein „terroristisches“ Wohnhaus statt über
das Reihenhaus (terraced
house)
seiner
Familie
schrieb, ist ein zehnjähriger
muslimischer Schüler im
nordostenglischen
Lanca-
shire von der Polizei verhört
worden. Der Junge bekam
bereits einen Tag nach seinem Schreibfehler im Englischunterricht zu Hause Besuch von Polizisten, die
auch gleich den FamilienComputer untersuchten. Sei-
ne Familie verlangt nun eine
Entschuldigung von der
Schule und der Polizei für
den Vorfall, der sich nach ihren Angaben bereits am 7.
Dezember ereignet hatte.
„Es ist vorstellbar, dass so
etwas einem 30-jährigen
Mann passiert, aber nicht einem Kind“, sagte die Cousine des Jungen. Die einzige
Sorge, die angemessen gewesen wäre, hätte die Rechtschreibkünste des Zehnjährigen betreffen sollen, sagte
sie weiter. AFP
172. Jahrgang / Nr. 17 / 1,50 €
Lokales
Weitere 1,3 Millionen Euro
für die Ortsdurchfahrten
Unna. Mit der Rückgabe
der Ortsdurchfahrten an
Kreis und Straßen NRW
will die Stadt Geld sparen. Zuvor aber müssen
die Straßen in einen annehmbaren Zustand versetzt werden. Nach einer
Million Euro für die innerstädtischen Kreisstraßen
im Jahr 2015 sollen in
diesem Jahr weitere 1,3
Millionen Euro für die Sanierung von Landes- und
Bundesstraßen auf Unna- Auch die Kreuzung Masseer Gebiet ausgegeben ner Straße/Feldstraße wird
werden.
ä Seite 17 2016 runderneuert.
Polizei warnt
vor Betrügern
Windräder
stehen still
Unna. Betrüger versuchen
in Unna derzeit wieder
Beute zu machen. In den
letzten Tagen klingelten
vermeintliche Mitarbeiter
der Telekom oder Spendensammler für Taubstumme wieder vermehrt
an Unnaer Haustüren. Die
Polizei rät zur Wachsamä Seite 17
keit.
Unna. Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat entschieden, dass die Windräder in Hilbeck weiterhin
still stehen müssen. Der
Grund ist eine fehlende
Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Betreiber der
Windräder haben inzwischen einen neuen Antrag
ä Seite 20
gestellt.
Österreich führt
Obergrenze ein
127.500 Flüchtlinge bis 2019
Wien. Ungeachtet rechtlicher
Unklarheiten setzt Österreich mit einer Obergrenze
für Asylbewerber ein politisches Signal zur Drosselung
des Flüchtlingsandrangs. Die
Regierungskoalition in Wien
sowie die neun Ministerpräsidenten einigten sich gestern darauf, dass bis Mitte
2019 nur noch höchstens
insgesamt 127.500 Asylbewerber ins Land kommen
dürfen. Für das laufende
Jahr sieht die Einigung noch
37.500 Flüchtlinge vor. Das
wären rund 50.000 weniger
als 2015.
Was geschehen soll, wenn
die Obergrenze überschritten
wird, ist noch offen. Dazu
sollten zwei Rechtsgutachten
in Auftrag gegeben werden,
kündigte die Regierungsspitze in Wien an. Diese sollen
in wenigen Wochen vorliegen. Angedacht sind grenznahe „Wartezonen“ für alle,
die nach Erreichen der Obergrenze eintreffen. Innenmi-
Heute im Hellweger Anzeiger
Donnerstag, 21. Januar 2016
nisterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) geht davon, dass
dies noch vor dem Sommer
der Fall sein wird.
Österreichs Bundeskanzler
Werner Faymann (SPÖ), der
sich lange gegen jede Art
von Deckelung gewehrt hatte, bezeichnete die Vorgehensweise als „Notlösung“
und „Plan B“, der auch ein
„Aufrütteln“ der EU bezwecke. Zudem sei eine intensivere Grenzsicherung zu Slowenien nötig. „Wir müssen
unsere Kontrollen an der
Grenze massiv verstärken“,
sagte Faymann. Dazu sollen
auch mehr Soldaten entsandt werden. Außerdem
soll auch mithilfe Deutschlands die Überwachung bereits an der slowenisch-kroatischen Grenze verbessert
werden.
„Die große Anzahl an
Flüchtlingen überfordert unser System“, sagte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner
(ÖVP). dpa
ä Kommentar