SPORT - LDZ E-Paper

LEINE-DEISTER-ZEITUNG
Die Tageszeitung im Leinebergland
Nr. 143 - Mittwoch, 22. Juni 2016
LDZ
www.leinetal24.de
Einzelpreis ! 1,30 • Sonnabend ! 1,50
KOMPAKT
Versuchter Mord:
Messerstecher
soll in Psychiatrie
HILDESHEIM n Zwei Monate
nach der Messer-Attacke
auf einen Richter (die LDZ
berichtete) hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 20Jährigen einen Antrag im
Sicherungsverfahren
bei
der Jugendkammer des
Landgerichts Hildesheim
gestellt. Dem Beschuldigten wird versuchter Mord
in Tateinheit mit gefährlicher
Körperverletzung,
„Date your Job“ ist ein Gemeinschaftswerk (von links): Marlies Bahrenberg vom Verein „Region Leinebergland“, Olaf Frank von begangen in Zustand der
der Sparkasse Hildesheim, IVA-Vorsitzende Anke Hoefer, Andreas Gundelach, der die Internetseite konzipiert hat, Ideengeber Schuldunfähigkeit, zur Last
gelegt.
Jasper Elter von der KGS Gronau, Landrat Reiner Wegener und Werner Fricke von der Stiftung Niedersachen Metall.
Aus regionalen Akteuren
werden Verbündete
„Date your Job“ startet für die Schüler nach den Sommerferien
Von Jennifer Klein
GRONAU n „Es war ein holpriger und steiniger Weg“,
umriss Anke Hoefer als Vorsitzende des Industrievereins
Alfeld das Projekt „Date your
Job“, dessen Idee in der
Kooperativen Gesamtschule
(KGS) in Gronau entstanden
ist. Initiator ist Jasper Elter,
der KGS-Fachbereichsleiter
Wirtschaft und Technik.
Entstanden ist das Projekt
durch einen Arbeitskreis
unter dem Titel „Politik
trifft Wirtschaft“ in der Leinestadt, in dem auch die
KGS vertreten ist. Durch Gespräche mit dem Industrieverein Alfeld nahm die Idee
weiteren Fahrtwind auf.
Der Ansprache von Anke
Hoefer zufolge hat es unzählige mentale Unterstützer gegeben. Doch ein solches Projekt bedarf auch
finanzieller Mittel:
„Ich bin stolz auf meine
20 000 Euro sind in
KGS“, hob der Landrat
„Date your Job“ gehervor.
flossen – dank des
„Date your Job“ sei
Industrievereins Alanders, ein ganz neues
feld, des Vereins „ReProjekt, in dessen Mitgion
Leinebergtelpunkt die Jugendliland“,
dem
chen stehen. „Es wird
Landkreis Hildeswichtig sein, Schüler in
heim, der Jugendstifder Region zu halten“,
tung der Sparkasse
äußerte sich Olaf Frank
Hildesheim und der
von der Sparkasse HilStiftung Niedersachdesheim. Eben dort soll
sen Metall.
die neue virtuelle PlattAlle
Förderer
form ansetzen – und
brachten gleichernach Möglichkeit etwa
maßen ihre Begeis13 500 Schüler im
terung zum Aus- KGS-Schulleiter Christian Schwarze: „Das Landkreis Hildesheim
druck:
„Aus Projekt hat Vorbildcharakter.“ n Fotos: Klein erreichen. „Das Projekt
regionalen Akteuren
hat Vorbildcharakter“,
sind Verbündete gewor- Früchte“, pflichtete Landrat betonte KGS-Schulleiter
den“, betonte Anke Hoefer. Reiner Wegner bei und Christian Schwarze, der die
Alle Beteiligten hätten er- nannte eine ganze Reihe an Berufs- und Studienorientiekannt, dass zum Wohl der Investitionen im Landkreis rung nicht nur als PflichtRegion gemeinsam sehr viel Hildesheim, die in diesen aufgabe der Schule sehe,
bewegt werden könne. Bereich geflossen sind – al- sondern sogar als „Herzens„Geld in Bildung angelegt, len voran in die Kooperative angelegenheit“ bezeichträgt die allergrößten Gesamtschule in Gronau: nete.
➔ Gronau
In den Rücken gerammt
Nach dem Ergebnis der
Ermittlungen
soll
der
Beschuldigte am 19. April
gegen 16.45 Uhr zwischen
Drispenstedt und Asel, im
Bereich einer Autobahnunterführung, einem 60-jährigen Richter einen Zierdolch mit einer etwa 20
Zentimeter langen Klinge
mit voller Wucht bis zum
Heft in den Rücken
gerammt haben, um ihn zu
töten. Der völlig nichtsahnende Radfahrer soll zuvor
an dem Beschuldigten vorbei gefahren sein. Der
Beschuldigte
flüchtete,
während es dem Geschädigten gelang, selbständig Hilfe herbei zu telefonieren.
Der psychiatrische Gutachter kommt zu dem vorläufigen Ergebnis, dass der
Beschuldigte an einer psychischen Erkrankung leide.
Aufgrund der Erkrankung
sei seine Schuldfähigkeit
zum Tatzeitpunkt ausgeschlossen gewesen und
eine Gefährlichkeit für die
Allgemeinheit gegeben. Im
Rahmen des angestrebten
Sicherungsverfahrens wird
geprüft, ob die Unterbringung des Beschuldigten in
einem
psychiatrischen
Krankenhaus anzuordnen
ist.
Zusammenhalt über die Ortsgrenzen hinaus
Festwoche der Dreikirchengemeinde: Großer Zuspruch für Veranstaltungen in allen drei Dörfern
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BURGSTEMMEN n Die Dreikirchengemeinde
Burgstemmen-Heyersum-Mahlerten wurde im Jahr 2006
gegründet. Somit ist es nun
zehn Jahre her, dass aus
den Gemeinden St. Michaelis,
St. Mauritius
und
St. Bartholomäus
eine
große
Kirchengemeinde
geworden ist. Diesen Anlass
nutzten die Gemeindeglieder, um eine Woche lang
mit verschiedenen, täglich
stattfindenden Aktionen zu
feiern.
Die Idee dazu kam beinahe wie von selbst, erzählt
Pastor Bernd Ulrich Rüter,
der auf eine mehr als gelungene Festwoche zurückblickt. Es sei die Frage aufgekommen,
wo
eine
Geburtstagsfeier stattfinden könnte, doch sei
eigentlich genau das
nicht gewollt gewesen.
„Das sollte nicht nur an
einem Ort stattfinden“,
erklärt Rüter, dass keiner der drei Orte in den
Vordergrund gestellt
werden sollte, sondern
dass der Wunsch war,
Burgstemmen, Heyersum und Mahlerten
gleichermaßen einzubeziehen. So habe nicht
nur jeder Bürger Veranstaltungen in seinem
Wohnort wahrnehmen
können: Auch dorfübergreifend sei so
noch deutlicher eine
Gemeinschaft entstanden. n lz ➔ Nordstemmen Einige Radfahrer machen sich zur Festwoche auf die Suche nach den „Dreikirchenbuchen“.
DIE ZWEITE
MITTWOCH
E DI TO RI A L
Z E U G E N AU F RU F
„Sabotage!!!“
Opel Tigra beschädigt
Vielfalt anstatt
das Immergleiche
Von Henric Greber
Eine Zeitung zu machen,
die allen gefällt, ist ein hehres Ziel, wenn nicht sogar ein
unmögliches. Besonders ungut kommen bei den Zeitungsmachern dabei die Reaktionen der Veranstalter an,
die sich benachteiligt fühlen.
Die Großen meinen „Wenn
nicht wir, wer dann? Die haben doch viel weniger Mitglieder...“ die Kleinen fragen „Warum immer nur die
Großen?“
Die einen haben 20 Zeilen
mehr, die anderen ein Foto
weniger, die einen bekommen eine Sonderseite, die
anderen nicht. Jahrelang gab
es für manches Riesen-Berichte, auf einmal nicht mehr
– schließlich ist es Jahr für
Jahr das gleiche, was andere
schon längst nicht mehr sehen können. „Sabotage!!!“,
„Wir sind wirklich wichtig“
oder „Wir haben uns doch
so viel Mühe gegeben“ – soll
nur ein kleiner Auszug dessen sein, was in der Redaktion an Meinungen aufläuft,
wenn etwas nicht so läuft,
wie gedacht. Wenn ein Artikel gar nicht veröffentlicht
wird, dann liegt es meist daran, dass er viel zu spät eingereicht wurde (das Krippenspiel kurz vor Ostern) oder
dass die Grenze vom Lokalen
zum Sublokalen überschritten wird. Diskussionen zu
führen lohnt da nicht, Begründungen will erfahrungsgemäß niemand hören.
Doch es darf nicht immer
der Fokus auf immer die gleiche Sache gerichtet werden,
und es braucht auch nicht
immer alles toll sein. Denn es
geht vielmehr darum, Nachrichten und Neues zu vermitteln. Vielfalt eben – und
nicht immer das Eingefahrene.
HILDESHEIM n Am Sonnabend gegen 19 Uhr stellte
eine 24-jährige Elzerin
ihren Opel Tigra in Hildesheim an der Ludwigstraße
ordnungsgemäß zum Parken ab. Als sie am Sonntag
gegen 18 Uhr zu ihrem
Fahrzeug
zurückkehrte,
stellte sie fest, dass ihr Auto
über die gesamte Beifahrerseite beschädigt war. Es
handelte sich um Kratzspuren über die gesamte Tür-
Blühende Raritäten
Der städtische Grünpfleger
Andreas Kentler fand kürzlich im Rahmen seiner Pflegeroutine in Ochtersums
Grünanlagen auf einer Wiesenfläche eine besonders geschützte Orchideenart. Der
Standort der bunt blühenden
Bienen-Ragwurz wird nun
von der Mahd ausgespart,
damit sie weiter blühen und
Samen entwickeln kann. Die
Art steht als gefährdet auf
der Roten Liste und ist besonders geschützt, das heißt
die Pflanzen und ihre Standorte dürfen nicht beeinträchtigt oder beseitigt werden.
Schützen- und Junggesellentradition wird von jeder Menge Live-Musik flankiert
Konzerte und Events in der
Innenstadt geboten. Um ein
möglichst breites Publikum
anzusprechen, sollen auf
dem Hildesia-Stadtfest unterschiedliche Musikrichtungen – Pop am Freitag,
Rock am Sonnabend und
traditionelle Blasmusik am
Sonntag – zu hören sein.
Die Besucher sind bis spät
in die Abendstunden eingeladen, zu feiern. Programm
gibt es am Freitag von 18
bis 23 Uhr, am Sonnabend
von 15 bis 23 Uhr und am
Sonntag von 10 bis 19 Uhr.
breite, dem vorderen Holm
und das Heckteil. Es ist
davon auszugehen, dass ein
Fahrzeug beim Rangieren
oder Vorbeifahren gegen
das geparkte Auto gefahren
ist und der verursachende
Fahrzeugführer sich unerlaubt von der Unfallstelle
entfernt hat. Der Schaden
beläuft sich auf rund 3 000
Euro. Hinweise nimmt die
Polizei Hildesheim unter
05121/939215 entgegen.
DIE KLEINE GESCHICHTE
Hildesia lädt zur Stadtsause
HILDESHEIM n Das HildesiaStadtfest lädt von 24. bis 26.
Juni in Hildesheims Innenstadt ein. Zum dritten Mal
feiert die Stadt dann nicht
nur ihre Schützen- und Junggesellentradition, das Fest
verspricht auch wieder beste
Unterhaltung und ausgelassene Partystimmung mit
einem breit gefächerten Bühnen-Live-Programm.
22. JUNI 2016
um 12.30 Uhr, bevor um 13
Uhr der traditionelle Schützenumzug mit rund 2 500
Teilnehmenden am Marktplatz startet und über die
Sedanallee, die Schuhstraße
und den Kurzen Hagen zurück zum Markt zieht. Musikalisch bestimmen Musikzüge das Programm am
Sonntag.
Im Hildesia-Zelt auf dem
Platz An der Lilie startet das
Programm am Freitag um
14 Uhr mit einem Kinderund Jugendnachmittag. Ab
18 Uhr findet die traditionelle Schützenvesper mit
Fassanstich, der Band „Bayern Stürmer“ und dem Musikzug Borsum statt, nachdem Oberbürgermeister Dr.
Ingo Meyer das HildesiaStadtfest um 18 Uhr auf
dem Marktplatz offiziell eröffnet hat. Ab 21 Uhr steht
im Festzelt Tanz auf dem
Programm. Gemütlich beginnt das Programm am
Sonnabend um 14 Uhr mit
einem Seniorennachmittag.
Ab 20 Uhr heißt es dann
„Hildesheim rockt mit den
Chasing Wheels“. Am Sonntag lädt in der Zeit von 11
bis 13 Uhr ein Frühschoppen ins Hildesia-Zelt ein.
Anschließend läuft hier der
Festzeltbetrieb mit Musikzügen des Umzugs, ehe das
Stadtfest ab 18 Uhr mit einer After-Show-Party für
alle Helfer ausklingt.
Wer um die Bürgerscheibe und den Bürgerbecher der Stadt Hildesheim
schießen möchte, hat dazu
an folgenden Tagen Gelegenheit: Heute von 17 bis
19.30 Uhr, Donnerstag, von
17 bis 19.30 Uhr und Sonnabend von 14 bis 18.30 Uhr.
Das Bürgerschießen findet
im Schützenhaus der Schützengesellschaft von 1367,
Schützenallee 2, statt. Die
Preise werden am Sonntag
verliehen.
In Kooperation mit Hildesheim Marketing hat die
Event Werft für das Hildesia-Stadtfest 2016 ein vielfältiges Programm auf die
2 500 Teilnehmer
Beine gestellt. „Das abDer Sonntag wird um 10
wechslungsreiche Bühnenprogramm in Kombination Uhr mit einem ökumenimit der Schützentradition schen Gottesdienst auf dem
beschert Hildesheim wieder Marktplatz eingeläutet. Um
ein großartiges Wochen- 11 Uhr marschieren die
ende. Mein ganz besonderer Schützen auf und werden
Dank gilt daher den zahlrei- geehrt. Den Stadtkönig, den
chen Sponsoren und Orga- Handwerkskönig und die
nisatoren, die das Hildesia- Sieger des Bürgerschießens
Stadtfest erst möglich ehrt der Oberbürgermeister
machen“, freut sich
Oberbürgermeister
Dr. Ingo Meyer. LiveKünstler und Bands
treten in Kooperation
mit der Kulturfabrik
Löseke, Radio Tonkuhle und der Stiftung Universität Hildesheim auf vier
Showbühnen an zentralen Plätzen in der
Innenstadt und im Hildesia-Zelt am Platz An
der Lilie auf. Das musikalische Programm
ist so abwechslungsreich gestaltet, dass
für jeden etwas dabei
ist. Am Huckup-Denkmal bespielt Radio
Tonkuhle an allen drei
Festtagen eine OpenAir-Tanzfläche, die jeweils unter einem
Motto steht. Nicht nur
am Freitag und Sonnabend, auch nach dem
traditionellen Schützenumzug am Sonntag werden noch ein- Freuen sich auf das dritte Hildesia-Stadtfest (v.l.): Walter Klußmann, Wolfgang Almstedt, Boris Böcker,
mal
zahlreiche Michael Senft, Katharina Gründer (Hildesia), Dr. Ingo Meyer, Matthias Mehler und Frank Meyer.
Der „richtige“ Sommer
Der Duft der
langen Sommertage
Von Wolfgang Nieschalk
Es ist soweit: Die Sonne
hat „umgedreht“. Gestern
am 21. Juni hatte sie ihren
höchsten Stand erreicht.
Schon heute – unmerklich
für uns – steht sie ein winziges Stück niedriger am Himmel. Das geht ein halbes Jahr
so weiter, bis sie kurz vor
Weihnachten erneut umkehren wird, um pünktlich am
21. Juni des nächsten Jahres
erneut den Sommer anzukündigen.
Doch der längste Tag des
Jahres gehört dem Frühling,
wenn auch die wärmsten
Tage des Jahres uns der Sommer beschert. Meist, denn
nicht immer ist er so, wie wir
ihn haben wollen. „Richtig“
muss er sein, und was richtig
ist, wird jeder für sich entscheiden.
Deshalb wird jedes Jahr
auf ihn geschimpft. Mal ist
er zu heiß und alles Grün
verwandelt sich unter der
sengenden Glut der Sonne
zu fahlem Gelb. Mal ist er zu
regnerisch. Friedliche Bäche
werden dann zu reißenden
Strömen und ihre Fluten spülen manchmal Wohnwagen
von Campingplätzen und
hinterlassen Schlammlawinen sogar dort, wo niemand
damit rechnet. Manchmal,
aber zum Glück weniger oft,
stürmt es im Sommer wochenlang aus östlichen Richtungen. „Der Wind, der Unheil bringt“, sagt der
Volksmund und die Menschen fühlen sich, wenn er
weht, nach wenigen Tagen
schwach, ausgebrannt und
werden gereizt.
Ist der Sommer nur zu
kühl, spricht man vom
„Grün angestrichenen Winter“. Ist es mal richtig Sommer“ – so, wie es sich für einen Sommer gehört, wird
das kommentarlos hingenommen. Höchstens am
Morgen lobt man ihn. Dann,
wenn Tautropfen auf dem
Rasen in der Sonne wie winzige Diamanten funkeln.
Doch meist ist unser Sommer
launisch wie eine schöne
Frau. Wechselhaft, und erst
bei lähmender Hitze und
Schwüle wird uns bewusst,
wie angenehm der vergangene Frühling mit seiner klaren Luft, seinem Mai, seinen
blühenden Bäumen, seinen
duftenden Blumenbeeten
und gelben Rapsfeldern war.
Aber trotz seiner Mängel
lebt es sich gut im Sommer,
der mit der Sommersonnenwende beginnt. In manchen
Gemeinden ist ein Johannisfeuer zur Tradition geworden. In den skandinavischen
Ländern würde dieses Feuer
schon seit Ewigkeiten die
Nacht zum Tage werden lassen – wenn es denn Nacht
würde. Es wird nicht Nacht,
denn nördlich des Polarkreises geht die Sonne im Sommer überhaupt nicht mehr
unter.
Vor einigen Jahren habe
ich in Lappland eine längere
Wanderung durch die Tundra
gemacht, und ich glaube, als
Skandinavier muss man geboren sein. Ich bin lieber Mitteleuropäer. Tag und Nacht
die Sonne am Himmel, 24
Stunden lang und dann wieder 24 Stunden lang und
ohne ein Ende in Sicht und
Wolken von sirrenden, blutsaugenden Mücken, die
auch die kleinste Lücke im
Zelt nutzen, um an menschliches Blut zu kommen. So, als
hätten sie einzig auf den einsamen Wanderer gewartet.
Mir ist der mitteleuropäische Sommer mit seinen langen Tagen und kurzen Nächten und mit Mücken, denen
mit der Fliegenklatsche beizukommen ist, lieber. Hier
hängt Ende Juni der betörende Duft des Jasmin in der
Luft oder der Geruch trocknenden Heues schwebt über
den Wiesen. Hier sind es die
Gespräche am glimmenden
Grillfeuer bei einem Glas
Wein, die oft bis in die nie
ganz dunkel werdende Sommernacht reichen und Gelassenheit erzeugen. Diese Zeit
der Gerüche und der langen
Tage mit ihren kurzen Nächten würden wir am liebsten
festhalten und der Illusion
erliegen, es ginge immer so
weiter. Aber die Sonne hat
kehrtgemacht. Unerbittlich.
Und wir tun gut daran, die
gewonnene Gelassenheit mit
hinüber zu nehmen in den
Herbst, der schneller da ist,
als man erwartet – und der
meist viel Arbeit bereithält.
Der Rössinger Wolfgang
Nieschalk geht mit offenen
Augen (und Ohren) durch
die Welt, hält kleine und
große Erlebnisse aus seinem
Leben und Umfeld auf Papier
fest. Die LDZ freut sich, einige seiner Kurzgeschichten
vorstellen zu können. Er ist
unter der Telefonnummer
05069/96443 erreichbar.
IM BLICKPUNKT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
444 Minuten von Hönze: Wegen der langen Fahrzeit immer wieder eine besondere Herausfor- Zuschauer und Teilnehmer tummeln sich in engen Gassen: Über die zwölf Jahre haben sich
derung für die Fahrer und Teams, die auch von weit her anreisen.
Freundschaften gebildet – und oft ist schon die zweite Generation am Start.
Tollkühne Fahrer trotzen dem Matsch
Mehr als 50 Teilnehmer beim 444-Minuten-Mofarennen in Hönze / Baddeckenstedter gewinnen die Team-Wertung
Von Cornelia Kolbe
HÖNZE n Das Motto der 444
Minuten in Hönze lautet ja
bekanntlich „Alles, nur nicht
normal!“ Deshalb schreckten
wohl auch der Regen und die
Aussicht auf eine wahre
Schlammschlacht die Teilnehmer und Besucher nicht ab.
Von insgesamt 55 genannten
Teams waren 51 pünktlich am
Start. Zahlreiche Besucher
säumten die Strecke, auf der
manche Abschnitte zur Qual
für Fahrer und Maschinen
wurden.
„Alles, nur
nicht normal“
langgezogenen Kurve am
Ende, hatten es in sich.
Hier schien sich lange
Zeit alles Wasser zu sammeln. So war es in diesem
Bereich extrem schwierig
für die Fahrer, ihre Spur zu
halten und nahezu unmöglich, die Ideallinie zu finden. Dort galt: Hauptsache
durchkommen.
Der weitere Verlauf der
Zum Glück beruhigte sich etwa 700 Meter langen
das Wetter kurz nach dem Route bot Abschnitte zum
Start und die Strecke wurde Tempo machen aber auch
immer besser befahrbar. viele enge Kurven. Weil dieDoch besonders die Schi- ser Bereich etwas Gefälle
kane nach der Durchfahrt hat, lief das Wasser ab und
des Rapsfeldes und die sich war recht schnell gut zu
anschließende Buckelpiste fahren. Die Streckenfühund Sprunghügel, mit einer rung ist vom Organisationsteam bewusst so gewählt, weil sich das Feld
dadurch
entzerren
kann.
Doch nicht nur auf
der Strecke herrscht Bewegung. Auch rings herum, auf den Wegen
und in den Zelten ist
was los. Zum erfolgreichen Rennen gehört
auch, dass die Maschinen schnell repariert
werden. Denn am Ende
zählt, welches Team die
meisten Runden gedreht hat. Der WettHeiß begehrt: Die Pokale, die in kampf in Hönze ist das
Auftaktrennen
von
Hönze vergeben werden.
dreien, die in die Wertung um den HarzMofa-Cup gehen.
Die weiteren Rennen
sind im Verlauf des
Jahres in Hackenstedt
und Salzgitter. Die
Punkte werden so vergeben: Für den ersten
Platz gibt es 25 Punkte,
für den zweiten Platz
20, für Rang drei 16,
für Platz vier 14 und
für Platz fünf elf. Danach wird immer ein
Punkt weniger vergeben.
Was auch zum Motto
„Alles, nur nicht normal!“ der 444 Minuten
in Hönze passt, ist die
lange Zeitdauer, in der
gefahren wird. Andere
Rennen sind deutlich 444 Minuten in Hönze: „Alles, nur nicht normal!“ Fahrer und Besucher kommen bei diesem Wettbewerb
kürzer. Deshalb ist voll auf ihre Kosten. n Fotos: Kolbe
Hönze für die Teams
eine besondere Herausfor- ßer Dank geht vom Organiderung. Entweder müssen sations-Team an die ehrensie echt zäh sein um das amtlichen Helfer, Landwirt
auszuhalten oder in der Heino und auch an die BeLage sein, ein großes Team wohner von Hönze, die
mit guten Fahrern zu bil- trotz der vielen „Unruhe“
den, um sich öfter abwech- an diesem Wochenende
hinter dem Rennen stehen.
seln zu können.
Platzierungen beim MofaDie stetig gute Resonanz
der vergangenen zwölf rennen in Hönze: 1. Coopers
Jahre zeigt, dass das Kon- Racing Team, Baddeckenzept aufgeht. Mitorganisa- stedt (262 Runden). 2. Werk
tor Detlef Willig berichtete, 2 Racing, Hildesheim (255
dass schon nach zwei Stun- Runden). 3. Mittelhessenraden der Möglichkeit sich cing, Gladenbach (245 Runanzumelden zwei Drittel den). 4. RG Hackenstedt, Hader Plätze gebucht waren. ckenstedt (241 Runden). Das
Und zu bedenken ist, dass beste Team aus Hönze wadie Nennung erst ab Mitter- ren die „Easy Rider“ mit 170 Auch die RG Hackenstedt ist dabei: Enno Siebke (r.) und Henrik
nacht möglich ist. Ein gro- Runden.
Hein erholen sich, währen der Teamkollege Timo Kehl fährt.
Wegen des Schlamms ein extra großes Ritzel eingesetzt: Teamchef Tobias Mierschel (l.) muss Oben blauer Himmel, unten Schlammbahn im Rapsfeld: Von einer Geraden aus geht es in eine
dennoch eine gerissene Kette und einen festsitzenden Kolben reparieren.
enge Kurve. Hier zeigt sich, wer es drauf hat.
GRONAU
MITTWOCH
Portal lebt nur, wenn alle mitziehen
Große „Date your Job“-Vorstellung: Matching-Plattform vernetzt Schüler mit Unternehmen der Region
Von Jennifer Klein
GRONAU n „Date your Job“ –
ein Titel, der seit Monaten
durch die Region kreist. Was
sich hinter der neuen virtuellen Plattform verbirgt, erläuterten Jasper Elter und
Andreas Gundelach im Rahmen der großen zweistündigen Auftaktveranstaltung in
der Mensa der Kooperativen
Gesamtschule.
Welche Ausbildungsplätze
gibt es in der Region? Wo
kann in den Sommerferien
über einen Minijob das Taschengeld aufgebessert werden? Wann besteht die Möglichkeit, ein Praktikum zu
absolvieren? „Date your
Job“ ist eine Matching-Plattform im Internet, die Schülern eine Orientierung bietet und sie gleich mit
passenden Unternehmen
vernetzt. Ab 4. Juli können
Firmen die Datenbank füttern. Dann erhofft sich Andreas Gundelach von Greenmark-IT aus Alfeld, dass die
Unternehmen der Region
die Plattform mit viel Leben
füllen. Verfügbar für Schüler ab der siebten Klasse ist
das
Portal
ab
8. August.
Um den Aufwand für Betriebe möglichst gering zu
halten, ist das Profil schnell
auszufüllen. Andreas Gundelach, der die Seite konzipiert hat, schätzt, dass dies
innerhalb von 15 Minuten
machbar ist – auch ohne ein
IT-Experte zu sein. Schüler
können sich später durch
die Branchenwelt klicken,
Informationen sammeln
und sogar interaktiv mitwirken. So ist es beispielsweise möglich, nach Freigabe des Lehrers Blogs über
Erfahrungen im Praktikum
hochzuladen. Noch dazu
gibt es eine Kalender-Funktion, die den Schüler an
wichtige Termine erinnert –
etwa an Bewerbungsfristen.
Um die Jugendlichen langfristig an die Plattform zu
binden, wird ein Wettbewerb angeboten. Schüler
können daher im Klassenverband in den Wettstreit
um Punkte treten. Diese
gibt es zum Beispiel für erledigte Aufgaben oder für
freiwillige Praktika.
Wer sich noch nicht sicher ist, welcher Beruf in
Frage kommt, findet eine
Verlinkung zum „BerufeEntdecker“, der anhand von
Bildern Vorschläge unterbreitet. Diese können ganz
automatisch auf die „Date
your Job“-Seite geladen werden, so dass der Schüler später auch die für ihn interessanten
Stellenangebote
22. JUNI 2016
K U R Z N OT I E RT
Heute große
Sause im Juz
GRONAU n Zur großen Sause
lädt das „Netzwerk Kinderund Jugendarbeit“ heute
ins Juz ein, um den Ferienbeginn gebührend zu feiern. Die „Schools out-Party“
beginnt heute um 17 Uhr
im Jugendzentrum. Das
Angebot richtet sich an
Schüler ab dem fünften
Jahrgang. Als Eintritt wird
ein Euro pro Person erhoben. Geboten werden alkoholfreie Cocktails von der
„Fabulous Bar“, Slush-Eis
und kleine Snacks. Musik
kommt vom Plattenteller,
für die hauseigene DJs aus
dem Juz verantwortlichen
sind. Auch die „Unknown
Dancer“ sind mit von der
Jasper Elter (links) und Andreas Gundelach präsentieren die virtuelle Plattform „Date your Job“, Partie. Noch dazu präsendie ab 4. Juli von Unternehmen mit Daten gefüttert werden kann und ab 8.August für die Schüler tiert sich die Unabhängige
Sucht-Selbsthilfe-Gruppe
bereitstehen soll. n Foto: Klein
mit Präventionsangeboten.
erhält. Für die Firmen ist A n d r o i d - S m a r t p h o n e s . aktivität wird es Spaß mawiederum interessant, dass Apple-Nutzer können sich chen“, forderte er zugleich
sie ein stetiges Feedback er- trotzdem anmelden, aber auch die Lehrkräfte auf,
halten, wie hoch das Inte- nur über das Internetportal, „Date your Job“ aktiv in den
resse am jeweiligen Beruf das allerdings auch eine mo- Unterricht einzubeziehen.
Das Angebot soll wachsen GRONAU n Am Freitag,
ist. Auch Eltern müssten bile Version bietet. „Wir
sich keinerlei Sorgen ma- werden noch alle Betriebe und weiterentwickelt wer- 24. Juni, ist Johannistag,
chen. Denn die Daten der anschreiben“, kündigte An- den, wie Anke Hoefer als der Geburtstag Johannes
Schüler bleiben anonym. Als dreas Gundelach an. Vor die- Vorsitzende des Alfelder In- des Täufers. Deshalb wird
Nickname dient der Vor- sem Hintergrund betonte dustrievereins Interessier- an diesem Tag um 19 Uhr in
name und der erste Buch- Jasper Elter, Fachbereichs- ten mit auf den Weg gab. der nach ihm benannten
leiter Wirtschaft und Tech- „Wir haben jetzt schon viele Johannis-Kirche auf dem
stabe des Nachnamens.
Um ständig auf dem neu- nik der KGS, dass diese vir- Ideen, wie es weitergehen Lehder Berg ein Gottesesten Stand zu bleiben, gibt tuelle Plattform nur lebt, kann“, kündigte sie an: „Sie dienst gefeiert. Dieser steht
es „Date your Job“ auch als wenn alle Akteure mitzie- werden noch einiges von unter dem Titel „Vom Mut,
App – erst einmal nur für hen. „Erst durch die Inter- Date your Job hören.“
Nein zu sagen“.
Am Freitag ist
Johannistag
Spiel und Spaß auf dem Bauernhof
Gronauer Kindergarten beendet Kindergartenjahr mit umfangreichem Programm / Neuer Lebensabschnitt für die Vorschulkinder beginnt
Abschied für immer
GRONAU n Wie immer vor
ist, bekamen die Kindem Ende des Kindergarder einen Gutschein
tenjahres hatte der evangefür einen Besuch des
lisch-lutherische KindergarKindergartens überten Gronau einen gemeinreicht. „Ein neuer Lesamen Abschluss organibensabschnitt
besiert. Dazu wurden Kinder
ginnt – und keiner
und Angehörige zum Somweiß, was kommt. Da
mer- und Abschlussfest
ist es gut, zu wissen,
unter dem Motto „Auf dem
dass Gott uns lieb hat,
Bauernhof“
eingeladen.
besonders Euch Kin„Schön, dass Sie alle zu
der. Ich wünsche Euch
unserem
Sommerfest
für die Zukunft Gottes
gekommen sind. Danke, lieSegen. Seid neugierig,
be Eltern, für die schönen
mutig, und froh, denn
Kuchen und für den Einsatz
Gott mag die Kinder
der Männer am Grill. Ohne
so“, gab Marianne Mölviele fleißige Hände kann
ler den zukünftigen
man so ein Fest nicht feiern“, begrüßte Kindergar- „Der Hahn läuft im Hühnerhof hin und her und wünscht sich, dass er da der Größte wär…“ singen Schülern mit auf den
Weg. Chorleiterin Tatenleiterin Marianne Möller die Vorschulkinder und ernten hierfür viel Applaus. n Foto: Hoffmann
mara Busch und der
die Gäste. Am letzten Tag
ihrer Kindergartenzeit gab
Zum Auftakt der Veran- Hahn im Hühnerhof“ zum ßend wurden die Vorschul- Kinderchor erfreuten die
es für die Vorschüler noch staltung gaben sie die Besten und begeisterten kinder offiziell verabschie- Kinder und Erwachsenen
einmal viel zu erleben.
kleine Vorstellung „Der ihre Zuschauer. Anschlie- det. Damit dies aber kein mit mehreren Liedern und
regten zum Mitsingen an.
Dann durfte endlich gespielt, gegessen und getobt
werden. Jedes Kind erhielt
eine Laufkarte, die bei jedem einzelnen Spiel abgestempelt wurde. Wer die
ausgefüllte Karte wieder abgab, bekam ein kleines Geschenk. So bewiesen sich
die Kinder beim Schubkarrenrennen, beim Eier-Suchen im Hühnerstall, beim
Heu-auf-den-Wagen-werfen
und beim Pferderennen.
Ein besonderes Highlight
für die Kinder war das KuhMelken. Dafür hatte das
Landvolk Alfeld eine große
Holzkuh gespendet. Die Eltern der Kindergartenkinder spendeten dem Kindergarten
ein
großes
Rody-Hüpfpferd, welches
gleich getestet wurde. n hof
Die St. Georgs-Gemeinde
kommt zusammen
Sommerfest ist zur liebgewordenen Tradition geworden
BANTELN n „Willkommen –
Gemeinsam auf dem Weg
war das Motto des festlichen Gottesdienstes für
„Jung und Alt“ mit zwei
Taufen und anschließendem Sommerfest im Kirchgarten der St. GeorgsGemeinde Banteln. „Seit
mehr als fünf Jahren ist diese Veranstaltung im Juni
schon zur liebgewordenen
Tradition gereift. Mit vielen
ehrenamtlichen Helfern,
den Sitzgelegenheiten von
der Freiwilligen Feuerwehr
und dem Zelt der Deut-
schen
Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sind wir
eine
eingeschworene
Gemeinschaft. Erfreulich
ist auch die bereitwillige
Mitwirkung der Konfirmanden und von Jugendlichen aus der Gemeinde, die
das Kinderschminken in
der Spiel- und Kreativecke
übernommen
haben“,
erklärten Pastorin Tina
Meyn und der Kirchenvorstand.
Die zahlreichen Besucher
ließen sich im Anschluss
des Gottesdienstes mit Ku-
chen, Kaffee, Bratwürsten,
Waffeln und Slush-Eis sowie
kühlen Getränken im Kirchgarten verwöhnen. Mitglieder des Posaunenchores
sorgten gemeinsam mit der
Band „Marek and friends“
unter der musikalischen
Leitung von Marek Halicki
mit flotten Rhythmen für
gute Unterhaltung. Darüber
hinaus war eine Wanderausstellung des Bibelwerkes
Rheinland zum Thema
„Gottes Gastfreundschaft
für alle Menschen“ zu se- Die Spiel- und Kreativecke bietet im Kirchgarten in Banteln auch für die jüngsten Gemeindeglieder Programm. n Foto: Ike
hen. n ike
ELZE
MITTWOCH
22. JUNI 2016
„Es ist endlich geschafft!“
Abschlussschüler der Krüger-Adorno-Schule in Elze bekommen ihre Zeugnisse überreicht
Spaßturnier
in Wülfingen
WÜLFINGEN n Der SV Wülfingen richtet am kommenden Sonnabend, 25. Juni,
um 11 Uhr zum alljährlichen
Familien-FußballSpaß-Turnier ein. Eingeladen sind Familien, Straßenzüge, Freundeskreise und
alle die Spaß am Fußball
haben. Da es sich um ein
reines Spaßturnier handelt,
sind Fußballschuhe nicht
gestattet und es dürfen
maximal drei aktive Spieler
zwischen 16 und 50 Jahren
pro Mannschaft gemeldet
werden. Der Vorstand des
SV Wülfingen freut es
besonders, wenn sich zahlreiche zusammengemischte Mannschaften aus Kindern, Frauen und Männern
melden. Für das leibliche
Wohl ist gesorgt.
Von Stefanie Hoffmann
ELZE n Für 41 Neunt- und
Zehntklässler der KrügerAdorno-Schule hieß am Sonnabendvormittag „Abschied
nehmen“. Im feierlichen Rahmen erhielten die Abgänger
unter dem Applaus ihrer Verwandten und Freunde ihre
Abschlusszeugnisse.
„Wir haben in diesem
Schuljahr viele Schlagzeilen
geschrieben. Diese Schule
lebt und ist kultureller Mittelpunkt ihrer Stadt. Doch
die wichtigste Schlagzeile
in eurem Leben habt ihr
nun selber geschrieben: Es
ist geschafft“, begrüßte
Schulleiter Detlef Beck die
Abschlussschüler und ihre
Angehörigen.
Bevor der nächste Lebensabschnitt beginne, würden
die Schüler nun erst einmal
„intensiver chillen können,
als bisher“. Jedem Abschied
wohnen ein neuer Anfang
und eine Veränderung inne.
Auch für die Neunt- und
Zehntklässler der KrügerAdorno-Schule
beginnt
nach den Ferien ein neuer
spannender
Lebensabschnitt. Vor ihnen liegt der
zweite Teil ihrer Ausbildung, eine Lehre oder eine
weiterführende Schule.
„Ihr seid auf der Sonnenseite des Planeten zu Hause,
hier sind alle Menschen
gleich, egal welchen Geschlechts, welche Hautfarbe
oder Religion. Ihr seht, die
Möglichkeiten sind da. Nun
ist es an euch, sie zu nutzen“, gab Detlef Beck seinen Schülern mit auf den
Weg.
Auch die Patenkinder der
Klasse 5 verabschiedeten
ihre Paten und wünschten
ihnen für ihren weiteren
Weg alles Gute. Für die musikalische Umrahmung der
K U R Z N OT I E RT
Zur Erinnerung: Die 41 Absolventen der Elzer Krüger-Adorno-Schule sind stolz ihren Abschluss geschafft haben und freuen sich
nun auf den nächsten Lebensabschnitt. n Foto: Hoffmann
Festlichkeiten sorgte die
Achtklässlerin
Pia
Schmand, welche „Photograph“ von Ed Sheeran für
die Abschlussklässler sang.
Martyna Deiczek aus der
sechsten Klasse überzeugte
mit „Morning Breeze“ auf
dem Klavier und die Achtklässlerin Aleksandra Hyrniewicka gab „Nothers else
matters“ von Metallica auf
der Gitarre zum Besten.
„Hunger und Durst machen dick, aber Bildungshunger und Wissensdurst
sind keine Dickmacher. Sie
führen aber dennoch zu einer Zunahme, die sich allerdings auf der Waage, die
Wissen und Kenntnisse
misst, niederschlägt. Seid
bitte weiter hungrig nach
Bildung“, empfahl Elzes
Bürgermeister Rolf Pfeiffer
den Schülern.
Um sich die Schulzeit
noch einmal vor Augen zu
führen, hatten die Schüler
der zehnten Klassen eine
Diashow vorbereitet. Mit einem lachenden und einen
weinenden Augen stellten
sie fest, dass die Schulzeit
doch nicht so langweilig
und blöd oder besonders in
der letzten Zeit anstrengend war, wie sie immer behauptet hatten. Vielmehr
waren es spannende Jahre,
die nun jeder vermissen
wird.
Das Jahr 2016 ist nicht
nur das Abschlussjahr, sondern auch das Jahr der Fußball-Europameisterschaft in
Frankreich. Hierzu führte
der Elternratsvorsitzende
Andreas Kindler einige Parallelen auf: „ Eine Fußballmannschaft besteht auf
Spielern, Trainern und Betreuern. So wie euer Jahrgang. Spieler unterschiedlichster Talente werden zu
einer Mannschaft zusam-
mengestellt. Jeder hat Stärken und Schwächen. Manuel Neuer ist kein guter
Stürmer, seinen Kasten hält
er aber gut sauber. Müsste
Thomas Müller ins Tor,
wäre die Nationalmannschaft schon ausgeschieden.
Genauso bei euch, ihr seid
ein Team, das Schwächen
und Stärken besitzt und
euer gemeinsames Ziel ist
der Abschluss. Einen Unterschied zum Fußball gibt es
aber. Euer Abschlusszeugnis
ist viel wichtiger, als der silberne Pott mit Henkeln. Es
ist eine Basis, die euch niemand mehr nehmen kann“.
Die Schulzeit war immer
wieder von Höhen und Tiefen geprägt, zwar gab es
auch ab und zu Stress mit
den Lehrkräften, doch nun
sind Michaela Zapf und Nicola Derrien stolz darauf,
ihren Schülern die Abschlusszeugnisse überrei-
chen zu können: KimberlyJane Adomeit, Fabian Ahrens, Raghad Alo, Roni Baris, Anna-Lousia Benthin,
Saskia Bosum, Nils Bruns,
Elio Eret, Julia Friese, Niclas
Gibhardt, Lina Gottfried,
Adrian Herrmann, Marc
Heßner, Dominik Heymann, Benjamin Hunter,
Marian Kiefer, Thomas
Krause, Max Kühl, Viktor Litau, Johanna Mackenthun,
Natasche Meier, Lucia Julia
Mora Estrada, Linda Pausmer-Podvorica,
Felix
Pfitzke, Jasmin Prabucka,
Damian Prochnow, Sebastian Schacht, Scherwan
Scheikho, Jonathan Schlie,
Phil Schmidtke, Jerremy
Schwarze, Saskia Schwenn,
Lion Spiecker, Christoph
Spöttel, Lena Tegtmeier, Jim
Ullrich, Benjamin Voß, Jaqueline Walnoch-Hill, Nina
Wegener, Darian Weigert
und Sarah Zedler.
Heute gibt es in
Mehle Bratwurst
MEHLE n Am heutigen Mittwoch, 22. Juni, findet um 16
Uhr das traditionelle Grillen des DRK-Ortsvereins
Mehle im evangelischen
Gemeindehaus statt. Weitere Informationen gibt es bei
Gabriele Warnecke unter
der
Telefonnummer
05068/8285. Die Gäste werden gebeten, sich Teller,
Besteck und Gläser mitzubringen.
Grillfest bei
Kneippianern
ELZE n Am Dienstag, 5. Juli,
feiert der Elzer Kneipp-Verein das tradtionelle Grillfest. Es findet wie immer
auf dem Gelände des Kleingartenvereins statt und
beginnt um 18 Uhr. Besteck
und Teller sollten mitgebracht werden.
Wülfinger Feuerwehr siegt mit großem Abstand
Ehrung der Gewinner: Ergebnisse des Feuerwehr-Stadtwettbewerbs stehen fest / Sorsum-Wittenburg wird Zweiter
WÜLFINGEN n Während des
Festkommerses der Ortsfeuerwehr Wülfingen (die
LDZ berichtete) waren
nicht nur das 140-jährige
Bestehen der Ortswehr
sowie das 50-Jährige der
Jugendfeuerwehr
Grund
zur Freude. Schließlich
warteten zahlreiche Urkunden und sogar Pokale
darauf, überreicht zu werden. So wurde Manuel
Wieckhorst zum Hauptfeuerwehrmann
befördert,
Anna Wieckhorst zu Oberfeuerwehrfrau. Die Jugendflamme der Stufe eins
erhielt Benedikt Heumann,
die Jugendflamme der Stufe zwei ging an Janosch Hesse, Leonard Henze, Rieke
Nettelrodt, Annika Ziegenmeier, Veit und Vera
Saschenbrecher,
Tristan
Rustein und Dominique
Holzhausen.
Stadtbrandmeister Werner
Kuhlmann
nahm
schließlich die Siegerehrung des Stadtwettbewerbs
vor, der Anfang des Monats
in Wülfingen stattfand. Auf
dem sechsten Platz ist die
Ortsfeuerwehr Sehlde mit
240,8 Punkten gelandet,
den fünften Platz hat die
Orstfeuerwehr Esbeck mit
255,31 Punkten erreicht.
Vierter ist die Ortsfeuerwehr Elze mit 271,52 Punkten geworden. Den dritten
Platz belegt die Orstfeuerwehr Mehle mit 285,26
Punkten und den zweiten
Platz die Ortsfeuerwehr
Sorsum-Wittenburg
mit
295,2 Punkten.
Mit 378,5 Punkten – und
damit einem deutlichen
Abstand – hat es die Ortsfeuerwehr Wülfingen im
Jubiläumsjahr auf den ersten Platz geschafft. n lz
Für ihren Einsatz und ihre Leistung beim Stadtwettbewerb erhalten die Ortsfeuerwehren Sehlde, Zahlreiche Jugendliche haben es geschafft und können die notwendigen Fertigkeiten vorweisen.
Esbeck, Elze, Mehle, Sorsum-Wittenburg und Wülfingen Urkunden und Pokale.
Dafür erhalten sie die Jugendflamme der Stufen eins und zwei. n Fotos: Zimmer
ELZE
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Das Fest des Heimatvereins bietet für jeden etwas: Die Kinder haben viel Spaß beim Sackhüpfen Musikalischer Rahmen: Der Sehlder Posaunenchor spielt fröhliche und bekannte Melodien für
und Dosenwerfen.
die Sehlder Festteilnehmer. n Fotos: Hoffmann
Viele Teilnehmer für so ein kleines Dorf
Heimatverein Sehlde feiert fünfjähriges Bestehen und bietet ein buntes Programm / 14 Gruppen bei der Rallye
Von Stefanie Hoffmann
SEHLDE n Sein fünfjähriges
Bestehen feierte der Heimatverein Sehlde am vergangenen Sonnabend. Der Heimatverein Sehlde/Leine e.V. wurde
am 19. März 2011 von 30
Gründungsmitgliedern
gegründet. In diesen fünf Jahren wurde von den Mitgliedern sehr viel auf die Beine
gestellt.
Die alte Schmiede, die als
Arbeitsraum und Unterstellmöglichkeit für Bänke
und Tische dient, wurde
wieder hergerichtet. In den
Sehlder Wiesen stellte der
Verein Bänke und Tische
auf, welche jedes Jahr von
der Baugruppe gepflegt
werden. Auch den Bau
einer Rundsitzgruppe um
den Baum auf dem Dorfplatz nahm der Heimatverein in die Hand.
Besondere
Ereignisse
waren auch die Teilnahme
an der Aktion „Unser Dorf“
und
am
Wettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“,
hier wurde der zweite Platz
FER IENPASS
In Elze sind
noch Plätze frei
ELZE n Die Ferienpass-Aktion
der Stadtjugendpflege Elze
läuft in diesen Tagen an.
Wie Jugendpfleger Hendrik
Wehr mitteilt, gibt es mehrere Aktionen, bei denen
noch Plätze frei sind. So
zum Beispiel beim Workshop „Mumien der Welt“
am Montag, 27. Juni. „Dich
kenn ich nicht, neun, mit
Dir geh’ ich nicht“ – unter
diesem Titel läuft das Präventionsprojekt zum Thema „Sexuelle Gewalt an
Kindern“ ab Mittwoch, 29.
Juni. Beim Inliner-Sicherheitstraining am Mittwoch,
29. Juni, sind ebenfalls
noch Plätze frei, genau wie
beim SelbstvereteidgungsKursus für Mädchen (30.
Juni) und für Jungen (25.
Juli). „Wir gehen bowlen“
heißt es am Donnerstag, 30.
Juni, in Alfeld. Anmeldungen zu allen Aktionen sind
im Elzer Haus der Jugend
unter der Telefonnummer
05068/57200 möglich.
Zur Jubelfeier bot der
erreicht. Von dem 700
Verein seinen Gästen ein
Euro Gewinn wurde die
buntes Programm. So
Schautafel am Dorfplatz
gab es alte Spiele für
angeschafft. Im NDR 1
Jung und Alt, eine Dorfwurde sogar schon einrallye unter dem Motto
mal die Bedeutung des
„Kennt ihr Sehlde?“ und
Sehlder
Dorfnamens
für das leibliche Wohl
erklärt. „Am Rande des
war in Form von Kaffee
Dorfplatzes wurde von
und Kuchen und Gegrillder Stadt Elze ein
tem gesorgt. Der Sehlder
Bücherschrank aufgePosaunenchor
überstellt. Die Betreuung
nahm die musikalische
haben vier Damen des
Umrahmung und spielte
Heimatvereins
überfröhliche und bekannte
nommen“,
berichtete
Melodien.
Birgit Opitz. Weiterhin
„14 Gruppen haben
führte der Sehlder Heisich zur Dorfrallye angematverein mehrere Diameldet. Für so ein kleivorträge durch und bot
nes Dorf ist das wirklich
eine Exkursion in die
viel.
Die
Gruppen
Sehlder Wiesen unter
machen eine Tour durch
dem
Motto
„Was
Sehlde, es gibt für jeden
kreucht und fleucht
die gleichen Aufgaben,
denn da?“ an oder führte
allerdings
in
unterdurch Alt-Sehlde.
schiedlicher ReihenfolDarüber hinaus arbeitete der Heimatverein an Die Dorfrallye ist etwas für Jung und Alt: Ute Aselmeyer, Fenja Aselmey- ge“, berichtete Birgit
der Broschüre „Schwere er, Angelika Henschel, Christa Hennemann und Felix Aselmeyer (v.l.) Opitz. So mussten die
Teilnehmer zum Beispiel
Zeiten“ und an einem haben viel Freude am Lösen der Aufgaben.
herausfinden,
welche
Aufsatz über den Sehlder Taufstein mit, welcher insgesamt ein Buch und Aktionen und Taten des Tiere an der Wellbornstraim Buch „400 Jahre Stadt- fünf Hefte über Sehlde Sehlder Heimatvereins auf- ße gezüchtet werden, wann
rechte Elze“ erschien. Vom herausgebracht.
Aber gezählt. Es gab also allen der KKS gegründet wurde
oder welche Früchte der
Geschichtsverein wurden damit seien nur einige der Grund zum Feiern.
Baum in der Kurve nach
Esbeck trägt.
Am Ende waren alle Sieger und die Siegerehrung
wurde in Form einer SpaßTombola durchgeführt. Für
das Team der Feuerwehr
gab es „Schutzbekleidung“,
bestehend aus Lätzchen,
verschiedenen Sorten Bier
und Snacks. Die „Golden
Girls“ erhielten „i-pods“ in
Form von Eierbechern,
Überraschungseier
und
Schokoeiern. Zum Verkauf
standen auch Bücher und
einige Hefte über Sehlde.
So konnten Interessierte
das Buch „Erinnerungen an
Sehlde“, erzählt von Gerhard Wolter, erwerben.
Weiterhin standen das
„Begleitheft zur Ausstellung 1. Weltkrieg“ und die
Hefte 2 bis 4 des Heimatvereins als Sammelband zum
Verkauf. Das Heft „Plattdeutsche Geschichte aus
Sehlde“
von
Gerhard
Bosum wurde inklusive
zwei CDs verkauft. Wer
allerdings nicht fit im Plattdeutschen ist, konnte eine
Übersetzung bestellen.
Wülfinger Landfrauen besuchen den Dom
Ausflug nach Hildesheim / Neue Kirchenfenster erlauben einen Blick auf den 1000-jährigen Rosenstock
WÜLFINGEN n Bei der letzten
Veranstaltung vor der Sommerpause trafen sich die
Wülfinger Landfrauen am
Hildesheimer Dom St.
Mariä Himmelfahrt, einer
der ältesten Bischofskirchen Deutschlands und Teil
des Unesco Weltkulturerbes. Mit Susanne Kiesel
wurde die Führung zu
einem
lohnenswerten
Erlebnis.
Temperamentvoll, mit viel Gestik und
Mimik machte sie nicht nur
die Geschichte des Dombaus lebendig, sondern
auch die seiner außergewöhnlichen Kostbarkeiten
wie der über 1000 Jahre
alten Bernwardstür, dem
Taufbecken aus dem frühen 13. Jahrhundert, dem
großen
Hezilo-Leuchter,
der
Tintenfassmadonna,
der Christussäule.
Das besondere Augenmerk der Besucher wurde
auf die im Zuge der Sanierung eingesetzten neuen
Fenster gerichtet, die in
Anlehnung an die mittelalterliche Grisaille-Malerei
mit modernster Technik
entstanden sind. Sie lassen
das Kircheninnere licht
und luftig erscheinen. Da
sie am äußeren Rand sichtdurchlässig sind, schaffen
die Fenster eine Verbindung zur Außenwelt. Diese
ist besonders beeindruckend hinter dem Hauptaltar, denn dort erlauben sie
einen Blick auf den 1000jährigen Rosenstock, der in
Wahrheit wohl „nur“ 800
Jahre alt ist.
Die Führerin fand es
wichtig, den Landfrauen
den zufällig anwesenden
Weihbischof
Koitz
als
„lebende Größe“ der Domgeschichte vorzustellen. Er
hat gegen alle Widerstände
die 40 Millionen Euro teure
Sanierung „durchgeboxt“,
deren Ergebnis allen Besucherinnen Bewunderung
oder zumindest Respekt
abverlangte. Der anschließende Stadtrundgang führte durch das weniger
bekannte Hildesheim vom
erst 2014 wiedereröffneten
ehemaligen
Stadtgarten
hinter dem alten Waisenhaus des Bischofs über den
Langelinienwall an der St.
Godehard Kirche vorbei zur
Straßenecke
„Gelber
Stern“. Diese Straße wurde
früher
„Geiler
Stiert“
genannt und bildete einen
Teil des mittelalterlichen
Freudenviertels. Durch den
Brühl am Pesthaus vorbei
ging es zurück zum Dom,
wo die Stadtführerin Susanne Kiesel den mit ausgewählten Anekdoten angereicherten Rundgang zur
Zufriedenheit aller Landfrauen beendete.
Nicht alltäglich: Die Landfrauen schauen sich den Hildesheimer Dom genau an.
NORDSTEMMEN
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Beim Betrachten der entstandenen Bilder von den einzelnen Veranstaltungen ist das Organisa- Ein eigens für das Abendlob zum Abschluss gegründeter Projektchor umrahmt den letzten Tag
tionsteam stolz auf die gelungene Festwoche der Dreikirchengemeinde. n Foto: Zimmer
der Festwoche mit bestens harmonierenden Stimmen. n Fotos (2): Oelkers
Eine große Gemeinschaft
Dreikirchengemeinde feiert aktionsreiche Festwoche / Wünsche für die Zukunft
50 Leute zum gemeinsamen Mittagessen im
Burgstemmer Heim der
BURGSTEMMEN n „Es hat
Kirche gekommen, für
meine Erwartungen übertrofdas ordentlich getüftelt
fen, mit so einer Resonanz
worden sei, um alle Tihatte ich nicht gerechnet“,
sche als eine große Tafel
ist Gudrun Hamelmann überin den Raum zu bekomwältigt davon, wie gut die
men. „Ohne das CateFestwoche der Dreikirchenringteam wären wir aufgemeinde zum zehnjährigen
geschmissen gewesen“,
Bestehen angenommen wurlobte Gudrun Hamelde. Und damit ist sie nicht
mann vor allem das
allein: Das gesamte OrganisaAlle an einen Tisch
Helferteam dieses Tationsteam zeigt sich äußerst
„Das Einzige, was nicht an- ges.
zufrieden damit, wie die verMehr als 80 Personen
gangene Woche gelaufen ist. genommen wurde, war unser Fahrdienst. Damit woll- hätten sich sogar am of„Es war gut organisiert, so ten wir jedem ermöglichen, fenen Singen mit Kir- Mit Zukunftswünschen beschriebehinzukommen“, chenkreiskantor Chris- ne Blätter wie dieses hängen nun
dass die Arbeit auf viele überall
Schultern verteilt werden fragt sich Pastor Rüter, wo- toph Pannek beteiligt, an den „Dreikirchenbuchen“.
konnte“, sagt Hans Burose, ran das gelegen haben wobei die Besucher laut
Für die „Lange Nacht der
und Diana Dunger stimmt könnte. Trotzdem seien die Diana Dunger „nicht nur
ihm zu: „Das Gefühl, dass Aktionen im Rahmen der glücklich, sondern beseelt“ Kinderkirche“ hätten sich
wir zusammengehören, war Festwoche gut bei den Bür- nach Hause gegangen seien. gleichermaßen viele Kinder
Der Seniorennachmittag wie Teilnehmer für die Fahrschön. Das war eine sehr po- gern angekommen, und das
sitive Erfahrung.“ Auch Pas- zum Teil sogar über die drei unter dem Motto „Zehn radtour am Tag darauf getor Bernd Ulrich Rüter Kernorte der Dreikirchenge- hoch drei“ sei ebenfalls gut funden. Letztere führte zu
möchte nicht bescheiden meinde hinaus. So seien gut besucht gewesen, im Rah- den drei Rotbuchen der
men der Andacht Dreikirchengemeinde, die in
und einiger Rätsel den zugehörigen Orten im
habe sich alles um Jahr des Zusammenschlusdie Geburtstagszahl ses gepflanzt wurden. Wähgedreht. Beim Kurz- rend der Pausen hätten die
filmabend für Män- Mitfahrenden die Zeit gener habe es drei nutzt, die aus Pappe ausgeFilme gegeben, die schnittenen Blätter, welche
zwar humorvoll wa- im Auftaktgottesdienst mit
ren, die Zuschauer Wünschen für die Zukunft
aber gleichzeitig zum der Gemeinde beschrieben
Nachdenken brach- worden waren, an den Buten. „Es waren ange- chen aufzuhängen. Ein schöregte Gespräche da- ner Gedanke, der Hoffnung
durch möglich“, so gibt, wenn die Blätter betrachtet werden.
Am offenen Singen in St. Michaelis beteiligen sich mehr als 80 Leute. Rüter.
Von Larissa Zimmer
K U R Z N OT IE RT
„Bayrischer
Frühschoppen“
SARSTEDT n Auch in diesem
Jahr findet wieder der
beliebte „Bayrische Frühschoppen“ der Gemeinschaft für Handel und
Gewerbe (GHG) Sarstedt in
der Fußgängerzone vor
dem Rathaus statt. Neben
den kulinarischen Schmankerln sorgt am Sonntag,
3. Juli, ab 12 Uhr die Band
„Dick & Durstig“ unter der
Leitung von Carsten Brasig
für
Stimmung.
Um
14.30 Uhr starten die Wettbewerbe in den Kategorien
„Das schönste Dirndl“, „Die
ausgefallenste Lederhose“
und „Die hübscheste Kindertracht“. Zu gewinnen
gibt es Medaillen und viele
GHG-Gutscheine.
sein: „Wir haben jede
Menge Lob bekommen, und
ich denke nicht zu Unrecht.“
Die vier hatten sich gemeinsam mit Margrit Steffen,
Heike Meisiek, Peter Tilgner
und Sabine Junak der Organisation der umfangreichen
Festwoche gewidmet, für deren Umsetzung sie noch
zahlreiche weitere Helfer
hatten.
A M R A N D E N OT I E RT
„Das Boot ist voll“
BURGSTEMMEN n Mit einem keit verbessert.“ In stürmiökumenischen Vespergot- scher See befindet sich nach
tesdienst ist die Festwoche Einschätzung des Superinzum zehnten Geburtstag tendenten auch die von den
der Dreikirchengemeinde aktuellen Krisen erschütterzu Ende gegangen. Musika- te und verängstigte Geselllisch umrahmt wurde das schaft. Mit Blick auf das
Abendlob von einem eigens Schicksal der Menschen,
dafür gegründeten Projekt- die sich in realer Gefahr
chor. Begleitet wurden die befinden und in den Fluten
bestens harmonierenden des Mittelmeeres gegen
Sänger von der „Torte und Wind und Wellen kämpfen,
warnte er vor der in alle
Tatort“-Band.
An die Anfänge der Drei- Richtungen ausgesandten
kirchengemeinde erinnerte Botschaft: „Das Boot ist
Superintendent Christian voll.“ Nachdrücklich mahnCastel in seiner Predigt, an te Castel: „Wir bemerken
Zweifel und Ängste, aber noch nicht einmal, wie
auch an die Entschlossen- hohl dieser Ruf von den
heit, diesen Weg zu gehen. Wänden der leerstehenden
Er verwies auf die Schwie- Häuser in unseren Dörfern
rigkeiten und die Heraus- widerhallt.“ n oel
forderung, den Gegenwind, der „dem Schiff,
das sich Gemeinde
nennt“, ins Gesicht
bläst, wie sinkende
Akzeptanz und Bedeutungsverlust der Kirche in der Gesellschaft.
Angesichts
einer Kirche, die aller
Voraussicht nach in
Zukunft
„kleiner,
älter, ärmer“ sein werde, lobte er den
Zusammenschluss der
Kirchengemeinden
von
Burgstemmen,
Mahlerten und Heyersum: „Die Dreikirchengemeinde hat vor
zehn Jahren den richtigen Schritt getan Superintendent Christian Castel
und die Seetauglich- hält die Predigt zum Abendlob.
„Strandparade“ im „Erlebnisgarten“
Schlagermusik, Cocktails und Palmen: Sommerliches Feeling in der Senioren-Residenz Nordstemmen
NORDSTEMMEN n „Sommer,
Sonne, Strand und Meer“ –
all das wurde passend zum
Sommerbeginn unter dem
Motto „Strandparade“ in
die
Senioren-Residenz
Nordstemmen geholt. Der
großflächig
dekorierte
„Erlebnisgarten“ bestach
mit Sandflächen, Palmen
und Liegematten durch das
dadurch
entstehende
Urlaubsfeeling.
Ergänzt
durch ein umfangreiches
Angebot von Gegrilltem,
Kaffee und Kuchen sowie
die beliebte Cocktailbar
konnten die ResidenzBewohner und die Besucher, von denen sich einige
schon seit Jahren nicht
mehr das liebevoll vorbereitete Sommerfest entge-
hen lassen, einen Tag lang
richtig abschalten. Für
eine feierliche Stimmung
sorgten sowohl das Blasorchester Nordstemmen als
auch „DJ Jens“ mit den besten deutschen Schlagerhits
der 70er Jahre. Auch die
Hildesheimer Tanzgruppe
„Ars Saltandi“ begeisterte
die Sommerfest-Gäste mit
ihrer Show.
Ein besonderes Highlight
lieferten jedoch die Mitarbeiter der Senioren-Residenz Nordstemmen selbst.
Als
einrichtungseigene
Gruppe mit dem Namen
„Die
Krümelmonster“
brachten sie nicht nur die
Bewohner
mit
ihrer
humorvollen Sketcheinla- Mit ihrem humorvollen Auftritt bringen „Die Krümelmonster“ sowohl die Bewohner der Senioren-Residenz als auch die Gäste des Sommerfestes zum Lachen.
ge zum Lachen. n lz
DUINGEN / ALFELD
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Während der Mitgliederversammlung wird Helmut Knust (links, mit dem Vorsitzenden Bernd Beushausen) als Kassenwart bestätigt. n Fotos: Meyfarth
„Haben keine Angst vor der Zukunft“
Mitgliederversammlung des DRK-Kreisverbands Alfeld: Fusion mit Hildesheim liegt auf Eis / Sanierung des Heims in Gronau
Von Petra Meyfarth
ALFELD n „Mittelfristig wird
es keine Fusionsgespräche
zwischen den DRK-Kreisverbänden Alfeld und Hildesheim-Marienburg geben“,
sagte Bernd Beushausen, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Alfeld, während der
jüngsten Mitgliederversammlung.
Das Präsidium des Kreisverbandes Hildesheim-Marienburg habe entschieden, die
Fusion nicht weiterzuverfolgen, weil erkennbar gewesen sei, dass die dortigen
Mitglieder den Zusammenschluss nicht mittragen:
„Wir respektieren diese
Entscheidung, aber sie ist
mehr als bedauerlich.“ Die
Verhandlungen seien bis dahin auf Augenhöhe gelau-
fen. Präsidium und Vorstand der beiden Kreisverbände hätten verabredet,
gemeinsam einen neuen
Geschäftsführer zu suchen.
Über ehrenamtliche Strukturen sei aber bisher nicht
gesprochen worden. Die Bedeutung von Vernetzung
und Zusammenarbeit unterstrich auch Sabine
Schipplick, Vizepräsidentin
des DRK-Landesverbandes
Niedersachsen. „Wer Kräfte
bündelt, stärkt sie zugleich“, sagte Schipplick.
„Unsere Tür steht weiter offen, durchgehen müssen
andere“, betonte Beushausen. Aber der DRK-Kreisverband Alfeld sei wirtschaftlich sehr gesund und stark:
„Wir haben keine Angst vor
der Zukunft. Wir haben hervorragende Ehrenamtliche
und tolle Ortsvereine und
sind in der Lage die Zukunft
auch alleine zu gestalten.“
Der DRK-Kreisverband Alfeld sei gut aufgestellt. „Das
Jahresergebnis 2015 ist hervorragend“, sagte Geschäftsführer
Reinhard
Hein während der Mitgliederversammlung. Der Kreisverband und seine drei
Tochtergesellschaften stünden als kerngesunde Unternehmen da.
Nach Ausführungen von
Schatzmeister
Helmut
Knust, der wiedergewählt
wurde, weist der Jahresabschluss des Kreisverbandes
Ende 2015 ein Bilanzvolumen von 4,2 Millionen Euro
aus. Das sind 1,7 Millionen
Euro mehr als im Vorjahr.
Trotz dieser positiven Gesamtsituation bewege sich
das DRK noch immer in einem schwierigen Umfeld,
so Hein. Dass der DRK-Kreisverband Alfeld die Strukturkrise in der Altenpflege
überwunden habe, liege vor
allem am Engagement der
Ehrenamtlichen und der
Mitarbeiter. Durch Verzicht
auf einige Bestandteile des
DRK-Tarifes hätten die Angestellten vor einigen Jahren ihren Beitrag für einen
gesunden Kreisverband geleistet. Darum werde in diesem Jahr eine Überschussbeteiligung für 2015 von
rund 800 000 Euro an die
290 Mitarbeiter ausgezahlt.
Zwar gebe es seit drei Jahren eine deutliche Verbesserung bei der Finanzierung
der pflegerischen Leistungen durch die Kostenträger,
doch mittlerweile werde es
immer schwieriger, Menschen zu finden, die in der
Pflege arbeiten wollten.
„Auch wir sind mit unseren
Personalkapazitäten in den
vergangenen
Monaten
mehrmals am Limit angelangt“, so Hein. Dabei gehe
es dem DRK noch vergleichsweise gut, denn die
Fluktuation der Mitarbeiter
sei sehr gering. „Außerdem
werden die Pflegekräfte bei
uns besser bezahlt als bei
den Wettbewerbern“, sagte
Hein. Bei der Planung für
2016 ist der Geschäftsführer
von keinen wesentlichen
Abweichungen zum Vorjahr
ausgegangen. „Eine große
Unbekannte sind die möglicherweise wieder auf uns
zu kommenden Flüchtlingseinsätze“, so Hein. Hier war
die Unterstützung des DRKKreisverband Alfeld im
Herbst am Elzer Bahnhof
gefragt. Die Ehrenamtlichen des DRK versorgten
gemeinsam mit anderen Organisationen 17 Züge mit je
bis zu 570 Frauen, Männern
und Kindern, vor ihrer Weiterfahrt mit Lunchpaketen,
warmer Kleidung und bei
Bedarf auch medizinischer
Hilfe.
Saniert wird zurzeit das
DRK-Alten- und Pflegeheim
Gronau. Der erste Abschnitt, die hochmoderne
neue Küche, wurde 2015
fertiggestellt. Der Altbau
kann nun bald abgerissen
werden. Der nächste Bauabschnitt umfasst unter anderem einen neuen Besprechungsraum,
danach
beginnt der Bau einer Cafeteria. Parallel dazu wird ein
zusätzlicher Fahrstuhl eingebaut. Für diesen Bauabschnitt rechnet das DRK mit
Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Alle ziehen an einem Strang
SPD-Politiker zu Gast auf den Ithwiesen: „Gute Verkehrsanbindung ist wichtig“
ITH n Kirsten Lühmann war
beeindruckt, als sie im Bildungszentrum des Bundesfreiwilligendienstes
auf
den Ithwiesen zu Gast war.
Die
verkehrspolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion war auf
Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Sabine
Tippelt und der SPD-Bundestagsabgeordneten
Gabriele Lösekrug-Möller
mit Verwaltungsvertretern
aus der Samtgemeinde
Eschershausen-Stadtoldendorf, vom Landkreis Holzminden und Vertretern der
B240-Bürgerinitiative
im
Bildungszentrum erschienen. Im Entwurf des neuen
Bundesverkehrswegeplans
ist der von vielen Menschen
befürwortete Ithtunnel bisher nur im erweiterten
Bedarf. Alle Anwesenden
haben nun Einwände erhoben, dass der Ithtunnel in
den erweiterten Bedarf mit
Planungsrecht aufgenommen wird. Die Holzmindener
Landrätin
Angela
Schürzeberg stellte klar,
wie wichtig eine gute Verkehrsanbindung für den
Landkreis ist. „Im Landkreis gibt es viele Firmen,
die Waren und Material
transportieren
müssen.
Stelle im Bundesverkehrswegeplan auftauchen, da
die entsprechenden Projekte in den nächsten 15
Jahren auch verwirklicht
werden sollen. Eine Aufnahme in den vordringlichen Bedarf macht erst
Sinn, wenn weitere Ortsumgehungen auch umgesetzt
sind. Wir müssen realistisch
sehen, was auch abgearbeitet werden kann.“ Die verkehrspolitische Sprecherin
erklärte vor allem das Problem, dass Planer für die
entsprechenden Behörden
nur schwer zu finden sind.
Im Vergleich zu den Ortsumgehungen sieht sie für
den Ithtunnel primär den
Bedarf zu einem Vermerk
in der Reihe der Projekte
im erweiterten Bedarf mit
Planungsrecht und wird
sich auch weiter dafür einsetzen. Die Politikerin aus
Celle erklärte, dass die
Bundesregierung zunächst
40 000 Einwendungen gegen den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans abarbeiten und prüfen muss.
Sie ist zuversichtlich, dass
der Plan nach Beratung in
Kabinett, Bundestag und
Bundesrat im Dezember
werden
Die Anwesenden freuen sich über die Unterstützung von Kirsten verabschiedet
kann. n gök
Lühmann (3.v.r.). n Foto: Göke
Von fast allen Stellen im
Landkreis benötigt man
aber eine lange Fahrzeit zur
nächsten
Autobahn“,
bemängelte Schürzeberg.
Auch der Samtgemeindebürgermeister von Eschershausen-Stadtoldendorf,
Wolfgang Anders, pflichtete der Landrätin bei: „Wir
sind abgeschnitten und
tiefste Provinz, das muss
sich ändern.“ Auch die Vertreter der B240-Bürgerinitiative pflichteten den Politikern bei. Sie hoffen auch
auf den Sternchen-Vermerk
mit dem Planungsrecht, da
sonst in der Region 30 Jahre
Stillstand herrscht. Der
Bundesverkehrswegeplan
ist für Projekte der nächs-
ten 15 Jahre ausgelegt.
Danach wird dann wie derzeit passierend ein neuer
Plan aufgelegt.
Sabine Tippelt erklärte,
dass der gesamte Landtag
hinter diesem Projekt steht.
Fraktionsübergreifend
wurde das Vorhaben des
Ithtunnel-Baus sowie der
umliegenden
geplanten
Ortsumgehungen schon in
Berlin vorgetragen und
fand dort auch Gehör. Kerstin Lühmann bestätigte,
dass diese Wünsche auch in
Berlin angekommen sind:
„Die Region muss verkehrstechnisch angebunden werden. Mit einem Planungsvermerk
würde
der
Ithtunnel an der richtigen
Bei der Köhlerhütte herrscht beste Stimmung.
20-jähriges Bestehen
DUINGEN n Am
frühen
Sonntagmorgen machten
sich rund 30 DSC-Wanderer
auf den Weg zu einer
besonderen
Wanderung,
denn die Sparte besteht seit
20 Jahren. Es sollte ein Tag
voller
Überraschungen
werden. Über die Königsallee und die Alte Köthe ging
es über den Ith-Hils-Wanderweg zur Köhlerhütte
nach Coppengrave. Dort
angekommen, hatte das
Hallenbad-Team des Duinger Sport-Clubs bereits
einen Empfang vorbereitet.
Erfrischende Getränke und
ein zünftiges BrotzeitBüfett warteten auf die
Wanderer.
Inzwischen
waren auch der Samtgemeindebürgermeister
Wolfgang Schulz und HansJürgen Schütte als Vertreter
des DSC an der Köhlerhütte
eingetroffen.
Grußworte
zum 20-jährigen Bestehen
wurden entrichtet und Präsente überreicht, wobei
besonders das Engagement
dem Planungsteam um
Herbert Fitze, dem langjähriger Wanderwart, gewürdigt wurde. Als weitere
Überraschung erklangen
plötzlich Gitarren, Gesang
und Akkordeon an der Köhlerhütte. Die „Liedersachsen“, bestehend aus Petra
Fritsche-Grothe, Kai Gerling und Dirk Pahland, hatten sich ebenfalls auf den
Weg gemacht, um die Wanderer zu unterhalten. Die
Mischung aus selbstverfassten Stücken und altbekannten Liedern kam hervorragend an, so dass bald
geschunkelt wurde. Kaffee
und Kuchen rundeten diesen Wandertag ab. n gök
HILDESHEIM
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Bessere Aufenthaltsqualität
Einweihung des Katzenbrunnens mit allen Beteiligten / Unterstützung durch den Rotary-Club
HILDESHEIM n Die Stadt Hildesheim hat den Katzenbrunnen auf dem Neustädter
Markt instandgesetzt. Da
unter anderem die Wasserzufuhr nicht mehr richtig funktionierte, wurden unter anderem die 40 Jahre alten Kupferleitungen erneuert. Dank
der finanziellen Unterstützung des Rotary-Clubs Hildesheim, der der Stadt bereits
1976 – also vor genau 40
Jahren – einen neu gestalteten Katzenbrunnen anlässlich
seines 20-jährigen Bestehens
geschenkt hatte, kann der
Brunnen darüber hinaus ab
sofort auch wieder beleuchtet werden.
Grund genug, zu feiern: Der
sanierte Brunnen wurde am
19. Juni im Rahmen eines
Kinderfestes eingeweiht,
das in Kooperation zwischen dem Kinder- und Jugendtreff Go20, der Initiative Neustadt und der
Lamberti-Gemeinde
auf
dem Neustädter Markt stattfand. Oberbürgermeister
Dr. Ingo Meyer bedankte
sich bei allen Beteiligten,
insbesondere
natürlich
beim Rotary-Club, für das
Engagement: „Dieses Zusammenwirken im besten
Sinn ist notwendig, um
Dinge voranzutreiben, die
öffentlichen Räume attrak-
„Die Tonis“ sorgen unter Leitung von Dirigentin Rita Thönelt für den musikalischen Rahmen der Einweihung.
tiver zu gestalten und die
Aufenthaltsqualität für alle
Bürger zu verbessern.“ Gemeinsam mit Professor
Werner Tolksdorf (Präsident
des Rotary-Clubs Hildesheim) und Henner Lenfers
(Initiative Neustadt) setzte
der Oberbürgermeister die
neue, im Boden eingelassene Beleuchtung des Brunnens per Knopfdruck in
Gang. Den musikalischen
Rahmen gestalteten „Die
Tonis“ vom Verein Antonia
unter Leitung von Rita Thönelt. Das Go20-Spielmobil
und Spiel-Attraktionen der
Lamberti-Gemeinde sorgten
für Spiel, Spaß und Spannung.
Der vom Wiener Bildhauer Ferdinand Seeboeck
entworfene Katzenbrunnen
wurde der Stadt Hildesheim
von Kommerzienrat Max
Leeser, der später zum Eh-
renbürger ernannt wurde,
geschenkt und 1913 eingeweiht. Die Nachtwächterfigur wurde vom Künstler
Erich Jäckel geschaffen und
kündet gemeinsam mit den
vier Katzen zu seinen Füßen
von einer alten Hildesheimer Sage.
Micky-Mäuse beatmen Simulationspuppen
19 Kinder aus „Käthes Nest“ besichtigen das Hildesheimer Simulationszentrum im Helios-Klinikum
Helios-KliniHILDESHEIM n Die Bären,
ken in ganz
Spatzen und die MarienDeutschland.
käfer haben zusammen
„Welches gromit ihren Erzieherinnen
ße
Organ
das Simulationszentrum
befindet sich
(Sim-Zentrum) im Heliosin
unserer
Klinikum
Hildesheim
Brust?“, fragt
besucht. Den 19 Kindern
Bastian Overaus den drei Kindergarheu, stellvertengruppen
der
Kita
tretender Lei„Kätes
Nest“
wurde
ter am Simgezeigt, wie man den eigeZentrum Hilnen Puls fühlen kann, wie
desheim. „Das
man richtig beatmet und
Herz“, tönt es
was man im Notfall tun
ihm lautstark
muss. An den lebensechvon
einer
ten Simulations-Puppen
Gruppe Fünfüben sonst Ärzte und Pfle- Bastian Overheu zeigt den Kindern, wie man den Puls fühlt.
und Sechsjähgekräfte
aus
ganz
Deutschland den Notfall. trum ist eins von nur drei den Standorten Erfurt und riger entgegen. Bevor es in
Das Hildesheimer Sim-Zen- Simulationszentren neben Krefeld innerhalb der 112 den OP ging, mussten sich
K U R Z N OT IE RT
Caritas-Kursus
HILDESHEIM n Für den Selbstsicherheitskursus des Caritas-Verbandes sind noch
Plätze frei. Die Treffen finden am 11., 13. und 20. Juli
von 14 bis 17 Uhr am Pfaffenstieg 12 statt. Eine
Anmeldung ist noch bis 1.
Juli unter 05121/1677226
möglich. Der Lehrgang
richtet sich an Jugendliche
zwischen 14 und 16 Jahren.
Infoabend
HILDESHEIM n Am Mittwoch,
29. Juni, können sich Interessierte um 18 Uhr bei der
LEB, Scheelenstraße 2, über
die
heilpädagogische
Zusatzqualifikation „Integrative Erziehung und Bildung in Kindertageseinrichtungen“ informieren.
natürlich alle Junior-Ärzte
richtig einkleiden: Ausgestattet mit OP-Haube mit
Micky-Maus-Ohren, Mundschutz und Handschuhen
durften sie mit dem Stethoskop ihren Herzschlag
hören und an der lebensechten Simulationspuppe
erleben, wie man eine Narkose einleitet. Außerdem
haben ihnen die beiden
Kursleiter Bastian Overheu
und Stefan Tjaden erklärt,
was man im Notfall unbedingt tun sollte: den Puls
des Verletzten prüfen und
Hilfe verständigen. Zuletzt
haben sich die Mini-Doktoren selbst rote und blaue
Verbände angelegt.
KOM PA K T
Treffen der
Christdemokraten
KREIS n Es gibt eine „Zusammenarbeit auch ohne Fusion“. Diese Auffassung vertraten die CDU-Landratskandidaten
Christian
Berndt (Hildesheim) und
Dr. Burkhard Budde (Peine),
die gemeinsam an einem
Gespräch der CDU Niedersachsen mit Landräten und
Oberbürgermeistern
im
Wasserschloss Hülsede teilnahmen.
Die Veranstaltung, die vom Landesvorsitzenden der Kommunalpolitischen Vereinigung der
CDU, Reinhard Winter,
geleitet wurde, beschäftigte sich mit aktuellen
Herausforderungen. Insbesondere in der Flüchtlingsfrage wurde verstärkte Hilfe des Landes bei der Integration und der Erstattung
der echten entstehenden
Kosten eingefordert. Weiteres Thema war die unzureichende Unterrichtsversorgung gerade in ländlichen
Regionen und die nicht einhaltbaren Pläne bei der
Inklusion. Christian Berndt
und Burkhard Budde wollen sich regelmäßig treffen,
„um über die Stärkung
einer bürgerfreundlichen
und aufgabenorientierten
Politik zu sprechen“.
Beförderung
für Julia Bauer
HILDESHEIM n Die Erste
Staatsanwältin Julia Bauer
wurde jetzt zur Oberstaatsanwältin befördert. Bauer
ist seit September 2010 bei
der Staatsanwaltschaft Hildesheim, wo sie unter anderem ein Sonderdezernat
mit Straftaten gegen die
sexuelle Selbstbestimmung
bearbeitet hat. Ihre erfolgreiche Erprobung bei der
Generalstaatsanwaltschaft
Celle absolvierte sie von
November 2014 bis Mai
2015. Seitdem bearbeitet
sie in der Abteilung IV
unter anderem Geldwäsche- und Wirtschaftsverfahren und leitete kommissarisch die Abteilung VI.
Nunmehr ist sie als Oberstaatsanwältin Leiterin der
Abteilung VI, in der die
Amtsanwaltsverfahren
bearbeitet werden.
Modellprojekt: „frauenOrte sind LernOrte“
HILDESHEIM n Unter dem
Motto „frauenORTE sind
Lernorte“ will der Landesfrauenrat
Niedersachsen
Schüler in Hildesheim und
Emden mit niedersächsischer
Frauengeschichte
vertraut machen und sie
für eine geschlechtergerechtere Geschichtsschreibung sensibilisieren. „Wir
freuen uns, dass wir so
engagierte
Partnerinnen
mit ins Boot holen konnten. Unser gemeinsames
Ziel ist es, mit dem Modellprojekt Denkanstöße und
Anregungen für eine gendersensiblere Geschichtsund Wissensvermittlung
an Schulen zu bieten“, so
Cornelia Klaus, Vorsitzende
des Landesfrauenrates.
Im Rahmen des niedersächsischen Modellprojektes bieten die Gleichstel-
lungsbeauftragte der Stadt
Hildesheim, Karin Jahns,
und das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim
einen unterrichtsbegleitenden Schul-Workshop über
die Hildesheimer Reichstagsabgeordnete Elise Bartels an. „Ich freue mich,
dass junge Menschen an unseren Hildesheimer Schulen
das Leben und Wirken dieser starken Frau kennenlernen“, so Oberbürgermeister
Dr. Ingo Meyer. „Am Modellstandort Hildesheim wurde
ein Angebot entwickelt. Im
Mittelpunkt steht die bedeutende Hildesheimer Persönlichkeit Elise Bartels.
Mit Methoden gendersensibler Theaterpädagogik
werden Möglichkeiten politischer Teilhabe, Rollenzuweisungen
sowie
das
Thema Geschlechtergerech-
tigkeit und Ungerechtigkeit
im Kontext der damaligen
Zeit und im Spiegel unserer
Gegenwart erfahrbar, bieten Reflektionsansätze und
zeigen
Handlungsspielräume auf“, erklärt Karin
Jahns. Es besteht die Möglichkeit, das Angebot als
kompakten Workshop oder
als intensiven Projekttag zu
buchen. Dank der finanziellen Förderung des Landes
Niedersachsen können die
ersten Workshop-Buchungen gefördert werden. Nähere Informationen sind
beim tpz unter 05121/31432
und unter [email protected] erhältlich.
Netzwerktagung zum Start des Modellprojektes (v.l.): Antje Peters (Landesfrauenrat), Cornelia
Rundt (Ministerin), Karin Jahns (Stadt Hildesheim, Gleichstellungsbeauftragte), Okka Fekken
(Stadt Emden), Ursula Thümler, Cornelia Klaus und Heidi Linder (alle Landesfrauenrat).
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Hannover startet Projekt
„Rückkehr in Liga 1“
96 startet mit der Saisonvorbereitung / „Stehen vor einer spannenden Aufgabe“
HANNOVER ! Der Abstieg ist
„verdaut“, die Augen sind in
die Zukunft gerichtet, und die
heißt Liga 1. Eine optimistische, aber nicht zu euphorische
Stimmung wollten Daniel Stendel und Martin Bader verbreiten, das war dem Trainer und
Geschäftsführer anlässlich der
Pressekonferenz zum gestrigen
Trainingsstart deutlich anzumerken. Denn auch wenn sich
Hannover 96 für die zweite
Liga gut gerüstet sieht, erwarten die sportlich Verantwortlichen einen „sehr hohen Konkurrenzkampf“.
„Die fünfwöchige Trainingspause war gefühlt viel zu
kurz, wir haben bereits intensiv gearbeitet“, sagte Daniel Stendel zum Auftakt im
PK-Raum der HDI-Arena und
machte deutlich, dass man
mit den fünf Neuzugängen
(die LDZ berichtete) einen
schlagkräftigen Kader zusammen habe, aber man natürlich weiterhin die Ohren
offen halten werde. „Die
Transferperiode ist noch
lang, da kann noch viel passieren. Wir halten die Augen
offen. Grundsätzlich sind
wir im Moment mit dem Kader zufrieden. Ich denke,
wir haben uns gut verstärkt
für unser Projekt 1. Liga.“
Denn eines ist klar: Allzu
lange soll der Aufenthalt der
Roten in der zweiten Liga
nicht andauern. Der Trainer
möchte den Kampf um den
Aufstieg die Fans aus Hannover und dem Umland mit ins
Boot holen: „Wir möchten
versuchen, von Anfang an
zu zeigen, dass wir die Stadt
und die Fans mitnehmen
und alle zusammenbringen,
die mit 96 mitfiebern.“
Der Trainer, der zwar den
Klassenerhalt nicht mehr
schaffen konnte, aber auf jeden Fall für einen sportlichen Aufschwung und einen
Stimmungswechsel sorgte,
will daran in den kommenden Wochen und Monaten
natürlich anknüpfen. „Wir
werden von Anfang an versuchen, den Schwung aus
den letzten Spielen der vergangenen Saison mitzunehmen.“ In den kommenden
Wochen werde bei den verschiedenen
Testspielen,
Trainingseinheiten und dem
Trainingslager intensiv daran gearbeitet, ein Team zu
entwickeln, das „eng zusammensteht“. Dafür habe sich
der Trainer bereits einige
Dinge ausgedacht. „Das wis-
Zuversichtlicher Blick in die kommenden Aufgaben: Hannovers Trainer Martin Stendel, Pressesprecher Christian Bönig und Geschäftsführer Martin Bader (von links). ! Foto: Meyer
SPORT KOMPAKT
Spitzenplatz verloren
Tennis: MTV-Niederlage in Ahrbergen
BANTELN ! Geplant war es
natürlich nicht, aber nun ist
es doch geschehen. Konnteder SV RW Ahrbergen im
vergangenen Jahr noch mit
einem 5:1 Sieg auf die Heimreise geschickt werden, so
musste sich das Tennisteam
Herren 40 des MTV Banteln
in dieser Saison mit einer
2:4-Auswärtsniederlage aus
Ahrbergen verabschieden.
Da sich die Kontrahenden
schon lange und gut kennen
kam es bevor um Spiel, Satz
und Sieg gekämpft wurde zu
einer sehr freundschaftlichen Begrüßung zwischen
beiden Mannschaften.
Bedingt durch zum Teil erhebliche Leistungsschwankungen lagen die Bantelner
nach den Einzeln mit 1:3 im
Rückstand. Das Doppel
Großkreutz / Gabriel hatte
wenig Mühe, seine Gegenüber mit 6:3 und 6:1 besiegen zu können und so den
zweiten Punkt für die MTV
èr unter Dach und Fach zu
bringen. In einem sehr ausgeglichenem und spannendem Match zogen im Einserdoppel Günther / Rüffer mit
4:6 und 3:6 den Kürzeren
und konnten nicht zum erhofften Remis ausgleichen.
Durch diese vermeidbare
Niederlage sind die Bantener natürlich ihre Tabellenführung los und ins Mittelfeld zurückgefallen. Jetzt ist
zunächst eine Sommerpause, ehe die Saison Ende August mit zwei Heimspielen
gegen Algermissen und Harsum beendet wird. Mit dem
klaren Ziel noch wenigstens
zwei Pluspunkte auf der Habenseite verbuchen zu wollen wird auf der Tennisanlage am Rottebach in den
nächsten Wochen fleißig
trainiert. In Ahrbergen kamen Burkhard Rinne, Jörg
Großkreutz, Andreas Günther, Thorsten Rüffer und
Ulf Gabriel zum Einsatz.
Rahmenspielplan 2016/17
BEZIRK ! Der NFV-Bezirk Hannover hat den Rahmenspielplan für die Fußball-Saison 2016/17 bekanntgegeben. Am
29./30. Juli wird die erste Runde des Bezirkspokals ausgespielt, eine Woche später stehen die ersten Punktspiele auf
dem Programm. Die Winterpause beginnt am 12. Dezember, los geht es 2017 bereits wieder am 11./12. Februar.
sen die Spieler aber noch
nicht, und dem möchte ich
nicht vorgreifen“, sagte Daniel Stendel schmunzelnd.
„Wir stehen vor einer spannenden Aufgabe, dafür wollen wir gut gerüstet sein.“
In die gleiche Richtung
gingen auch die Aussagen
des Geschäftsführers Martin
Bader: „Das grundsätzliche
Ziel ist es, den Verein dorthin zu bringen, wo er herkommt. Aber wir wissen,
dass wir in einem Kreis von
vier, fünf Mannschaften sein
werden, die um den Aufstieg
mitspielen wollen.“ Mit dem
derzeitigen Kader zeigte er
sich zufrieden, machte aber
gleichzeitig deutlich, dass
dieser noch nicht in Stein
gemeißelt ist. „Hannover
hat nicht umsonst 14 Jahre
in der ersten Bundesliga gespielt. Das grundsätzliche
Ziel ist es, den Verein dorthin zu bringen, wo er herkommt. Aber wir wissen,
dass das nicht einfach wird
und niemand freiwillig den
Vortritt lassen wird.“
Eine genaue Prognose
zum jetzigen Zeitpunkt zu
geben, sei aus Sicht des Geschäftsführers unseriös, das
sei zum Ende der Transferperiode möglich. Denn auch
die Konkurrenz werde mit
Sicherheit schlagkräftige Kader auf die Beine stellen, Dabei nannte Martin Bader besonders den VfB Stuttgart.
„Es wäre fatal zu glauben,
dass der Aufstieg eine Selbstverständlichkeit wird.“ Der
Grundstein ist gelegt, aber
die kommenden Wochen
und Monate bleiben in Hannover spannend... ! ey
Iver Fossum, Waldemar Anton und Marius Wolf (von links) stellen
die Trikots für die neue Saison vor. ! Foto: Meyer
Erinnerungen an
die Europa-League
Hannover 96 stellt neue Trikots vor
HANNOVER ! „Im Herzen
weit vorne“ lautete vergangene Saison das Motto, in
diesem Jahr steht „Niemals
allein“ im Mittelpunkt. Iver
Fossum, Waldemar Anton
und Marius Wolf stellten die
Trikots für die neue Saison
vor. „Wir wollten wieder traditioneller werden“, sagte
Pressesprecher Christian Bönig. Das grelle Rot der letzten Saison ist Vergangenheit, die Grundfarbe ist bordeauxrot, das Erinnerungen
an das die Europa-LeagueJersey. Zum Heimtrikot tra-
gen die Spieler eine schwarze Hose. Das sorgt bei den
Fans für Erleichterung. Das
komplett rote Design hatte
zuletzt doch für reichlich
Diskussionen gesorgt. Die
neuen Trikots sind bewusst
schlichter gehalten, verfügen aber über ein sehr wichtiges Detail: eine aufsteigende Schräge von unten rechts
durch das 96-Vereinslogo.
Außerdem steht auf dem
Rücken jetzt der Vereinsname über der Trikotnummer,
der Name des Spielers ist
darunter zu finden. ! ey
Bereits alle Disziplinen erfüllt
Große Resonanz beim Kinder- und Jugendsportfest des MTV Elze
ELZE ! Das Kinder- und Jugendsportfest mit der Sportabzeichen-Aktion ist aus
dem Terminkalender des
MTV Elze nicht mehr wegzudenken und fand jetzt wieder im Saalestadion statt.
Viele Jahre trägt diese Aktion schon dazu bei, dass in
Elze viele junge Sportler das
Sportabzeichen „auf dem
Schirm“ haben, und der
MTV in jedem Jahr auf eine
gute Zahl junger Absolventen blicken kann. MTV-Jugendwartin Svenja Habenicht konnte sich bei trockenem Wetter über eine gute
Resonanz freuen, denn rund
50 Kinder und Jugendliche
am Ende der Veranstaltung wieder kleine Preise, die von Geschäftsleuten zur Verfügung gestellt wurden.
Während bereits der
Grill angeheizt wurde,
ging es für fast alle Teilnehmer noch ins „kühle
Nass“ des Elzer Freibades,
um
ihren
Schwimmnachweis zu
erbringen. Zurück auf
dem Platz folgten die
Stärkung vom Grill und
die Siegerehrung des
Spiele-Wettbewerbs.
Besonders festzuhalten ist, dass bereits viele
Kinder und Jugendlichen auf Anhieb
alle erforderlichen Leistungen
erbringen konnten. Alle, die Der Nachwuchs erfüllt bereits zahlnoch nicht alle reiche Anforderungen.
Zeiten und Weiten für ihr Sportab- gen, sondern auch über den
zeichen
geschafft Spaß und das Engagement,
haben oder sich den der MTV-Nachwuchs an
noch
verbessern diesem Tag zeigte. Dank
möchten, haben die galb vor allem SportabzeiChance dazu jeweils chenwartin Barbara Giersdienstags um 17 Uhr dorf und ihrem Abnehmerim Saalestadion - Team sowie den Helfern aus
noch bis Ende Juni der Judo-Sparte, die gemeinund dann wieder ab sam mit der Jugendwartin
August. Svenja Ha- für einen reibungslosen Abbenicht freute sich lauf der Veranstaltung sorgaber nicht nur über ten. Einer Wiederholung im
Jugendleiterin Svenja Habenicht (rechts) begrüßt die Teilnehmer im Saa- die vielen tollen, kommenden Jahr stets also
lestadion und freut sich über die große Resonanz.
sportlichen Leistun- nichts im Wege...
nahmen teil. Nach einer gemeinsamen
Erwärmung
nahmen die Kinder und Jugendlichen, nach ihrem Alter in vier Gruppen aufgeteilt, die verschiedenen Disziplinen und Anforderungen in Angriff. Zusätzlich
waren auch einige Eltern gekommen, die ihren Nachwuchs kräftig anfeuerten.
Wer einmal Pause hatte,
konnte sich mit Obst stärken, aber auch noch Punkte
bei einem Spiel- und SpaßWettbewerb sammeln, bei
dem Geschicklichkeit, Geschwindigkeit, aber auch
ein bisschen Glück gefordert
waren. Für alle Kinder gab es
SPORT
MITTWOCH
In der Abwehr stehen die Deinser nicht immer sattelfest und müssen insgesamt 88 Gegentore hinnehmen. ! Fotos: Meyer
22. JUNI 2016
Lars Wedekind legt nach knapp zehn Jahren sein Traineramt nieder.
Ein starker September reicht nicht aus
TSV Deinsen II verpasst Saisonziel in der 2. Kreisklasse B deutlich / Lars Wedekind legt Traineramt nieder
DEINSEN ! Platz 5 bis 8 lautete
das Saisonziel des TSV Deinsen
II. Das hat das Team deutlich
verpasst. 20 Punkte und der
zwölfte Rang lautet die ernüchternde Bilanz der abgelaufenen
Saison. Da sich zwei Teams bereits im Saisonverlauf verabschiedeten, gab es in der 2.
Kreisklasse B keinen Absteiger.
„Der Kader hat eigentlich
das Potenzial, weiter oben
mitzuspielen. Aber uns hat
die Konstanz gefehlt, was
vor allem der personellen Situation geschuldet war“, bilanziert Lars Wedekind, der
sein Team immer neu aufstellen und dabei auf wichtige Spieler verzichten musste. „Uns fehlte sehr oft die
Quantität und damit auch
die Qualität.“ Der Start in
die neue Saison ging mit
zwei Niederlagen daneben,
danach zeigte die Kurve aber
mit vier Siegen in Folge
deutlich nach oben. „Wir haben einen starken September gespielt und die Derbys
gegen Eberholzen, Mehle,
Eitzum und Adensen gewonnen. Da hatten wir auch fast
den kompletten Kader zur
Verfügung. Da hat man gesehen, was eigentlich möglich
gewesen wäre.“ Danach folgte mit dem 3:11 in Giften
aber ein bitterer Rückschlag. Die Kurve zeigte in
der Folgezeit deutlich nach
unten, von Platz 5 ging es
runter bis auf zehn. In der
Rückrunde gelang mit dem
3:1 beim VfL Giften nur
noch ein einziger Sieg.
Vor allem die Abwehr war
eine der Hauptschwächen.
Mit 88 Gegentoren hat man
nach der SG Düngen/Heinde
(90) die zweitschlechteste
Defensivbilanz. „Durch die
ständigen Wechsel fehlte
natürlich auch die Abstimmung“, so Lars Wedekind,
der aber mit dem Punktgewinn gegen den späteren
Aufsteiger TSV Marienhagen
und dem 0:2 gegen Meister
TSV Sibbesse auch „starke
Leistungen“ seines Teams
Im September feiern die Deinser vier Siege: Unter anderem gelingt Markus Becker mit seinem Team ein Sieg gegen Mehle (Foto links).
sah. Vor allem ärgerte er
sich aber darüber, dass das
vorletzte Spiel in Lamspringe personalbedingt abgesagt
werden musste. „In den
knapp zehn Jahren, die ich
hier Trainer war, ist mir das
nicht passiert. Schade, dass
es jetzt doch noch so gekommen ist.“ Da es gegen den
VfB Bodenburg II noch drei
Punkte am grünen Tisch
gab, wurde der TSV doch
noch Vorletzter. Lars Wedekind zeigt sich somit zwar
von seiner letzten Saison
beim TSV zwar etwas enttäuscht, insgesamt fällt das
Fazit seiner Trainertätigkeit
positiv aus. „Es war eine tolle Zeit, die Arbeit mit der
Mannschaft hat immer viel
Spaß gemacht. Ich hatte fast
immer einen Kader von 15
bis 20 Spielern zur Verfügung. Das ist für eine zweite
Mannschaft alles andere als
selbstverständlich.“ Als er
die Aufgabe im Anfang 2008
übernahm, rangierte das
Team am Tabellenende der
2. Kreisklasse. Der Klassenerhalt wurde geschafft. Später erfolgte der Aufstieg in
die 1. Kreisklasse, der größte
sportliche Erfolg für das
zweite TSV-Team. Nach der
Spielklassenreform rutschte
das Team zwar wieder in die
2. Kreisklasse, aber, und das
hebt der Trainer deutlich
hervor, „wir sind sportlich
seitdem nicht mehr abgestiegen“. Aus beruflichen
Gründen legt er jetzt das
Amt nieder. Mit Jens Serreli
steht bereits der Nachfolger
fest (die LDZ berichtete).
Der neue Trainer bittet
sein Team am 2. Juli zur ersten Einheit. Mit Stürmer
Timo Fischer (VfL Borsum II
und Libero Nils Siede (SV
Heinum) stehen bereits zwei
Neuzugänge fest. Außerdem
wird Philipp Geib nach einer
berufsbedingten
Auszeit
wieder in den Kader zurückkehren. Abgänge wird es
nicht geben. ! ey
Giorgios Kolovos verstärkt Eintracht-Rückraum
HILDESHEIM ! Griechische
Handballspieler waren bei
Eintracht Hildesheim immer gerne gesehen, jetzt bekommt Kreisläufer Niko
Tzoufras erneut Verstärkung aus seinem Heimatland. Giorgos Kolovos wird
KURZ NOTIERT
TSV Gronau lädt
zum Tennis ein
GRONAU ! Am kommenden
Sonnabend, 25. Juni, findet
ab 11 Uhr eine Ferienpassaktion auf der Tennisanlage in
der Kuhmasch statt. Geboten werden erste Trainingseinheiten mit erfahrenen
Trainern und verschiedene
Spiele rund um und mit dem
gelben Tennisball. Für Essen
und Getränke sorgt die Tennissparte des TSV Gronau,
mit zu bringen sind lediglich Sportsachen und Turnschuhe. Kurzfristige Anmeldungen sind noch über den
Ferienpass oder direkt bei
der Organisatorin Ulla Reising unter der Telefonnummer 05182/2308 möglich.
in den kommenden zwei
Spielzeiten im Eintracht-Trikot auflaufen und die Mannschaft im rechten Rückraum
verstärken. Der Linkshänder
gilt in seiner Heimat als
größtes Talent auf seiner Position und ist trotz seines
jungen Alters von 18 Jahren
schon Leistungsträger im
Herrenbereich. Der Vertrag
des griechischen JuniorenNationalspielers läuft bis
zum 30. Juni 2018.
Seit er sechs Jahre alt ist
spielt Kolovos in seinem Hei-
matverein A.O. Feakes auf
der Insel Korfu und war
auch nach dem Wechsel in
den Herrenbereich zuletzt
häufig bester Torschütze seines Teams. Der Linkshänder
hat eine gute Ausbildung genossen, die sich mit seinen
Einsätzen im Junioren-Nationalteam fortgesetzt hat.
Mit seiner Größe von 1,93
Meter bei 90 kg Gewicht und
großer Sprungkraft bringt
Kolovos viel Dynamik in seine Rückraumwürfe. In seinem Team von A.O. Feakes
auf der Insel Korfu und in
der Junioren-Nationalmannschaft gehört er zu den torgefährlichsten
Spielern.
Pünktlich zu der in zwei Wochen beginnenden Vorbereitung wird Kolovos in seiner
neuen Heimat eintreffen.
LDZ-Gewinnspiel: „Schau mal, das bin ja ich“
Der
LDZ-Fotograf
hat Zuschauer bei einer Sportveranstaltung aus dieser Region abgelichtet. Auf
dem Schnappschuss
(links) ist eine Person besonders hervorgehoben. Dieser
Zuschauer kann sich
über einen neuen
Fußball der LeineDeister-Zeitung freuen. Wer also seinen
Kopf im Kreis erkannt hat, kann sich
persönlich
seinen
Ball in der Geschäftsstelle der Leine-Deister-Zeitung,
Junkernstraße 13, 31028
Gronau, abholen.
SPORT
MITTWOCH
„Alle kommen ins Ziel“
„Never give up“ des SV Heinum: Organisator Nils Böhme zieht positives Fazit
HEINUM n „Bei uns kommt
jeder ins Ziel, und wenn ich
ihn oder sie über die Ziellinie
trage“, sagt Nils Böhme vom
SV Heinum. Wer das Kraftpakte kennt, weiß, dass ihm
das durchaus gelingen würde.
Als Hauptorganisator des
Wettbewerbs „Never give
up“ zieht er eine Woche nach
der vierten Auflage, an der
60 Sportler teilgenommen
haben, eine positive Bilanz.
„Es ist nur schade, dass
viele von denen, die nicht
zum Start erschienen sind,
nicht abgesagt haben, denn
das hat uns einiges an Zeit
gekostet“, denkt Böhme ungern daran, dass die anderen Teilnehmer fast 30 Minuten warten mussten.
„Aber daraus lernen wir –
wir werden im nächsten
Jahr pünktlich beginnen“,
verspricht der Heinumer.
Die Teilnehmer sind wieder in mehreren Startwellen auf die mehr als sechs
Kilometer lange Strecke gegangen. Knapp 30 Hindernisse galt es zu bewältigen,
darunter auch einige neue:
Das THW Elze etwa hatte einen Reifenpendel aufgebaut, außerdem gab es einen Metallschlitten, der zu
ziehen war und eine zwei
Meter hohe und drei Metern breite Holzwand. „Das
war mein Königshindernis,
denn man musste sich mit
eigener Kraft an der glatten
Wand hochziehen, um sie
zu überwinden“, so Böhme,
der selbst als „Staubsauger“
22. JUNI 2016
FUSSBALL
MTV Almstedt ist in
der Favoritenrolle
Landesligist spielt beim Wehrstedter Turnier
KREIS n Die SG Wehrstedt/Salzdetfurth lädt für
die Zeit vom 3. bis zum 10.
Juli zum Herren-Fußballturnier ein, an dem zahlreiche Mannschaften aus dem
Südkreis teilnehmen. Auf
dem Sportplatz in Wehrstedt können sich die
Zuschauer auf attraktive
Partien mit Derbycharakter
freuen. Als Topfavorit gilt
Landesligist MTV Almstedt.
Die Qualifikationsrunde
beginnt am Sonntag, 3. Juli,
mit folgenden Partien: SG
Wehrstedt/Salzdetfurth
VfB Bodenburg (Anpfiff ist
um 14 Uhr), TSV Sibbesse Schwerstarbeit auf dem Heinumer Sportplatz: Eine der neuen Übungen war das Treckkerreifen- TuSpo Lamspringe (15.30
Uhr), VfL Sehlem - WehrRollen über eine Distanz von gut 20 Metern. Auch hier machen die Frauen eine gute Figur.
stedt (17 Uhr) und Bodenfungierte, und die letzten
burg - Sibbesse (18.30 Uhr).
Läufer einsammelte. Das
Am Montag, 4. Juli, spielt
Ziel war auf dem Sportplatz
der VfL Sehlem um 18 Uhr
angelegt, wo knapp 25 Hingegen Sibbesse, ehe um
dernisse dafür sorgten, dass
19.30 Uhr der VfB Bodendie Zuschauer viel zu sehen
burg auf den TuSpo Lambekamen. „Es muss niespringe trifft. Am Dienstag,
mand Angst haben, ausge5. Juli, geht es mit den Parlacht zu werden – im Getien Wehrstedt gegen Lamgenteil: Die Zuschauer
springe (18 Uhr) und Bodenfeuern die Teilnehmer an“,
burg gegen Sehlem (19.30
so Böhme, der sich beim
Helferteam um Ralf Jeske
bedankte. Gut fand er, dass
viel Neulinge dabei waren,
so etwa 20 Frauen und auch
mehrere Mitglieder des VorEIME n Der SV Eime hat für
stands. Ob es 2017 eine
kommenden Freitag, 24.
Neuauflage gibt: „Auf jeden
Juni, seine JahreshauptverFall – niemals aufgeben“, so Siegerehrung bei den Damen (v.l.): Katharina Buscher, Sarah sammlung im Vereinsheim
der Organisator. n rk
geplant. Ab 19 Uhr stehen
Woyciechowski und Tanja Ratheisky mit ihren Medaillen.
Uhr) weiter. Am Mittwoch,
6. Juli, stehen die letzten
Qualifikationsspiele zwischen Wehrstedt und Sibbesse (18 Uhr) sowie Lamspringe und Sehlem (19.30
Uhr) auf dem Plan.
Die Hauptrunde beginnt
am Donnerstag, 7. Juli, um
18 Uhr. In Gruppe A trifft
der MTV Almstedt auf den
SC Harsum. Danach spielt
der FC Ambergau/Volkersheim gegen Blau-Weiß Neuhof (19.30 Uhr). Am Freitag,
8. Juli, trifft der MTV Almstedt um 18 Uhr auf den Sieger der Qualifikationsrunde, ehe um 19.30 Uhr der FC
Ambergau gegen den Zweiten der Quali-Runde spielt.
Am Sonnabend, 9. Juli,
kommt es um 16 Uhr zum
Vergleich zwischen dem
Quali-Runden-Sieger und
Harsum. Danach trifft Neuhof um 17.30 Uhr auf den
Zweiten der Quali-Runde.
Die Endspiele sind für
Sonntag, 10. Juli, angesetzt:
Um 15 Uhr wird das Spiel
um Platz 3 angepfiffen, um
17 Uhr folgt das Finale. n rk
Versammlung in Eime
Berichte mit Aussprachen,
Ehrungen und Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. Im Anschluss wird
ein Imbiss gereicht.
Grundschule Sibbesse stellt die fleißigsten Schüler
Sportabzeichen-Wettbewerb der Schulen im Kreis Hildesheim / Gymasium und Oberschule aus Sarstedt ebenfalls mit Top-Werten
KREIS n „Alle Jahre wieder“:
Der Landessportbund ehrt
nach jeder Saison die Schulen, an denen die fleißigsten Sportler die meisten
Bedingungen
für
den
Erwerb des Sportabzeichens geschafft haben. Im
Kreis Hildesheim sind es
die Grundschule Sibbesse,
Oberschule Sarstedt sowie
das Gymnasium Sarstedt.
Oliver Schwarzbach aus
Sibbesse, neuer Sportabzeichen-Obmann beim Kreissportbund (KSB) Hildesheim, hatte die angeneh-
me Aufgabe, die Vertreter
der Schulen mit einem
Ehrenpreis zu belohnen,
der es im wahrsten Sinne
des Wortes in sich hat: Im
Prüfer-Rucksack befinden
sich Dinge, die bei der
Abnahme des Sportabzeichens wichtig sind, wie
etwa ein Klemmbrett und
ein Maßband sowie ein TShirt und eine Stoppuhr für
den Abnehmer. Finanziert
wird das Ganze vom Landessportbund und vom
Hauptsponsor Sparkasse.
Die Verantwortlichen an
den drei Schulen staunten
nicht schlecht, als Schwarzbach den Preis und die
aktuellen Zahlen mitbrachte. In Sibbesse verkündete
der Obmann der Rektorin
der Friedrich-Busse-Schule,
Ira Schnack, und der Fachleitung für Sport, dass 76
Prozent der Mädchen und
Jungen erfolgreich an den
Prüfungen teilgenommen
hätten – der Spitzenwert
der Grundschulen. „Das
war natürlich nur möglich,
weil wir im TSV Sibbesse
einen guten Kooperations-
partner haben“, bedankte
sich Schnack beim ansässigen Sportverein, der eine
Laufbahn und eine Sprunggrube am Platz vorhält.
Schwarzbach selbst ist seit
2004 Prüfer beim TSVStützpunkt, der von Ralf
Weitemeyer geleitet wird.
Im Vergleich zu den Siegern aus Sarstedt stehen
die Sibbesser gut da, denn
bei der Oberschule Sarstedt
haben 56 Prozent der Schüler das Abzeichen erlangt
und beim Gymnasium
waren es 60 Prozent. n rk
Ehrung bei der Oberschule Sarstedt (v.l.): Manuela Benecke,
Karen Rotter, Michael Domroes und Oliver Schwarzbach.
Übergabe vor der Lehranstalt: Die Sibbesser Grundschüler sind die fleißigsten im Kreis. Dafür gibt es von Obmann Oliver Schwarz- Auszeichnung für das Gymnasium Sarstedt (v.l.): Michael Reubach einen Rucksack, den Schulleiterin Ira Schnack (vorn links) und Perdita Schrell entgegennehmen. n Foto: Kuhlemann
ter, Schulleiterin Christine Klein und Oliver Schwarzbach.
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Man will Sie verunsichern und versucht,
eine Schwäche bei Ihnen zu
finden. Am besten ist es, abzuwarten, bis andere das Interesse
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Kapseln Sie sich bloß
nicht von Ihrer Umwelt ab. Zwischenmenschliche
Kontakte sind derzeit nämlich
sehr wichtig für Sie und Ihre
Selbstfindung.
Spielen Sie gar nicht
erst mit dem Gedanken, alles auf den Kopf zu
stellen. Bleiben Sie lieber beim
Bewährten. Damit sind Sie bislang doch gut gefahren.
Ihr
Wagemut
ist
enorm. Damit treffen
Sie eine Entscheidung, über
die man sich wundern wird.
Und Sie dürfen sogar sicher
sein, das Richtige zu tun.
Haben Sie sich vielleicht zuviel zugemutet? Auf jeden Fall sind Sie ein
bisschen geschafft. Nutzen Sie
den Tag, um sich einmal tüchtig auszuruhen.
Bemühen Sie sich,
die Beherrschung zu
behalten! So schlimm wie ein
Vorfall sich im ersten Moment
darstellt, ist er nämlich dann
gar nicht.
Erklären Sie allen, dass
Sie sowohl das Risiko
als auch den zu erwartenden
Gewinn allein tragen und deshalb auf Vorschriften verzichten können.
Tun Sie Ihre Meinung
auf jeden Fall nur kurz
und knapp kund. Sie wissen,
man kann jede Sache zerreden,
auch wenn sie noch so vielversprechend ist.
Vergessen Sie bloß
nicht, den Kontakt
zu Ihren Freunden zu halten.
Es gibt so manchen Mitmenschen, der Ihre Aufmerksamkeit verdient hat.
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SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
KLEINGEDRUCKTES
Verbotsschilder im Stadion
Alle schön andächtig,
oder was?
dass das Stadion nicht das Ziel
einer mehrwöchigen TrekkingEs gibt eine große Unsicherheit tour sein sollte. Aber wenn man
im Fußballvolk. Sie herrscht im mit Aktentasche von der Arbeit
kommt?
Alltag der Ligen und auch bei
einem Turnier wie der EM. The- - Hund: Freie Bahn ins Stadion
für Katze, Maus, Goldfisch. Ja,
ma: Was darf man eigentlich
sogar das Pferd dürfte mit –
mitnehmen in ein Stadion?
wenn es Eintritt zahlt.
Versuch einer einfachen Antwort: Erlaubt müsste sein, was - Laserpointer: Och, damit lienicht verboten ist. Und glückli- ßen sich so schön die Laufwege
cherweise hat die Uefa bei die- aufzeigen.
- Vuvuzela/Megafon: Alle schön
ser EM an allen Eingängen
andächtig sein, oder was?
Schilder aufgestellt, die in uniGanz stark: Außenverteidiger Joshua Kimmich (links, gegen Stuart Dallas) war defensiv kaum beschäftigt und nutzte seine Freiheiten für verseller Zeichensprache erklärt, - Drohne: Freunde von der Uefa,
die trägt man nicht durch den
womit man gar nicht erst zu
viele gefährliche Vorstöße auf der rechten Seite. Der Münchner erhob mit seiner Leistung Stammplatz-Ansprüche. 8 Foto: afp
Eingang ins Stadion; die lässt
kommen braucht.
man einfliegen. Ist das Wesen
Ein paar Fragen aber bleiben.
der Drohne.
Gehen wir das Verbotsschild
- Klopapier: Wirft seit 20 Jahren
doch einmal durch.
niemand mehr aufs Feld. Nimmt
- Pistole, Messer: steht wohl
man heute nur noch mit, weil es
symbolhaft für Waffen. Okay.
auf den Stadiontoiletten ab der
- Schirm/Helm: Wie soll der
15. Minute aus ist.
Mensch trockenen Hauptes
passt und musste hinterher- zum Stadion kommen, wenn er - Dynamit/Feuerwerkskörper:
Von Günter Klein
STENOGRAMM
Das mit dem Feuerwerk überlaufen. Einige ähnliche Mo- weder seinen Schirm aufspannimmt die Mannschaft unserer
PARIS 8 Ein 1:0 gegen Nordir- Deutschland – Nordirland 1:0 (1:0) - Deutschland: Neuer (Bayern München/30 Jahre/ mente auch im Spiel, in dem nen und mitbringen darf noch
Wahl.
land ist kein glanzvolles Er- 68 Länderspiele) - Kimmich (Bayern München/21/2), Boateng (Bayern München/27/ er sich Ballverluste leistete seinen Motorradhelm aufset- Zeitung: Das ist fies, Uefa.
gebnis. Es war dennoch das 62 ab 76. Höwedes/Schalke 04/28/37), Hummels (Borussia Dortmund/27/48), Hector und schauen musste, wie er zen? Und: Sind Fahrradhelme
beste deutsche Spiel bei der (1. FC Köln/26/17) - Khedira (Juventus Turin/29/63 ab 69. Schweinsteiger/Manchester das wiedergutmacht. Vorne zulässig? Und der Spielhelm von Willst du unseren Untergang
United/31/117), Kroos (Real Madrid/26/68) - Özil (FC Arsenal/27/76), Müller (Bayern allerdings taktisch gut, hielt Tschechiens Torhüter Cech?
beschleunigen? Soll es nur noch
EM. Die Einzelkritik:
München/26/74), Götze (Bayern München/24/55 ab 55. Schürrle/VfL Wolfsburg/25/
sich tendenziell eher links - Dose/Flasche/Tetrapak: Bedeu- dieses Internet geben?
55) - Gomez (Besiktas Istanbul/30/66).
- Rassistsische Schriften/Hasspaauf, ging im Wechsel mit tet das den Tod des FlachManuel Neuer: Ja, ist denn
Nordirland: McGovern (FC Hamilton Academical/31 Jahre/14 Länderspiele) - Hughes Müller auf eine Linie mit Ma- manns? Und muss ein Kulturgut rolen: Zeitungen könnten zur
schon wieder Algerien-Spiel? (Melbourne
City/36/102), McAuley (West Bromwich Albion/36/64), Cathcart (FC
Der Torwart testete gleich in Watford/27/31), Jonny Evans (West Bromwich Albion/28/52) - Davis (FC Southamp- rio Gomez. Vorlage zu Tho- wie die Thermoskanne sich eine Mäßigung der Rabauken beitragen – aber dürfen nicht rein.
der Anfangsminute sein Feld- ton/31/86) - Corry Evans (Blackburn Rovers/25/36 ab 84. McGinn/FC Aberdeen/28/ mas Müllers Fast-Tor, dem Aussperrung gefallen lassen?
spieler-Potenzial aus, wurde 44), Norwood (FC Reading/25/37) - Ward (Nottingham Forest/30/25 ab 70. Magen- Lattenschuss in der ersten - Entflammbares: Gut, muss mal - Kamera: Scheint noch ein SuKilmarnock/25/21), Dallas (Leeds United/25/16) - Washington (Queens Park Halbzeit. Und in der 52. Minu- ein paar Stunden ohne Deo ge- per-8-Modell zu sein oder eine
dann aber sachlich, holte die nis/FC
Rangers/24/7 ab 59. Lafferty/Birmingham City/28/53).
VHS-Kamera der ersten Generawenigen hohen Bälle Nordir- Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich) - Tore: 0:1 Gomez (30.) - Zuschauer: te zwei große Chancen am hen.
Stück. Unmittelbar danach - Fahne in 1,50 auf 2 Meter: Das tion. Sei beruhigt, Uefa. Besitzt
lands aus der Luft.
Note: 3 44 125 - Beste Spieler: McGovern – Özil, Kimmich, Gomez - Gelbe Karten: keine.
ausgewechselt und nicht er- geht gegen die weiblichen Fans. gar niemand mehr.
Joshua Kimmich: Die Position Torschüsse: 28:2 - Ecken: 6:3 - Ballbesitz: 74:26.
- Zigaretten, echt und elektrisch
freut darüber. Hatte bis dahin Ein durchschnittlicher Frauendes rechten Verteidigers offensiv interpretieren, viel lau- mit nach vorne – ansonsten Mesut Özil: Bei ihm war die das drittgrößte Laufpensum Schal ist größer.
qualmend: Gibt’s eine Lex Pfeifen, flanken – das war die An- interpretiert er seine Rolle als klarste Steigerung spürbar. in seiner Mannschaft. Glück- - Spritze/Weinflasche: Die Kom- fenraucher? Und was ist mit
Die wesentlichen guten Spiel- los, aber verbessert. Note: 3 bination der Symbole erfreut je- Kautabak und Wasserpfeife?
forderung an den Münchner „Stay-at-home“-Verteidiger.
Man sollte Verbotsschilder, die
EM-Debütanten, der den soli- Interessant zu beobachten, züge vorne liefen über Özil, Mario Gomez: Die Präsenz ei- den aufrechten Winzer.
unklar bleiben, verbieten.
den, aber defensivlastigen wie kühl er Situationen löste, der auch Initiator des Füh- nes klassischen Mittelstür- - Tasche/Rucksack: Schon klar,
Höwedes ersetzte. In der ers- in denen ihn die nordirische rungstores war. Über man- mers tat den Deutschen
Note: 2 chen kleinen Abspielfehler schon deshalb gut, weil Goten Halbzeit war er zweimal Spitze anlief.
zu weit vorne, so dass die Jonas Hector: Solider linker und eine vergebene Chance mez auch dann, wenn er keiNordiren über seine Seite Außenverteidiger, aber kein kann man hinwegsehen. Von ne Aktion hatte, die nordirikontern konnten, doch er Flankengott. Nicht immer ab- Löws Vorschuss hat er einiges sche Abwehr band. Das
Note: 2 schaffte Räume für andere,
Note: 3 zurückgezahlt.
agierte sehr belebend. Vor al- solut ballsicher.
lem kam Thomas Müller Sami Khedira: Fing mit langen Thomas Müller: Stand am häu- vor allem Müller. Gomez trat
durch ihn besser zur Geltung. Pässen an, bei denen er Kim- figsten im Mittelpunkt. Weil dann aber auch selbst nachStarker Diagonalball auf Göt- michs mögliche Höchstge- er nun wieder den Weg zum haltig in Erscheinung: Brustze (52.).
Note: 2 schwindigkeit überschätzte. Tor fand, weil er dorthin lief, Vorbereitung einer MüllerJerome Boateng: Das Mitwir- Einige Bälle landeten im Nir- wo sich die Chancen ergaben. Chance. Am 1:0, das Gomez
ken von Kimmich gab ihm gendwo, das Spiel von Khedi- Natürlich hätte noch mehr erzielte, war er zudem einer
Note: 2
eine weitere Option für den ra wirkte unpräzise. Hatte je- herauskommen können, als der Vorbereiter.
Spielaufbau, es musste nicht doch auch umsichtige Mo- er frei vor McGovern auf- Andre Schürrle: Kam links für
wie gegen Ukraine und Polen mente – wie bei der Vorberei- tauchte, als er zum Flugkopf- Götze. Zündete nicht. Note: 4
nur über links gehen. Seine tung einer Müller-Chance mit ball ansetzte (Pfosten) und Bastian Schweinsteiger: Man
Pässe: scharf und präzise, wie der Hacke. In Minute 69 raus, zum Präzisionsschuss, der an sah schon beim Warmschieder Bundestrainer es von ihm damit Schweinsteiger noch der Latte landete. Wichtig: ßen, dass er abgenommen
Note: 3 Thomas Müller war im Spiel. hat. Aus fünf Minuten Spiel- Die Uefa-Verbotssymbole: Einige sind selbsterklärend, andere lasfordert. Einmal überlaufen, zum Spielen kam.
ansonsten ohne einen Wack- Toni Kroos: Diesmal glänzten Wie er den Ball behauptete zeit (Ukraine) wurden nun sen den Stadionbesucher fragend und staunend zurück. 8 Foto: gük
ler. Mit verhärteter rechter andere mehr. Nicht zu unter- und zu Gomez fürs 1:0 ableg- über zwanzig. Große AufNote: Note: 2 schlüsse? Keine.
Wade runter.
Note: 2 schätzen jedoch, wie er sein te – großer Sport.
Mats Hummels: Bei Standardsi- Revier zwischen Abwehr und Mario Götze: Hatte am Vortag Benedikt Höwedes: In der
tuationen, die einen Kopf- Offensivfraktion beherrsch- die Abfahrt des Busses zum Schlussviertelstunde der ErNote: ver- satz-Boateng.
Note: 3 Mannschaftstraining
ballspieler erfordern, geht er te.
Von Günter Klein
Kimmich – sehr belebend
Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik / Özil mit der klarsten Steigerung
Keine Euphorie bei Polens Minimalisten
Blaszczykowski trifft zum 1:0 gegen die Ukraine, Lewandowski muss weiter warten
MARSEILLE 8 Über das Gesicht
von Robert Lewandowski
huschte nach dem historischen Erfolg nur ein kurzes
Lächeln, dann verschwand
der erneut glücklose Torjäger
schnell in der Kabine. Die
Stimmung des Bayern-Stars
nach dem Einzug ins EM-Achtelfinale stand sinnbildlich
für Polens Minimalisten: Die
Erleichterung war trotz des
verlorenen Fernduells mit
Weltmeister
Deutschland
groß, doch von Euphorie fehlte nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg
gegen die Ukraine jede Spur.
Die Gedanken nach dem
Schlusspfiff
in
Marseille
kreisten schon um das K.o.Duell mit der Schweiz am
Samstag in St. Etienne – dann
will auch Lewandowski seine
Torflaute endlich beenden.
„Die Schweiz hat zwei Tage
mehr Erholung, aber wir wer-
STENOGRAMM
Ukraine - Polen 0:1 (0:0) - Ukraine: Pjatow - Fedezk, Chatscheridi, Kutscher, Butko Rotan, Stepanenko - Jarmolenko, Sintschenko (73. Kowalenko), Konopljanka - Sosulja (90.+2 Tymoschtschuk) - Polen: Fabianski - Cionek , Glik, Pazdan, Jedrzejczyk - Zielinski (46. Blaszczykowski), Jodlowiec, Krychowiak, Kapustka (71. Grosicki) - Milik
(90.+3 Starzynski), Lewandowski - Schiedsrichter: Moen (Norwegen) - Zuschauer:
58874 - Tor: 0:1 Blaszczykowski (54.) - Gelbe Karten: Rotan (1), Kutscher (1) - Kapustka (2) - Beste Spieler: Jarmolenko - Blaszczykowski
den alles geben“, sagte Jakub
Blaszczykowski. Der Joker
war für seinen ehemaligen
Dortmunder Teamkollegen
Lewandowski in die Bresche
gesprungen und hatte neun
Minuten nach seiner Einwechslung das Siegtor erzielt: „Ich habe das Tor geschossen, aber am Ende ist es
egal. Das Team hat für diesen
Erfolg hart gearbeitet und
sich das Achtelfinale verdient“, sagte er.
Zum Gruppensieg fehlten
den Polen zwei weitere Treffer, doch Arkadiusz Milik
trauerte der Chance nicht
lange nach: „Schade, dass es
nicht ganz gereicht hat. Dennoch ist das ein gutes Ergebnis für uns. Wir sind mit den
sieben Punkten sehr zufrieden. Vor der EM hätten wir
das genommen.“ Die beste
Offensive der EM-Qualifikation (33 Tore) erzielte in den
drei Vorrundenspielen aber
nur zwei mickrige Treffer.
Auf seine Abwehr kann sich
Polen aber verlassen: Die
Mannschaft
von
Trainer
Adam Nawalka blieb auch im
dritten Turnierspiel ohne Ge-
gentor. Das soll auch gegen
die Schweiz der Schlüssel
zum Erfolg sein. Die bereits
vor der Partie gescheiterten
Ukrainer blieben zum fünften Mal in Folge in einem EMSpiel ohne eigenes Tor: Negativrekord.
Trainer Michail Fomenko
meinte dennoch: „Dieses Mal
kann ich meinen Spielern
keinen Vorwurf machen.
Wenn sie weiter hart arbeiten, werden sie ihre Chancen
auch nutzen. Wir müssen vor
allem den Niedergang unserer Liga stoppen. Dort ist das
Niveau sehr gesunken.“ Fomenko hatte schon nach den
Niederlagen gegen Deutschland und Nordirland (beide
0:2) das bevorstehende Ende
seiner Amtszeit verkündet.
Sein
Co-Trainer
Andrej
Schewtschenko wird als
Nachfolger gehandelt. 8 sid
„Viel zu wenig
Tore geschossen“
Reaktionen nach einem einseitigen Spiel
Michael O’Neill (Teammanager
Nordirland): „Das war genau
das, was wir erwartet haben.
Deutschland ist eines der besten Teams der Welt. Wir haben recht gut angefangen.
Dann ging uns ein wenig das
Selbstvertrauen
verloren.
Wir nehmen viel mit aus dem
Turnier, jetzt hoffen wir auf
die K.o.-Runde.“
Thomas Müller: „Die Tore haben gefehlt. Ich alleine hätte
in der Torjägerliste mit Gareth Bale gleichziehen können. Wir waren gierig und
haben uns reingebissen. Es
war heute eine Steigerung
vom Spielerischen her, hundertprozentig zufrieden ist
man natürlich nicht. Es war
ein Schritt nach vorne. Es war
ein sehr engagierter Auftritt.
Wir sind ja zu mehr Torchancen gekommen als in den
letzten acht Spielen zusammen.“
Joshua Kimmich: „Der Trainer
kam vor zwei Tagen und hat
mir gesagt, dass er überlegt,
mich auf rechts spielen zu
lassen. Gestern hat er mir gesagt, dass ich spiele. Wir haben es extrem gut gemacht,
nur hätten wir viel mehr Tore
machen müssen. Im Team
hat es vom ersten Tag an gestimmt. Auch heute hat es gepasst. Was mich angeht: Pep
Guardiola hat mir bei Bayern
München viele Räume gezeigt, die ich vorher gar nicht
gesehen habe.“
Mats Hummels: „Wir haben
gut und überzeugend gespielt, aber viel zu wenig Tore
geschossen – das war ein
Manko. Wir haben das offensiv sehr gut gemacht, nur der
letzte Tick, die Tore haben gefehlt. Wenn wir auf die absoluten Top-Teams treffen, werden wir noch eine Schippe
drauflegen können. Es gibt
Mannschaften, die weltklasse
kombinieren können. Das
müssen wir noch einen Tick
besser machen.“ 8 sid/dpa
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
KOMMENTAR
Deutsche Überlegenheit
Das Sandmännchen
kommt viel zu früh
Von Björn Knips
er den Ball in bester GomezManier über die Linie bugsierte.
Erst mal schütteln, um für diese Dieser Treffer bot noch mehr
Zeilen wach zu werden. Das
gute Geschichten. Der Spielzug
Sandmännchen war mal wieder hatte bei Joshua Kimmich bebei der EM unterwegs, diesmal gonnen. Der kickte vor einem
im deutschen Trikot. Die totale Jahr noch in der Zweiten Liga
Überlegenheit wirkt eben besbei RB Leipzig. Der FC Bayern
ser als jedes Schlafmittel, wenn griff zu, nun auch Löw – und
die Nebenwirkung Tore ausder machte aus dem Sechser eibleibt. Außerdem ist der EM-Zu- nen vielversprechenden Rechtsschauer langsam erschöpft von verteidiger. Bitte weiter so!
diesem ständigen „Der eine
Das gilt auch für Mesut Özil.
greift an und der andere steht
Natürlich hatte er beim 1:0 seinur hinten drin“.
ne Füße im Spiel, wie bei so vieLaaaaaaaangweilig!
len guten Chancen bei dieser
Oder ist das unfair gegenüber
EM. Die Kritik an ihm war total
den Spielern – speziell den
überflüssig.
Deutschen? Ein bisschen schon. Die Vorlage zum Siegtor kam
Neuer und Co. können nichts
von Thomas Müller – uneigendafür, dass sie klar besser sind
nützig und ziemlich clever.
Bundestrainer Joachim Löw ging gestern an der Seitenlinie ordentlich mit – und kritisierte seine Mannschaft nach dem knappen 1:0 gegen als die Nordiren und locker
Selbst traf er zwar nur Pfosten
Nordirland deutlich für die mangelnde Chancenverwertung. 8 Foto: imago
Gruppensieger werden. In der
und Latte, aber er ist endlich in
ersten Halbzeit hat das Team
Form.
von Joachim Löw auch richtig
Auch Götze spielte nach Angut gespielt. Nur die Ausbeute laufschwierigkeiten gut. Doch
war zu gering. Immerhin hat
er musste früh runter. Ein Fehdas Tor einer gemacht, der es
ler. Zu schnell ging es in den Ruabsolut verdient hat: Mario Go- hemodus. Natürlich ist es eine
mez. Viele Jahre der Prügelkna- Qualität, ein Ergebnis sicher zu
be der Nation, weil ihm zu viele verwalten. Aber es ist auch etBälle versprangen. Jetzt der Ga- was langweilig, im Schlaf Eurorant für den Gruppensieg, weil pameister zu werden.
Locker zum Gruppensieg,
aber Löw ist grimmig
Bundestrainer moniert Chancenverwertung / Im Achtelfinale wohl gegen die Slowakei
PARIS 8 Joachim Löw blickte
grimmig in die Kameras. Seine
Weltmeister ließen sich nach
dem 1:0 (1:0) gegen Nordirland
vor der deutschen Fan-Kurve feiern, aber darauf hatte der Bundestrainer keine Lust. Seine
Mannschaft steht zwar als Gruppensieger im Achtelfinale der
EM, die eklatante Schwäche im
Torabschluss aber bereitet ihm
große Sorge.
„Das geht nicht! Wenn man
in der K.o.-Runde mal nur wenige Torchancen bekommt,
dann muss man die alle auch
verwerten“, zürnte Löw im
ARD-Interview im Pariser
Prinzenpark und war längst
noch nicht fertig: „Damit
kann man nicht spaßen! Da
müssen wir auch mal das Tor
treffen!“
Mit dem Abpfiff hatte Löw
seinem nordirischen Kollegen hastig die Hand gereicht,
dann war er umgehend in der
Kabine verschwunden. Das
strahlende Lächeln seines
Siegtorschützen Mario Gomez sah er im TV-Studio.
„Wir sind Erster! Die Tore haben wir uns für die K.o.-Phase
aufgehoben. Ganz egal, gegen wen“, beruhigte der Torschützenkönig der türkischen Liga seinen Trainer.
Man hat jetzt die Gewiss-
heit, dass das nächste Spiel
am Sonntag um 21 Uhr in Lille stattfindet. Der Gegner
wird voraussichtlich die Slowakei sein, auch Albanien ist
möglich.
Abzusehen ist für Löw, dass
es noch ein viertes Spiel geben wird, das den dreien aus
der Vorrunde ähnelt. Mit einem Gegner, der sich vor allem verteidigt. Die Vorrunde
geht gewissermaßen in die
Verlängerung, Löw sagt, er
freue sich dennoch aufs Achtelfinale, „weil da die Anspannung steigt wie schon
bei einem letzten Gruppenspiel“. Ab dem Viertelfinale
werde es dann wohl richtig
losgehen: „Irgendwann muss
der Gegner auch mal was tun.
Sonst fährt er nach Hause.“
Nordirland muss noch
nicht abreisen. Albanien und
die Türkei haben als ebenfalls
Gruppendritte die schlechtere Tordifferenz. Held des
Abends aus Sicht des Außenseiters war der vertragslose
Torwart Michael McGovern,
der zuletzt beim schottischen
Underdog-Club
Hamilton
Academical zwischen den
Pfosten stand. Löw: „Kompliment an ihn. Er hat bravourös gehalten, tolle Reflexe gezeigt.“ Diese Torwart-ohneVerein-empfiehlt-sich-Story
ging zu Lasten der deutschen
Angreifer, vor allem von Thomas Müller und Mario Götze,
die an ihm scheiterten. „Wir
hatten viele Eins-gegen-einsChancen vor dem Torwart“,
sagte Löw. Was Müller betrifft, zeigte der Bundestrainer Milde: „Die Tore werden
beim nächsten Mal kommen.
Wenn er wieder nicht zu
Chancen gekommen wäre,
hätte ich mir mehr Gedanken
machen müssen.“
Gomez: Harte Arbeit
gegen die „Ochsen“
Die Kerngedanken des LöwPlans hatten gegriffen. „Mario Gomez hat das gut gemacht. Er hat zwei Verteidiger gebunden. Dadurch hat
Mesut Özil mehr Anspielstationen in der Spitze gefunden.“ Gomez räumte ein,
„dass ich 15 bis 20 Minuten
gebraucht habe, um ins Spiel
zu kommen. Gegen diese beiden Ochsen, die nordirischen
Innenverteidiger, musste ich
hart arbeiten.“
Weil es mit Gomez im Zentrum und dem ebenfalls neu
aufgestellten Joshua Kimmich über die rechte Seite
gut lief, könnte das auch die
Variante fürs Achtelfinale
sein, das eben eine Art viertes
Vorrundenspiel sein wird.
Den Slowaken war man in
der Vorbereitung begegnet.
Die DFB-Elf verlor 1:3. Aussagekraft: gering. Es war das Regenspiel von Augsburg.
Erfreulich in der Bilanz dieser EM-Vorrunde ist: Die
Deutschen sind ohne Gegentor geblieben, sie präsentierten sich viel gefestigter als in
der Qualifikation und den
Testspielen der vergangenen
zwei Jahre. „Das war gut –
aber heute auch nicht so
schwierig“, resümierte Löw.
Deshalb nahm er auch Boateng (Krisenwade) aus dem
Spiel, weil nicht zu befürchten stand, dass von den Nordiren noch was käme. Man war
auf ihre Spezialität vorbereitet. Löw: „Zehn ihrer 16 Tore
in der Qualifikation haben
sie aus Standardsituationen
erzielt. Es freut mich, dass
wir keine dummen Fouls begangen und Freistöße aus der
Gefahrenzone verhindert haben.“ Heftig attackieren die
Deutschen sich nur untereinander: Aufeinander zulaufen, abspringen, die Brustkörbe aneinander knallen lassen
und rausschreien, was die
Stimme hergibt. So haben es
Gomez und Müller gehalten,
Schütze und Vorbereiter vom
Tor des Tages. 8 gük/sid
BONJOUR
Farbenpracht
Dunkelblaue
Überraschung
Von Holger Appel
schen und polnischen Farben
sind wie so oft gut vertreten in
Alle zwei Jahre, im Juni und Juli, der Stadt.
verspricht die tägliche Radtour Doch was ist das? Auf einem
quer durch die Stadt von zu
Balkon in einer Seitenstraße
Hause in die Redaktion eine
kann ich aus dem Augenwinkel
bisschen mehr Farbe. Denn
die Farbe dunkelblau mit ein
während der EM und der WM
bisschen weiß ausmachen. Zu
hängen an vielen Häusern, Ga- welchem Land könnte das pasragen, Balkons und Gartenlau- sen? Ist das etwa die Trotzreakben Fahnen und Transparente
tion eines Schottland-Sympathider bevorzugten Fußball-Natio- santen, der nicht einsehen will,
nalmannschaften. Klar, mit der dass seine Mannschaft als einziZeit weiß ich, wo die Italiener,
ge von der Insel fehlt bei diesem
Spanier und Portugiesen ihre lo- Turnier? Also, eine Kurve fahren
kalen Hochburgen haben, sie
mit dem Rad und zurück. Und
sind ja immer dabei bei den gro- was ist es? Einfach nur ein großen Turnieren. In diesem Jahr
ßes Handtuch, offenbar zum
auffällig ist das schwarz-rot des Trocknen aufgehängt. Es ist in
EM-Debütanten Albanien.
diesen Tagen doch nicht alles
Auch die kroatischen, türkinur EM.
Pjanic ist Özil-Fan
PARIS Der bosnische Fußball-Star Miralem Pjanic hat sich als
Fan der deutschen Nationalmannschaft geoutet. „Die Deutschen spielen richtig guten Fußball, sie haben super Spieler
und sind für mich einer der Favoriten“, sagte der 26-Jährige::
„Vor allem Özil gefällt mir sehr. Er ist vielleicht der wichtigste
Spieler.“ 8 sid
8
„Wutbärchen Jogi“
Die Lippenleserin Julia Probst schaut Fußball auf ihre ganz eigene Weise
PARIS 8 Fußball ist Kommunikation. Manuel Neuer ruft
Thomas Müller zu: „Thomas,
block, block!“ Aufgeschnappt
hat das kein Mikrofon, sondern das wachsame Auge von
Julia Probst bei der Fernsehübertragung des EM-Spiels
Deutschland gegen Polen. Die
gehörlose Internet-Aktivistin
ist von klein auf darin geübt,
Wörter von den Lippen abzulesen. Ihr „Ableseservice“ bei
Fußballspielen auf Twitter
findet inzwischen so viel Beachtung, dass einige beim
Sprechen manchmal die
Hand vor den Mund halten.
„Ich bin wohl daran schuld,
dass die Fußballer und Trainer dies vermehrt tun“,
schreibt die für Inklusion
und Barrierefreiheit eintre-
tende Aktivistin: „Ich nehme
das einfach als Kompliment,
denn wer kann schon von
sich als Fußballfan behaupten, dass er den Fußball etwas
beeinflusst hat?“
Beim Ablesen von aufgeregten Sätzen oder Flüchen erkennt Julia Probst, „dass da
keine Roboter auf dem Feld
sind“. Der heutige Fußball sei
so überinszensiert, so dass er
sonst fast steril wirken würde. „Die echte Emotionalität
ist aber ein wichtiges Markenzeichen für den Fußball –
und das Gesagte auf dem
Platz ist ja sehr oft von Emotionalität geprägt, so dass
Fußballer und Trainer dadurch authentischer und
nicht so abgehoben wirken.“
Auch den Bundestrainer
Joachim Löw erlebt die Lippenleserin anders als die
Fernsehzuschauer in den besonnenen Interviews vor laufender Kamera – Julia Probst
nennt den authentischen
Löw deswegen „Wutbärchen
Jogi“.
Allerdings sei das Lippenlesen während der Live-Übertragungen nicht einfach, berichtet Probst bei „Spiegel online“. „Ablesen auf so einem
hohen Niveau und über einen
so langen Zeitraum erfordert
extrem hohe Konzentration“,
berichtet sie. „Oft bin ich hinterher so K.o., dass ich nur
noch schlafen will.“
Bei dieser EM vermisst die
34-Jährige „diese gewisse
spielerische Leichtigkeit“ im
deutschen Team. Aber auch
andere Mannschaften wie
etwa Österreich wirken auf
sie von der Körpersprache
her „ziemlich verkopft und
unentspannt“. Und es fehlen
ihr die herausragenden Einzelspieler wie einst Zinedane
Zidane – „er war so begnadet
darin, den Ball mit den Füßen
zu streicheln und Räume zu
finden, die sich dann plötzlich auftaten.“
Die Aktivistin nutzt die Aufmerksamkeit für den Ableseservice auch dazu, um auf die
Bedürfnisse von gehörlosen
und schwerhörigen Menschen aufmerksam zu machen. Seit Anfang dieses Monats arbeitet Julia Probst als
Assistentin des Vorstands
beim Hamburger Gehörlo- Julia Probst liest von den Lippen der Fußballer ab – und erfährt dasenverband. 8 dpa
durch einiges, was sonst keiner erfahren würde. 8 Foto: dpa
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Die Türken hoffen
2:0 gegen Tschechien / Achtelfinale möglich
LENS 8 Die Türkei hat die Hoffnung auf das EM-Achtelfinale
am Leben erhalten und ExEuropameister
Tschechien
vorzeitig auf die Heimreise
geschickt. Dank einer kaum
für möglich gehaltenen Leistungssteigerung kam das in
der Heimat zuvor heftig kritisierte Team von Trainer Fatih
Terim gestern Abend in Lens
zu einem 2:0 (1:0)-Sieg und
besiegelte damit das Aus des
Titelträgers von 1976.
Nach den Toren von Burak
Yilmaz (10. Minute) und „Frisurenchecker“ Ozan Tufan
(65.) vor 32 836 Zuschauern
dürfen die Türken als derzeit
drittbester
Gruppendritter
auf die Fortsetzung ihrer EMReise hoffen, sind aber heute
auf Schützenhilfe angewiesen.
Die Spanier (hier David Silva/rechts) gerieten gegen die Kroaten (hier Marko Pjaca/Mitte) gehörig ins Wanken – und fielen. 8 Foto: dpa
Nach zwei enttäuschenden
Auftritten und der Kritik und
Häme aus der Heimat, die so-
2:1 – Ivan Perisic schießt
Kroatien an die Spitze
EM-TORJÄGER
3 Tore
Gareth Bale
Alvaro Morata
Gruppensieg nach knappem Erfolg gegen Spanien / Ramos verschießt Elfmeter
BORDEAUX 8 Ex-Bundesligaprofi
Ivan Perisic hat Titelverteidiger
Spanien den Gruppensieg entrissen und damit den schweren
Achtelfinal-Klassiker gegen Italien eingebrockt. Der frühere
Wolfsburger erzielte gestern
Abend in Bordeaux in der 87.
Minute den Siegtreffer zum
überraschenden 2:1 (1:1) für
Kroatien.
Damit kassierte Spanien
nach 14 EM-Spielen wieder
eine Pleite und bekommt es
am Montag (18 Uhr) mit dem
wiedererstarkten
Ex-Weltmeister Italien zu tun. Kroatien trifft am Samstag (21
Uhr) in Lens auf einen Gruppendritten. Dieser könnte
aber im ungünstigsten Fall
auch Portugal mit Superstar
Cristiano Ronaldo sein.
Vor 37 245 Zuschauern hatte Nikola Kalinic die Kroaten
mit seinem Ausgleichstor in
der 45. Minute zurück ins
Spiel gebracht, was zugleich
das erste spanische Gegentor
bei einer EM seit dem 10. Juni
2012 gegen Italien (1:1) und
704 Minuten war. Zuvor hatte
Spaniens neuer Torjäger Alvaro Morata den Favoriten mit
seinem dritten Turnier-Treffer in Führung gebracht (7.).
Das reichte aber nicht. Zu allem Überfluss scheiterte Abwehr-Ass Sergio Ramos auch
noch per Foulelfmeter an
Kroatiens Schlussmann Danijel Subasic (72.).
Im Gegensatz zu den ersten
beiden Begegnungen musste
sich Spanien diesmal größerem Widerstand erwehren.
Die „Furia Roja“ hatte in ei-
nem packenden Spiel zwar
gewohnt mehr Ballbesitz und
entsprechend größere Spielanteile, doch die Kroaten
blieben mit ihrem schnellen
Umschaltspiel brandgefährlich. Dabei waren die beiden
Leistungsträger Luka Modric
(angeschlagen) und Mario
Mandzukic gar nicht in der
Startelf.
Zunächst schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Morata drückte den Ball
nach einer tollen Kombination über David Silva und Cesc
Fabregas schon nach sieben
Minuten über die Linie. Mehr
Sicherheit gab die Führung
den Spaniern aber nicht. Im
Gegenteil: Kroatien bereitete
der im Turnierverlauf kaum
geprüften Innenverteidigung
mit Sergio Ramos und Gerard
gar Staatspräsident Recep
Tayyip Erdogan auf den Plan
gerufen hatten, zeigten die
Türken die von den Fans erhoffte Reaktion. Entschlossen, kampfstark und bissig in
den Zweikämpfen präsentierte sich die auf drei Positionen
veränderte Terim-Truppe.
Während Bayer Leverkusens Hakan Calhanoglu auf
die Bank musste, durfte Emre
Mor (18) von Beginn an ran.
Und der Neuzugang von Borussia Dortmund trumpfte
bei seinem erfrischenden
Startelf-Debüt gleich auf.
Nach zehn Minuten flankte
der Flügelspieler den Ball genau auf den Fuß von Yilmaz,
der per Direktabnahme traf.
Mitte der zweiten Hälfte
machte Tufan mit seinem
schönen Schuss unter die Latte alles klar. Tschechien ließ
insgesamt zu viele Chancen
liegen. 8 dpa
(Wales)
(Spanien)
2 Tore
Pique einige Probleme. Einen
ersten Warnschuss gab Kalinic ab, Torhüter David de Gea
war aber auf dem Posten (12.).
Zwei Minuten später wäre es
fast passiert, als sich de Gea
einen Fauxpas leistete. Der
Schlussmann von Manchester United, der bei der EM die
langjährige Nummer eins
Iker Casillas abgelöst hat, vertändelte bei einem Rückpass
den Ball an Kalinic. Der anschließende Lupfer von Ivan
Rakitic touchierte allerdings
Pfosten und Latte.
Spanien kam nur noch selten zu Torabschlüssen. Superstar Andres Iniesta war diesmal nicht so präsent wie in
den ersten Spielen. Die beste
Chance hatte Ramos, dessen
schwachen Elfer Subasic jedoch parierte. 8 dpa
Dimitri Payet
Bogdan Stancu
Romelu Lukaku
Ivan Perisic
(Frankreich)
(Rumänien)
(Belgien)
(Kroatien)
1 Tor
Shkodran Mustafi, Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez (Deutschland), Armando Sadiku (Albanien), Wassili Beresuzki,
Waleri Glushakow (Russland), Birkir Bjarnason (Island), Ondrej Duda (Slowakei),
Eder, Emanuele Giaccherini, Graziano
Pelle (alle Italien), Olivier Giroud, Antoine
Griezmann (beide Frankreich), Marek
Hamsik, Vladimir Weiss (beide Slowakei),
Wesley Hoolahan (Irland), Gareth McAuley, Niall McGinn (beide Nordirland), Admir Mehmedi, Fabian Schär (beide
Schweiz), Arkadiusz Milik, Jakub Blaszczykowski (beide Polen), Luka Modric,
Ivan Rakitic, Nikola Kalinic (alle Kroatien),
Nani (Portugal), Tomas Necid, Milan Skoda (beide Tschechien), Nolito, Gerard Pique (Spanien), Hal Robson-Kanu, Aaron
Ramsey, Neil Taylor (alle Wales), Gylfi Sigursson (Island), Zoltan Stieber, Adam
Szalai (beide Ungarn), Daniel Sturridge,
Jamie Vardy, Eric Dier (alle England), Axel
Witsel (Belgien), Burak Yilmaz (Türkei)
STENOGRAMME
Gruppe D, 3. Spieltag, Kroatien - Spanien 2:1 (1:1) - Kroatien: Subasic - Srna,
Corluka, Jedvaj, Vrsaljko - Rog (82. Kovacic), Badelj - Perisic (90.+4 Kramaric), Rakitic, Pjaca (90.+2 Cop) - N. Kalinic - Spanien: de Gea - Juanfran, Piqué, Sergio Ramos, Alba Ramos - Fàbregas (84. Thiago),
Busquets, Iniesta - David Silva, Morata
(67. Aduriz), Nolito (60. Soriano Llido) Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande) Zuschauer: 37245 - Tore: 0:1 Morata (7.),
1:1 L. Kalinic (45.), 2:1 Perisic (87.) - Gelbe Karten: Rog (1), Vrsaljko (1), Srna (1),
Perisic (1) / - Besondere Vorkommnisse:
Subasic (Kroatien) hält Foulelfmeter von
Sergio Ramos (Spanien) (72.) - Beste
Spieler: Srna, N. Kalinic / Piqué, David Silva
Tschechien - Türkei 0:2 (0:1) - Tschechien: Cech - Kaderabek, Sivok, Hubnik,
Pudil - Plasil (90. Kolar), Darida, Pavelka
(57. Skoda) - Dockal (71. Sural), Necid,
Krejci - Türkei: Babacan - Gönül, Topal,
Balta, Köybasi - Tufan, Inan - Mor (69. Sahan, Turan, Sen (61. Özyakup) - Yilmaz
(90. Tosun) - Schiedsrichter: Collum
(Schottland) - Zuschauer: 32836 - Tore:
0:1 Yilmaz (10.), 0:2 Tufan (65.) - Gelbe
Karten: Plasil (1), Pavelka (1), Sural (1) /
Köybasi (1), Balta (2) - Beste Spieler: Kaderabek, Plasil / Babacan, Mor
EM IN ZAHLEN
Gruppe A
Gruppe B
Frankreich - Rumänien
Albanien - Schweiz
Rumänien - Schweiz
Frankreich - Albanien
Schweiz - Frankreich
Rumänien - Albanien
1. Frankreich
2. Schweiz
3. Albanien
4. Rumänien
2:1
0:1
1:1
2:0
0:0
0:1
3
3
3
3
4:1
2:1
1:3
2:4
7
5
3
1
Wales - Slowakei
England - Russland
Russland - Slowakei
England - Wales
Slowakei - England
Russland - Wales
1. Wales
2. England
2. Slowakei
4. Russland
Gruppe D
Gruppe E
Türkei - Kroatien
Spanien - Tschechien
Tschechien - Kroatien
Spanien - Türkei
Kroatien - Spanien
Tschechien - Türkei
Irland - Schweden
Belgien - Italien
Italien - Schweden
Belgien - Irland
Italien - Irland
Schweden - Belgien
1. Kroatien
2. Spanien
3. Türkei
4. Tschechien
0:1
1:0
2:2
3:0
2:1
0:2
3
3
3
3
5:3
5:2
2:4
2:5
7
6
3
1
Gruppe C
1. Italien
2. Belgien
3. Schweden
4. Irland
2:1
1:1
1:2
2:1
0:0
0:3
3
3
3
3
6:3
3:2
3:3
2:6
6
5
4
1
Polen - Nordirland
Deutschland - Ukraine
Ukraine - Nordirland
Deutschland - Polen
Ukraine - Polen
Nordirland - Deutschland
1. Deutschland
2. Polen
3. Nordirland
4. Ukraine
1:0
2:0
0:2
0:0
0:1
0:1
3
3
3
3
3:0
2:0
2:2
0:5
7
7
3
0
Gruppe F
1:1
0:2
1:0
3:0
heute, 21.00 Uhr
heute, 21.00 Uhr
2
2
2
2
3:0
3:2
1:2
1:4
6
3
1
1
Österreich- Ungarn
Portugal - Island
Island - Ungarn
Portugal - Österreich
Ungarn - Portugal
Island - Österreich
1. Ungarn
2. Island
3. Portugal
4. Österreich
Achtelfinale
AF1: Schweiz - Polen
AF2: Wales - Dritter Gr. A/C/D
AF3: Kroatien - Dritter Gr. B/E/F
AF4: Frankreich - Dritter Gr. C/D/E
AF5: Deutschland - Dritter Gr. A/B/F
AF6: Sieger Gr. F - Zweiter Gr. E
AF7: Italien - Spanien
AF8: England - Zweiter Gr. F
25.06., 15.00 Uhr
25.06., 18.00 Uhr
25.06., 21.00 Uhr
26.06., 15.00 Uhr
26.06., 18.00 Uhr
26.06., 21.00 Uhr
27.06., 18.00 Uhr
27.06., 21.00 Uhr
Viertelfinale
0:2
1:1
1:1
0:0
heute, 18.00 Uhr
heute, 18.00 Uhr
2
2
2
2
3:1
2:2
1:1
0:2
4
2
2
1
Modus: Neben den beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich auch die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale. Für die Ermittlung der Reihenfolge innerhalb einer
Gruppe gelten bei Punktgleichheit folgende Regeln: 1. Punkte im direkten Vergleich, 2. Torverhältnis aus dem direkten Vergleich (bei drei punktgleichen Teams), 3. Torverhältnis insgesamt, 3. Fairplay-Wertung, 4. Uefa-Koeffizient. Für die Ermittlung der besten Gruppendritten gilt: 1. Punktzahl , 2. Torverhältnis, 3. Fairplay-Wertung, 4. Uefa-Koeffizient.
VF1: Sieger AF1 - Sieger AF3
VF2: Sieger AF2 - Sieger AF6
VF3: Sieger AF5 - Sieger AF7
VF4: Sieger AF4 - Sieger AF8
30.06., 21.00 Uhr
01.07., 21.00 Uhr
02.07., 21.00 Uhr
03.07., 21.00 Uhr
Halbfinale
HF1: Sieger VF1 - Sieger VF2
HF2: Sieger VF3 - Sieger VF4
06.07., 21.00 Uhr
07.07., 21.00 Uhr
Finale
Sieger HF1 - Sieger HF 2
10.07., 21.00 Uhr
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
England fürchtet
schon die Elfmeter
Hodgson verspricht Stürmer-Tore
Wales bejubelt den Einzug ins Achtelfinale – und alle feiern mit: Joe Ledley (oben links), James Collins (oben rechts) und Neil Taylor holten
ihre Kinder auf den Rasen, Superstar Gareth Bale schnappte sich Teamkollege David Cotterill 8 Fotos: afp, dpa
Wales fühlt sich als Kontinent
Ein kleines Land mit einem großen Traum: Jetzt wollen Bale und Co. noch viel mehr
TOULOUSE 8 Natürlich drehte
sich wieder alles um Gareth
Bale. Als der Bus der walisischen
Nationalmannschaft das streng
bewachte EM-Stadion in Toulouse verließ, liefen ein paar
französische Jugendliche dem
abgedunkelten Fahrzeug hinterher und schrien: „Gareth! Gareth!“ Und natürlich trug die
Mehrheit der Fans, die nach dem
3:0 gegen Russland den nahe
gelegenen Irish Pub geentert
hatten, rote Trikots mit der
Nummer elf und dem Schriftzug
Bale.
Aber nicht nur Allan aus Cardiff, im ausgewaschenen
Ramsey-Trikot und mit einem
Plastikbecher Bier in der
Hand, versicherte: „Wir sind
mehr als nur Bale – wir sind
vor allem Leidenschaft.“
Rund 20 000 Waliser verwandelten die rosarote Stadt Toulouse (wird wegen ihrer vielen Bauwerke aus Ziegelsteinen so genannt) für eine lan-
ge Nacht in eine knallrote
Stadt. Bis in den frühen Morgen sangen sie: „Bring mich
nicht nach Hause“. Die Waliser haben noch lange nicht
genug von der EM. „Alles
kann jetzt passieren“, prophezeite Torschütze Aaron
Ramsey nach dem Sprung in
die K.o.-Runde: „Wir können
auch noch weiter kommen.“
Nach dem berauschenden
Sieg gegen die ausgeschiedenen Russen war Ramsey genauso euphorisiert wie die
weiteren Torschützen Neil
Taylor (20.) und Bale (67.), die
mit dem Team wie kleine Kinder vor den Fans getanzt hatten. „Wir haben lange darauf
gewartet“, erklärte ArsenalProfi Ramsey: „Es ist fantastisch. Wir wollten anerkannt
werden für unsere gute Arbeit. Das Ziel war, einfach
durchzukommen. Und jetzt
die Fans zu hören, ist klasse.“
Die Außenseiter aus Wales
haben viel mehr erreicht als
sie sich selbst zugetraut hatten. Trainer Chris Coleman
stellte zufrieden fest: „Was
jetzt noch kommt, das ist ein
Bonus.“ Vom Auftritt seiner
Schützlinge schien Coleman
selber etwas überrascht zu
sein. Immerhin hatte das
Team den Schock der späten
1:2-Niederlage gegen England
am vergangenen Donnerstag
verkraften müssen. „Nach
diesem Rückschlag war es
erst schwer zurückzukommen“, sagte der Coach. „Als
Nation sind wir geografisch
klein, aber mit unserer Leidenschaft sind wir wie ein
Kontinent“, befand Coleman.
Zumal das kleine Wales dem
großen Nachbarn England
den Gruppensieg weggeschnappt hatte.
Ob die Spieler ebenfalls mit
Bier feierten wie Ramsey-Fan
Allan und die anderen Waliser im Irish Pub? „Nein“, versicherte Bale: „Wir sind Profis. Wir genießen nur den Mo-
ment.“ Der Star schwärmte
von seiner Mannschaft: „Das
war eine einzigartige Teamleistung. Wohl die beste, seit
ich Nationalspieler bin.“
Tatsächlich ist Wales ein
echtes Team und viel mehr
als nur Bale. Es ist kein Zufall,
dass bei den beiden Siegen in
der Vorrunde nicht der 100Millionen-Euro-Spieler, sondern Joe Allen und Ramsey jeweils zum Mann des Spiels
gewählt wurden. Trotzdem
dreht sich alles um Bale. Das
gilt meistens auch für die
gegnerische Mannschaft, und
das macht es für die Mitspieler einfacher. Die Russen
schauten teils staunend und
andächtig zu. Coleman lobte
Bale auch als Teamspieler
wieder einmal in den höchsten Tönen. „Natürlich ist er
der, der die spektakulären
Tore macht“, sagte der Coach
über seinen Torjäger, der bislang dreimal traf: „Aber er ist
viel mehr für uns.“ 8 dpa
Der Schprygin-Skandal: Einreise nach Ausweisung
Im Gefängnis war endlich Funkstille.
Vor seiner Festnahme in der Nacht
zum Dienstag hatte der eigentlich
ausgewiesene russische Rechtsaktivist Alexander Schprygin das französische EM-Sicherheitskonzept mit
seiner problemlosen Wiedereinreise
ad absurdum geführt – und das po-
saunte er auch noch tolldreist per
Twitter in die Welt hinaus. Erst als
die Handschellen klickten, war
Schluss. „Er wurde am Abend im
Stadion von Toulouse in Arrest genommen“, teilte ein Sprecher des Innenministeriums kurz und knapp
mit. Es war das Eingeständnis einer
peinlichen Sicherheitspanne. Schprygin, der in der Vergangenheit gerne
mal den Hitlergruß zeigte, war in
Verbindung mit den blutigen Ausschreitungen von Marseille (11.
Juni) erst am vergangenen Samstag
des Landes verwiesen worden. Vor
dem letzten Gruppenspiel der Rus-
sen gegen Wales (0:3) schickte
Schprygin Bilder aus dem Flugzeug
und der Passkontrolle. Internen
Quellen zufolge flog der Chef der
sehr zweifelhaften russischen FanVereinigung zunächst nach Barcelona und reiste dann per Auto über die
Grenze nach Frankreich. 8 dpa
ST. ETIENNE 8 Roy Hodgson
war not amused. Als kurz vor
Mitternacht Gelächter durch
die Stadiongänge hallte,
konnte sich der Teammanager der „Three Lions“ nur
mühsam ein Lächeln abringen. Erst eine Stunde stand
England in der K.o.-Runde –
und schon war die Angst vor
einem „Brexit“ durch ein Elfmeterschießen da.
Der Gentleman Hodgson
schien fassungslos. Doch der
68-Jährige musste sie beantworten, die mit typisch britisch-bissigem Humor gestellte Frage nach der Form seiner
Profis vom Punkt. „Ehrlich
gesagt“, bekannte er nach
dem 0:0 seiner „1b“-Auswahl
im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei, „üben wir
gar kein Elfmeterschießen.“
Denn „Elfmeterschießen im
Training und bei einem wichtigen Spiel vor Millionen Zuschauern sind schließlich
zwei sehr unterschiedliche
Dinge – wer wüsste das besser, als wir Engländer.“
Nach einer kurzen Pause
legte Hodgson nach, kämpferisch und mit ernstem Tonfall, um jede weitere Diskussion zu diesem leidigen Thema im Keim zu ersticken.
„Nur weil wir zweimal unentschieden gespielt haben und
unsere Chancenverwertung
bis jetzt nicht die beste war,
sind wir nicht dazu verdammt, in ein Elfmeterschießen gehen zu müssen“, sagte
der Coach: „Wir können in
der regulären Spielzeit gewinnen. Die Zeit unserer
Stürmer wird kommen. Sie
werden treffen!“
Ob Hodgson mit dieser Ansage seine Kritiker überzeugen konnte, ist mehr als fraglich. Schließlich hat sich der
Teammanager mit seinem
Taktieren
angreifbar
gemacht. Im Vergleich zum Sieg
im Bruderduell gegen Wales
(2:1) veränderte er sein Team
gegen die Slowakei gleich auf
sechs Positionen. Kapitän
Wayne Rooney saß fast eine
Stunde auf der Bank, die Wales-Joker Jamie Vardy und Daniel Sturridge stürmten unter
den Augen von Prinz William
von Beginn an – diesmal ohne
Erfolg. In der Heimat kam
„Roys Rotation“ gar nicht gut
an. Die Medien gaben ausnahmslos Hodgson und seiner „Zockerei“ die Schuld dafür, dass England nur den
zweiten Platz in der Gruppe B
hinter Wales belegte.
Noch weit nach Mitternacht
war Hodgson deshalb im Gespräch mit den Journalisten
Roy Hodgson rieb sich nach dem
Achtelfinaleinzug die Hände,
dann waren die kritischen Medien hinter ihm her. 8 Foto: dpa
um Schadensbegrenzung bemüht. „Natürlich frustriert
mich die Chancenverwertung. Aber hätten die anderen getroffen? Ich hätte es
doch niemandem Recht machen können“, sagte der
Coach.
Den Engländern ist das egal,
sie denken schon an ihr Elfmeter-Trauma – aus gutem
Grund: In großen Turnieren
gewann England nur 14 Prozent seiner Elfmeterschießen
(Deutschland 83). 8 sid
So gibt es kein
Sommermärchen
Den Russen geht es wie Deutschland 2004
TOULOUSE 8 Leonid Sluzki
konnte einem fast schon leidtun. Kleinlaut musste sich der
Trainer der russischen Nationalmannschaft nach dem
sieglosen EM-Aus rechtfertigen und scharfe Kritik gefallen lassen. Mehrfach sagte
Sluzki nach der 0:3-Niederlage gegen Wales: „Ich muss
mich entschuldigen für die
Leistung. Die Fans haben das
nicht verdient.“ Wenige Stunden später gab es dann noch
die scharfen Reaktionen aus
der Heimat.
„Tu-Loser“ titelte die Moskauer Zeitung „Sport-Express“ in Anspielung auf den
Spielort Toulouse. Und in der
„Iswestija“ hieß es: „Die
Mannschaft von Sluzki hat
eine Parodie auf den Fußball
zum Besten gegeben.“
Der Trainer kannte die bösen Schlagzeilen noch nicht,
als er sagte: „Das Ergebnis ist
eindeutig. Unser Niveau ist
nicht gut genug.“ Sluzki
suchte keine Ausreden und
redete nicht drumherum: „Es
ist hart darüber zu sprechen,
aber wir waren schlecht in jedem Bereich.“ Er übernahm
„die volle Verantwortung“
und beantwortete die Frage,
ob er das Team auf die WM
vorbereiten werde, eindeutig:
„Ich denke, nach so einem
Turnier brauchst du einen
Anderen, der es macht. Wenn
wir es nicht geschafft haben,
dann heißt das, dass der Trainer seine Aufgaben nicht erfüllt hat.“ Der 45-Jährige hatte den Job als Nationalcoach
erst Mitte 2015 vom entlassenen Fabio Capello übernommen und die Sbornaja im
Schlussspurt der Qualifikation noch zur EM geführt.
Kurioserweise stärkte Sportminister Witali Mutko, der
auch Chef des Fußballverbandes RFS ist, Sluzki zunächst
den Rücken. „Seine Reaktion
ist verständlich. Er will, dass
sich die Jungs nicht zu sehr
selbst kritisieren.“ Doch eine
Entscheidung werde später
getroffen. „Wir müssen uns
eingestehen, dass wir derzeit
keine Top-Spieler haben. Das
Spiel der Mannschaft zeigt
das echte Niveau unseres
Fußballs“, , sagte Mutko.
Ähnlich drückte es der Coach
aus, der forderte: „Wir müssen junge Spieler ausbilden.“
Zwei Jahre vor der HeimWM geht es den Russen ähnlich wie den Deutschen, die
2004 bei der EM in der Vorrunde ausschieden und in
Windeseile einen Neustart
benötigten. Dass es in Russland ein ähnliches Sommermärchen
geben
könnte,
scheint allerdings höchst
zweifelhaft. 8 dpa
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Showtime oder „Ibrahimonix“
IM BLICKPUNKT
Schwedens Superstar kündigt Rücktritt aus der Nationalmannschaft an
NIZZA 8 Dieses Bild war ein
Schock für viele Schweden. Zlatan Ibrahimovic sitzt, Augen und
Mund weit aufgerissen, auf dem
Stuhl des Promifriseurs Roby
Myozaki. Sein charakteristischer
Pferdeschwanz liegt zwischen
den scharfen Seiten der Haarschere. Schnipp, schnapp – er
wird doch wohl nicht? Myozakis
Instagram-Post sorgte für große
Aufregung in Schweden, Verbandspressesprecher Niklas Bodell sah sich gar zu einer öffentlichen „Entwarnung“ gezwungen: „Es war nur ein Witz.“
Ibrahimovic liebt zwar die
Provokation, doch ein radikaler (Haar-)Schnitt vor dem
enorm wichtigen letzten EMGruppenspiel der Schweden
(heute/21.00 Uhr/ZDF live) gegen Belgien ist tabu. „Würde
mir jemand den Zopf abschneiden“, sagte er dem
„Zeit“-Magazin, „ginge meine
Kraft verloren.“ Und die
braucht er für sein vielleicht
letztes Spiel im Nationaltrikot. Nach der EM wird Ibrahimovic aus der schwedischen
Nationalmannschaft zurücktreten. Das erklärte der 34jährige gestern Nachmittag
in Nizza: „Das letzte Spiel der
EM wird mein letztes für
Schweden sein.“ Gleichzeitigverkündete Ibrahimovic seinen Olympiaverzicht.
Sollte Schweden gegen Belgien heute nicht gewinnen
und in der Vorrunde ausscheiden, und das vielleicht
sogar torlos, droht dem Superstar nach seinem 116. Länderspiel ein Abgang mit
Schimpf und Schande.
„Noch eine Chance von 15
Prozent – schenk’ uns ein
Wunder, Zlatan!“, schrieb die
schwedische Zeitung „SvensSkepsis im Blick: Reicht es für Schwedens Superstar Zlatan Ibrahi- ka Dagbladet“. Noch ist der
movic noch zu einem standesgemäßen Abschied von der National- Stürmer in seiner Heimat der
mannschaft? 8 Foto: dpa
Heilsbringer, doch die bis-
lang enttäuschenden Auftritte und sein verweigerter
Gang zu den Fans nach dem
0:1 gegen Italien lassen das
Denkmal bröckeln. „Ibrakadabra“ oder „Ibrahimonix“ –
der 34-Jährige steht gehörig
unter Druck. Der Gegner
stellt sich deshalb auf einen
extrem motivierten Ibrahimovic ein. „Vielleicht war er
in den ersten beiden Spielen
nicht so gut“, sagte Belgiens
Nationaltrainer Marc Wilmots, „aber große Spieler wachen dann im dritten auf.“
Die Taktik des Ex-Schalkers
ist klar: „Wir müssen die Pässe auf ihn verhindern. Wenn
er den Ball hat, wird es gefährlich.“
Seine Mitspieler wollen
Ibrahimovic helfen, auch
wenn sie damit bislang grandios gescheitert sind. „Es versteht sich von selbst, dass wir
unseren großen Star besser
bedienen müssen“, sagt Mittelfeldspieler Sebastian Larsson.
Als Unterstützung könnte
Nationaltrainer Erik Hamren
den früheren Hamburger
Bundesligaprofi Marcus Berg
an Ibrahimovics Seite stellen.
Am Ende wird aber wohl wieder alles vom großen Meister
abhängen.
Seinen Rücktritt hat der geniale Exzentriker zwar schon
öfter erklärt, doch diesmal ist
es wohl endgültig. Nicht, dass
Ibrahimovic mit dann 36 Jahren zu alt für die WM 2018 in
Russland wäre. Aber er möchte sich auf seinen neuen Club
konzentrieren. „Ich will die
Champions League gewinnen“, sagt Ibrahimovic. Das
hat er bisher nicht geschafft.
Nach seinem Vertragsende
bei Paris St. Germain wird er
mit Manchester United und
Bayern München in Verbindung gebracht. 8 sid/dpa
Bewährungschance für die Reservisten
Italien testet gegen Irland für das Achtelfinale / Buffon zurück im Mannschaftstraining
LILLE
Trainieren, warmlaufen und von der Bank aus mitjubeln: Profis wie Ciro Immobile, Stephan El Shaarawy, Lorenzo Insigne oder Federico
Bernardeschi kamen in den
bisherigen zwei EM-Partien
der italienischen Auswahl
nur kurz oder nicht zum Zug.
Im dritten Gruppenspiel gegen Irland heute in Lille
(21.00 Uhr/ZDF) soll nun die
Stunde der Reservisten schlagen.
8
„Ich werde Spielern die Gelegenheit geben, die es sich
im Training verdient haben“,
kündigte Nationaltrainer Antonio Conte an. Italien ist mit
zwei Siegen als Gruppenerster sicher im Achtelfinale. Einige Stammspieler sind angeschlagen, sechs Profis mit einer Gelben Karte vorbelastet
– genau die richtige Gelegenheit für Conte, um die bisherigen Ersatzspieler zu testen.
Auf neun oder zehn Positio-
nen wird er seine Startelf
wohl verändern. Und während die Defensive um den
nach überstandener Grippe
ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Nationaltorhüter Gianluigi Buffon im
Achtelfinale
weitgehend
steht, könnten sich die Offensivspieler mit einer starken
Leistung für die K.o.-Phase
empfehlen.
Auch wenn Profis wie El
Shaarawy oder Bernardeschi
aktiv noch nichts zur erfolgreichen EM der Italiener beitragen konnten – sie fühlen
sich als Teil des Teams. Beim
2:0 gegen Belgien stürmten
die Ersatzspieler jubelnd den
Platz, Alessandro Florenzi
war danach vom vielen Anfeuern heiser. „Jeder ist wichtig. Wir sind 23 Spieler und
arbeiten für ein Ziel“, sagte
Ciro Immobile. „Egal, wer
spielt, die Gruppe hält zusammen.“ 8 dpa
EM HEUTE
Gruppe
Schweden - Belgien
E
Gruppe
Italien - Irland
E
Mittwoch, 22. Juni, 21 Uhr - Stade Pierre Mauroy, Lille Sat.1
Mittwoch, 22. Juni, 21 Uhr - Stade de Nice ZDF
Trainer
Forsberg
6
5
Olsson
Ibrahimović 10
Guidetti 20
14
Ekdal
Lindelöf
18
Johansson
13
7
Larsson
16
Meunir
11
Carrasco
2
Alderweireld
Romelu
22
7
De Bruyne
Courtois 1
3
Vermaelen
4
Nainggolan
10
Hazard
5
Vertonghen
Trainer
Antonio Conte
Darmian
4
6
Witsel
Källström
9
Granqvist
4
1 Isaksson
Trainer
Trainer
Marc Wilmots
Erik Hamrén
El Shaarawy
Florenzi
8
Ogbonna
5
12 Sirigu
Martin O'Neill
22
Immobile
Motta
11
10
7
Zaza
De Sciglio
2
15
Barzagli
Hendrick
13
2
Coleman
Whelan
4
6
Murphy
O'Shea
21
Randolph 23
11 McClean
Duffy
22
Quinn
12
14
Sturaro
19
Brady
Ward
17
Schiedsrichter: Felix Brych (Deutschland)
Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien)
Direkter Vergleich: 15 Spiele: fünf Siege für Schweden, drei Unentschieden, sieben Niederlagen.
Wer fehlt: keiner
Was man wissen sollte: Nach dem 3:0 gegen Irland kann Belgien
schon mit einem Remis das Achtelfinale als Gruppenzweiter perfekt machen. Es wäre die erste K.o.-Runden-Teilnahme bei einer EM seit 1980.
Was noch zu sagen wäre: „Er ist nicht nur fußballerisch so wichtig, er
hat auch einen tollen Charakter und dem schwedischen Fußball geholfen.“ Schwedens Trainer Erik Hamren über Zlatan Ibrahimovic.
Direkter Vergleich: 13 Spiele: acht Siege für Italien, drei Unentschieden, zwei Niederlagen.
Wer fehlt: keiner - Jon Walters (Achillessehnenverletzung).
Was man wissen sollte: Zum zweiten Mal in Folge treffen sich Italien
und Irland bei einer EM im letzten Gruppenspiel. 2012 siegte Italien in Posen mit 2:0, schaffte es in die K.o.-Runde und zog später ins Finale ein.
Giovanni Trapattonis Iren waren nach der Vorrunde raus.
Was noch zu sagen wäre: „Wir haben alle eine große Lust, auf dem
Platz zu stehen, die gesamte Mannschaft.“ Italiens Lorenzo Insigne.
Das belgische Offensivtrio mit Romelu Lukaku, Kevin De Bruyne
und Eden Hazard (von links) soll heute gegen Schweden wieder wirbeln. 8 Foto: imago
Wilmots befiehlt
Bodenhaftung
Belgien setzt wieder auf den „Dreizack“
NIZZA 8 Der belgische „Dreizack“ will wieder zustoßen –
und Schwedens Superstar
Zlatan Ibrahimovic unvollendet in Rente schicken. Kevin
De Bruyne, Romelu Lukaku
und Eden Hazard heißen die
Hoffnungsträger der „Roten
Teufel“, nach dem Stimmungstief zum Auftakt ist
das Selbstvertrauen beim EMMitfavoriten wieder zurück.
„Wir spielen nicht auf Unentschieden. Wir wollen gewinnen“, sagte Nationaltrainer
Marc Wilmots vor dem abschließenden Gruppenspiel
gegen Schweden (heute/21.00
Uhr/ZDF) in Nizza: „Wir wollen das Spiel kontrollieren –
und dann zuschlagen.“
Am besten wie beim 3:0 gegen Irland. Zwei Tore von Lukaku, ein 70-Meter-Solo von
Hazard, eine überragende
Leistung von De Bruyne. In
nur 90 Minuten hat sich die
Stimmung nach dem blamablen 0:2 zum Auftakt gegen
Italien um 180 Grad gedreht.
„Genau so müssen wir gegen
Schweden weitermachen“,
forderte De Bruyne. Inzwischen ist die Zuversicht in
der Heimat wieder so groß,
dass der schwer unter Druck
geratene Wilmots sogar beschwichtigen musste. „Wir
haben noch nichts erreicht.
Wir müssen unsere Füße auf
dem Boden behalten“, sagte
der 47-Jährige. „Unser Ziel ist
es, die EM zu gewinnen. Aber
wir müssen vorsichtig bleiben und Schritt für Schritt gehen“, erklärte auch Torwart
Thibaut Courtois.
Denn, und das scheint nach
der Topleistung gegen Irland
komplett in den Hintergrund
zu rücken: Bei einer Niederlage gegen Schweden droht
noch das EM-Aus. Wilmots
wies daher auch alle Spekulation über eine Rotation entschieden zurück. Fraglich ist
nur, ob der angeschlagene
Moussa Dembele wieder zum
Keine Schonung
für die Stars
Einsatz kommen kann. Ansonsten nimmt Wilmots sogar Gelbsperren in einem
möglichen Achtelfinale in
Kauf: „Ich werde meine beste
Mannschaft aufs Feld schicken“, sagte er. Vor allem seine Abwehr muss sich auf einiges an Arbeit einstellen,
glaubt der Coach. Schließlich
gilt es, Zlatan Ibrahimovic in
Schach zu halten. Wilmots
bezeichnete den extrovertierten Stürmer als „einen der
besten Spieler, den ich je gesehen habe“. 8 sid
Irland mit elf Roy Keanes
zum grünen Wunder
Sieg gegen Italien keine „Mission impossible“
LILLE 8 Roy Keane schmunzelte. „Wir sollen foul spielen?“,
entgegnete Irlands FußballLegende leicht amüsiert auf
die Frage eines Reporters, ob
man nicht das Spiel des Gegners häufiger unterbinden
müsse. „Ja, mein Rat ist: Setzt
sie außer Gefecht“, antwortete der prominente Co-Trainer, „wir sind nicht hier, um
uns Freunde zu machen. Dafür sind unsere Fans da.“ Damit machte der einstige Fußball-Rüpel vor dem Vorrundenfinale heute gegen Italien
klar: Irland kämpft – wie früher Roy Keane – auch mit unerlaubten Mitteln um seine
letzte Chance.
„Du musst alles tun, was du
kannst, um das richtige Ergebnis zu erzielen“, forderte
der 44-Jährige, „und wenn’s
ein Foul sein muss, dann foul
ihn halt. Das ist kein Verbrechen. Du kriegst vielleicht
eine Gelbe Karte, vielleicht
sogar eine Rote, aber dein
Team könnte gewinnen. Opfer. Du musst Opfer für deine
Mannschaft bringen.“ Ob er
damit die Frage beantwortet
habe, wollte Keane grinsend
wissen, er fügte an: „Was
glaubst du, was ich machen
würde?“
Elf Roy Keanes sollen in Lille das grüne Wunder schaf-
fen: Nur mit einem Sieg gegen die bereits als Gruppensieger feststehenden Italiener
kann sich Irland nach dem
1:1 gegen Schweden und der
0:3-Pleite gegen Belgien noch
für das Achtelfinale qualifizieren. Dafür ist dem Co-Trainer, dem Bad Boy des irischen
Fußballs, jedes Mittel recht:
„Es ist wie beim Boxen: einer
gegen einen.“
Ihren letzten EM-Erfolg
hatten
die
Iren 1988 gefeiert, als sie
in
Stuttgart
den
großen
Nachbarn
England mit
1:0 bezwangen. „Wir haRoy Keane
ben es schon
früher geschafft“, sagte Keane, „es ist keine ,Mission impossible.‘“ Der ehemalige
Mittelfeldstar verwies auch
auf die Weltmeisterschaft
1994, als er im irischen Team
stand, das Italien mit 1:0 besiegte: „Ich bin sicher, die
Spieler erinnern sich daran.“
Dass sie die Großen schlagen
können, bewiesen die Iren
zuletzt im Oktober 2015
beim 1:0 in der Qualifikation
gegen Weltmeister Deutschland. 8 sid
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Arnautovic
will es
richten
STAR IN ZAHLEN
Storck –
wenig Fans
bei Facebook
Von Florian Künemund
PARIS 8 Ungarn ist eines der
Überraschungsteams bei der
Fußball-Europameisterschaft.
Macher des bisherigen Erfolgs ist der deutsche Trainer
Bernd Storck. Er ist unser
Star in Zahlen.
Adam Szalai (links) und die Ungarn berauschen sich an ihrem unerwarteten Erfolg in Frankreich. Portugals Techniker sollten sich heute auf
Proficlubs hatten Vertei- ein Team gefasst machen, dass mit frischem Selbstvertrauen und Kampfkraft auftritt. 8 Foto: dpa
diger Storck zwischen
1981 und 1989 unter Vertrag:
Bochum und Dortmund. Sein
größter Erfolg als Spieler war
der Gewinn des DFB-Pokals
1989 mit dem BVB.
2
Bitte nicht aufwachen!
3
Länder waren seit 2008
die berufliche Wahlheimat des 53-Jährigen als Cheftrainer: Er betreute in Kasachstan, Griechenland und
Ungarn Vereine, Jugend- und
A-Nationalmannschaften.
Vorher war er unter anderem
Assistent bei Hertha BSC.
44
Jahre lang war Ungarn
bei keiner EM dabei.
Das letzte große Turnier für
das Land nach
den erfolgreichen
50erund 60er-Jahren war die
Weltmeisterschaft 1986 in
Mexiko. Jetzt
qualifizierten
sich
Storck
und
sein
Team in den
B. Storck
Playoffs mit
zwei Siegen gegen Norwegen.
Die euphorisierten Ungarn haben ihren EM-Traum schon tatenlos verlängert
LYON Messi? Ronaldo? In Ungarn interessieren die Superstars der Szene offenbar niemanden mehr so richtig. Zwar ist
Cristiano Ronaldo heute wieder
ein Thema, weil die Magyaren
ihn zum letzten EM-Gruppenspiel herausfordern. Ein Vorbild
ist CR7 aber nicht mehr. „Die
Kinder daheim wollen sein wie
Kiraly, Dzsudzsi oder Szalai“,
sagte Ungarns Abwehrspieler
Mihaly Korhut.
8
Das von Chef-Trainer Bernd
Storck sowie seinen Assistenten Andreas Möller und Holger Gehrke angeleitete Sommermärchen hat im Land der
früheren Fußball-Großmacht
merklich etwas verändert.
„Storcks Riesen“ sind plötzlich in – und sie wollen nach
dem Sieg gegen Österreich
(2:0) und dem hart erkämpf-
70
Gefällt-mir-Angaben
hat die Facebook-Fanseite von Bernd Storck bloß.
Ein Star ist er damit im europäischen Fußball nicht gerade – vielleicht ändert sich das
nach diesem Turnier.
850
Kilometer trennen
Storck, der in Ungarn lebt, von seiner Frau
und seiner Tochter in Berlin.
„Ich fühle mich hier sehr
wohl. Wir wollten unsere
Tochter nicht wieder aus der
Schule nehmen. Aber die beiden kommen mich fast jedes Fernando Santos 8 Foto: dpa
Wochenende besuchen“, sagte er kürzlich.
120 000
Sat. 1 live: 17.00 - 20.20 Uhr: Vorrunde,
Gruppe F: Island - Österreich. 20.20 23.45 Uhr: Vorrunde, Gruppe E: Italien Irland. 23.45 - 0.45 Uhr: EM Talk – Expertenrunde.
ZDF live: 17.05 - 18.00 Uhr: EM-Studio.
18.00 - 20.00 Uhr: Vorrunde, Gruppe F:
Ungarn - Portugal. 20.00 - 21.00 Uhr:
Highlights, Analysen, Interviews. 21.00 23.00 Uhr: Vorrunde, Gruppe E: Schweden - Belgien. 23.00 - 23.30 Uhr: Highlights, Analysen, Interviews.
Gegen Portugal soll die
nächste Überraschung folgen. In zehn Duellen haben
die Ungarn bislang zwar noch
nie gewonnen (bei drei Unentschieden), angesichts ihrer Euphorie und der tristen
Stimmung bei Ronaldo und
Co. scheint aber alles möglich. „Es ist ein Traum. Und
wir wollen nicht aufwachen“,
sagte Korhut.
Dennoch hat Storck angedeutet, im Falle einer vorzeitigen Achtelfinal-Qualifikation auf einige gelbvorbelastete Spieler zu verzichten. „Wir
sind auf diese Situation vorbereitet“, sagte Storck, ohne
weitere Details zu nennen.
Bei den Ungarn sind Kadar Tamas, Laszlo Kleinheisler,
Adam Nagy und Krisztian Nemeth je einmal verwarnt
worden. 8 sid/dpa
Ronaldo und Co. sind trotz des Rumpelstarts optimistisch
90
EM IM TV
Heimat ein Star ist. Wie die
Mannschaft das geschafft
hat? „Wir sind nicht Deutschland oder Spanien, aber unser Herz und Kampf sind auf
jeden Fall großartig.“
Um für die Partie gegen Portugal wieder im Vollbesitz
der Kräfte zu sein, gönnte
Storck seinen Spielern am
Sonntag eine kleine Verschnaufpause. Beim Familientag durften Szalai und die
anderen ein bisschen abschalten – davor wurde aber
natürlich trainiert. „Wir sind
nicht als Touristen da. Urlaub
können die Spieler auch danach machen“, sagte Storck,
der die bisher verbuchten
Punkte als Genugtuung empfindet. „Bei jedem Punkt geht
ein kleiner Traum in Erfüllung, und jetzt sind es schon
vier“, sagte der 53-Jährige.
Selbstzweifel? Nicht bei Portugiesen
Prozent Ballbesitz hatte Ungarn beim 1:1 gegen Island. Auch beim Sieg
gegen Österreich war die Elf
sehr dominant. „Die Mannschaft hat sich unglaublich
weiterentwickelt“, lobte Trainer Storck nach dem Abpfiff.
Euro verdient Rumäniens Trainer Iordanescu
im Jahr. Er liegt auf dem vorletzten Platz in einer Gehaltsliste
der
EM-Teamchefs.
Bernd Storck ist der einzige
der 24 Fußballlehrer, über
dessen Einkommen nichts
bekannt ist. Experten gehen
davon aus, dass der 53-Jährige
etwas mehr als Iordanescu
einnimmt. Top-Verdiener ist
der Engländer Roy Hodgson,
er kassiert fünf Millionen
Euro.
ten Unentschieden gegen Island (1:1) auch zum Abschluss der Vorrunde (heute/
18.00 Uhr/ZDF live) im Stade
de Lyon gegen die übermächtigen Portugiesen etwas reißen. „Wir werden definitiv
auf Sieg spielen“, kündigte
Korhut für das Duell an.
Zu verlieren haben sie außer den ersten Platz in Gruppe F ja eh nichts. Denn dank
der deutschen Schützenhilfe
ist der erstmalige Einzug in
die K.o.-Runde der EM seit 44
Jahren schon vor dem letzten
Spieltag perfekt. „Es fühlt
sich alles so gut an“, titelte
angesichts der berauschenden Leistungen die Zeitung
„Heti Valasz“.
„Unser Erfolg ist für Fans
und Land etwas Großartiges“,
sagte
Bundesligastürmer
Adam Szalai, der in seiner
PARIS 8 Nach der Abwehrschlacht gegen Portugal wollen die bislang torlosen Österreicher gegen EM-Neuling Island doch noch den Sprung
ins Achtelfinale schaffen. Die
Frage ist nur: Wer soll für das
Austria-Team treffen? Erst ein
Tor hat Österreich bislang in
der EM-Historie erzielt – Ivica
Vastic war es 2008 im zweiten
Gruppenspiel gegen Polen
vom Elfmeterpunkt.
Beim Turnier in Frankreich
durften die „Ösis“ bislang
noch gar nicht jubeln. Und
jetzt geht es heute in Paris
(18.00 Uhr/ZDF live) auch
noch gegen defensivstarkenIsländer, denen sehr wahrscheinlich schon ein Punkt
zum Weiterkommen reicht.
„Wir müssen das Herz in die
Hand nehmen und durchgehen“, forderte Stürmer Marko Arnautovic vor dem Gruppen-Endspiel in Saint-Denis:
„Wir müssen zeigen, was wir
draufhaben.“ Ihr Offensiv-Potenzial haben die Österreicher bisher gut versteckt –
und jetzt treffen sie auf Isländer, die gegen Portugal (1:1)
und Ungarn (1:1) gezeigt haben, dass sie verteidigen können. Und die Blut geleckt haben. „Die EM ist eine fantastische Erfahrung. Es ist ein
bisschen so, als wenn du das
erste Mal im Disneyland bist.
Wir haben lange darauf war-
Gruppe
LYON 8 Als der Zauberball seines Schönspielers im Training wie von Geisterhand im
Tor landete, fühlte sich Fernando Santos bestätigt. „Cristiano Ronaldo hat in dieser
Saison so viele Tore erzielt. Er
wird gegen Ungarn treffen“,
sagte der Trainer der Portugiesen. Seinem Superstar gab
er zur Sicherheit dann aber
doch
noch
einen
Rat:
„Manchmal hilft auch hässlicher Fußball.“
Dafür ist sich ein dreimaliger Weltfußballer wie Ronaldo oft zu schade, doch es
macht den Eindruck, als habe
der 31-Jährige den Ernst der
Lage begriffen. „Wir müssen
das Ruder endlich herumrei-
Gruppe
Ungarn - Portugal
F
Mittwoch, 22. Juni, 18 Uhr - Stade de France, Paris Sat.1
Trainer
8
Bjarnason
Trainer
Marcel Koller
Harnik
11
Árnason
14
Gunnarsson Bödvarsson
17
15
Schöpf
1 Halldorsson Sigthórsson 9
18
21
Ragner Sigurdsson
Janko
10
6
Gylfi Sigurdsson
Gudmundsson
7
2
Sævarsson
Mittwoch, 22. Juni, 18 Uhr - Stade de Lyon
Trainer
Lars Lagerbäck
Skúlason
23
Ronaldo endlich voran gehen
würde. CR7 ist bislang eine
Enttäuschung. Zum Auftakt
ließ er beste Freistoß-Gelegenheiten ungenutzt, dann
folgte der Elfer-Fehlschuss gegen Österreich. „Das ist nicht
der Ronaldo, den wir kennen.
Er geht den Zweikämpfen aus
dem Weg und wirkt abgelehnt. Ich weiß nicht, was er
hat, aber er hat was. Da ist
was im Busch“, sagte Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl
in der ARD. Zumindest im
Training sah das nicht danach aus. Gut gelaunt scherzte CR7 mit seinen Kollegen,
ohne dabei den Blick für das
Wesentliche zu verlieren –
den Ball und das Tor. 8 sid
EM HEUTE
Island - Österreich
F
ßen“, sagt er vor dem heutigen Spiel gegen Ungarn.
Sie müssen effektiver werden. Denn bislang erzielten
die so hoch gehandelten Südeuropäer nur einen Treffer,
Nani war dieser beim 1:1 gegen Island vorbehalten. Panik
kommt ob der mageren Ausbeute aber nicht auf. „Wir
werden gewinnen und dann
Gruppenerster sein“, sagte
Santos forsch. Sein Mut stachelt die Spieler an. „Es ist
unsere Mentalität, dass wir
nur an den Sieg glauben.
Wenn der Trainer es vorlebt,
gibt das uns noch mehr
Selbstvertrauen“, sagt Mittelfeldspieler Adrien Silva.
Noch besser wäre es, wenn
Alaba
8
4
Kádár
3
Dragovic
23
1
Baumgartlinger
7
Arnautovic
Dzsudzsák
7
Juhasz
Hinteregger
4
14
Nagy
8
Almer
Fernando Santos
Bernd Storck
17
Klein
Fuchs
5
1 Király
10
Gera
20
Guzmics
Lang
2
ZDF
Trainer
Vieirinha
11
William Carvalho
14
Nani
20
3
17 Quaresma
Pepe
Patrício 1
19
Priskin
Kleinheisler
15
18
Stieber
6
Gomes
7
Ricardo Carvalho
Ronaldo 15
8
Moutinho
5
Guerreiro
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)
Direkter Vergleich: Drei Spiele: Null Siege für Island, zwei Unentschieden, eine Niederlage.
Wer fehlt: keiner - Junuzovic (fraglich wegen Knöchelverletzung).
Was man wissen sollte: Ganz Island, wirklich ganz Island, ist vom
Euro-Fieber befallen. Schon gegen Ungarn (1:1) schalteten 98,9 Prozent
der Zuschauer ihren Fernseher ein.
Was noch zu sagen wäre: „Er ist der beste Spieler seit ewigen Zeiten in
Österreich. Ich verstehe das ganze Getue nicht.“ Stefan Ilsanker schützt
Mitspieler David Alaba.
Direkter Vergleich: Zehn Spiele: kein Sieg für Ungarn, drei Unentschieden, sieben Niederlagen.
Wer fehlt: Fiola (Teilbandriss im Sprunggelenk) - keiner.
Was man wissen sollte: Beide Mannschaften werden sich ziemlich
schnell wiedersehen. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018
in Russland wurden die zwei Teams in die gleiche Gruppe gelost.
Was noch zu sagen wäre: „Ungarn bleibt ein kleines Fußball-Land.
Aber jetzt sind wir wieder da. Wir genießen die EM, sie wird die Spieler
durch die Erfahrungen weiterbringen.“ Co-Trainer Andi Möller.
Marko Arnautovic 8 Foto: afp
ten müssen“, sagt Islands
Routinier Eidur Gudjohnsen.
Die Nervosität bei den Österreichern ist groß. In den
heimischen Medien wird
über die Rolle des bislang
schwachen Stars David Alaba
ebenso heftig diskutiert wie
über die Reiseplanungen des
Teams. Schließlich fliegt die
Mannschaft von Trainer Marcel Koller binnen weniger
Tage gleich zwei Mal nach Paris. Nach dem 0:0 gegen Portugal traf Team Austria erst
am frühen Sonntagmorgen
wieder im Quartier in Mallemort in der Provence ein.
Zudem fragen sich Fans und
Experten, wo die tolle Form
aus der Qualifikation geblieben ist, als die Österreicher
unbesiegt geblieben waren.
Die Spieler geben sich nach
außen hin zuversichtlich.
„Jetzt brauchen wir ein geiles
Spiel gegen Island, dann ist
noch alles drin“, sagte der
Leipziger Stefan Ilsanker.
Offen ist, wie Koller seine
Offensive für das Anrennen
gegen das isländische Abwehrbollwerk formiert. Für
Spielmacher Zlatko Junuzovic dürfte die Partie nach seinem Teilriss eines Außenbandes im Sprunggelenk noch zu
früh kommen, auch wenn
der Bremer am Montagabend
wieder mit dem Lauftraining
begonnen hat.
Da Torjäger Marc Janko
nach langer Pause ebenfalls
nicht richtig fit ist und der
Stuttgarter Martin Harnik
bislang zweimal enttäuschte,
könnte viel von Arnautovic
abhängen. Der frühere Bremer hat zwar auch noch Luft
nach oben, an Selbstvertrauen mangelt es ihm aber nicht:
„Ich werde es gegen Island in
die Hand nehmen“, versprach der 27-Jährige von Stoke City. 8 dpa
SPORT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
IM BLICKPUNKT
Der nächste Chef
für Bayerns Gerland
Co-Trainer-Institution freut sich auf Ancelotti
Markus Weinzierl weiß um Sehnsüchte im und um den Traditionsclub Schalke – und die ihn ihn gesetzten Hoffnungen. Aber „mit mir hat
hier noch niemand über Titel gesprochen“, versicherte der neue Trainer während seiner Vorstellung in der Veltins-Arena. 8 Foto: imago
Weinzierl gibt den Malocher
Schalkes neuer Trainer fordert konzentrierte Arbeit / „Werde meine Meinung sagen“
Von Jens Greinke
nen zehn Jahren. Huub Stevens war der letzte dieser
GELSENKIRCHEN 8 Es ist nicht
Zunft, der seinen Vertrag hier
immer von Vorteil, prominent zu erfüllt hat – während seiner
sein. Erst recht nicht, wenn ein
ersten Amtsperiode von 1996
Teil dieser Berühmtheit daher
bis 2002. So grüßte gestern
rührt, der neue Schalker Trainer ein wenig das Murmeltier, als
zu sein. So fing sich Markus
die Schalker mal wieder eiWeinzierl jetzt einen Korb, als er nen neuen Übungsleiter präein Haus für sich und seine Fami- sentierten.
lie mieten wollte. „Ich habe
Braungebrannt und sichtschon eine Absage bekommen, lich erholt von den Strapazen
weil der Vermieter einen langdes Abstiegskampfs beim FC
fristigen Mieter haben wollte“, Augsburg, blieb Weinzierl zuerzählte Weinzierl gestern bei
rückhaltend und demütig.
seiner Vorstellung – und lachte. „Jeder will den maximalen
Erfolg, wir müssen aber erst
Der 41-Jährige ist der 15. mal bodenständig sein, arbeiTrainer der Königsblauen bin- ten und dann die Ziele entwi-
ckeln.“ Weinzierl strahlte die
Malocher-Attitüde aus, die sie
auf Schalke lieben: „Mit mir
hat hier niemand über Titel
gesprochen. Wenn wir konzentriert arbeiten, bekommen wir, was uns zusteht.“
An seiner Seite saß der neue
Manager Christian Heidel,
der ihn als Wunschtrainer bezeichnete („Markus war vom
ersten Tag mein Ziel“). Das
Duo bekommt alle Freiheiten, wird aber schnell liefern
müssen. Weinzierl freue sich
auf die „große Herausforderung, auf die Mannschaft und
die Arbeit in den nächsten
Jahren.“ Und er gab sich opti-
mistisch: „Es ist ein sehr guter Zeitpunkt, hier anzufangen. Der Kader ist gut, wir
wollen ihn punktuell verstärken. Wir haben eine gute Basis, um erfolgreich zu sein.“
Er kündigte eine Verpflichtung auf der Sechserposition
an. Und natürlich würde er
sich freuen, wenn es gelänge,
Leroy Sane zu halten. Heidels
bislang einzige Verpflichtung
ist Abwehrchef Naldo aus
Wolfsburg. Der traditionellen
Unruhe auf Schalke sieht
Weinzierl gelassen entgegen:
„Viele Leute haben eine Meinung. Ich werde meine immer gerade heraus sagen.“
Stendel geht es an
Trainingsauftakt mit Hannover / Bleibt Sane?
„Das ist für dich, Cleveland!“
LeBron James und seine Cleveland
Cavaliers sind nach ihrem Triumph
im Finale der NBA in der Heimat mit
Konfettiregen und Wasserkanonen
empfangen worden. Mehr als
10 000 Fans bereiteten dem neuen
Champion der nordamerikanischen
Profiliga einen rauschenden Empfang am Flughafen. „Das ist für
dich, Cleveland!“, rief James, als er
mit einem „Ultimate-Warrior“-TShirt das Flugzeug verließ und die
Larry O’Brien-Trophäe in die Höhe
stemmte. 8 Foto: dpa
HANNOVER 8 Zum Auftakt des
Projekts
Bundesliga-Rückkehr übte Hannover 96 den
Schulterschluss mit den Fans.
Direkt nach dem Trainingsauftakt stand gestern Abend
ein Public Viewing von Spielern und Anhängern des EMSpiels Deutschland gegen
Nordirland an. Das Treffen
vor der Großleinwand im Stadion zählt für Daniel Stendel
als
Teambuilding-Maßnahme.
„Wir haben im Hintergrund
viel gearbeitet. Unser Kader
ist gut und wir halten weiterhin die Augen auf“, versicherte Ex-Profi Stendel. Die Niedersachsen haben bisher fünf
neue Spieler geholt: Sebasti-
an Maier (FC St. Pauli), Marvin Bakalorz (SC Paderborn),
Florian Hübner (SV Sandhausen), Timo Hübers (1. FC
Köln) und als einzigen Stürmer Babacar Gueye (Troyes
AC). Die Liste der Abgänge
klingt prominenter: Torwart
Ron-Robert Zieler (Leicester
City) und Spielmacher Hiroshi Kiyotake (FC Sevilla) wechselten für insgesamt zehn
Millionen Euro zu Champions-League-Clubs, der bisherige Kapitän Christian Schulz
erhielt keinen neuen Vertrag.
Bei anderen Spielern wie Andre Hoffmann und Salif Sane,
denen
Wechselwünsche
nachgesagt werden, ist der
Verbleib bei 96 nicht sicher.
IOC-Chef Bach macht die Tür ein Stückchen auf
„Saubere“ russische Sportler dürfen in Rio starten – doch nachweisen können das nur wenige
LAUSANNE 8 IOC-Präsident
Thomas Bach gestattet den
russischen Leichtathleten die
Teilnahme unter ihrer Landesfahne. „Wer das Startrecht für die Spiele erhält,
wird ein Mitglied des Teams
des Nationalen Olympischen
Komitees Russlands“, erklärte der deutsche Chef des Internationalen Olympischen
Komitees gestern nach dem
IOC-Summit in Lausanne. Der
Leichtathletik-Weltverband
IAAF hatte die Sperre gegen
Russlands Leichtathleten am
Freitag wegen massiver Dopingvorwürfe verlängert und
sie damit von den Spielen in
Rio ausgeschlossen – aber
auch vorgeschlagen, dass
nachweislich saubere russische Athleten unter neutraler
Fahne in Rio starten sollten.
Das gestern vom IOC geöffnete Schlupfloch werden
aber nur wenige Leichtathleten nutzen können. Voraussetzung für eine OlympiaTeilnahme ist, dass die Sportler sich außerhalb des maroden
Anti-Doping-Systems
Russlands aufhalten und testen lassen.
Auch Athleten anderer
Sportarten aus Russland, aber
auch aus Kenia, werden vor
Erteilung des Startrechts intensiver als je zuvor unter die
Lupe genommen. „Die IAAF
hat einen guten Job gemacht“, sagte Bach. Nun seien die anderen 27 Sommersportverbände gefordert, damit in Rio die Chancengleichheit gewährleistet sei. Für
IOC-Chef Thomas Bach stellte
russische und kenianische Sportler unter Generalverdacht.
Bach stehen die Sportler beider Länder unter Doping-Generalverdacht: „Die Vermutung der Unschuld der Athleten aus diesen Länder ist
ernsthaft infrage gestellt.“
Russlands
Sportminister
Witali Mutko reagierte erleichtert. Russland sei bereit,
alle Bedingungen des IOC einzuhalten. „Wir werden alles
machen, was sie uns sagen“,
meinte Mutko der Agentur
Tass zufolge in Moskau.
Unterdessen kündigte Russlands NOK-Präsident Alexander Schukow an, gegen die
Olympia-Sperre der Leichtathleten Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einzulegen. „Wie
wir die Sache sehen, gibt es
eine ganze Reihe von Verstößen gegen die olympische
Charta.“ Er versicherte allerdings auch, dass Russland
„keinen Boykott von Olympia“ wolle. 8 dpa
MÜNCHEN 8 Hermann Gerland
freut sich auf die nächste Saison beim FC Bayern München
mit seinem neuen Chefcoach
Carlo Ancelotti. „Ich habe bisher nur Gutes von Carlo gehört“, sagte Bayerns Co-Trainer-Institution: „Er hat schon
alles gewonnen – sämtliche
Titel in allen möglichen Ländern. Carlo war dazu auch
selber ein exzellenter Fußballer. Und ihm eilt ein sehr
menschlicher Ruf voraus.“
Neben Gerland wird Ancelotti wie zuvor beim FC Chelsea, Paris St. Germain und
Real Madrid Co-Trainer Paul
Clement assistieren. Im Bereich Fitness bekommt der
Italiener Unterstützung von
Giovanni Mauri, dessen Sohn
Francesco Mauri und seinem
eigenen Sohn Davide Ancelotti. Als Ernährungsberater
steht ihm Schwiegersohn
Mino Fulco zur Verfügung.
Guardiola hatte zwei weitere
Mitglieder in seinem Trainerteam, unter Jupp Heynckes
hatte sich Gerland den Job
mit Peter Hermann geteilt.
Für den 62 Jahre alten Gerland zähle nur der Erfolg des
deutschen
Bundesliga-Primus, dafür stehe er den
Coaches zur Seite. „In der
Vergangenheit waren die
Hermann Gerland 8 Foto: dpa
Cheftrainer damit wohl zufrieden. Wäre das nicht so,
wäre ich ja schon lange rasiert worden . . .“
1990 war Gerland als Trainer beim FC Bayern eingestiegen, trainierte er zeitgleich
die Amateure und die A-Jugend. 1991 wurde er Co-Trainer der Profis. Ab 1995 folgten Stationen beim 1. FC
Nürnberg, Tennis Borussia
Berlin, Arminia Bielefeld und
beim SSV Ulm, ehe 2001 wieder Bayerns zweite Mannschaft übernahm. Im April
2009 wurde er Co-Trainer unter Interimscoach Jupp Heynckes – und blieb es unter
Louis van Gaal, erneut Heynckes und Guardiola. 8 dpa
Fix: „Tite“ folgt
auf Dunga
RIO 8 Adenor Leonardo
Bacchi, genannt „Tite“, ist
neuer Fußball-Nationalcoach
Brasiliens. Der bisherige Trainer des brasilianischen Meisters Corinthians Sao Paulo
wurde vom Verband CBF offiziell vorgestellt. „Tite“ stand
schon in der Vorwoche als
Nachfolger des glücklosen
Carlos Dunga fest. Der 55-Jährige soll die Elf aber erst nach
den Olympischen Spielen
„Tite“ ist bereit für die Selecao. übernehmen. 8 dpa
Wolff glaubt an Gold
KÖLN 8 Europameister Andreas Wolff hält beim olympischen Handballturnier in Rio
de Janeiro alles für möglich.
„Wir haben eine gute Chance, Olympiasieger zu werden,
und deshalb sollten wir das
auch versuchen“, meinte der
zum deutschen Rekordmeister THW Kiel wechselnde Torhüter im Gespräch mit der
„Handballwoche“: „Als Europameister dürfen wir nicht
zu Olympia fahren und sa-
gen, dass wir keine Chance
auf den Titel haben.“
Ob er selbst überhaupt dabei ist, steht noch nicht fest.
Neben Carsten Lichtlein und
Silvio Heinevetter ist Wolff einer von drei Kandidaten für
die zwei Torhüter-Plätze im
Kader. „Jeder von uns macht
sich berechtigte Hoffnungen
auf die Olympiateilnahme,
und am Ende wird die sportliche Leistung den Ausschlag
geben“, sagte Wolff. 8 dpa
TV-TIPPS
Tennis
Eurosport: 13.00 - 20.55 Uhr live: ATP-Turnier in Nottingham, Achtelfinale.
Fußball
Sat.1: 2.00 - 4.04 Uhr (schon Donnerstag) live: Copa America in den USA, Halbfinale:
Kolumbien - Chile.
FUSSBALL
Hockey
Länderspiel der Frauen in Grünwald:
Deutschland - Spanien 3:0.
Tennis
ATP-Turnier in Nottingham (704 805
Euro), aus der 1. Runde: Michail Juschni
(Russland) - Teimuras Gabaschwili (Russland) 4:6, 6:3, 6:3, Dudi Sela (Israel) - Jan
Hernych (Tschechien) 4:6, 6:3, 6:2, Malek
Jaziri (Tunesien) - James Ward (Großbritannien) 6:1, 3:6, 6:4, Lukas Rosol
(Tschechien) - Kyle Edmund (Großbritannien) 6:4, 6:3, Ivan Dodig (Kroatien) - Julien Benneteau (Frankreich) 6:2, 6:3 - aus
der zweiten Runde: Benjamin Becker (Orscholz) - Guido Pella (Argentinien/Nr. 13)
3:6, 6:1, 6:3.
WTA-Turnier in Eastbourne (776 878 Dollar), aus der 1. Runde: Anne-Lena Friedsam (Neuwied) - Anett Kontaveit (Estland) 6:7 (3:7), 6:4, 6:4, Jekaterina Makarowa (Russland) - Tara Moore (Großbritannien) 7:5, 6:4, Jelena Wesnina (Russland) - Heather Watson (Großbritannien)
6:2, 6:3, Eugenie Bouchard (Kanada) Varvara Lepchenko (USA) 6:1, 6:2.
POLITIK
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Gürtel aus
Keksen
KOMMENTARE
EZB-Anleihekäufe
Karlsruhe
hält sich raus
BRÜSSEL 8 Mit einer Sprengstoffgürtel-Attrappe hat ein
psychisch gestörter Mann in
Brüssel Terroralarm auslöst.
Laut Staatsanwaltschaft meldete sich der Verdächtige gestern bei der Polizei und behauptete, dass man ihn nach
einer Entführung mit einer
ferngesteuerten Bombe vor
einem Einkaufszentrum ausgesetzt habe. Daraufhin wurde ein Großeinsatz mit Spezialkräften und Sprengstoffexperten eingeleitet. Dabei
stellte sich jedoch heraus,
dass der Mann offensichtlich
Schauermärchen
erzählte.
Analysen ergaben, dass der
vermeintliche
Sprengstoffgürtel nur Salz und Kekse
enthielt. Das vermeintliche
Verbrechensopfer
räumte
ein, sich die Entführung ausgedacht zu haben. 8 dpa
Von Martin Prem
lass zur Hoffnung, das Bundesverfassungsgericht könnte einWas will das Bundesverfasmal eine europäische Demokrasungsgericht? Es hat massive
tie erzwingen, die die BezeichBedenken gegen die Anleihenung verdient hätte. Aus und
käufe der EZB geäußert. Doch
vorbei.
als es gestern zum Schwur kam, Damit zeichnet sich auch ab,
wollten die obersten deutschen dass die allermeisten gegen euRichter ihren Kollegen vom Eu- ropäische Institutionen – also
ropäischen Gerichtshof nicht in auch gegen die Politik der Zenden Arm fallen. Vom einstigen tralbank – gerichteten VerfasVorsatz, die europäischen Nor- sungsklagen erfolglos bleiben
men im Licht des deutschen
werden. Karlsruhe will sich
Grundgesetzes zu überprüfen, raushalten. Wer ein besseres
ist nicht viel übrig geblieben.
Europa will – und dafür gibt es
Dieser Positionswechsel reicht
viele gute Gründe – sollte sich
weit über die Frage der Zentral- künftig besser an die demokrabank hinaus.
tischen Institutionen halten.
Nur wenn der Bestand des de- Das Parlament in Straßburg und
mokratischen Rechtsstaats in
Brüssel ist heute schon weit wirkungsvoller als sein Ruf. Es sollGefahr wäre, würde Karlsruhe
noch einschreiten. Das ist im
te der erste Ansprechpartner für
Kern richtig. Wenn europäische Veränderungen sein. Nur so
Regeln vom Wohlwollen jedes
könnte die europäische Volksder 28 obersten nationalen Ge- vertretung auf lange Sicht die
richte abhingen, kann Europa
Rolle als wichtigste Gestalnicht funktionieren.
tungsinstanz übernehmen, die
Andererseits gab die bisherige
ihr in einer Demokratie eigentLinie der Karlsruher Richter An- lich zusteht.
Karlsruher Segen
Grüße nach Moskau
EU verlängert Sanktionen gegen Russland / Lockerung vorerst kein Thema
Von Detlef Drewes
BRÜSSEL 8 Tagelang hatte es so
ausgesehen, als ob die EU die
Sanktionen gegen Russland vielleicht doch lockern würde. Doch
dann ging es schnell: Die EUBotschafter der 28 Mitgliedstaaten verständigten sich gestern
bereits bei ihrer ersten Sitzung
Von Detlef Drewes
Brücken nach Moskau zu schla- zu dem Thema darauf, die Wirtschaftssanktionen gegen Russgen, um Putin Zugeständnisse
Die EU-Mitgliedstaaten hatten
ohne Gesichtsverlust zu ermög- land und die Krim zunächst bis
Ende Januar 2017 zu verlängern.
keine Wahl. Denn die Ostukrai- lichen. Weil nicht politisches
ne ist Lichtjahre von dem entPrestige, sondern nur die Verfernt, was das Minsker Friebesserung der Lage in den um- Damit bleiben die Reiseverdensabkommen als Ziel festge- kämpften Gebieten zählen soll. bote für 149 Spitzenpolitiker
und Unternehmer der russilegt hat. Nicht einmal die Waf- Dass auch der russische Präsischen Föderation und der anfenruhe hält, von politischen
dent selbst vor einigen Tagen
Schritten für eine Normalisieangeboten hat, im Falle greifba- nektierten Halbinsel Krim
(sie wurden schon in der Vorrung gar nicht zu reden.
rer Fortschritte seinerseits die
Wenn die 28 Länder in dieser Si- Sanktionen gegen den Westen woche verlängert) ebenso in
Kraft wie die Lieferverbote
tuation ohne erkennbare Fortzurückzunehmen, hat man in
schritte den Anfang vom Ende Brüssel sehr wohl zur Kenntnis für die Öl- und Gasindustrie
sowie das Embargo für Rüsder Sanktionen begonnen hät- genommen. Allein es fehlt der
ten, wäre der russische PräsiGlaube. Denn wenn Moskau zu tungs- und Technologie-Güter. Die Geldinstitute des Landent als klarer Sieger aus dem
einer Normalisierung zurückKonflikt hervorgegangen. Und kehren wolle, so wird argumen- des erhalten auch weiter keinen Zugang zum europäidas wollte niemand, nicht eintiert, brauche es ja nur seine
schen Kapitalmarkt. EU-Toumal diejenigen, die seit Wochen Blockade gegen die Ziele des
ristikunternehmen
dürfen
für eine Lockerung der StrafMinsker Abkommens aufgekeine Reisen auf die Krimmaßnahmen eintraten. Ihnen
ben. Darauf wartet man – bisHalbinsel anbieten.
geht es vielmehr darum, wieder her – vergeblich.
„Es gab keine Alternative
dazu“, begrüßte der ukrainische Präsident Petro PoroKALENDERBLATT - 22. JUNI
schenko den Beschluss der
Mitgliedstaaten, der einstimmig fiel. An der formellen Bestätigung des Beschlusses
durch die Europaminister der
28-EU-Mitglieder am kommenden Freitag gibt es keine
Historische Daten:
tronom Galileo Galilei wider2015 – Mit U-Booten, Droh- ruft vor der Inquisition seine
nen und Schiffen startet die Lehre, welche die Sonne und
Europäische
Union
den nicht die Erde als MittelKampf gegen Schleuserkrimi- punkt des Universums benalität im südlichen Mittel- trachtet.
meer. Die Außenminister der
Geburtstage:
EU-Mitgliedstaaten geben in
1966 – Emmanuelle Seigner
Luxemburg grünes Licht für (50), französische Schauspiedie Militäroperation EUNAV- lerin´und Sängerin.
FOR MED.
1961 – Jimmy Sommerville
2001 – Bundestag und Bun- (55), britischer Popmusiker,
desrat stimmen dem Vor- in den 1980er Jahren Mitglied
schlag des Vermittlungsaus- der Bands Bronski Beat und
schusses zu, den Opfern des The Communards.
SED-Regimes höhere Renten
1936 – Kris Kristofferson
zu gewähren.
(80), amerikanischer Coun1990 – In Berlin wird der al- trysänger und Schauspieler.
liierte Kontrollpunkt Check1906 – Billy Wilder, ameripoint Charlie in Anwesenheit kanischer Filmregisseur, gest.
der Außenminister der vier 2002.
Siegermächte und beider
1906 – Anne Morrow Linddeutscher Staaten abgebaut. bergh, amerikanische Schrift1953 – Der Berliner Senat stellerin und Flugpionierin,
beschließt zum Gedenken an Ehefrau von Charles Linddie Opfer des Arbeiterauf- bergh, gest. 2001.
stands in der DDR die UmbeTodestage:
nennung der „Berliner Stra2015 – Gabriele Wohmann,
ße“ in „Straße des 17. Juni“. deutsche Schriftstellerin, Mit1906 – Haakon VII. (1872- glied der Gruppe 47, geb.
1957), Prinz von Dänemark, 1932.
Bei Flüchtlingskindern steht der
wird zum König von Norwe1991 – Klaus Schwarzkopf, Sozialstaat kopf: „Ihre Situation
gen gekrönt.
deutscher Schauspieler, geb. hängt oft stark vom Zufall ab.“
1633 – Der italienische As- 1922.
8 Foto: dpa
EU-Sanktionen gegen Russland
Moskau muss
sich bewegen
1633: Galileo Galilei widerruft
vor der Inquisition seine Lehre
Moskau bietet ein vielseitiges Programm. 149 Spitzenpolitiker und
Unternehmer werden sich auch künftig darauf konzentrieren müssen, denn ihre Reiseverbote in die EU bleiben bestehen. 8 Foto: dpa
Zweifel. Außerdem müssen
noch die beiden Parlamente
in Frankreich und Großbritannien befragt werden.
Doch das sei lediglich eine
Formalie, hieß es gestern aus
dem Kreis der Botschafter.
Die zügige Entscheidung
kam überraschend, weil sich
in den vergangenen Tagen
mehrere Mitgliedstaaten für
eine Lockerung ausgesprochen hatten. Vor allem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sorgte
mit seinen Äußerungen zum
Rückbau der Strafmaßnahmen für Irritationen, da die
Bundeskanzlerin sich bereits
auf eine Verlängerung für
sechs Monate festgelegt und
dies dem amerikanischen
Präsidenten Barack Obama
beim G7-Gipfel in Japan zugesagt hatte. Aber auch Italien,
Ungarn, die Slowakei und
Griechenland wollen eigentlich von den Sanktionen wegkommen, um die angespannte Lage ihrer Wirtschaft ent-
spannen zu können. In der
ganzen EU leiden viele Unternehmen und Landwirte unter
den Strafmaßnahmen.
Doch die von Moskau für
eine Lockerung verlangte Gegenleistung ist noch nicht erbracht worden. Oberstes Kriterium ist die Umsetzung des
Minsker
Friedensabkommens für die Ostukraine.
Dort jedoch sei die Entwicklung „völlig unbefriedigend“,
hieß es aus der Europäischen
Kommission. Die Schuld dafür liegt aber nicht nur in
Moskau, sondern auch in
Kiew. So weigert sich die
ukrainische Regierung, die
längst geforderten Lokalwahlen in den Gebieten abzuhalten, die von den prorussischen Separatisten besetzt
gehalten werden. In Kiew
wiederum verweist man auf
die permanenten Verletzungen der Waffenruhe.
Dennoch spekulierten Diplomaten in Brüssel gestern,
dass dies möglicherweise
„die letzte Verlängerung“ gewesen sein könnte. Es gebe
„durchaus Bewegung“. Dazu
könnte unter Umständen
auch ein Besuch von Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel in Moskau passen,
der offenbar bereits in Planung ist. Der SPD-Chef zählt,
wie sein Parteifreund Steinmeier, zu den Befürwortern
einer
Lockerung
der
➔ Kommentar
Sanktionen.
Glückssache
Unicef: Flüchtlingskinder werden in Deutschland ungleich behandelt
KÖLN/BERLIN 8 Flüchtlingskinder werden in Deutschland
nach
Einschätzung
von
Unicef ungleich behandelt –
vor allem wegen unterschiedlicher Standards in den einzelnen Ländern und Kommunen. „Ihre Situation hängt oft
stark vom Zufall ab“, stellt
das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in einem
gestern veröffentlichten Bericht fest. Bei der medizinischen Versorgung oder bei
der Bildung seien Flüchtlingskinder deutlich schlechter
gestellt als Einheimische.
Auch werde zwischen verschiedenen Gruppen von
Flüchtlingskindern
unterschieden – je nachdem, ob
man wegen des Herkunftslandes eine „gute“ oder eine
„schlechte“ Perspektive annehme, dauerhaft hier zu
bleiben. Die Chance, eine
Schule zu besuchen, sei für
ein Flüchtlingskind aufgrund
der Zuständigkeit der Länder
in Bildungsfragen nicht überall gleich.
Unicef stellt fest: „Das komplizierte System der Zuständigkeiten zwischen Bund,
Ländern, Kommunen und
verschiedenen
Behörden
führt für geflüchtete Kinder
und Familien nicht selten zu
langen Wartezeiten“. Unklare Zuständigkeiten könnten
auch Entscheidungen im Sinne des Kindeswohls behindern.
Bundesfamilienministerin
Manuela Schwesig (SPD)
sprach sich für bundesweite
Standards zum Schutz von
Kindern in den Unterkünften
aus. Jeder Fall von Gewalt,
Kindesmissbrauch und Vergewaltigung sei einer zu viel.
„Der Bericht von Unicef sollte
der Union Grund genug sein,
einer bundesgesetzlichen Regelung endlich zuzustimmen“, fügte die Ministerin
hinzu. Sie besuchte gestern
eine Notunterkunft in Berlin,
die zu den Pilotprojekten der
Bundesinitiative zum Schutz
von Frauen und Kindern
gehört.
Der Rückgang der Flüchtlingszahlen hat laut Unicef
nicht automatisch dazu geführt, dass provisorische Lösungen bei der Unterbringung aufgegeben wurden –
etwa umfunktionierte Turnhallen. Die Zeitspanne, die
Kinder und Jugendliche in
Erst- und Notaufnahmeeinrichtungen verbringen müssten, habe sich sogar verlängert – von drei auf sechs Monate oder mehr. Das verzögere die Integration in Schulen
und Kindergärten. 8 dpa
THEMA DES TAGES
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Der Anfang vom Ende Hitlers
Heute vor 75 Jahren fiel die Wehrmacht in Russland ein / Millionen Menschen kamen in grausam geführten Vernichtungskrieg um
Leningrad
Vormarsch der Deutschen
Wehrmacht und Verbündeter
Front
EST.**
Ostsee
LET.**
Moskau
LIT.**
Minsk
Berlin
DEUTSCHES
POLEN*
REICH
Warschau
22. Juni 1941
Angriff
SL
OW
AK
Lwiw
EI
S O W J E T
GO
SL
RUMÄNIEN
500 km
Nov. 1942
Don
Kiew
Charkiw
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UNGARN
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U N I O N
Aug. 1941
Dn
Odessa
AW
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N
er
Krim
Schwarzes Meer
Millionen Hungertote waren eingeplant - etwa bei der
Belagerung Leningrads. Großangelegte Vertreibungen sollten die eroberten Gebiete für
deutsche Siedler öffnen. Einsatzgruppen der SS, aber
auch die Wehrmacht rotteten
ganze Dörfer aus. Zu all dem
erteilte das NS-Regime seit
März 1941 völkerrechtswidrige Befehle, die die Wehr-
machtführung
übernahm.
Widerspruch blieb aus.
1 100 Kilometer lang war
die Front, an der heute vor 75
Jahren 160 deutsche Divisionen zum Angriff antraten.
Generalstabschef Franz Halder glaubte, dass der Feldzug
gegen Russland innerhalb
weniger Wochen gewonnen
werde.
Die Rote Armee war eine
Die vergessene Schlacht
AMIENS 8 Im Sommer 1916 lagen deutsche und französische Truppen an der französischen Festung Verdun schon
seit Monaten in einem grausamen Stellungskrieg. Die
britische Generalität suchte
nach Wegen, den Partner
Frankreich zu entlasten: Im
Sommer 1916, genau am 1.
Juli, griffen Briten und Franzosen die deutschen Stellungen am nordfranzösischen
Fluss Somme an.
Die Schlacht an der Somme
wurde mit mehr als einer Million Opfern zu einer der blutigsten Schlachten des Ersten
Weltkriegs. Sie dauerte bis
zum 18. November 1916. Am
Ende waren mehr als 400 000
britische Soldaten tot, verwundet oder vermisst, hinzu
kamen Zehntausende Tote
aus Ländern des Commonwealth. Frankreich meldete
etwa 200 000 Opfer, die Zahlen der deutschen Opfer
schwanken zwischen 335 000
und mehr als 400 000. Die Alliierten hatten wenige Kilometer Gelände gewonnen.
Obwohl jedes Jahr 300 000
Besucher die Gedenkstätten,
Museen und 410 Friedhöfe in
der Region besuchen, gilt die
Schlacht an der Somme in
Frankreich heute als „vergessene Schlacht“. 70 Prozent
der Touristen sind Briten.
Hinzu kommen Australier,
Südafrikaner und Besucher
aus anderen Ländern des
Commonwealth, die auf britischer Seite kämpften. Das Kilometer weit sichtbare französisch-britische Memorial in
Thiepval wird von den Briten
finanziert.
In England ging der 1. Juli
1916 als schwarzer Tag in die
Kriegsgeschichte ein. Nie zuvor hatte die britische Armee
so hohe Verluste an einem
Tag erlitten. Die britischen
Generäle hatten damit gerechnet, die deutschen Stellungen nach tagelangem Artilleriebeschuss schnell einnehmen zu können. Es war
eine gewaltige Fehleinschätzung. Viele deutsche Maschinengewehrstellungen waren
noch intakt. Schon in der ersten halben Stunde wurden
Tausende Briten getötet, am
Ende des ersten Tages waren
es fast 20 000.
Heute steht direkt auf der
Frontlinie die 45 Meter hohe
Gedenkstätte von Thiepval
und daneben das Museum –
ein Glasgebäude mit Rasendach. Der Eingang führt den
Besucher in die Tiefe zu einem 400 Quadratmeter großen neuen Bereich, der Anfang Juni eröffnet wurde. Zu
sehen sind Objekte aus dem
Ersten Weltkrieg: ein deutsches
Maschinengewehr,
Überbleibsel vom Besitz der
Soldaten: Geldbeutel, Briefe,
Fotos, Essbesteck. Ein monumentales Panorama-Fresko
des in Amerika lebenden Comic-Zeichners Joe Sacco zeigt
das tausendfache Sterben.
Multimedia-Installationen
erklären die Schlacht und
stellen sie in einen historischen Kontext. „Wir wollten
auch die verschiedenen Sichtweisen zeigen – die des britischen Commonwealth, der
Franzosen und der Deutschen“, erklärt Direktor Hervé François. „Dabei haben wir
auch mit deutschen Historikern zusammengearbeitet.“
François ist gleichzeitig Leiter einer weiteren Erinnerungsstätte zum Gedenken
an die Somme-Schlacht: des
„Historial de la Grande Guerre“ im Schloss von Péronne.
Sie wurde 2014 renoviert, zu
sehen sind unter anderem 50
Radierungen des Künstlers
Otto Dix aus seiner Serie „Der
Krieg“, veröffentlicht 1924.
François Bergez, Tourismusdirektor der Region, beschreibt die Besonderheit der
Schlacht und des Gedenkens
an der Somme: „Der Unterschied zu Verdun: Unser
Schlachtfeld ist viel internationaler, über 25 Nationen
haben hier gekämpft.“ Sogar
Neufundland hat in der Region um Amiens sein eigenes
Memorial. Soldaten von der
Insel im äußersten Mün-
Kaukasus
Grosny
24280
unerfahrene, zutiefst verunsicherte Streitmacht. Zwischen 1937 bis 1940 hatte Stalin fast 600 ihrer höchsten Offiziere umbringen lassen. Die
deutschen Divisionen nutzten die Schwäche aus. Eine
sowjetische Armee nach der
anderen wurde eingekesselt
und zerschlagen.
Doch die riesigen Räume,
Logistikprobleme, strategi-
sche
Fehlentscheidungen,
der Mehrfrontenkrieg und
die schiere personelle Übermacht der Roten Armee führten in den Untergang. Zwar
konnte die Wehrmacht noch
im Jahr 1941 bis kurz vor Leningrad, Moskau und Sewastopol vordringen und dabei
ein gewaltiges Terrain okkupieren - das Baltikum, Weißrussland, fast die gesamte
Ukraine und große Teile Russlands. Eine militärische Entscheidung aber konnte sie
nicht erzwingen.
Spätestens die Schlacht um
Moskau am 5. und 6. Dezember 1941, als eine sowjetische
Großoffensive die erschöpften deutschen Verbände traf,
zeigte der Wehrmacht die
Grenzen auf. Stalingrad 1942/
43 leitete dann Deutschlands
vollständige Niederlage ein.
Nachdem im Juli 1943 die
letzte deutsche Großoffensive, die Panzerschlacht um
Kursk, gescheitert war, ging
die Initiative endgültig auf
die Rote Armee über.
Die
sowjetischen
Menschenverluste im von Stalin
ausgerufenen „Großen Vaterländischen Krieg“ werden auf
27 Millionen geschätzt: Etwa
elf Millionen Rotarmisten ließen im Kampf ihr Leben, ungefähr drei Millionen Kriegsgefangene starben in deutschen Lagern. Dazu kommen
mehr als zwei Millionen ermordete sowjetische Juden
und sechs bis zehn Millionen
weitere Zivilisten.
Die deutschen Opferzahlen
waren niedriger. Von den insgesamt mehr als fünf Millionen deutschen Gefallenen
starben etwa drei Millionen
an der Ostfront. Hinzu kommen Kriegsgefangene und
Opfer, die aufgrund der sowjetischen Besetzung, von
Flucht, Vertreibung oder Verhaftung ums Leben kamen.
Die Schätzungen gehen von
rund zwei Millionen Menschen aus. 8 kna
Thema des Tages
Kämpfe an der Somme im Sommer 1916 forderten eine Million Opfer
Von Martina Zimmermann
Stalingrad
Dnjepropetrowsk
*Polen 1939 vom Deutschen Reich und der Sowjetunion besetzt
**baltische Staaten 1940 von der Sowjetunion annektiert
Quelle: bpb, Dept. of History USMA West Point
mus“ sei, hieß es in „Mein
Kampf“. Der Krieg wurde von
den Deutschen von Anfang
an als Vernichtungskrieg geplant. Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion
sollte erobert, ihre politische
und militärische Führungsschicht ermordet und große
Teile der Zivilbevölkerung dezimiert und entrechtet werden.
Wo
lga
Die geheime „Weisung
Nr. 21“ beschrieb für Millionen Menschen den Weg in
den Abgrund. Am 18. Dezember 1940 erteilte Adolf Hitler
seinen Generälen den Befehl,
den Angriff der Wehrmacht
auf die Sowjetunion vorzubereiten. Auch Russland sollte
mit einem Blitzkrieg unterjocht werden. Am 22. Juni
1941 startete das „Unternehmen Barbarossa“ - in Anspielung auf Kaiser Friedrich I.,
der im zwölften Jahrhundert
einen Kreuzzug gegen die
„Ungläubigen“ befehligt hatte. Es war der Anfang vom
Ende des 1 000-jährigen Reiches.
Dabei war es für Hitler bis
dahin gut gelaufen: Gerade
hatten die deutschen Soldaten Frankreich besiegt, Polen, Norwegen, Dänemark,
die Niederlande, Belgien und
Luxemburg besetzt. Alles
schien möglich. Nur England
erwies sich als hartnäckiger
Gegner, der Widerstand leistete. Der Überfall auf die Sowjetunion begann mit der
Lüge, die Wehrmacht sei einem russischen Angriff zuvorgekommen und „in den
gewaltigen Aufmarsch der
feindlichen Kräfte hineingestoßen“, wie es in der Wochenschau hieß.
Schon 1925 hatte Hitler die
Vernichtung des Bolschewismus zu seinem ideologischpolitischen Hauptziel erklärt.
Es gebe einen weltgeschichtlichen Kampf der „arischen
Rasse“ gegen das „Weltjudentum“, dessen extremste Herrschaftsform der „Bolschewis-
Zweiter Weltkrieg: Überfall auf die Sowjetunion
ED
EN
BERLIN/MOSKAU 8 In wenigen
Wochen wollten die deutschen
Generäle in Moskau sein. Vor
75 Jahren fiel die Wehrmacht in
Russland ein. Deutsche Panzer
preschten Dutzende Kilometer
am Tag vor. Doch der Feldzug
endete in einer Katastrophe.
SC
HW
Von Christoph Arens
SCHLACHTEN IM
1. UND 2. WELTKRIEG
Der US-Zeichner Joe Sacco gestaltete das 60 Meter lange Panorama-Fresko im Museum von Thiepval,
das das tausendfache Sterben zeigt. 8 Foto: afp
dungsgebiet des kanadischen
Sankt-Lorenz-Stroms kämpften im Ersten Weltkrieg aufseiten der Briten. 1916 verlor
Neufundland in BeaumontHamel an der Somme innerhalb von zwei Stunden drei
Viertel seiner Truppen.
Heute führen kanadische
Studenten durch die original
erhaltenen Schützengräben
und die Granatenlöcher, die
bis zum Friedhof am Horizont mit Gras überwachsen
sind. Die Familie der 20-jährigen Kanadierin Mackenzie
Safire stammt aus Neufundland: „Damals starben die
jungen Männer ganzer Dörfer“, erklärt die angehende
Bauingenieurin.
„Die Hälfte von Neufundland wird am 1. Juli hier
sein“, sagt Mémorialdirekto-
rin Arlène King. Die andere
Hälfte der Bevölkerung gedenke der Schlacht zu Hause.
Auch das Museum des südafrikanischen Memorials von
Longueval wird anlässlich der
100-Jahr-Feier renoviert. Die
24 000 schwarzen Südafrikaner, die den in Truppen in Europa dienten, seien – wenn
überhaupt – nur als minderwertige Wesen dargestellt
worden, kritisiert Direktor
Tapedi Masanabo. Der Besuch
im Museum ruft ins Gedächtnis, dass der Erste Weltkrieg
auch in Afrika stattfand: Unter anderem besetzte Südafrika die deutsche Kolonie Südwestafrika und blieb dort bis
zur Unabhängigkeit Namibias 1990.
141 Tage dauerte die
Schlacht an der Somme, 141
Tage dauert auch das Gedenken. Tourismusdirektor Bergez hofft, dass auch darüber
hinaus Besucher kommen um etwa die Gegend um die
„Montagne de Frise“ zu besuchen, wo 1916 die französischen Truppen im monatelangen Stellungskrieg kämpften. Der „Berg“ ist zwar nur
120 Meter hoch, aber von
hier aus kann man die grüne
Flusslandschaft der Somme
weit überblicken. Heute ist
hier ein Naturpark, das Tourismusbüro hat zahlreiche
Wanderwege angelegt.
Die Frontlinie mit allen Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs, darunter elf im Tal der
Somme, soll Weltkulturerbe
werden. Der Antrag liegt bereits bei der Unesco in Bearbeitung. 8 epd
HINTERGRUND
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Gabriel will
Putin
besuchen
Durchbruch
beim
Fracking
BERLIN 8 Ein gutes Jahr ging –
zumindest öffentlich – bei
diesem Thema wenig bis
nichts, dann war innerhalb
weniger Tage alles klar. Die
große Koalition hat sich geeinigt, wie Fracking künftig geregelt werden soll. Antworten auf zentrale Fragen.
Darf in Deutschland jetzt gefrackt werden?
Fracking an sich war gar
nicht verboten. Es gab nur
ein Moratorium, also eine Art
Stillhalteabkommen der Gasförderer mit der Politik. Sie
stellten keine Anträge und
warteten auf ein Gesetz. Fracking in Sandstein, sogenanntes konventionelles Fracking, gibt es in Deutschland
seit den 1960er-Jahren. Meist
ist mit Fracking aber die „unkonventionelle“ Förderung
von Gas etwa in Schiefergestein gemeint. Unkonventionelles Fracking wird verboten – vier Probebohrungen in Bundespräsident Joachim Gauck (links), der rumänische Präsident Klaus Johannis und Frau Carmen besuchen die evangelische StadtpfarrDeutschland zu wissenschaft- kirche in Hermannstadt (Rumänien). Johannis wurde in diesem Becken getauft. 8 Fotos: dpa
lichen Zwecken werden erlaubt.
Und wer entscheidet
darüber?
Die Länder dürfen entscheiden, ob es bei ihnen Bohrungen für die Wissenschaft geben soll. Keinem Bundesland
kann Fracking „aufgezwungen“ werden. Das freut vor allem Nordrhein-Westfalen, wo
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gleich sagte,
mit ihr werde es das nicht geben. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies ist
ebenfalls zufrieden – er will
der konventionellen Förderung „eine Zukunft geben“.
Das konventionelle Fracking
bleibt also erlaubt?
Es ist überall dort verboten,
wo es ums Trinkwasser geht –
in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten,
an
Talsperren und Seen wie dem
Bodensee, die zur öffentlichen Wasserversorgung dienen. Nicht nur das Bergrecht,
auch das Wasserrecht bestimmt künftig, wo Erdgas so
gefördert werden darf. Die
kommunale
Wasserwirtschaft und die Wasserversorger finden das gut: „Es trägt
zum Trinkwasserschutz bei.
Die derzeit unklare Lage
schadet dem Schutz unserer
Wasserressourcen“, sagt Martin Weyand, der Hauptgeschäftsführer der Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Warum hing das Gesetz so
lange im Bundestag?
Der ursprüngliche Gesetzentwurf, den das Kabinett im
April 2015 verabschiedet hatte, war nicht so streng wie
der jetzt gefundene Kompromiss. Fracking ist in vielen
Wahlkreisen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
ein gewaltiges Thema.
Und die Opposition?
Grüne und Linke sind, jedenfalls auf Bundesebene, gegen
Fracking mit Chemikalien.
Im April hatten die Grünen
mit einem Gesetzentwurf
den
Bundestag
aufgescheucht. Sie wollten Fracking nach dem Bergrecht
verbieten lassen.
Was sagen Umweltschützer
zu dem Kompromiss?
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) nennt die
Einigung „haarsträubend“.
Die Gefahren, die die Methode für Gesundheit, Natur und
Trinkwasser berge, seien
nicht gebannt, sagte Vorsitzende Hubert Weiger. 8 dpa
Retten, was noch zu retten ist
Gaucks letzte Monate im Amt des Bundespräsidenten
Von Thomas Lanig
BUKAREST 8 Im Redetext war
vom wichtigsten Ereignis dieser
Wochen gar nicht die Rede, aber
Joachim Gauck kommt dann
doch gleich zu Beginn und ohne
Umschweife darauf zu sprechen:
„Eine sehr grundsätzliche Entscheidung einer großen europäischen Nation“ stehe bevor, sagt
er gestern in der schmucklosen
Nationalbibliothek von Bukarest. Und fügt hinzu: Auch ohne
die Abstimmung in Großbritannien über Brexit oder Verbleib in
der EU hätte Europa Grund zum
Nachdenken.
Und das tut der Bundespräsident dann laut und deutlich,
und macht klar, wie sehr sich
seine europapolitische Position in den gut vier Jahren seiner Amtszeit verändert hat.
„Wir wollen mehr Europa
wagen“, sagte er 2012, ganz
am Beginn. Heute sagt er: „Es
kommt darauf an, das heute
und morgen Machbare zu erkennen und es dann durchzusetzen“.
Schluss mit einem „immer
engeren Europa“, heißt das
im Klartext. Vor allem deshalb, weil die Menschen da
nicht mitmachen, sondern zu
Populisten und Europafeinden überlaufen. Die große
Sorge ist Gauck anzumerken,
was nach der Brexit-Abstimmung morgen passieren
könnte. Pragmatismus statt
Visionen – das ist die Botschaft, und sicher nicht zufällig erwähnt er hier Kanzlerin
Angela Merkel. An ihrem
„Auf Sicht fahren“ sei nichts
falsch, betont er.
Der Auftritt in Bukarest war
als europapolitische Grundsatzrede angekündigt worden; „Leidenschaft für die
Vernunft“ heißt die etwas
wolkige Überschrift. Gaucks
Rede ist der Versuch, Gefühl
und Ratio gleichermaßen zu
mobilisieren für die Rettung
des massiv gefährdeten europäischen Projekts. Er lässt
auch erkennen, dass dies sein
Plan ist für die letzten Monate im Amt, er wirkt befreit
nach dem langen Zögern und
Schweigen.
„Die Arbeitskittel anzie-
hen“ – so hat er vor wenigen
Tagen im ARD-Interview die
drängendste Notwendigkeit
beschrieben und selbst zugegeben, wie sehr sich Europa
in den letzten Jahren verändert hat. Finanzkrise, der „offene
Völkerrechtsbruch“
durch die russische Annexion
der Krim, schließlich die
Fluchtbewegungen aus Syrien und anderen Ländern:
Das Ergebnis ist eine Vertrauenskrise, sagt Gauck, die Europa erschüttere.
Der Mann aus Rostock lässt
keinen Zweifel an seinem
Standpunkt und verurteilt
„Bewegungen, die sich patriotisch nennen, aber nationalistisch genannt werden müssen“. Aber er kritisiert auch
die, „die sich selbst für restlos
aufgeklärt halten“ und dem
Rest der Welt „kulturelles Analphabetentum“ vorwerfen.
Einzige Lösung: „Wir müssen
wieder lernen, Argumente an
uns heranzulassen, die unserem eigenen Milieu zunächst
ganz unplausibel erscheinen.“
Und wenn er schon einmal
hier in Rumänien ist: Das
Thema
Korruption
und
Rechtsstaatlichkeit lässt er
auch beim Staatsbankett am
Montag in Bukarest nicht aus.
Gastgeber Klaus Iohannis, der
deutschstämmige Präsident,
nimmt es ihm nicht übel,
lobt Gauck als „Symbolfigur
in der Geschichte der deutschen und europäischen Wiedervereinigung.“
Zumindest eine gute Nachricht kann Gauck aus Rumänien mitnehmen. In dem
Land im Südosten Europas
haben Europagegner und Populisten noch keine großen
Erfolge erzielen können.
„Viele Rumänen wollen mehr
Europa, nicht weniger“, lobt
er. Woran das liegt, ist nicht
leicht zu erklären. Sicher
hofft das relativ arme Land
auf mehr Wohlstand durch
die EU-Mitgliedschaft. Aber
für den Bundespräsidenten
ist es auf jeden Fall ein Hoffnungsschimmer. Konsolidierung statt Vertiefung, eine
Pause einlegen, die Menschen mitnehmen. Arbeitskittel. 8 dpa
Brite wollte Trump töten
Junger Mann ging allerdings dilettantisch vor / Kontrolle ähnlich der an Flughäfen
LAS VEGAS 8 Ein junger Wohnungsloser aus Großbritannien ist in Las Vegas bei dem
Versuch festgenommen worden, den republikanischen
Präsidentschaftsaspiranten
Donald Trump zu ermorden.
Der Mann halte sich illegal in
den USA auf, berichtet die
Zeitung „Las Vegas Review
Journal“ unter Berufung auf
Gerichtsangaben.
Der Brite war am Sonnabend bei einer Wahlkampfveranstaltung des Immobilienmilliardärs Trump festgenommen worden. Zuvor hatte er versucht, die Waffe eines Mitarbeiters des Secret
Service zu stehlen, der
Trumps Personenschutz stellte.
Im Verhör mit der Polizei
gab er laut Gerichtsunterlagen an, er sei eigens von Kalifornien nach Las Vegas im benachbarten US-Staat Nevada
gefahren, um den Kandidaten zu töten. Er habe den 70-
Ein Brite wollte Donald Trump ermorden. 8 Foto: dpa
Jährigen um ein Autogramm
bitten und dann zur Tat
schreiten wollen. Unklar
blieb, wie weit er von dem Politiker entfernt war, als er
nach der Pistole des Beamten
griff.
Der Mann, dessen Alter in
manchen Berichten mit 19,
in anderen mit 20 angegeben
wurde, soll sich seit etwa 18
Monaten in den USA aufhalten. Sein Visum sei abgelaufen. Zuletzt soll er laut CNN
in seinem Wagen geschlafen
haben. Finanziell soll er von
seiner Mutter in Großbritannien unterstützt worden sein.
Im Verhör soll er der Polizei
gesagt haben, dass er am Tag
vor der Festnahme an einem
Schießstand geübt habe. Das
sei das erste Mal gewesen,
dass er eine Waffe benutzt
habe. Für den Fall, dass sein
Plan scheitere, habe der Verdächtige sich eine Einlasskarte für einen spätere Veranstaltung Trumps in Phoenix
gekauft. Er lebe seit etwa eineinhalb Jahren in Hoboken
im Bundesstaat New Jersey.
Ein Gericht entschied nach
einer Anhörung am Montagabend (Ortszeit), dass der Brite vorerst in Haft bleiben
muss und nicht auf Kaution
freikommen kann, wie das
„Las Vegas Review-Journal“
berichtete.
Der
Richter
George Foley begründete das
mit
Sicherheitsbedenken.
Der junge Mann soll am 5. Juli
wieder vor Gericht erscheinen.
Donald
Trumps
Wahlkampfveranstaltungen sind
streng gesichert: Besucher
müssen sich einer Kontrolle
ähnlich der an Flughäfen unterziehen. 8 dpa
BERLIN 8 Der Bundestag
nimmt sich wieder einmal
Zeit für deutsche Geschichte.
Heute geht es für eine Stunde
um den Überfall HitlerDeutschlands auf die Sowjetunion, der am 22. Juni 1941
begann, auf den Tag genau
vor 75 Jahren. Als erster Redner hat Frank-Walter Steinmeier das Wort. Und vielleicht noch mehr als die Opposition werden dann die Abgeordneten von CDU/CSU darauf achten, was genau der
SPD-Außenminister zu dem
Überfall von damals und zu
den Folgen für die heutige Politik zu sagen hat.
Eineinviertel Jahre vor der
Bundestagswahl hat innerhalb der Koalition ein Streit
über den richtigen Umgang
mit Russland eingesetzt –
ausgelöst durch Steinmeier,
den ansonsten eher bedächtig formulierenden Oberdiplomaten. Mit seiner Warnung, die Lage an den NatoGrenzen zu Russland „durch
lautes
Säbelrasseln
und
Kriegsgeheul“ nicht noch
weiter anzuheizen, hat er die
Union empört.
Für zusätzlichen Unmut auf
Seiten der CDU/CSU sorgt
jetzt der Plan von Sigmar Gabriel, nach Moskau zu fahren.
Der SPD-Vorsitzende, Vizekanzler und Wirtschaftsminister hat am Montag einen
Termin bei Kremlchef Wladimir Putin. Die Reise ist bislang noch nicht offiziell, aber
schon länger geplant und mit
dem Kanzleramt auch abgesprochen. Nur: Die Stimmung innerhalb der großen
Koalition ist derzeit so, dass
sie trotzdem Ärger macht.
„Russland-Versteher“, „Putin-Versteher“, „Kuschelkurs
gegenüber Moskau“ – das
sind die Vokabeln, die man
aus der Union aktuell so über
den Regierungspartner hört.
Auch das böse Wort von der
„fünften Kolonne“ kursiert
schon wieder. Den Kampfbegriff hatte in den 1980er-Jahren der damalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler
aus der Schublade geholt.
Die Welt im 21. Jahrhundert
ist komplizierter – unbestritten aber ist, dass die heutigen
Genossen sich seit Ausbruch
des Ukraine-Konflikts im Umgang mit Putin und den Sanktionen schwertun. Eine ausgestreckte Hand nach Moskau gilt in weiten Teilen unverändert als Parteiräson,
ganz in der Tradition der erfolgreichen Ostpolitik von
Willy Brandt und Egon Bahr.
Vorne weg marschiert gern
Altkanzler Gerhard Schröder,
der erst am Wochenende
über sein Verhältnis zu Putin
trotzig sagte: „Wir sind befreundet. Das bleibt auch so.“
Die Union unterstellt Gabriel und Steinmeier nun,
dass sie auch aus innenpolitischen Gründen Lobby-Arbeit
für Putin betreiben – um von
ihren schlechten Umfragewerten wegzukommen. In
der SPD wird das als „Bullshit“ abgetan.
Die Frage, wie klug eine
Moskau-Reise ist, stellt sich
aber auch. Mangels Fortschritten bei den Friedensbemühungen im Osten der
Ukraine hat die EU gestern
im Grundsatz beschlossen,
die Sanktionen gegen Russland nochmals um sechs Monate zu verlängern. Im nächsten Monat steht der Nato-Gipfel in Polen auf dem Programm. Mitten zwischen diesen Terminen bei Putin vorbeizuschauen, ist für Gabriel
zumindest ein heikles Manöver. 8 dpa
BLICK IN DIE WELT
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Blindfische
gibt es
wirklich
Deutsche
wollen auch
mal Ruhe
Seltener Wels ohne
Augen lebt in den USA
Jüngere schalten das
Handy aber selten aus
AUSTIN 8 Extrem selten und
blind: Eine bisher nur aus Mexiko bekannte Welsart lebt
offenbar auch in Höhlengewässern des US-Bundesstaates Texas. Das rosa-weiße,
etwa siebeneinhalb Zentimeter kleine Tier hat keine Augen. Zwei Exemplare des Katzenwelses Prietella phreatophila seien in einer tiefen
Kalksteinhöhle bei Del Rio
gefangen worden, berichtete
die University of Texas in Austin. Bislang dachten Experten, dass die extrem seltene
Art nur in unterirdischen
Wasserreservoirs des Rio
Grande in Mexiko vorkommt.
Der Fund stütze die These,
dass Mexiko und Texas über
unterirdische
Wasservorkommen verbunden sind. Bei
den erstmals 1954 beschriebenen Tieren schimmert das
Blut rötlich durch die helle
Haut. Seit 1994 steht die Katzenwelsart auf der Roten Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN). Die
beiden nun gefangenen Tiere
seien derzeit im Zoo von San
Antonio untergebracht, hieß
es. 8 dpa
NÜRNBERG 8 Pling, pling,
pling! Im Minutentakt ploppen auf Smartphones Nachrichten auf – und wollen beantwortet werden. Dabei ist
es den meisten Deutschen einer Studie zufolge ein Graus,
rund um die Uhr erreichbar
zu sein. Nur 16 Prozent halten dies für wichtig, wie die
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg
mitteilte. Doch weltweit
sieht das anders aus. Im internationalen Durchschnitt beträgt die Zustimmungsrate 42
Prozent. Vor allem in Russland und China ist die Erreichbarkeit den Befragten
besonders wichtig. Dort stimmen je 56 Prozent der Befragten der Aussage „Für mich ist
es wichtig, immer und überall erreichbar zu sein“ – gefolgt von der Türkei (53 Prozent) und Mexiko (50 Prozent). Insgesamt wurden
27000 Internetnutzer von 15
Jahren an befragt. Dabei legten die Deutschen die gesündere Einstellung an den Tag,
meinen Experten. E-Mails,
SMS und andere Handy-Kommunikation nach Feierabend
stehen in der Kritik, weil ein
Zusammenhang mit Stress
und psychischen Erkrankungen vermutet wird. „Die ständige Erreichbarkeit ist absolut ungesund, weil wir überhaupt keine Gelegenheit
mehr haben, abzuschalten
und uns gehen zu lassen“,
sagt Gesundheitspsychologin
Julia Scharnhorst. 8 dpa
Familie Clinton holt Baby Aidan nach Hause
Chelsea Clinton (36) ist nach der
Geburt ihres Sohnes wieder zu
Hause. Die Tochter des früheren
US-Präsidenten Bill Clinton (ganz
links) und der voraussichtlichen
Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei, Hillary Clinton (rechts), verließ zusammen mit
ihrem Mann Marc Mezvinsky und
ihren Eltern das Krankenhaus in
New York. Dabei trug Chelsea Baby
Aidan auf dem Arm. Die frühere
und möglicherweise auch zukünftige „First Daughter“ hatte den Jungen am Samstag zur Welt ge-
bracht. Sie ist seit 2010 mit dem Investmentbanker Mezvinsky verheiratet. Das Paar hat auch eine Tochter, Charlotte, die im September
zwei Jahre alt wird. 8 Foto: afp
„Schwerkraft ist Horror“
Tim Peake, erster Brite auf der Internationalen Raumstation, hat nun irdische Sorgen
Von Jonas-Erik Schmidt
Der augenlose Blindfisch namens „Prietella phreatophila“
ist nur sehr, sehr selten zu finden. 8 Foto: Danté Fenolio/dpa
Geschwister im
Teich ertrunken
NEUKIRCHEN 8 Eine Obduktion
hat die vermutete Todesursache der drei Geschwister im
hessischen Neukirchen bestätigt. Die fünf, acht und neun
Jahre alten Kinder sind den
Erkenntnissen zufolge am
Samstagabend
in
einem
Löschteich ertrunken. Alle
pathologischen Befunde deuteten auf Tod durch Ertrinken hin, erklärten Polizei
und Staatsanwaltschaft am
Dienstag in einer Mitteilung.
Hinweise auf Fremdverschulden seien nicht festgestellt
worden. Zur Frage, ob die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, machte die Polizei in Homberg auf Anfrage
weiter keine Angaben. Der elf
Jahre alter Bruder der Kinder
hatte seine Geschwister gesucht und Nachbarn alarmiert. 8 dpa
Vater überfährt
aus Versehen Kind
ISS-Nachschub
KÖLN 8 Der britische Astronaut
Tim Peake ist auf der Internationalen Raumstation ISS so etwas
wie ein Popstar für seine Landsleute geworden – sogar einen
Brit Award hat er von dort oben
verliehen. Nun ist er zurück. Und
mitten drin in recht irdischen
Debatten. Stichwort: Brexit.
Auf der Erde träumen viele
Menschen davon, mal schwerelos zu sein. Tim Peake weiß
nun, wie sich das anfühlt – er
ist Astronaut und gerade von
der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Deshalb kann er auch berichten,
dass Schwerkraft nicht nur
Nachteile hat. Zumindest
wenn es um die Benutzung
von Toiletten geht. „Schwerkraft ist ein Horror, wenn
man auf die Erde zurückkommt“, sagt Peake zu dieser
delikaten Frage. „Abgesehen
von ein paar Fällen.“
Der 44-Jährige muss gerade
einen Haufen solcher Fragen
beantworten, nicht nur zu
den Unterschieden zwischen
All- und Erd-Toiletten. Am
Samstag ist er nach einem
halben Jahr im All in einer Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe gelandet.
Nun hat er seinen ersten öffentlichen Auftritt auf einem
Podium im Europäischen Astronautenzentrum in Köln.
Und muss bemerken, welchen Bekanntheitsgrad er
nun hat – der Raum ist prop-
Seit vier Tagen zurück auf der Erde: Tim Peake würde sofort wieder
ins All fliegen – am liebsten zum Mond. 8 Foto: afp
penvoll. Peake war der erste
Brite überhaupt auf der ISS.
Er hat da oben aber auch Einiges erlebt. Im Grunde war
er nie ganz weg, zumindest
in Funk, Fernsehen und den
sozialen Netzen. Das verbindet ihn mit dem deutschen
Astronauten Alexander Gerst,
der auch zu einer Art Popstar
im Raumanzug wurde. Peake
verlieh vom All aus einen Brit
Award an Sängerin Adele. Er
lief auf einem Laufband den
London-Marathon mit. Und
er trauerte mit einem Tweet
um Popstar David Bowie
(„Seine Musik war eine Inspiration für viele.“). Zu den Kuriositäten zählt, dass er sich
bei einem Weihnachtsanruf
aus der ISS verwählte und
eine offenbar verdutzte Frau
MAXDORF 8 Ein Autofahrer
hat in Rheinland-Pfalz versehentlich seine vierjährige
Tochter überrollt und schwer
verletzt. Der 33-Jährige übersah das Kind, als er am Montag in seine Hofeinfahrt in
Maxdorf bei Ludwigshafen
fuhr, wie die Polizei gestern
mitteilte. Die Tochter hatte in
der Einfahrt auf dem Boden
gelegen und gespielt. Ein Rettungshubschrauber brachte
das Kind in ein Krankenhaus.
Es sei außer Lebensgefahr,
sagte ein Polizeisprecher. Königin Margrethe mag’s lieber knallig als rosa: Hier ist sie 2012
8 dpa
mit einem ihrer Kunstwerke in Kopenhagen zu sehen. 8 Foto: dpa
an der Strippe hatte.
Das alles könnte etwas in
Vergessenheit geraten lassen,
was Peake im All für die Wissenschaft leistete. Etwa, als er
von der ISS aus ein Roboterfahrzeug auf der Erde fernsteuerte. An vielen weiteren
Experimenten war er beteiligt. Gerade hilft er der Wissenschaft, besser zu verstehen, wie sich der menschliche Körper wieder an die
Schwerkraft gewöhnt. Die
Mediziner durchleuchten ihn
komplett.
In Köln richtet Peake den
Blick nach vorne. Er wäre „im
Nu“ bereit, wieder ins All zu
fliegen, sagt er. „Jede Mission
ist eine gute Mission.“ Auch
wenn eine Mondmission ein
Traum wäre.
Nach einem halben Jahr im All
sind Tim Peake, der US-Amerikaner Tim Kopra und der Russe Juri
Malentschenko am Wochenende
von ihrem Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS zur
Erde zurückgekehrt. Auf dem Außenposten der Menschheit rund
400 Kilometer über der Erde halten nun noch die russischen Kosmonauten Alexej Owtschinin und
Oleg Skripotschka sowie der USAstronaut Jeff Williams die Stellung. Drei weitere Raumfahrer –
ein Russe, ein Amerikaner und
ein Japaner – sollen am 7. Juli zur
ISS fliegen. 8 dpa
Auf die wohl brenzligste Situation, die er im All miterlebte, kommt er nur kurz zu
sprechen. Im Januar musste
sein Außeneinsatz im freien
Weltall vorzeitig abgebrochen werden, weil sich bei
seinem Kollegen, dem USAmerikaner Tim Kopra, Wasser im Helm bildete.
Nun hat die Erde Peake wieder. Das heißt auch, dass er
sich mit Fragen auseinandersetzen muss, über die man in
rund 400 Kilometern Höhe
vielleicht etwas gelassener
hinweg sehen kann. Ein Journalist fragt, wie er abstimmen werde, wenn Großbritannien über Brexit oder Verbleib in der EU entscheide.
Das sei eine sehr private Sache, sagt Peake. 8 dpa
Deutscher stirbt
bei Extrem-Hitze
TUCSON 8 Bei Temperaturen
von fast 50 Grad Celsius sind
im US-Bundesstaat Arizona
mindestens fünf Menschen
ums Leben gekommen, darunter ein Deutscher. Der 57Jährige war nach Angaben
der Behörden mit zwei anderen Deutschen zu einer Tour
auf dem Ventana-Pfad in Arizona
aufgebrochen,
der
durch wüstenartiges bergiges
Gelände führt. Nachdem die
Gruppe von der brütenden
Hitze überrascht worden war,
habe einer der Männer den
Abstieg geschafft, um Hilfe zu
holen. Die Helfer hätten dann
aber den 57-jährigen Stefan
G. nur noch tot bergen können. Nach dem dritten Wanderer, Marcus T. (33), werde
gesucht. 8 afp
LEUTE, LEUTE
Wenig prinzessinnenhaft
Dänen-Königin Margrethe mag kein Rosarot
KOPENHAGEN 8 Dänemarks
Königin Margrethe (76) hat
sich schon als Mädchen
nichts aus klassischen Rollenbildern gemacht. „Ich war als
Kind allergisch dagegen, eine
rosarote Prinzessin zu sein“,
sagte die Monarchin gestern
im Kopenhagener Freizeitpark Tivoli. Auch damit, nur
Königin zu sein, hat sich Margrethe nie zufrieden gegeben: Immer wieder tritt sie
als Künstlerin in Erschei-
nung. So malt sie zum Beispiel Bilder. Für das Ballett
„Cinderella“, das das Pantomimetheater im Tivoli von
Samstag an aufführt, entwarf
die Königin Bühnenbild und
Kostüme. In knallbunten Outfits tanzen die Darsteller vor
einer Stadtkulisse in Pinselstrichen. Vor der Premiere sei
sie aufgeregt, sagte Margrethe: „Man hat immer Schmetterlinge im Bauch und zittrige Knie.“ 8 dpa
Serena Williams (34), US-Tennis-Star, hat Muskelkater –
vom Tanzen in einem Video
der Sängerin Beyoncé. „Mir
tat alles weh nach dem Tanzen“, sagte die Weltranglisten-Erste im Interview der
Onlineausgabe des „Wall
Street Journals“. Williams
hatte für Aufsehen gesorgt,
als sie als Überraschungsgast
in Beyoncés Albumfilm „Lemonade“ auftrat und zum
Lied „Sorry“ im „Twerking“Stil in der Hocke mit dem Po
wackelte. 8 dpa
VERBRAUCHER
MITTWOCH
22. JUNI 2016
Der Netzausbau als Glaubensfrage
Streit um Technologien und „Re-Monopolisierung“ durch die Telekom
BONN 8 Verbraucher und Internetnutzer haben bei diesem
Thema im Prinzip nur ein Interesse: Wie kann ich möglichst
bequem durchs Internet surfen,
Daten rauf- und runterladen, EMails lesen, Musik hören oder
Filme sehen? Angesichts der gigantischen Datenflut wird das
Tempo in den Netzen für deren
Betreiber immer mehr zum
Wettbewerbsfaktor – und am
Ende manchmal auch zur Glaubensfrage.
Seit vielen Monaten tobt in
der Branche ein Streit um das
Thema, welche Technik als
zukunftsfähig gilt. Einige befürchten gar eine teilweise
„Re-Monopolisierung“
der
Netze durch die Telekom.
Welche Möglichkeiten hat
der Endkunde beim Zugriff
auf das schnelle Internet?
Es gibt mehrere Wege: Zum
Beispiel
mobil
über
Smartphone und das LTENetz, über einen drahtlosen
Anschluss an einem Hotspot
oder auch über Festnetz-Leitung. Eine weitere Möglichkeit ist der Zugang ins Internet über das Kabelnetz, das in
Deutschland durch Vodafone
und Unitymedia dominiert
wird. Welches Surftempo erreichbar ist, hängt ab vom
Grad des Netzausbaus und
der von den Betreibern eingesetzten Technik. Seit kurzem
bietet die Bundesnetzagentur
einen Test, mit dem Geschwindigkeiten im Netz gemessen werden können.
Nach den Breitbandzielen der
Bundesregierung soll jeder
Verbraucher bis Ende 2018
mit einem Tempo von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet
surfen können. Über den Zugang zu einem solchen Anschluss, und zwar über alle
Technologien hinweg, verfügten nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr
und Infrastruktur Ende 2015
rund 70 Prozent aller Privat-
zichtbar. Die Telekom setzt
voll auf diese Technik und
kombiniert sie mit einem
Glasfaserausbau. Ihr Plan:
Glasfaser bis zum Kabelverzweiger (graue Schaltkästen
am Straßenrand) und dann
auf kurzer Strecke über Kupferkabel in die Häuser.
Wie sich möglichst viele Haushalte und Betriebe mit schnellem Internet versorgt werden können, darüber streiten sich die Telekom und ihre Wettbewerber.
haushalte.
Bandbreiten auf 100 MBit pro
Sekunde steigen. Mit der Weiterentwicklung Super-Vectoring würden sogar theoretisch 250 MBit/s möglich. Die
Telekom muss sich aber sputen, denn die Kabelnetzbetreiber um Vodafone und Co.
sind ihr ein Stück voraus und
bieten bereits 400 MBit/s. Es
Was ist Vectoring und warum
wird diese Technik
eingesetzt?
Beim Vectoring werden die
herkömmlichen
Kupferkabelnetze kostenschonend für
höhere Geschwindigkeiten
nachgerüstet. So sollen die
gibt nicht wenige Experten,
die beim Vectoring von einer
veralteten Technologie sprechen, andere nennen sie eine
Brückentechnologie auf dem
Weg in die Gigabit-Gesellschaft. Um die Ziele der Bundesregierung beim Breitbandausbau schnell zu erreichen, gilt Vectoring als unver-
Warum ist Vect/oring
so umstritten?
Die Telekom hat ihr Netz im
Nahbereich an viele Wettbewerber vermietet, die dort
ebenfalls schnelle Internetanschlüsse betreiben. An den
entscheidenden Hebeln im
Netz wie den Kabelverzweigern und Hauptverteilern
kann aus technischen Gründen aktuell aber nur ein Unternehmen mit Vectoring andocken und Tempo ins Kupferkabel bringen. Im gegenwärtigen Streit geht es um
die Hauptverteiler, deren
Nahbereiche mit 5,9 Millionen Endkunden die Telekom
beschleunigen will. 8 dpa
M-Dax 20404,73 +0,30% Tec-Dax 1614,40 -0,25% S-Dax 9085,64 -0,26% Nasdaq 4838,81 +0,03% Bund-Future 164,28 -0,04% Umlaufrendite -0,07 +14,29%
yDax
+0,54% auf 10015,54
SORTEN
1 Euro =
Ankauf Verkauf
Australien
1,41
1,62
Dänemark
7,09
7,84
England
0,73
0,80
Hongkong
7,47
10,27
Kanada
1,38
1,54
Neuseeland
1,32
1,89
Norwegen
8,97
9,97
Polen
3,93
5,04
Schweden
8,87
10,02
Schweiz
1,05
1,13
Singapur
1,34
1,78
Türkei
3,09
3,52
USA
1,07
1,20
Kurse aus Sicht der Bank, Quelle: Dt. Bank
YEuro in Dollar
-0,16% auf 1,1314
DEVISEN
1 Euro =
Australien
Dänemark
England
Japan
Kanada
Norwegen
Schweden
Schweiz
USA
YGold
Geld
Brief
1,5071 1,5073
7,4366 7,4371
0,7670 0,7671
117,9650 117,9730
1,4405 1,4407
9,3361 9,3386
9,3013 9,3029
1,0823 1,0824
1,1258 1,1259
-1,50% auf 1270,84 $/Uz.
yEuro Stoxx 50 +0,83% auf 2967,34
M-Dax
A. Springer SE
Aareal Bank
Airbus Group E
Alstria
Aurubis
Bilfinger
Brenntag NA
Covestro
CTS Eventim
DMG Mori
Dt. EuroShop
Dt. Pfandbriefbk.
Dt. Wohnen Inh.
Dürr
Evonik
Fielmann
Fraport
Fuchs P. Vz.
GEA Group
Gerresheimer
Hann. Rück.NA
Hella
Hochtief
Hugo Boss NA
Jungheinrich
K+S NA
Kion Group
Krones
Kuka
Lanxess
LEG Immob.
Leoni
Metro St.
MTU Aero
Norma Group
Osram Licht
Rheinmetall
Rhön-Klinikum
RTL Group
Salzgitter
Schaeffler
Stada vNA
Steinhoff Int.
Ströer
Südzucker
Symrise
TAG Imm.
Talanx
Wacker Chemie
Zalando
Dividende
1,80
1,65
1,30
0,50
1,35
1,00
0,70
0,46
0,55
1,35
0,43
0,44
1,85
1,15
1,60
1,35
0,82
0,80
0,85
4,75
0,77
2,00
3,62
1,19
1,15
0,77
1,45
0,50
0,60
2,26
1,00
1,00
1,70
0,90
0,90
1,10
0,80
3,00
0,25
0,50
0,66
1,65
0,40
0,25
0,80
0,55
1,30
2,00
21.6.
49,64
31,35
54,27
11,95
43,83
28,76
44,06
42,21
29,50
42,04
41,23
9,96
29,37
67,49
27,26
64,55
48,25
36,06
43,04
68,67
96,46
33,73
114,30
55,40
85,61
21,00
45,39
97,92
105,90
41,60
81,70
29,57
28,39
85,07
44,69
47,40
58,10
25,97
79,75
26,47
14,27
44,86
5,25
46,39
18,71
57,07
11,63
28,27
84,40
26,32
±%
+ 1,51
+ 1,06
+ 1,72
+ 0,13
– 0,75
– 1,20
– 0,72
+ 1,87
– 0,42
+ 0,15
– 0,04
+ 0,33
+ 0,51
+ 1,49
+ 1,13
+ 0,55
+ 0,12
+ 1,61
+ 1,09
± 0,00
+ 0,53
– 1,63
+ 0,44
– 0,43
– 1,79
– 0,05
– 6,86
– 0,45
– 1,17
– 0,61
+ 0,99
– 0,87
+ 0,83
+ 0,73
– 1,03
+ 0,87
+ 0,28
+ 1,23
– 0,65
– 1,67
– 0,28
– 0,76
+ 0,83
+ 0,05
+ 2,86
+ 0,12
+ 0,69
+ 0,69
+ 1,56
– 1,79
Tec-Dax
Dividende
METALLE
Angaben in Euro
Gold 1 kg
Silber 1 kg, Heraeus
Kupfer, Del-Notiz 100 kg
Kupfer, MK-Notiz 100 kg
Aluminum 99,7% 100 kg
Blei in Kabel 100 kg
Messing Nr.2 100 kg
36372,50
483,26 - 533,17
413,56 - 416,39
503,07
170,00
175,40
416,00 - 444,00
LEGENDE
Dax, M-Dax und Tec-Dax sind Xetra Schlusskurse,
alle übrigen Aktien (außer Börse Bremen) sind
Schlusskurse der Börse Frankfurt/Main. Kurse in
Euro; Dividende: ausgeschüttete Jahres-Beträge in
der jew. Landeswährung; St.: Stammaktie; NA:
Namensaktie; Vz: Vorzugsaktie; E: auch im EuroStoxx. * Kurse etc. vom Vortag oder letztverfügbar,
kursiv, wenn nicht in Euro notiert
Angaben ohne Gewähr. Quelle
Schlusskurse 20:00 Uhr
Adva Optical
Aixtron
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Med.
CompuGroup
Dialog Semic.
Drägerwerk Vz.
Drillisch
Evotec
freenet NA
GFT Tech.
Jenoptik
MorphoSys
Nemetschek
Nordex SE
Pfeiffer
Qiagen
RIB Software
Sartorius Vz.
Siltronic
SLM Sol. Gr.
SMA Solar T.
Software
STRATEC B.
Süss M. Tec NA
Telefónica Dt.
Utd. Internet NA
Wirecard
Xing NA
1,40
0,50
0,38
0,35
0,19
1,75
1,55
0,30
0,22
0,50
3,20
0,16
0,38
0,14
0,55
0,75
0,24
0,70
0,14
2,53
21.6.
8,26
5,40
97,60
46,66
33,98
35,81
27,03
56,32
36,29
3,70
23,40
21,01
14,33
37,61
50,44
26,53
89,07
18,74
8,40
62,80
14,91
23,60
46,52
31,78
53,95
6,99
3,68
38,68
39,79
171,80
±%
– 3,05
– 0,39
– 0,13
– 1,65
± 0,00
– 1,39
– 2,56
– 0,41
+ 4,16
– 0,43
– 0,23
+ 4,58
– 1,34
– 4,53
– 0,98
+ 0,44
+ 1,12
+ 0,46
– 3,31
+ 1,31
– 0,03
– 0,51
– 2,47
– 1,32
– 0,57
+ 2,31
– 0,54
– 0,19
+ 0,11
+ 1,51
yDow Jones
Dax
Adidas
Allianz SE vNA E
BASF NA E
Bayer NA E
Beiersdorf
BMW St E
Commerzbank
Continental
Daimler NA E
Dt. Bank NA E
Dt. Börse NA
Dt. Post NA E
Dt. Telekom NA E
E.ON NA E
Fresenius M.C.St.
Fresenius SE&Co E
HeidelbergCement
Henkel Vz.
Infineon NA
Linde
Lufthansa vNA
Merck
Münch. Rück vNA E
ProSiebenSat.1
RWE St.
SAP SE E
Siemens NA E
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz. E
Vonovia SE
Div.
Kurs
21.6.
1,60
7,30
2,90
2,50
0,70
3,20
0,20
3,75
3,25
123,00
136,45
69,81
91,74
80,53
72,64
6,80
189,95
58,66
14,80
79,26
25,95
14,45
9,04
74,46
64,62
73,70
103,00
13,09
127,90
11,73
89,18
156,45
43,11
13,16
70,27
95,76
18,87
123,60
31,37
2,25
0,85
0,55
0,50
0,80
0,55
1,30
1,47
0,20
3,45
0,50
1,05
8,25
1,60
1,15
3,50
0,15
4,86
0,94
Veränderung
z. Vortag ±%
+0,86
+0,66
+0,14
+1,46
+1,00
+0,55
+1,34
±0,00
+0,53
+2,21
+1,90
WWWWW
WWWW
WW
WWWWWWW
WWWWW
WWW
WWWWWW
+1,72
+0,53
+0,87
WWWWWWWW
WWW
WWWWW
+0,29
WW
+0,59
+0,64
+0,08
+0,81
+0,08
+0,23
+0,96
+0,85
WWW
WWWW
W
WWWW
W
WW
WWWWW
WWWW
WWWWWW
WWWW
WW
WWWWW
WWWWW
WWWWW
WW
Weitere Deutsche Aktien
Allgeier
Atevia
Baader Bank
Bauer
BayWa vNA
Bertrandt
Celesio NA
centrot. photv.
Colonia Real Est.
comdirect bank
Constantin M.
Delticom
Elmos Semicon.
Euromicron
Friwo
Gesco
GfK SE
Gigaset
GSW Immob.
Hamb. Hafen
Hamborner Reit
Hawesko
HCI Capital
Heidelb. Druck.
Hornb. Hold.
Indus Hold.
Koenig & Bauer
Kontron
KSB Vz.
MAN SE St.
Manz
Medion
MLP
MPC Münchm.
msg life
Patrizia NA
Pelikan
PNE Wind
Porsche SE Vz.
Praktiker
PSI NA
Puma SE
Rational
Rocket Internet
Scout24
SGL Carbon SE
Singulus
Sixt SE St.
SKW Stahl-M.
SolarWorld
Strabag
Sygnis
TUI NA
Vossloh
VW St.
Wincor Nixd.
Zapf Cr.
Dividende
21.6.
±%
0,50
0,45
0,01
0,15
0,85
2,45
1,04
15,97
7,23
2,05
12,48
27,40
97,81
25,17
2,70
8,67
8,98
2,69
15,16
11,43
8,15
15,96
71,57
35,55
0,50
72,96
13,87
9,53
41,35
0,88
2,56
61,58
44,34
46,76
2,82
300,13
91,70
30,79
16,71
3,33
8,95
2,37
22,61
0,64
2,23
47,16
0,01
13,15
210,66
412,02
19,20
36,19
10,71
19,00
47,11
3,73
6,85
238,00
1,42
13,23
58,00
132,50
52,31
6,86
+ 0,08
– 0,40
– 2,24
– 0,81
– 0,13
+ 0,34
+ 0,35
– 6,90
+ 0,08
+ 0,27
+ 3,22
+ 0,63
– 0,15
– 1,91
– 1,75
– 1,25
– 0,90
+ 4,42
± 0,00
– 0,75
+ 0,33
+ 0,37
+ 3,17
– 0,20
+ 1,90
– 0,80
– 0,53
– 0,70
– 0,96
– 0,47
– 4,83
– 1,15
– 0,15
+ 3,21
– 0,96
– 0,42
+ 4,21
+ 2,48
– 1,75
± 0,00
– 0,20
+ 1,89
+ 2,80
+ 0,19
+ 0,35
– 2,49
– 7,59
– 0,44
– 2,61
+ 2,85
– 0,83
– 2,21
– 0,67
+ 2,44
– 2,14
+ 0,30
± 0,00
0,40
0,50
0,33
0,15
1,75
0,65
1,40
0,59
0,42
1,30
1,57
1,20
5,76
3,07
0,69
0,12
0,04
2,01
0,21
0,50
7,50
1,50
1,04
0,56
4,80
WWW
WWWWWWWWWW
WWWWWWWWW
-1,27
-0,62
-0,16
-0,95
-0,92
-0,92
-0,21
Tief
52 Wochen
Range
62,51
126,55
56,01
83,45
67,92
66,00
6,13
171,30
54,15
12,69
69,80
19,55
13,39
7,08
63,10
52,39
58,17
87,17
8,32
113,50
10,25
70,68
147,45
37,62
9,13
53,91
77,91
12,56
86,36
24,92
Air Liquide
Anh.-Busch In.
ASML Hold.
AXA
BBVA
Bco Santander
BNP
Carrefour
Danone
Enel
Engie
Eni
Essilor Intl.
Generali
Iberdrola
Inditex
ING
Intesa San Paolo
L’Oréal
LVMH
Nokia
Orange
Philips
Safran
Sanofi S.A.
Schneider El.
Soc. Gén.
St. Gobain
Telefónica
Total
Unibail-Rod.
UniCredit
Unilever N.V.
Vinci
Vivendi
±%
+ 1,64
+ 0,17
+ 1,07
– 0,29
+ 0,12
– 3,41
+ 1,07
– 0,60
+ 2,20
– 0,34
+ 0,34
+ 3,69
+ 0,51
– 0,78
– 1,57
+ 1,86
– 0,26
– 0,80
– 3,60
+ 0,21
+ 0,07
Heineken
IBM
JP Morgan
Kering
McDonald’s
Micronas
Microsoft
Nestlé NA
Nissan Motor
Relx N.V.
Renault
Royal KPN
SAF Holland
Sony
Spark Networks
Teleplan
Time Warner
Toshiba
United Technol.
Wal-Mart St.
Yahoo
1,30 80,79 + 0,16
5,00 136,89 + 0,71
1,72 55,36 – 0,36
4,00 151,79 + 2,54
3,44 108,77 – 0,43
6,97 – 0,83
1,39 45,37 + 1,47
2,25 66,46 + 1,29
42,00
8,55 – 2,22
0,40 14,90 + 0,07
2,40 78,97 – 0,10
0,11
3,27 – 1,92
0,40 11,23 + 1,07
20,00 25,65 + 2,16
1,27 – 2,23
0,06
1,53 – 0,65
1,40 64,05 – 0,48
4,00
2,50 + 0,20
2,56 90,37 – 0,20
2,00 62,89 – 0,42
33,24 + 0,43
Vortag
Frankfurt-Trust
FT AccuZins
FT Euro HighDiv.
FT EuropaDynamik P
FT Frankfurt-Effek
FT GlobalDynamik
FT InterSpezial
297,90
63,00
259,45
186,91
50,30
35,72
298,35
62,81
258,28
186,56
49,98
35,49
Hansainvest
HANSAinternat. A
HANSArenta
SI BestSelect
19,63
24,57
107,02
19,67
24,57
105,81
MEAG
Ch Int. Bd S A Hdg
EuroBalance
EuroFlex
EuroKapital
EuroRent A
Nachhaltigkeit A
ProInvest
Technology Eq. S A
15,48
52,57
46,49
43,23
30,83
75,83
139,18
7,93
15,54
51,32
46,47
42,03
30,79
74,14
134,18
7,92
Pictet
Biotech HP €*
Biotech I*
Biotech P USD*
Biotech R*
CHF Liquidity-I
Pac exJap. R*
Pac.ExJa.Idx P USD*
Sh.-Term M.Mkt Pdy
Water P €*
Water-I*
417,57
637,65
566,31
512,93
123,76
321,01
331,45
83,68
257,87
290,98
413,85
631,97
561,28
508,39
123,78
313,33
323,50
83,68
254,16
286,78
Sal. Oppenheim
OP Euroland Werte
74,00
73,64
Weitere Auslandsaktien
Ahold
Akzo Nobel
Altria Group
Amer.Express
Apple Inc.
ArcelorMittal
AT&T
BB Biotech
BP
Cisco
Coca Cola
CRH
Delta Airlines
Disney Co.
DuPont
Ericsson B
Exxon Mobil
Fiat Chrysler
Fujitsu
Gen. Electr.
Goodyear
Dividende
0,52
1,55
2,17
1,13
1,98
0,31
1,88
0,45
0,40
0,94
1,32
0,63
0,54
1,37
1,72
3,70
2,88
8,00
0,92
0,26
21.6.
19,70
59,67
59,05
55,19
85,00
4,53
36,50
41,36
5,02
25,56
40,13
26,96
34,20
87,74
59,55
7,06
80,43
6,24
3,45
27,50
24,36
Investmentfonds
Dividende
21.6.
±%
8,00 1500,00 ± 0,00
0,20
6,20 + 1,81
0,40 16,38 + 7,23
0,26 107,15 ± 0,00
1,60 64,37 – 0,33
2,62 – 6,97
1,36 58,09 + 0,16
14,45 ± 0,00
0,40 18,15 – 1,06
0,25 12,39 + 0,04
15,42 – 3,05
0,75 63,00 ± 0,00
Euro Stoxx 50
+0,06% auf 50,44 $/Barrel
Hoch
123,15
170,00
85,87
138,00
89,54
104,85
12,30
231,90
87,32
32,31
87,41
29,10
17,57
12,95
83,17
70,00
79,99
113,05
14,20
182,55
15,41
98,82
193,65
50,95
20,90
75,75
100,90
25,13
221,55
32,50
Börse Bremen
Amira Verw.
Berentzen
Brem. Lagerh.
Brem. Straßenb.
CEWE KGaA
Dt. Real Est.
Frosta
Nord. Steingut
OHB SE
OLB
RWL Solar
Sloman Neptun
yÖl, Brent
+0,25% auf 17848,63
(ohne dt. Indextitel)
Dividende
21.6.
±%
2,60
2,00
1,05
1,10
0,16
0,15
2,31
0,70
1,60
0,16
1,00
0,80
1,12
0,72
0,03
0,60
0,65
0,14
3,10
3,55
0,26
0,60
0,80
1,38
2,93
0,56
2,02
1,24
0,80
2,44
9,60
0,12
1,21
1,84
3,00
94,52
114,15
86,96
20,67
5,57
3,97
45,92
23,15
62,90
3,95
14,55
14,25
116,24
12,51
6,00
30,29
10,51
2,11
167,50
143,55
4,95
14,40
23,13
60,20
70,28
56,75
34,03
38,88
8,95
43,00
240,21
2,51
40,24
64,55
16,16
+ 1,04
+ 1,24
+ 1,25
+ 0,78
+ 0,22
+ 0,43
+ 0,75
+ 0,41
+ 1,74
– 0,05
+ 0,48
+ 0,64
+ 1,47
+ 1,79
– 0,27
+ 0,53
+ 1,16
+ 0,48
+ 1,36
– 0,24
+ 0,20
– 1,84
+ 1,56
+ 1,60
+ 1,13
– 0,15
+ 0,67
+ 0,84
+ 1,53
+ 0,65
+ 0,86
+ 0,60
+ 1,95
– 0,39
+ 0,56
KVG - Fondsname
21.6.
Allianz Global Investors GmbH
Adifonds A
103,94
Adiverba A
120,05
Biotechnologie A
133,91
Eur Renten AE
64,92
Eur Renten K AE
42,56
Euro Bond A
11,84
Flexi Rentenf. A
89,59
Fondak A
145,23
Fondis
66,52
Fonds Japan A
52,35
Gl. Intell. Cap. A*
77,08
Gothaer Euro-Rent*
62,06
Industria A
100,49
Informationst. A
158,47
InternRent A
47,92
Plusfonds
125,37
Telemedia A
56,61
Thesaurus AT
792,65
Verm. Deutschl. A
154,76
Ampega Investment
Amp Global Aktien
10,44
Amp Global Renten
18,00
Amp Rendite Renten
21,29
Deka Investmenfonds
AriDeka CF
60,81
Bund+S Fin:3-7TF
51,49
Deka Immob Europa
45,78
Deka-Conv.Akt. TF
113,87
Deka-Conv.Rent. TF
49,81
Deka-Eu.Stocks CF
33,75
DekaFonds CF
90,78
DekaLux-Bond EUR
72,81
DekaLux-Deut.TF
104,11
DekaLux-Europa TF
55,94
DekaRent-Intern. CF
20,29
DekaStruk.4Chan.+
87,14
DekaStruk.4Chance
66,50
DekaStruk.4Ertrag
45,52
DekaStruk.4Ertrag+
46,69
DekaStruk.4Wachs.
49,63
Euro Potential CF
112,69
EuropaBond TF
43,63
EuropaSelect CF
56,89
TeleMedien TF
71,12
Deutsche Asset Management
Basler-Aktienf DWS
58,31
DWS Akkumula
871,04
DWS Defensiv
110,47
DWS Deutschland
179,86
DWS Inter-Renta LD
14,90
DWS Investa
150,73
DWS Top Asien
127,83
DWS Top Dividen LD
117,96
DWS Top Europe
127,02
DWS Top Prtf Off
59,39
DWS Top World
84,27
DWS TRC Deutschl.
148,39
DWS Vermbf.I LD
126,60
DWS Water Sust LD
40,57
(Rücknahmepreise in Euro)
103,41
119,25
133,11
64,91
42,54
11,84
89,50
144,67
66,08
51,65
77,00
61,86
100,21
157,89
47,88
124,99
56,18
788,62
154,52
10,39
18,06
21,27
60,38
51,49
45,78
112,62
49,73
33,53
90,58
72,78
103,71
55,68
20,31
85,94
65,75
45,43
46,49
49,26
111,75
43,59
56,46
70,62
58,12
870,27
110,29
179,55
14,88
150,10
126,59
117,57
126,68
59,08
84,16
148,32
126,49
40,22
Union Investment
UniDividAss net A*
UniEM Fernost*
UniEM Osteuropa*
UniEuroAspirant*
UniEuropa*
UniEuroSt.50 A*
UniFonds*
UniGlobal*
UniImmo:Dt.*
UniImmo:Europa*
UniKapital*
UniRak*
UniRenta*
Sonstige
Commerz hausInvest
53,34
51,60
1420,98 1421,97
1607,38 1585,31
45,03
44,66
1716,64 1655,28
41,62
42,95
44,66
43,11
178,50 176,44
90,16
90,12
55,17
55,16
111,64 111,56
108,25 106,67
21,74
21,90
41,07
41,07
Alle Fonds unter http://www.moneyspecial.de/3236
WIRTSCHAFT
MITTWOCH
KURZ NOTIERT
Diebstahl
kostet
Milliarden
Studie: Mehr
Langfinger unterwegs
KÖLN 8 Der Ladendiebstahl in
Deutschland nimmt nach einer Studie des Kölner Wirtschaftsforschungsinstituts
EHI zu. Die Handelsexperten
beziffern den Verkaufswert
der 2015 von Kunden gestohlenen Waren auf rund
2,24 Milliarden Euro, geht
aus der gestern veröffentlichten Untersuchung hervor.
Das seien rund 100 Millionen
Euro mehr als im Vorjahr, berichtete EHI-Experte Frank
Horst anlässlich der Inventurund
Sicherheitskonferenz
des Instituts in Köln. Im gesamten Einzelhandel summierten sich laut EHI die Inventurdifferenzen – bewertet
zu Verkaufspreisen – im vergangenen Jahr auf vier Milliarden Euro. Das entspreche
etwa einem Prozent des Umsatzes in der Branche. Die
Handelsexperten schätzen,
dass mehr als die Hälfte davon – nämlich rund 2,24 Milliarden Euro – auf Ladendiebstähle von Kunden zurückzuführen sind. Den Mitarbeitern der Geschäfte werden
Diebstähle im Volumen von
knapp 810 Millionen Euro angelastet, weitere 340 Millionen Euro unehrlichen Lieferanten und Servicekräften.
Die restlichen 640 Millionen
Euro der Inventurdifferenz
entfallen demnach auf organisatorische Mängel im Einzelhandel. 8 dpa
Oetker sucht
neuen Chef
BIELEFELD 8 Die Nachfolge-Frage an der Spitze des Familienkonzerns Oetker bleibt offen.
Bei der Vorstellung der Bilanz
2015 verwies Finanzchef Albert Christmann gestern auf
den Beirat. „Hier gibt es einen Zeitplan, mehr kann ich
Ihnen auch nicht sagen. Die
Entscheidung wird bestimmt
nicht erst am 31. Dezember
2016 fallen“, sagte Christmann in Bielefeld. Eigentlich
sollte Konzernchef und Familienmitglied Richard Oetker
die Geschäftszahlen präsentieren. Der Spitzenmanager
war am Morgen aber gestürzt
und konnte deshalb nicht
kommen. Nach sechs Jahren
endet mit dem Kalenderjahr
2016 die Amtszeit des 65-Jährigen. Beim Umsatz legte die
Gruppe, zu der Frachtschiffe,
Lebensmittel, Bier, Sekt, Hotels und eine Chemie-Tochter
zählen, 2015 um 11,8 Prozent
auf 12,2 Milliarden Euro
zu. 8 dpa
Kaffee aus Kuba
für die USA
NEW YORK 8 Nach mehr als 50
Jahren können Koffeinfans in
den USA bald wieder kubanischen Kaffee trinken. Der
Schweizer
Nestlé-Konzern
kündigte gestern an, dort ab
Herbst Kapseln der Marke
Nespresso mit kubanischem
Kaffee auf den Markt zu bringen. Zunächst wird es die
Kapseln nur in limitierter
Auflage geben, daraus soll
sich aber ein festes Angebot
entwickeln. „Wir möchten,
dass Verbraucher diesen unglaublichen Kaffee erleben
können“, erklärte der Präsident von Nespresso USA,
Guillaume Le Cunff. 8 afp
22. JUNI 2016
Die Genossen verlieren
langsam ihre Geduld
Milchkrise macht Molkereiriesen DMK zu schaffen / Erste Landwirte springen ab
Von Burkhard Peters
BREMEN 8 „Hier tagt die MilchMafia“: Wie blank die Nerven
bei Landwirten und Molkereien
in Zeiten der Milchkrise liegen,
zeigt die Aufschrift des Plakates,
das gestern Aktivisten der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) in die Höhe
hielten. Adressat: das Deutsche
Milchkontor (DMK). Das größte
deutsche Molkereiunternehmen
mit Marken wie Milram, Osterland oder Humana hatte gestern
zur Jahrespressekonferenz nach
Bremen geladen.
Den Vorwurf der Kritiker,
dass das DMK gegen die Bauern agiere, konterte der Chef
des Molkereiriesens, Dr. Josef
Schwaiger, umgehend. Das
DMK sind die Landwirte
selbst. Das Unternehmen ist
genossenschaftlich
organisiert, hinter dem DMK stehen
mehr als 8 300 Milcherzeuger. „Und wir tun alles, damit
das Geld auf deren Höfe zurückfließt“,
versicherte
Schwaiger. Das Unternehmen
beschränke sich 2015 auf einen Minimalgewinn von
13 Millionen Euro.
Der Überschuss sichere die
hohe Eigenkapitalquote und
damit die Stabilität der Molkerei auch in schwierigen
Zeiten. Die bekommen das
DMK und seine Genossen voll
zu spüren. Der Umsatz sank
2015 von auf 4,6 Milliarden
Euro (Vorjahr: 5,3 Milliarden
Euro). Was bedeutet: die Er-
Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Milchkontors, schmeckt das Produkt noch – auch wenn das Überangebot und der Preisverfall den Bauern Sorge bereitet. 8 Foto: dpa
zeuger mussten sich mit einem
durchschnittlichen
Milchgeld von 27,57 Cent je
Kilo Milch begnügen, in diesem Juni zahlt die Großmolkerei sogar nur 20,80 Cent,
räumte Schwaiger auf Nachfrage ein. Zum Vergleich:
2014 flossen noch 36,9 Cent
an die Landwirte – ein Betrag,
der so gerade als kostendeckend gilt.
Unter den Genossen keimt
Unruhe auf. Rund 500 Erzeu-
ger wollen der DMK den Rücken kehren, berichtet Vorstandsmitglied Ingo Müller.
„Sie sind unzufrieden.“
Und allzu viel Hoffnung auf
bessere Zeiten vermag das
DMK nicht zu verbreiten. Das
aktuelle Geschäftsjahr bleibe
schwierig, auch wenn sich
ein Silberstreifen am Horizont abzeichne. Die Erzeuger
hätten die Milchmengen etwas zurückgefahren und somit Druck aus dem Markt ge-
nommen, sagt DMK-Chef
Schwaiger. Und auf dem
Weltmarkt ziehe die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten in jüngster Zeit wieder an. Auf dem Inlandsmarkt konnte das DMK den
Absatz der seiner Marke Milram steigern. Ob, wann und
in welcher Höhe die neuen
Markttrends auf den Konten
und Höfen der Produzenten
ankommen, dazu wagt die
DKM-Spitze keine Prognose.
VW-Chef zweifelt an Zukunft des Diesels
Neue Themenlage vor der Hauptversammlung
WOLFSBURG 8 VW-Konzernchef Matthias Müller zieht
nach dem Abgas-Skandal den
Dieselmotor generell in Zweifel. Die CO2-Vorgaben der Europäischen Union zeigten
schon heute, „dass die Abgasreinigung beim Diesel enorm
teuer und aufwendig wird.
Gleichzeitig wird die Elektromobilität preiswerter.“
„Vor diesem Hintergrund
wird sich die Frage stellen, ob
wir ab einem gewissen Zeitpunkt noch viel Geld für die
Weiterentwicklung des Diesels in die Hand nehmen sollen“, sagte der Manager vor
der Hauptversammlung des
Autobauers dem „Handelsblatt“. Mit dem Interview
setzt er als Branchenschwergewicht die Frage nach dem
Ende einer Antriebs-Ära auf
die Agenda. In Deutschland
hängen Zehntausende Jobs
am Diesel.
VW hatte bei elf Millionen
Dieselfahrzeugen per Software Abgastests manipuliert.
In den USA haben die Wolfsburger alle Dieselmodelle
vom Markt genommen. Vorige Woche kündigte Müller
an, Milliarden in die Elektromobilität zu stecken. Das
Ziel: 2025 könnte ein Viertel
aller Konzernfahrzeuge mit
einem reinen Batterieantrieb
von den Fließbändern rollen.
Ob Volkswagen in den USA
überhaupt wieder Dieselmotoren anbieten wird, bleibt
unklar. Mit Blick auf den Heimatkontinent sagte Müller:
„Im Dialog mit der Politik
müssen wir sehen, wie das alles weitergeht.“ Generell gelte aber: „Der Diesel ist bei
Kunden in Deutschland und
in Europa unverändert sehr
beliebt.“ Moderne Diesel seien verbrauchsarm und sauber. „Ob die Bundesregierung
bei den Steuervorteilen für
den Diesel etwas ändern will,
ist mir nicht bekannt“, sagte
Müller.
Die Branche will die Aussagen nicht als Vorboten für ein
nahes Diesel-Ende verstanden wissen. So ist der Selbstzünder etwa enorm wichtig
für die Stuttgarter Konzerne
Daimler und Bosch. Sprecher
beider Unternehmen betonten gestern, der Dieselantrieb
sei bereits wesentlich verbessert worden und habe noch
Optimierungspotenzial.
Müller hatte in der vergangenen Woche seine neue
Konzernstrategie bis 2025
vorgestellt und einen massiven Umbau des Autobauers
angekündigt.
Volkswagen
will künftig die Elektromobilität stark erweitern und Milliarden in neue Mobilitätsdienstleistungen investieren.
Ob Müllers Ideen die Aktionäre bei der heutigen Hauptversammlung von kritischen
Fragen zum Diesel-Skandal
abhält, ist jedoch fraglich.
Die Ermittlungen gegen Vorstandsmitglieder wegen möglicher Marktmanipulationen
haben die Gemüter ebenfalls
angeheizt. Es werden jedenfalls heftige Debatten erwartet. 8 dpa
IM BLICKPUNKT
Mars: „Bester
Arbeitgeber“
VERDEN 8 Die deutsche Tochter von Mars feiert mit Tochterunternehmen aus zehn
weiteren europäischen Ländern den ersten Platz als bester Arbeitgeber Europas, den
das „Great Place to Work“-Institut jährlich vergibt. Bei
dem länderübergreifenden
Wettbewerb konnte sich
Mars gegen 2 250 Konkurrenten aus 19 Ländern durchsetzen. Entscheidend waren dabei die hervorragenden Platzierungen der Konzerntöchter bei den nationalen Wettbewerben. Erst im März war
die deutsche Tochter von
Mars für hervorragende Arbeitsbedingungen, beste Karrierechancen und attraktive
Vergütungen mit dem zweiten Platz beim Wettbewerb
„Deutschlands Beste Arbeitgeber 2016 ausgezeichnet
worden. Im niedersächsichen
Verden befindet sich die Europa-Zentrale für den Geschäftsbereich „Petcare“.
Neue Streiks
bei Amazon
LEIPZIG 8 Beschäftigte des Online-Versandhändlers Amazon haben gestern erneut die
Arbeit niedergelegt. In Leipzig beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi im Laufe des Tages etwa
420 Mitarbeiter. Auch im hessischen Bad Hersfeld, in Koblenz (Rheinland-Pfalz) und
in den nordrhein-westfälischen Standorten Rheinberg
und Werne gab es nach Angaben
des
Unternehmens
Streiks. An allen fünf Standorten seien etwa 800 Beschäftigte dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt, sagte Stephan
Eichenseher
von
Amazon. 8 dpa
Mehr Einnahmen
durch Kreuzfahrten
HAMBURG 8 Der KreuzfahrtBoom in Europa nimmt kein
Ende. Im vergangenen Jahr
buchten fast 6,6 Millionen
Europäer eine Kreuzfahrt –
3,1 Prozent mehr als im Jahr
zuvor, teilte der Fachverband
CLIA (Cruise Lines International Association) gestern in
Hamburg mit. Das entsprach
etwa 30 Prozent aller Kreuzfahrt-Passagiere weltweit. Die
größte Gruppe der europäischen Passagiere kam aus
Deutschland: Über 1,8 Millionen Urlauber entschieden
sich für eine Schiffsreise, das
waren 27,5 Prozent aller europäischen Passagiere. 8 dpa
Alles andere als ein Freibrief
Karlsruhe zeigt der Europäischen Zentralbank Grenzen auf
KARLSRUHE/FRANKFURT 8 Es ist
ein guter Tag für die Euroretter um Mario Draghi: Auch
vor dem deutschen Verfassungsgericht fällt der AntiKrisen-Kurs der Europäischen
Zentralbank
(EZB)
nicht
durch. Doch die Karlsruher
Richter ziehen in ihrem Urteil gestern auch Grenzen.
Notenbank Taten folgen und
beschloss unter Bedingungen
notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Krisenländern zu kaufen. Allein die Ankündigung des Programms
„Outright Monetary Transactions“ (OMT) beruhigte die
Finanzmärkte – das räumen
sogar Kritiker ein.
Worum drehte sich
der Rechtsstreit?
Im Kern ging es um das große
Versprechen von EZB-Präsident Draghi aus dem Sommer 2012. Als die Eurozone
vor der Zerreißprobe stand,
verkündete der Italiener:
„Die EZB wird alles tun, um
den Euro zu retten.“ Kurz
nach diesem Machtwort
(„Whatever it takes“) ließ die
Aber das OMT-Programm
wurde doch nie angewandt?
Gekauft hat die EZB im Rahmen dieses Programms bis
heute kein einziges Wertpapier. Kritiker werfen der Notenbank dennoch vor, sie
habe mit dem OMT-Beschluss
ihre Kompetenzen überschritten: Über Anleihenkäufe finanziere die EZB letztlich
Staatsschulden mit der No-
tenpresse. Das mache die Notenbank abhängig von den
Staaten und gefährde ihre
Unabhängigkeit gegenüber
den Regierungen.
Wie sah der Europäische
Gerichtshof den Fall?
Der Europäische Gerichtshof
(EuGH) wurde zur Klärung
von EU-Recht vom Bundesverfassungsgericht
eingeschaltet. Die Luxemburger
Richter entschieden im Sommer 2015 gewohnt großzügig
zugunsten der EU-Institution
EZB: Grundsätzlich dürfe die
Notenbank zur Euro-Rettung
Staatsanleihen kaufen, „das
Programm
überschreitet
nicht die währungspolitischen Befugnisse der EZB und
verstößt nicht gegen das Ver-
Das Bundesverfassungsgericht
bestätigt den Anti-Krisen-Kurs
der EZB, gibt aber Einschränkungen vor. 8 Foto: dpa
bot der monetären Finanzierung von Mitgliedsstaaten“.
Die Schritte der Notenbank
müssten aber verhältnismäßig und gut begründet sein.
Gilt das Ja Karlsruhes zu
Staatsanleihenkäufen
uneingeschränkt?
Das Urteil ist kein Freibrief:
„Die Bundesbank darf sich an
einer künftigen Durchführung des OMT-Programms
nur beteiligen, wenn und soweit die vom Gerichtshof der
Europäischen Union aufgestellten Maßgaben.... erfüllt
sind“, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Zudem seien
Bundesregierung und Bundestag verpflichtet, eine etwaige Durchführung des Programms dauerhaft zu beobachten und darüber zu wachen, ob „ein konkretes Risiko für den Bundeshaushalt
erwächst.“ Das Volumen der
Anleihenkäufe müsse von
vornherein begrenzt werden. 8 dpa
FERNSEHEN AM MITTWOCH
MITTWOCH
ARD
ZDF
RTL
SAT.1
22. JUNI 2016
PRO 7
VOX
5.20 Deutschlandbilder
5.30 ZDF-Morgenmagazin
9.00 Tagesschau
9.05 Rote Rosen
9.55 Sturm der Liebe
10.44 Tagesschau
10.45 Gefragt – Gejagt
Show, D 2016
11.35 Seehund, Puma & Co.
12.00 Tagesschau
12.15 ARD-Buffet
13.00 ZDF-Mittagsmagazin
14.00 Tagesschau
14.10 Rote Rosen
15.00 Tagesschau
15.10 Sturm der Liebe
16.00 Tagesschau
16.10 Panda, Gorilla & Co.
17.00 Tagesschau
17.15 Brisant
18.00 Wer weiß denn sowas?
18.50 Hubert und Staller
19.45 Wissen vor acht – Werkstatt
19.55 Börse vor acht
5.15 hallo deutschland
5.30 ZDF-Morgenmagazin
9.00 heute Xpress
9.05 Volle Kanne – Service täglich
10.30 Die Rosenheim-Cops
11.15 SOKO Wismar
12.00 heute
12.10 drehscheibe
13.00 ZDF-Mittagsmagazin
14.00 heute – in Deutschland
14.15 Die Küchenschlacht
15.00 heute Xpress
15.05 Bares für Rares
16.00 heute – in Europa
16.10 SOKO Wien
17.00 heute Xpress
17.05 ZDF EM live
Aus Paris (F)
18.00 Fußball
Europameisterschaft
Aus dem Stade de France,
Saint-Denis bei Paris
Vorrunde, Gruppe F:
Ungarn – Portugal
5.15 Der Blaulicht-Report
6.00 Guten Morgen Deutschland
8.30 Gute Zeiten, schlechte
Zeiten Soap. Mit Janina Uhse
Jörn Schlönvoigt, U. Frank
9.00 Unter uns
9.30 Betrugsfälle
10.00 Die Trovatos –
Detektive decken auf
11.00 Die Trovatos –
Detektive decken auf
12.00 Punkt 12
14.00 Der Blaulicht-Report
15.00 Der Blaulicht-Report
16.00 Verdachtsfälle
17.00 Betrugsfälle
17.30 Unter uns
18.00 Explosiv – Das Magazin
18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin
18.45 RTL aktuell
19.03 Wetter
19.05 Alles was zählt
19.40 Gute Zeiten, schlechte
Zeiten Soap. Mit Janina Uhse
5.05 Auf Streife
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen
Magazin Katja Kessler
10.00 Auf Streife – Die Spezialisten
11.00 Richterin Barbara Salesch
Gerichtsshow, D 2010
12.00 Richter Alexander Hold
Gerichtsshow, D 2012
13.00 Richter Alexander Hold
Gerichtsshow, D 2011
Bei Alexander Hold werden
Deutschlands härteste
Gerichtsprozesse für das
Fernsehen nachgestellt
und verhandelt.
14.00 Auf Streife
15.00 Auf Streife – Die Spezialisten
16.00 Auf Streife
16.55 Sat.1 Nachrichten
17.00 Fußball
Europameisterschaft
Vorrunde, Gruppe
F: Island – Österreich
Kommentar: Matthias Stach
5.05 Mike & Molly
5.20 How I Met Your Mother
6.05 Two and a Half Men
7.55 2 Broke Girls
8.45 The Big Bang Theory
10.30 Mike & Molly
11.25 How I Met Your Mother
12.20 Two and a Half Men
Sitcom, USA 2005
14.10 2 Broke Girls
15.05 The Big Bang Theory
Comedyserie. Akt und
Extrakt / Spaß mit Flaggen /
Das Rätsel der 43 /
Die Parkplatz-Eskalation
17.00 taff Magazin, D 2016
Update Kindsrückführung
Indonesien (2)
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons. Zeichentrickserie. Bob von nebenan /
Richte deinen Nächsten
19.05 Galileo Magazin, D 2016
Drei Blickwinkel Jerusalem
5.05 CSI: NY
Krimiserie. Kopflos / Gondel
in den Tod
6.40 Verklag mich doch!
Doku-Soap
10.50 vox nachrichten
10.55 Mein himmlisches Hotel
Doku-Soap. Tag 2: Hotel
Sonnenhof
11.55 Shopping Queen Doku-Soap, D 2016. Tag 2: Christine
12.55 4 Hochzeiten und eine
Traumreise Doku-Soap
Tag 2: Jennifer, Eilenburg
13.55 Mein Kind, dein Kind – Wie
erziehst du denn?
Doku-Soap. Willy vs. Utta
14.55 Shopping Queen Soap
16.00 4 Hochzeiten und eine
Traumreise Doku-Soap
17.00 Mein himmlisches Hotel
18.00 mieten, kaufen, wohnen
19.00 Das perfekte Dinner –
Doku-Soap. Tag 3: Lars
20.00 Tagesschau
20.15 Herbstkind
Drama, D 2012
Mit Katharina Wackernagel,
Felix Klare, Saskia Vester
Regie: P. Katharina Wagner
21.45 Mordkommission
IstanbulDer Preis des
Lebens. Krimireihe, D 2011
Mit Erol Sander, Oscar
Ortega Sánchez, Katja
Studt. Regie: Michael Kreindl
23.15 Tagesthemen
23.45 Maischberger Moderation: Sandra Maischberger
1.00 Nachtmagazin
1.20 Herbstkind
Drama, D 2012
2.53 Tagesschau
2.55 Mordkommission
IstanbulDer Preis des
Lebens. Krimireihe, D 2011
4.25 Deutschlandbilder
4.48 Tagesschau
20.00 ZDF EM live
Aus Paris (F)
Highlights, Analysen,
Interviews. Mod.: O. Welke
21.00 Fußball
Europameisterschaft
Aus dem Stade Pierre-Mauroy, Lille. Vorrunde, Gruppe
E: Schweden – Belgien
23.00 ZDF EM live
Aus Paris (F). Highlights,
Analysen, Interviews
Moderation: Oliver
Welke, Oliver Kahn
23.30 auslandsjournal spezial
Magazin. Bye-bye EU?
Großbritannien vor
der Brexit-Entscheidung
Moderation: Antje Pieper
0.00 auslandsjournal –
die doku
0.30 heute+
0.45 Die Akte VW – Geschichte
eines Skandals
20.15 Die 10
Show, D 2015
Der Glückssucher /
Prinz sucht Prinzessin
21.15 I Like the 90’s
Show, D 2014
Heute stehen die Jahre
1994/1995 im Zentrum
der Betrachtung. Im Fernsehen wird mit Sendungen wie
„Peep“ und „Wa(h)re Liebe“
der Sex verhandelt. Harald
Juhnke beginnt eine Affäre
mit einer 18-Jährigen.
22.15 „Stern”-TV
Magazin. Moderation:
Steffen Hallaschka
0.00 RTL Nachtjournal
0.27 RTL Nachtjournal – Wetter
0.30 Rach, der Restauranttester Doku-Soap, D 2008
1.25 Rach, der Restauranttester Doku-Soap, D 2009
2.20 Best of...! Show, D 2016
20.20 Fußball
Europameisterschaft
Aus dem Stade PierreMauroy, Lille. Vorrunde,
Gruppe E: Italien – Irland
Es ist das neunte Mal,
dass Italien an einer EM
teilnimmt, diesmal unter
Trainer Antonio Conte. Für
Irland dagegen bedeutet die
Austragung 2016 erst den
dritten EM-Einsatz.
23.45 EM Talk – Expertenrunde
Moderation:
Frank Buschmann
0.45 Fußball
Copa América. Vorbericht
und Highlights
2.00 Fußball Copa América
Aus dem Soldier Field in
Chicago (USA). 2. Halbfinale: Kolumbien – Chile
4.04 So gesehen Magazin
4.05 Auf Streife Magazin
20.15 Bad Sitter
Komödie, USA 2011
Mit Jonah Hill, Max
Records, Ari Graynor
Regie: David Gordon Green
21.50 Fun Size – Süßes oder
Saures Komödie,
USA 2012. Mit Victoria
Justice, Jackson Nicoll,
Chelsea Handler
Regie: Josh Schwartz
23.30 Carriers Horrorthriller,
USA 2009. Mit Chris
Pine, Lou Taylor Pucci,
Piper Perabo. Regie:
David Pastor, Àlex Pastor
1.05 Fringe – Grenzfälle
des FBI Mysteryserie. Peter
1.55 Spätnachrichten
2.00 Scrubs – Die Anfänger
2.50 Malcolm mittendrin
3.30 Watch Me Magazin
3.40 Malcolm mittendrin
Comedyserie, USA 2004
20.00 Prominent!
Magazin
20.15 Rizzoli & Isles
Krimiserie. Andere Umstände / Unter Schock
22.05 Revenge
Dramaserie. Konsequenzen.
Seit die Öffentlichkeit von
seiner Rückkehr erfahren
hat, wird David auf Schritt
und Tritt von der Presse
verfolgt. Als er nur knapp
einem Anschlag entgeht,
wird er unter Polizeischutz
gestellt. / Misstrauen
23.55 Rizzoli & Isles
Krimiserie, USA 2014
Andere Umstände
0.50 vox nachrichten
1.05 Rizzoli & Isles Krimiserie
1.50 Medical Detectives
Spiel mit dem Feuer / Rekonstruktion des Todes / Russisch
Roulette / Tödliches Verlangen
ARTE
Fehlende Mutterliebe Nach der
Geburt ihres ersten eigenen Kindes
gleitet die Hebamme Emma (Katharina Wackernagel) in eine Depression
ab. „Herbstkind” ARD, 20.15 Uhr
HESSEN
Euro 2016 Sowohl für die Schweden als auch für die Belgier geht es
heute Abend um alles. Beide Teams
können noch weiterkommen. „ZDF
EM live”
ZDF, 20.00 Uhr
NDR
Absurdeste TV-Ideen Sonja Zietlow stellt heute u. a. den Finnen
Petri Luukkainen vor, der ganz ohne
Habseligkeiten glücklich werden
will. „Die 10”
RTL, 20.15 Uhr
MDR
9.30 hessenschau
9.58 hessenschauwetter
10.00 Giraffe,
Erdmännchen & Co.
10.50 Was macht die Zeit,
wenn sie vergeht?
11.20 Rote Rosen
12.10 Sturm der Liebe
13.00 Utta Danella: Tanz
auf dem Regenbogen
Melodram, D 2007
14.30 Liebe im Halteverbot
Komödie, D 2008
16.00 hessenschau kompakt
16.05 hallo hessen
16.45 hessenschau kompakt
17.00 hallo hessen
17.50 hessenschau kompakt
18.00 Maintower
18.25 Brisant
18.50 Service: Trends
19.15 Alle Wetter!
19.30 hessenschau
19.58 hessenschauwetter
6.35 Abenteuer Diagnose
7.20 Rote Rosen
8.10 Sturm der Liebe
9.00 Nordmagazin
9.30 Hamburg Journal
10.00 S-H Magazin
10.30 buten un binnen
11.00 Hallo Niedersachsen
11.30 Die fantastische
Reise der Vögel
12.15 In aller Freundschaft
13.00 NaturNah
13.30 Brisant
14.00 NDR//aktuell
14.15 Bilderbuch Deutschland
15.00 NDR//aktuell
15.15 Die Ostküste der USA
16.00 NDR//aktuell
16.10 Mein Nachmittag
17.10 Seehund, Puma & Co.
18.00 Ländermagazine
18.15 Wie geht das?
18.45 DAS! Gäste: S. Meyer
19.30 Ländermagazine
7.20 Rote Rosen
8.10 Sturm der Liebe
8.58 MDR aktuell
9.00 Brisant
9.40 Einfach genial
10.03 Länder kompakt
10.05 Verrückt nach Meer
10.55 MDR aktuell
11.00 MDR um elf
11.40 In aller Freundschaft
12.25 Stagecoach – Höllenfahrt
nach Lordsburg
Western, USA 1986
14.00 MDR um zwei
14.59 MDR aktuell
15.00 LexiTV – Wissen für alle
16.00 MDR um vier
17.45 MDR aktuell
18.05 Wetter für 3
18.10 Brisant
18.54 Unser Sandmännchen
19.00 MDR Regional
19.30 MDR aktuell
19.50 Tierisch, tierisch
20.00 Tagesschau
20.15 Mex – Das Marktmagazin
U.a.: Reste-Ärger – Wie
viel Essen in Verpackungen
bleibt / Fahrrad-Diebstahl – Wie die Täter immer
dreister zuschlagen / Baumarkt-Check – Welcher
der beste und günstigste ist
21.00 Alles Wissen
U.a.: Keime in Ostsalaten /
Sonnenschutzmittel /
Das geheime Leben der
Siebenschläfer / Schweiß –
die nasse Wahrheit
21.45 Klinik-Check Hessen
Reportagereihe, D 2015
22.30 hessenschau kompakt
22.45 defacto Magazin, D 2016
23.15 Zwei Tage Paris
Liebeskomödie, F/D 2007
0.50 So ist Paris Romantikkomödie, F 2008. Mit Juliette
Binoche, Fabrice Luchini
20.00 Tagesschau
20.15 Expeditionen
ins Tierreich
Dokureihe, D 2011. Wildes
Deutschland: Der Spreewald
21.00 Der XXL-Ostfriese
Dokureihe, D 2013
Der mit dem Wolf tanzt!
21.45 NDR//aktuell
22.00 Großstadtrevier
Krimiserie. Auf der Lauer
22.50 Neues aus
Büttenwarder
Unterhaltungsserie,
D 2012. Scheinheiliger
23.15 Tatort Zeitzünder. Krimireihe, D 1990. Mit Manfred
Krug, Charles Brauer, Franz
Böhm. Regie: Peter Ariel
0.45 Kommissar LaBréa – Mord
in der Rue St. Lazare
Kriminalfilm, D 2010. Mit
Francis Fulton-Smith, Anja
Knauer, Daniel Friedrich
20.15 Die besten
Hits aller Zeiten
Show, D 2016. Präsentiert
von Bernhard Brink. Mit Veronika Fischer, Jürgen Drews
22.30 MDR aktuell
22.50 Polizeiruf 110
Die Frau des Fleischers
Krimireihe, D 2001
Mit Uwe Steimle, Jürgen
Schmidt, Julia Richter
Regie: Peter Kahane
0.18 MDR aktuell
0.20 Kanzleramt Pforte D
1.05 Rockpalast
1.35 Rockpalast
1.55 Sonnwende Drama,
D 2013. Mit Roxane Duran,
Piet Fuchs, Christine Kättner
Regie: Bernhard Landen,
Judith Angerbauer
3.15 „SachsenSpiegel”
3.17 „Sachsen-Anhalt heute”
3.19 „Thüringen Journal”
Euro 2016 Um noch ins Achtelfinale zu gelangen, müssen die Iren
nicht nur die Italiener schlagen, sondern auch noch viel Glück haben.
„Fußball”
Sat.1, 20.20 Uhr
RBB
5.25 Berliner Nächte 5.50 rbb
UM6 – Das Ländermagazin 6.20
Rote Rosen 7.10 Sturm der Liebe 8.00 Brandenburg aktuell
8.30 Abendschau 9.00 zibb 9.55
ARD-Buffet 10.40 Heimat ist kein
Ort. Drama, D 2015 12.10 Verrückt nach Meer 13.00 aktuell
13.05 Schloss Einstein 13.30 Der
Berlin-Brandenburg Check 14.15
Planet Wissen 15.15 Von Helsinki
nach Karelien 16.00 rbb UM4 17.00
aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co.
17.55 Unser Sandmännchen 18.00
rbb UM6 – Das Ländermagazin
18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27
rbb wetter 19.30 Abendschau
20.00 Tagesschau 20.15 Die große
Show der Naturwunder 21.45 aktuell 22.15 was! 22.45 My Blueberry
Nights. Liebesfilm, HK/CHN/F 2007
0.15 Heimat ist kein Ort. Drama, D
2015 1.40 was! 2.10 Abendschau
2.40 Brandenburg aktuell 3.10 zibb
WDR
5.25 Lokalzeit 7.20 Die Pille 8.20
Planet Wissen 9.20 Eins zu eins
9.50 Aktuelle Stunde 10.35 Lokalzeit 11.05 Nashorn, Zebra &
Co. 11.55 Leopard, Seebär & Co.
12.45 WDR aktuell 13.00 Planet
Wissen 14.00 Servicezeit 14.30
Eine Mutter für Anna. Melodram,
D 2005 16.00 WDR aktuell 16.15
daheim & unterwegs 18.00 WDR
aktuell / Lokalzeit 18.15 Servicezeit 18.45 Aktuelle Stunde 19.30
Lokalzeit 20.00 Tagesschau 20.15
Der Discounter-Check 21.00 Die
ErnährungsDocs 21.45 WDR aktuell 22.10 Die Story im Ersten 22.55
Nackt und nachhaltig – Portland ist
anders 23.25 Das Bonn-Berlin Duell
0.10 Heimatabend Bonn 1.00 Domian 2.00 Lokalzeit
3 SAT
6.05 Frankreichs mythische Orte
6.30 X:enius 7.00 Abgedreht! 7.35
ARTE Journal Junior 7.45 Kanadas
Nationalparks 8.30 X:enius 9.25
Welt unter Strom 12.35 Das Glück
liegt auf dem Teller 13.20 ARTE
Journal 13.55 Treibsand. Tragikomödie, F 2013 15.20 Reise durch
Amerika 15.50 Wie das Land, so
der Mensch 16.15 Im Bann der Jahreszeiten 17.00 X:enius 17.30 Der
Streitwagen des Pharao 18.25 Tierisch abgehoben 19.10 ARTE Journal 19.30 Die Kanarischen Inseln
20.15 Die geliebten Schwestern.
Historienfilm, D/A/CH 2014 22.55
Die große Literatour 23.45 Der
Richter. Drama, DK/GB 2005 1.15
The Legacy 2.10 The Legacy
BAYERN
15.00 Bayern über 80 15.35 Café
Meineid 16.00 Rundschau 16.15
Wir in Bayern 17.30 Abendschau
18.30 Rundschau 19.00 Stationen
19.30 Dahoam is Dahoam 20.00 Tagesschau 20.15 Die Alpen von oben
21.00 Die Alpen von oben 21.45
Rundschau Magazin 22.00 Die Briten
und Europa 22.45 kinokino 23.00
Solo für Klarinette. Kriminalfilm, D
1998 0.30 Rundschau Nacht
SUPER-RTL
11.25 Dinotrux 11.50 Loop – Täglich Montag 12.15 Go Wild! 12.45
Turbo FAST 13.10 Tom und Jerry
13.40 Mr. Bean 14.05 ALVINNN!!!
und die Chipmunks 14.40 TOGGO
Serien EM 16.40 Go Wild! 17.10
Coop gegen Kat 17.40 TOGGO
Serien EM 19.45 Inspector Gadget
20.15 Dr. House 23.55 Dr. House
0.45 Infomercials
RTL 2
7.55 Privatdetektive im Einsatz 8.55
Frauentausch 10.55 Family Stories
11.55 Dein neuer Style 12.55 Köln
50667 13.55 Berlin – Tag & Nacht
14.55 Hilf mir! 16.00 All About Love
17.00 Die Straßencops – Jugend im
Visier 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 News 20.14
Wetter 20.15 Teenie-Mütter 22.15
BABYs! Das erste Jahr 0.15 Autopsie – Mysteriöse Todesfälle
5.10 Mit dem Zug durch ... 6.20
Kulturzeit 7.00 nano 7.30 Alpenpanorama 9.00 ZIB 9.05 Kulturzeit
9.45 nano 10.15 NDR Talk Show
Classics 11.15 Mit Milbergs im Museum 11.30 Über den Berg – Mit
dem Rennrad zu neuem Lebensmut
12.00 Laufen bis zum Umfallen –
Die Schuhtester von Sachsenhausen
12.30 Zwischen Traum und Trauma 13.00 ZIB 13.20 Terra X 14.50
Deutschlands Traumstraßen 18.30
nano 19.00 heute 19.15 Kulturzeit
20.00 Tagesschau 20.15 Der Doc
und die Hexe. Komödie, D 2010
21.45 Best of Lars Reichow 22.30
Kalahari Gemsen 22.55 Das Leben
vor meinen Augen. Thriller, USA
2007 0.15 Der Bestatter 1.15 ECO
KABEL 1
7.35 Cold Case 8.30 Navy CIS 9.25
The Mentalist 10.20 Castle 11.10
Without a Trace. Krimiserie. Ein
eiskalter Plan 12.05 Numb3rs. Krimiserie. Protest 13.00 Cold Case.
Krimiserie. Schwarz und Weiß
14.00 Navy CIS. Krimiserie. Der
verschwundene Ring 14.55 The
Mentalist. Krimiserie. Schmerz und
Geld 15.50 News 16.00 Castle. Krimiserie. Kopflos 16.50 Abenteuer
Leben täglich 17.55 Mein Lokal,
Dein Lokal – Spezial 18.55 Achtung
Kontrolle! 20.15 Stadt der Engel.
Drama, USA/D 1998. Mit Nicolas
Cage 22.25 Footloose. Musikfilm,
USA 1984. Mit Kevin Bacon 0.35
Shrooms. Horrorthriller, IRL/GB/DK
2007. Mit Lindsey Haun
KI.KA
9.55 Au Schwarte! 10.18 Kikaninchen 10.25 Mouk, der Weltreisebär 10.50 Die Meeresprinzessinnen
11.15 Lassie 11.35 Die Abenteuer
des jungen Marco Polo 12.05 Tabaluga 12.25 Garfield 12.55 Rocket & Ich
13.15 Piets irre Pleiten 13.40 Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss
Einstein 15.00 In Your Dreams 15.50
Stoked 16.15 logo! 16.20 Astrid
Lindgrens17.10 Der kleine Ritter
Trenk 17.35 Die Abenteuer des jungen Marco Polo 18.00 Nick 18.15
Ben & Hollys kleines Königreich.
Zeichentrickserie 18.35 Lilys Strandschatz Eiland 18.50 Sandmännchen
19.00 Lassie. Zeichentrickserie 19.25
pur+ 19.50 logo! 20.00 Ki.Ka Live
20.10 Die Mädchen-WG
Sonderzeichen: Untertitel für Gehörlose
BLICK IN DEN NORDEN
MITTWOCH
22. JUNI 2016
KOMPAKT
IM BLICKPUNKT
Messerstecher
soll in Psychiatrie
Ex-Rocker
zu Haft
verurteilt
HILDESHEIM 8 Zwei Monate
nach der Messer-Attacke auf
einen Richter in Hildesheim
strebt die Staatsanwaltschaft
an, den 20 Jahre alten mutmaßlichen Täter dauerhaft in
der Psychiatrie unterzubringen. Der junge Mann soll dem
60-jährigen Juristen Mitte
April auf der Straße einen
Zierdolch in den Rücken gerammt haben und dann geflüchtet sein. Der Richter
konnte noch selbst Hilfe herbeitelefonieren. Die Staatsanwaltschaft beantragte gestern ein Sicherungsverfahren
beim Landgericht. Sprecherin Christina Pannek teilte
mit, die Tat werde als versuchter Mord gewertet. Der
20-Jährige ist nach einem
Gutachten psychisch krank
und mutmaßlich schuldunfähig. Pannek geht davon aus, Die Baustelle des geplanten Foyers im Landtagsgebäude in Hannover ist eingerüstet. 8 Fotos: dpa
dass Täter und Opfer sich zufällig begegneten. 8 dpa
Erstmals Chefin
für Küstenschutz
HANNOVER/NORDEN 8 Erstmals
leitet künftig eine Frau in
Niedersachsen den Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
(NLWKN). Die Bau-Ingenieurin Anne Rickmeyer (46) stellt
gleich zum Amtsantritt am
30. Juni den Jahresbericht des
NLWKN im ostfriesischen
Norden vor. Rickmeyer war
nach Angaben des Umweltministeriums bereits seit der
Gründung des NLWKN 1998
dort tätig. 2009 wechselte sie
ins Umweltministerium und
war dort auch für Küstenund Hochwasserschutz zuständig. 8 dpa
Ecstasy: Zoll
findet 4 200 Pillen
BAD BENTHEIM 8 Zollbeamte
haben bei einer Kontrolle an
der
deutsch-niederländischen Grenze bei Bad Bentheim in einem Kleinbus
4 200 Ecstasy-Tabletten
gefunden. Außerdem stießen
sie auf einen Ballen Marihuana, teilte das Hauptzollamt
Osnabrück gestern mit. Die
Drogen haben einen Gesamtwert von 33 000 Euro. Die Beamten überprüften am Sonntag das mit fünf Insassen besetzte, aus den Niederlanden
eingereiste Fahrzeug. 8 dpa
Serientäter muss
ins Gefängnis
WINSEN 8 Zu einer Haftstrafe
von dreieinhalb Jahren hat
das Amtsgericht Winsen einen 18-Jährigen nach einer
ganzen Reihe brutaler Attacken und Raubtaten verurteilt. Der junge Mann soll
nach Überzeugung des Jugendschöffengerichts seit November 2014 zahlreiche Geschädigte verprügelt und ihnen dabei zum Teil schwere
Verletzungen zugefügt haben, teilte eine Sprecherin
des Gerichts im Kreis Harburg gestern mit. Eines der
Opfer dürfte nach der Attacke
bleibende Schäden behalten.
Noch ist das Urteil nicht
rechtskräftig. 8 dpa
KENO
Ziehung vom 21. Juni:
1, 3, 4, 7, 8, 11, 17, 25,
27, 29, 30, 37, 40, 46,
51, 54, 64, 65, 69, 70
Plus 5: 5 4 8 4 9
(Angaben ohne Gewähr)
Es geht doch: Landtagsumbau
im Zeit- und Kostenplan
HAMBURG 8 Ein ehemaliger
Anführer des Rocker-Clubs
Mongols ist gestern vom
Amtsgericht Hamburg zu
zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht hielt es für erwiesen,
dass der 37-Jährige im Besitz
von scharfen Pistolen und
Munition war. Das war ihm
allerdings verboten worden.
Zudem war bei drei Durchsuchungen seiner Wohnung jeweils eine, wie es heißt,
„nicht geringe Menge Kokain“ gefunden worden. Obwohl der Angeklagte wegen
einer noch offenen Bewährungsstrafe nun mit einer
Haftzeit von mehr als drei
Jahren zu rechnen hat, setzte
das Gericht den Haftbefehl
gegen Auflagen außer Vollzug. Seine Verteidigerin kündigte an, ihr Mandant werde
in Berufung gehen. Sie hatte
eine niedrige Bewährungsstrafe gefordert. 8 dpa
Pumpe
brennt
Bauherr Busemann freut sich: 65 Prozent der Arbeiten sind geschafft
HANNOVER 8 Niedersachsens
Landtagsumbau nimmt Form an.
„Der Rohbau ist abgeschlossen,
die Dächer sind dicht, die Fenster einschließlich der großzügig
verglasten Restaurantbereiche
weitgehend fertiggestellt sowie
die aufwendige Sanierung der
Betonwände bis auf einen Restabschnitt im Kellergeschoss erfolgreich bewerkstelligt und abgenommen.“
Dies sagte Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD)
gestern bei einer Besichtigung der Baustelle mit Landtagspräsident Bernd Busemann. Zurzeit werden vor allem Belüftungs- und Beleuchtungskabel verlegt. Der 1962
eröffnete, unter Denkmalschutz stehende Plenarsaal
wird seit Juli 2014 umfassend
renoviert.
„Wir kommen hier gut voran, der Terminplan steht;
wir sind auch bei den Kosten
nach wie vor im Plan“, sagte
Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU, r.) und Finanzminister
Peter-Jürgen Schneider (SPD): So sieht der neue Plenarsaal aus.
Schneider. Busemann betonte ebenfalls: „Im Moment
habe ich wirklich einen guten Eindruck.“ Rund 65 Prozent der Arbeiten am Parlaments-Umbau sind beendet,
erklärte Bauleiter Andreas
Perl.
Barrierefrei gestaltet soll
der neue Plenarsaal auf zwei
Tribünen Platz für 261 Besucher und 30 Journalisten bie-
ten. 52,8 Millionen Euro sind
für die aufwendigen Umbauarbeiten veranschlagt, die
nach bisheriger Planung bis
Sommer 2017 dauern sollen.
Sowohl Schneider wie Busemann gaben sich zuversichtlich, dass die angesetzte Summe
eingehalten
werden
kann, obwohl es zu leichten
Mehrausgaben kam. Sie entstanden in Höhe von knapp
einer Million Euro durch die
Sanierung von Betonschäden
sowie eine Viertelmillion für
die Barrierefreiheit. Bereits
deutlich erkennbar ist die
lichtdurchflutete Form des
Plenarsaals, an dessen Ende
das Präsidium unter einer Art
angedeuteter flacher Kuppeldecke sitzen wird. Die gereinigten 780 Fassadenplatten
sollen im Sommer wieder angebracht werden. Bis zum
Herbst soll der Bodenbelag
fertig sein.
Als erstes soll der repräsentativen Zwecken vorbehaltene Leibniz-Saal in gehobenem Standard fertiggestellt
werden. Mit rund 13 Millionen Euro wurden etwa 30
Prozent der Baukosten bereits ausgezahlt. Hinzu kommen sieben Millionen Euro
an Honoraren für die Planungsbüros. Mehr als 90 Prozent aller Aufträge für den
Umbau des Landtags sind
mittlerweile vergeben. 8 dpa
BROKDORF 8 Auf dem Gelände
des Kernkraftwerks Brokdorf
ist in der Nacht zu gestern ein
Feuer ausgebrochen. Eine
benzinbetriebene
mobile
Feuerlöschpumpe sei im Freien – außerhalb des Kontrollbereichs – in Brand geraten,
teilten das für die Atomaufsicht zuständige Energieministerium in Kiel und der Betreiber, der Energiekonzern
Eon, in Hannover mit. „Dabei
wurden wenige Liter Benzin
verbrannt“, erklärte Eon.
Menschen seien nicht verletzt worden. Die Werkfeuerwehr habe das Feuer gelöscht. „Die Pumpe gehört
nicht zu den sicherheitstechnisch wichtigen Einrichtungen des Kernkraftwerkes. Ihr
Ausfall hat den Betrieb nicht
gefährdet“, so das Ministerium. Wegen der Jahresinspektion ist das AKW Brokdorf
zurzeit abgeschaltet. 8 dpa
Land erlaubt Berichte statt Noten
Erlass gibt seit 1. Juni Grundschulen freie Hand / Opposition kritisiert dies als leistungsfeindlich
HANNOVER 8 Niedersachsens
Grundschulen dürfen von
diesem Schuljahr an auf
Zeugnis-Noten
verzichten.
Nach einem am 1. Juni in
Kraft getretenen Erlass des
Kultusministeriums können
sie per Konferenzbeschluss
entscheiden, ob sie Notenoder Berichtszeugnisse erstellen. Wie viele Grundschulen
jetzt ohne Noten arbeiten
wollen, ist nicht bekannt.
Bisher erhielten niedersächsische Grundschüler ab der
dritten Klasse Zensuren von
eins bis sechs, also von sehr
gut bis ungenügend. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) sagte: „Wir schaffen damit aber keine Noten
ab, sondern wir geben den
Grundschulen, die mit besonderem pädagogischen Konzept arbeiten, mehr Gestaltungsspielräume.“
Die Opposition im Landtag
kritisiert den neuen Zeugniserlass
scharf.
„Rot-Grün
schafft den Leistungsgedanken ab“, sagte der CDU-Schulexperte Kai Seefried. Die Noten seien für Eltern eine hilfreiche Richtschnur, um zu
entscheiden, ob ihr Kind
Seit 1. Juni können Grundschulen in Niedersachsen auf klassische Schulnoten in der Zeugnisvergabe zu
Gunsten von Berichtszeugnissen verzichten. 8 Foto: dpa
nach der vierten Klasse aufs
Gymnasium, die Gesamt-,
Real-, Haupt- oder Oberschule
gehen sollte. Außerdem sei es
ein Unding, einen Erlass mit
Wirkung für dieses Schuljahr
zehn Tage vor den Zeugniskonferenzen an die Schulen
zu schicken, kritisierte Seefried. Rund 850 000 Kinder
und Jugendliche an den allgemeinbildenden Schulen in
Niedersachsen erhalten heu-
te ihre Zeugnisse. An der IGS
Roderbruch gibt es schon seit
Gründung der Schule 1973
Lernentwicklungsberichte
statt Noten. Diese seien viel
aussagekräftiger und differenzierter, sagte Schulleiterin Brigitte Naber. Die Landeschefin des Lehrerverbandes VBE, Gitta Franke-Zöllmer, sagte: „Vielleicht kann
man in einem Jahr aus internen Rückmeldungen eine
Tendenz ablesen. Die Entwicklung von den reinen Noten weg wird auch ein längerer Prozess sein.“
Studien belegen, dass drei
Viertel aller Eltern Noten
wollen. „Eltern sind Wähler.
Deshalb fassen nur wenige
Politiker dieses heiße Eisen
an“, sagte der Bremer Bildungsforscher Hans Brügelmann. Als in Schleswig-Holstein den Grundschulen frei-
gestellt wurde, Noten- oder
Berichtszeugnisse zu vergeben, brachte die Landes-FDP
gleich eine Volksinitiative auf
den Weg. Brügelmann plädiert dennoch für einen Verzicht auf Zensuren in der
Grundschule. Sie seien weder
objektiv noch verlässlich
noch vergleichbar, weil je
nach Niveau der Klasse Leistungen höher oder niedriger
eingestuft werden. „Außerdem sind sie nicht aussagekräftig“, sagte der emeritierte Professor für Erziehungswissenschaft von der Uni Siegen. „Eine Drei in Deutsch
kann für einen sprachbegabten, aber faulen Schüler stehen oder aber für einen Seiteneinsteiger aus einem anderen Land, der in kurzer Zeit
viel gelernt hat.“ Was die kognitive Entwicklung angeht,
lägen gleichaltrige Grundschüler oft drei Jahre auseinander. „Die einen können
vor der ersten Klasse schon
lesen, andere kaum einen
Buchstaben schreiben“, sagte
der Forscher. Vergleichende
Noten stempelten Spätentwickler als faul, nicht normal
oder unintelligent ab. 8 dpa
MENSCHEN UND MEDIEN
MITTWOCH
Tiefe Griffe in die Kasse
Schweiger
dreht mit
Douglas
BERLIN 8 Hollywoodstar Michael Douglas (71, Foto) wirkt
an einer Neuauflage von Til
Schweigers Kinoerfolg „Honig im Kopf“ mit. „Til ist ein
großartiger
Typ, und ich
freue mich darauf, in einem
Remake seines sehr erfolgreichen
deutschen
Films ,Honig
im Kopf’ mitzuspielen und es
zu produzieren“, schrieb
Douglas
auf
Facebook.
Schweiger übernimmt demnach erneut die Regie. Der 52Jährige schrieb auf Facebook:
„Ich liebe diesen Mann! Einer
der besten in seinem Fach!
Und ich freue mich auf Honig
im Kopf international...! Mit
einem der besten Filmschauspieler dieser Erde!“
Douglas wird in der Hauptrolle den an Demenz erkrankten Amandus spielen.
Mit Dieter Hallervorden in
dieser Rolle hatte die Tragikomödie „Honig im Kopf“ in
Deutschland über sieben Millionen Besucher in die Kinos
gelockt. 8 dpa/Foto: dpa
„Tatort“ ohne
Drehbuch
LUDWIGSHAFEN 8 Regisseur
Axel Ranisch verzichtet für
sein „Tatort“-Debüt auf ein
ausformuliertes Drehbuch.
Die Folge „Babbeldasch“ um
die Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike
Folkerts) ist als Spontan-„Tatort“ angelegt. Die Dreharbeiten zu „Babbeldasch“ laufen,
ausgestrahlt wird die Folge
2017. 8 dpa
Nach Angaben des Hamburger Blattes belaufen sich bei
der Bundesliga die Mehrausgaben für die Vier-Jahres-Periode bei der ARD auf mindestens 136 Millionen Euro,
beim ZDF auf 90 Millionen
Euro. Die Deutsche Fußball
Liga (DFL) hatte vor zwei Wochen lediglich eine Gesamtsumme von 4,64 Milliarden
Euro und eine „signifikante
Steigerung der Einnahmen
im Free-TV-Bereich“ verkündet. Genaue Zahlen nannte
der Liga-Verband nicht.
Laut „Manager Magazin“
überweist die ARD für die
Erstverwertung im Free-TV
samstags in der „Sportschau“
und sonntagabends künftig
134 statt bislang 100 Millionen Euro an die DFL – diese
Mehrausgaben summieren
sich in vier Spielzeiten auf
136 Millionen. Trotzdem fehlen im ARD-Paket ab 2017 die
Live-Übertragungen des Saisoneröffnungsspiels und des
Rückrunden-Starts sowie der
Relegationsspiele der drei
Profiligen. Außerdem soll im
neuen Vertrag ein zweistelliger Millionen-Vertrag für
Wiederholungs-Rechte vereinbart worden sein.
Auch das ZDF greift offenbar tiefer in seine Kasse. Die
Mainzer zahlen mit 45 Millionen Euro angeblich mehr als
doppelt so viel wie bisher; in
den vier Spielzeiten von 2017
bis 2021 steigen die Bundesliga-Ausgaben beim Mainzer
Sender um mindestens 90
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Biowetter
Pollenflug
Bei zu hohem und niedrigem Blutdruck können Kreislauf-Beschwerden
auftreten. Bei Bluthochdruck am Morgen und Abend größere Aktivitäten im
Freien vermeiden!
Es wird mäßiger bis starker Gräserpollen- und meist nur schwacher Roggenpollenflug erwartet.
Sonne und Mond
4.7.
2255
713
12.7.
durch die so genannte TVSchutzliste für Sportgroßereignisse abgesichert. Zur Verhandlungsmasse
könnten
aber dem „Manager Magazin“
zufolge noch TV-Rechte für
andere Sportveranstaltungen
werden. Discovery soll erwägen, ARD/ZDF Olympia-Rechte im Tausch für weitere Lizenzen der öffentlich-rechtlichen Sender an der FußballBundesliga anzubieten.
Der Kampf um die OlympiaRechte sorgt bei einigen nationalen Sportverbänden offenbar für Unruhe: Sie bangen um ihre Bildschirm-Präsenz bei Olympia und damit
um Sponsoren-Einnahmen.
Der Deutsche Olympische
Sportbund (DOSB) hat sich
nach Angaben des „Manager
Magazins“ vergeblich beim
deutschen IOC-Präsidenten
Thomas Bach um Einflussnahme auf die Preispolitik
von Discovery bemüht. 8 sid
20.7.
Meere
Nordsee
Ostsee
Algarve
Adria
Biskaya
Westl. Mittelmeer
Östl. Mittelmeer
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15 bis 17 Grad
16 bis 19 Grad
19 bis 21 Grad
21 bis 22 Grad
17 bis 19 Grad
20 bis 23 Grad
22 bis 25 Grad
D?;+)J6O
D?;+)J6O
Bauernregel
Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn.
Regenrisiko
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75%
100%
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Reisewetter
Nord- und Ostseeküste: Teils Wolken,
sonst heiter, 20 bis 23 Grad.
Harz: Sonne und Wolken, örtlich leichter Regen, 25 bis 28 Grad.
Österreich, Schweiz: Sonniges Wetter, wenige Wolken, niederschlagsfrei,
27 bis 32 Grad.
Südskandinavien: Wolkig mit heiteren
Abschnitten, überwiegend trocken, 18
bis 22 Grad.
Großbritannien, Irland: Abwechselnd
Sonne und Wolken, in Südengland dazu
zeitweise Regen, 17 bis 22 Grad.
Italien, Malta: Sonne und Wolken, trocken, 26 bis 30, Toskana 32, auf Sizilien 24 Grad.
Spanien, Portugal: Freundlich, Tageshöchstwerte 28 bis 32, Landesinneres
37, am Atlantik 22 Grad.
Griechenland, Türkei, Zypern: Viel
Sonne, nur wenige Wolken, Tages-
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Deutschland
Heute ist es im Nordwesten und Norden wechselnd bis stark bewölkt, und
es fällt zeitweise teils gewittriger Regen. Sonst ist es heiter, teils wolkig
und meist trocken. Im Tagesverlauf
können sich im Süden und Südwesten
im Bergland einzelne heftige Hitzegewitter entwickeln. Die Höchsttemperatur liegt im äußersten Nordwesten
und Norden um 24 Grad, sonst zwischen 25 und örtlich 29 Grad mit den
höchsten Werten im Süden und Südwesten.
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"
Morgen ist es sonnig, zum Teil ziehen
auch Wolken durch, die Schauer bringen können. Am Freitag bilden sich
bei aufgelockerter Bewölkung Schauer und Gewitter.
.(
Jürgen Drews (71), Schlagersänger, engagiert sich für die
Hilfsorganisation
„Weißer
Ring“ und macht sich für Zivilcourage stark. Wichtig sei
es, als Zeuge von Gewalttaten
sofort die Polizei zu alarmieren und dem Opfer zu helfen.
„Man muss kein Held sein.
um zu helfen“, so Drews.
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Hendrik Duryn (48), Schauspieler, steht seit gestern in Köln
für die RTL-Serie „Der Lehrer“
als Sebastian Vollmer vor der
Kamera. Die 13 neuen Folgen
der fünften Staffel sollen Anfang 2017 ausgestrahlt werden.
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Aussichten
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ren, fordert angeblich 150
Millionen Euro. Discovery
hatte im Vorjahr für die Europa-Rechte an den Spielen von
2018 bis 2024 insgesamt 1,3
Milliarden Euro an das Internationale Olympische Komitee (IOC) gezahlt.
ARD und ZDF, bisherige
Olympia-Sender, wollen angeblich wegen Obergrenzen
ihrer Sportrechte-Etats, die
durch den Erwerb der Rechte
an der Fußball-Bundesliga
schon erheblich angezapft
wurden, nicht mehr bieten.
Laut „Manager Magazin“
prüft Discovery nun Alternativen, beispielsweise den Verkauf an andere Free-TV-Sender wie ProSiebenSat.1 oder
RTL. Auch die Nutzung der
Eurosport-Plattform käme in
Betracht.
Die Berichterstattung über
Olympische Spiele im FreeTV ist durch das IOC vorgegeben und in Deutschland auch
Heute gibt es einen Wechsel von Sonne und Wolken, Schauer sind eher selten. Mit 26 bis 28 Grad wird es wärmer als an den Vortagen. Der Südwestwind weht schwach.
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Millionen Euro. Außer den
Free-TV-Rechten für das Topspiel am Samstagabend und
den Supercup erwarb das ZDF
dafür auch die bisherigen
ARD-Livespiele, das zusätzliche Liverecht für eine Begegnung am letzten HinrundenSpieltag und die Relegation.
Gleichzeitig sollen die Verhandlungen über die TVRechte an den Olympischen
Spielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea (Winter) und
2020 in Tokio (Sommer) wegen einer Differenz von 50
Millionen Euro festgefahren
sein. Hier sitzen die öffentlich-rechtlichen Sender mit
dem neuen Inhaber Discovery am Tisch. Nach Angaben
des „Manager Magazins“ sollen ARD/ZDF 100 Millionen
Euro für die deutschen Rechte bieten. Der US-Konzern
Discovery, zu dem auch der
Spartensender Eurosport und
mehrere Pay-TV-Kanäle gehö-
In unserem Bereich befindet sich das
ausgedehnte Hoch Wolfgang. Mit dem
Hoch erwärmt sich die Luft weiter.
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LEUTE, LEUTE
Für Fernsehbilder von den Olympischen Spielen – wie hier von 100-Meter-Sieger Usain Bolt 2012 in
London – sind bei ARD und ZDF die Mittel knapp. 8 Foto: dpa
Lage
FR
KÖLN 8 Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
hat auch in zweiter Instanz
keine gerichtlichen Schritte
gegen Springer-Chef Mathias
Döpfner durchsetzen können. Das Oberlandesgericht
Köln bestätigte gestern eine
Entscheidung des Landgerichts, das den Erlass einer
einstweiligen Verfügung gegen Döpfner abgelehnt hatte.
In dem Fall geht es um
Döpfners öffentliche Unterstützung für den TV-Satiriker
Jan Böhmermann, der Ende
März in seiner Sendung eine
„Schmähkritik“ überschriebenes Gedicht über Erdogan
vorgetragen hatte. Der hatte
in einem offenen Brief geschrieben, er wolle sich Böhmermanns „Formulierungen
und Schmähungen (...) in jeder juristischen Form zu eigen machen“. 8 dpa
HAMBURG 8 ARD und ZDF sollen für den Zuschlag für TVRechte an der Fußball-Bundesliga künftig mindestens fast eine
viertel Milliarde Euro mehr als
bisher zahlen. Weil sie hier deutlich tiefer in die Tasche greifen,
fehlt möglicherweise das Geld
für den Erwerb der TV-Rechte an
den Olympischen Spielen 2018
und 2020. Das berichtete gestern das „Manager Magazin“.
Wolkig
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Zweite Schlappe
für Erdogan
Wegen teurer Fußball-Rechte könnte ARD und ZDF jetzt das Geld für Olympia fehlen
Remake von
„Honig im Kopf“
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22. JUNI 2016
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höchstwerte 33 bis 37, an der türkischen Riviera 40, in der Ägäis 29 Grad.
Benelux, Nordfrankreich: Überwiegend sonnig, örtlich aber einige Wolken
mit gewittrigen Schauern, Temperaturen 25 bis 30 Grad.
Südfrankreich: Überwiegend sonniges
Wetter, 28 bis 32 Grad.
Israel, Ägypten: Viel Sonne, 37 bis
41, in Oberägypten 43, an der Mittelmeerküste 32 Grad.
Mallorca, Ibiza: Viel Sonnenschein
mit nur wenigen Wolken, trocken, 28
bis 30 Grad.
Madeira, Kanarische Inseln: Auf Madeira zeitweise Wolken, sonst weitgehend sonnig, niederschlagsfrei, Tageshöchstwerte 25 bis 31 Grad.
Tunesien, Marokko: Sonnig, Tageshöchstwerte 27 bis 31, am Atlasgebirge 39, tunesische Küste 26 Grad.
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