Das Maligne Melanom Marco Weber Universität Bern Institut für Pathologie Krebsregister des Kanton Bern 1 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.1 Krankheitsdefinition Melanome („schwarzer Hautkrebs“) sind bösartige Neubildungen der Haut, ausgehend von den Pigmentzellen (Melanozyten, melanozytäres System) Zum melanozytären System gehören Körperregionen, in denen sich primär Melanozyten befinden: − Integument (Haut, ca. 90 % aller Melanome) − Schleimhäute (z. B. Gastrointestinaltrakt, Genitaltrakt), − Uvea (mittlere Augenhaut, pigmenttragende Schicht, ist für die Augenfarbe verantwortlich) − Meningen (Hirnhäute) Melanome treten wesentlich seltener als andere maligne Hauttumoren auf, haben aber die höchste Mortalitätsrate (90 % aller malignen Hauttumoren) 2 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.2 Melanozyten Melanozyten sind pigmentbildende Zellen und sitzen in der Basalzellschicht der Epidermis, in der Wurzelscheide und im Bulbus des Haarfollikels Ihre Grösse beträgt ca. 7 Mikrometer und sie machen 5-10 % der Zellen der epidermalen Basalzellschicht aus Melanozyten bilden das Hautpigment Melanin und geben es an benachbarte hochwandernde Keratinozyten (Hornzellen) ab Melanin, ein schwarz-brauner oder rötlicher Farbstoff, ist für die Färbung der Haut, Aderhaut und Haare verantwortlich Ein Melanozyt bildet mit ca. 35 Keratinozyten eine „epidermale Melanineinheit“ 3 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.3 Aufbau der Haut (1) 4 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.4 Formen von Hautkrebs 5 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.5 Epidemiologie Inzidenz weltweit 2012: 232 Tsd. neue Fälle, davon ca. 100 Tsd. in Europa Mortalität weltweit 2012: 55 Tsd. Todesfälle, davon 22 Tsd. in Europa höchste Inzidenzrate weltweit in Australien (48 auf 100 Tsd./Jahr) ethnische Gruppen wie Afrikaner und Asiaten sind eher selten betroffen Geschlechtsspezifische Unterschiede: in Europa bei Frauen häufiger als beim Mann, in Nordamerika und Ozeanien umgekehrt Inzidenz hat sich seit 1973 Jahren weltweit mehr als verdoppelt, vor allem bei sonnenexponierten hellhäutigen Bevölkerungsgruppen in Industrieländern 26 % aller Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre Inzidenz Schweiz: ca. 2400 Fälle Jahr (6 % aller malignen Tumoren), Mortalität 300 Fälle fünfthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz, höchste Inzidenzrate in Europa (25,8 auf 100 Tsd.) (Jahresdurchschnitt 2007-2011) 6 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.5 Epidemiologie 7 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.5 Epidemiologie 8 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.5 Epidemiologie 9 Das Maligne Melanom 1. Einführung 1.5 Verteilung auf den Körper 10 Das Maligne Melanom 2. Pathogenese Belastung durch UV-Strahlen verursacht u. a. eine Schädigung der DNA im Zellkern von Melanozyten Die meisten geschädigten Zellen sterben ab (Apoptose), werden repariert oder bereits mutierte Zellen vom Immunsystem entdeckt und elimiert Bleiben diese Vorgänge aus oder erfolgt nur eine inkomplette Reparatur kann durch Entartung (Mutation) im Verlauf ein Tumor entstehen Je höhere UV-Exposition desto mehr Schädigungen, somit auch ein höheres Risiko für Mutationen Weiterhin kann eine übermässige UV-Belastung das Immunsystem schwächen und damit die körpereigne Abwehr von bösartigen Zellen beeinträchtigen Entstehung bei 1/3 aller Melanome häufig aus einem «Leberfleck» («Pigmentnävus», gutartige Häufung von Melanoyten mit hell-bis dunkelbrauner Färbung) mit der Anzahl der vorhandenen Leberflecken erhöht sich das Risiko eines malignen Melanoms 11 Das Maligne Melanom 3. Risikofaktoren 3.1 endogene/exogene Risikofaktoren Endogene Faktoren Multiple (> 50) Pigmentnaevi (Leberflecke, Muttermale) u/o. dysplastische Naevi (Anhäufung von atypischen Melanozyten, «unruhigere» Färbung) Heller Hauttyp Rote Haarfarbe Melanom bei Verwandten 1. Grades (erbliche Veranlagung bei ca. 5-10 %) Melanom in der Eigenanamnese Erkrankungen die das Immunsystem beeinträchtigen und schwächen Exogene Faktoren Übermässige UV-Exposition (häufige und lange Aufenthalte in starkem Sonnenlicht und/oder Solarium) Häufige Sonnenbrände – insbesondere vor dem 15. Lebensjahr Medikamentöse Immunsuppression (z. B. nach Organtransplantation) Krebserkrankung im Kindesalter, die mit Radio- oder Chemotherapie behandelt wurde 12 Das Maligne Melanom 3. Risikofaktoren 3.2 Hauttypen 13 Das Maligne Melanom 4. Melanomvarianten (1) Wachstum meist von der untersten Schicht der Oberhaut (Basalschicht) aus, dann Ausbreitung in unterschiedliche Richtungen. Unterscheidung nach Richtung der Ausbreitung: 1. Oberflächlich (superfiziell)-spreitendes Melanom (SSM, ca. 60 %) • Wachstum zunächst oberflächlich horizontal, dann vertikal-invasiv • nur sehr leicht erhabene Hautstellen mit unregelmässigen Rändern • Pigmentierung («scheckig) und Farbe uneinheitlich • Lokalisation: an Stellen mit weniger Sonnenexposition (Rücken, Brust, Beine) • Tritt eher bei jüngeren Patienten auf • Langsames Wachstum (Entwicklung über 1-4 Jahre) 2. (Primär) Noduläres Melanom (PNM, ca. 15-20%) • Schnelles Wachstum sofort vertikal • Kann überall auf der Haut auftreten • Erhabene Hautstelle oder Knötchen, im Normalfall relativ symmetrisch • Pigmentierung reicht von dunkelbraun-schwarz über blau-grau bis hin zu amelanotisch (ganz hell-hautfarben), Färbung häufig gleichmässig 14 Das Maligne Melanom 4. Melanomvarianten (2) 3. Lentigo-maligna-Melanom (LMM, ca. 10-15%) • Wachstum erst radial (strahlenförmig, noch in situ), dann vertikal • Keine Invasion der Dermis (Lederhaut) • Lokalisation meist an Gesicht, Hals und Armen • Uneinheitlich pigmentierter Fleck mit unregelmässigen Rändern • Grösse bis zu 20 cm 4. Akrolentiginöses Melanom (ALM, ca. 5 %) • Wachstum erst radial (schneller als LMM), dann vertikal • Lokalisation überwiegend auf Handflächen, Fussohlen, subungual (unterhalb des Nagels) sowie an Fingern und Zehen • Häufigster Melanomtyp bei dunkelhäutigen Menschen • Pigmentfleck mit unregelmässigen Rändern, Unregelmässige Pigmentierung 5. Sonderformen (Melanome der Schleim-, Ader- oder Hirnhäute, CUP) • z. B. Aderhautmelanom 15 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.1 Tumordicke nach Breslow • Histologische Klassifikation, um das T-Stadium für die TNM-Klassifikation bestimmen zu können • Absolute Dicke des operativ entfernten Tumorgewebes vom Stratum granulosum (liegt 2 Schichten über der Basalschicht) bis zum tiefsten noch nachweisbaren Tumorgewebe • Gilt als wichtigster prognostischer Marker beim Melanom • Ursprünglich Einteilung in 5 Stadien • Stadium 1: < 0,75 mm (5 Year-OS >90 %) • Stadium 2: 0,76–1,49 mm • Stadium 3: 1,50–2,49 mm • Stadium 4: 2,50–3,49 mm • Stadium 5: > 3,5 mm 16 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.1 Tumordicke nach Breslow 17 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.2 Clark Level («Eindringtiefe» nach Clark) Histologische Klassifikation, um die «Eindringtiefe» des Tumorgewebes zu bestimmen Am operativ entfernten Gewebe wird bestimmt, wie weit das tiefste noch nachweisbare Tumorgewebe von der Hautoberfläche entfernt ist Wichtiger prognostischer Faktor der über die weitere Therapie entscheidet umfasst 5 Level (Clark-Level) Level I: Alle Tumorzellen befinden sich oberhalb der Basalzellschicht (entspricht einem melanoma in situ) Level II: Überschreitung der Basalmembran, Invasion in die Papillenschicht (Stratum papillare) der Dermis. Level III: Invasion bis an die Grenze zur Netzschicht (Stratum reticulare) der Dermis. Level IV: Invasion in die Netzschicht Level V: Invasion in die Subkutis 18 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.2 Clark Level («Eindringtiefe» nach Clark) Epidermis (Oberhaut) Papillenschicht Grenze Papillenzu Netzschicht Netzschicht Subkutanes Gewebe Dermis (Lederhaut) Subkutis (Unterhaut) 19 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.3 Unterschied Breslow zu Clark 20 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.4 TNM-Klassifikation Stadium Tumordicke (Breslow) Tis Affix, Beschreibung Melanoma in situ, keine Tumorinvasion (Clark-Level I) Stadium nicht bestimmbar1 Tx keine Angabe zur TD T1 ≤ 1,0 mm T2 1,01–2,0 mm a: ohne Ulzeration2, keine Mitosen b: mit Ulzeration oder Mitoserate/mm2 ≥ 13 a: ohne Ulzeration, b: mit Ulzeration T3 2,01–4,0 mm a: ohne Ulzeration, b: mit Ulzeration T4 > 4,0 mm a: ohne Ulzeration, b: mit Ulzeration 1 Keine Bestimmung der Tumordicke u/o Ulzeration oder unbekannter Primärtumor «Geschwürbildung». Höheres Metastasierungsrisiko bei bestehender Ulzeration 3 Mitoserate/mm2: Zellteilungen pro Quadrat-Millimeter 2 Ulzeration: 21 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.4 TNM-Klassifikation Stadium Beschreibung, Affix N1 1 Lk a: Mikro-Met. (klinisch nicht nachweisbar) b: Makro-Met. (klinisch nachweisbar) N2 2–3 Lk a: Mikro-Met. b: Makro-Met. c: Satelliten- oder In-Transit-Met. ohne Lk-Befall N3 4 oder mehr Lk, oder «verbackene» Lk oder Satelliten- oder In-Transit-Met. mit Lk-Befall M1a Met. in Haut, Unterhaut o. distalen Lk und LDH normal M1b Lungen-Met. und LDH normal M1c alle anderen Organ- oder Fern-Met., wenn LDH normal, oder jede Art von Fern-Met., wenn LDH erhöht 22 Das Maligne Melanom 5. Klassifikation 5.4 Stadien-Gruppierung und Prognose Stadium Primärtumor (pT) N M 5-J-ÜLR 0 IA Tis pT1a N0 N0 M0 M0 n. a. 97 % IB IIA pT1b/2a pT2b/3a N0 N0 M0 M0 94 /91 % 82 /79 % IIB pT3b/4a N0 M0 68 /71 % IIC pT4b N0 M0 53 % IIIA jedes T, keine Ulzeration (T1a-T4a) N1a/2a M0 78 % IIIB jedes T, mit Ulzeration (T1b-T4b) N1a/2a M0 55 % jedes T, keine Ulzeration N1b/2b M0 48 % jedes T, keine Ulzeration N2c M0 69 % IIIC jedes T, ± Ulzeration N3 M0 38 % IV jedes T, ± Ulzeration jedes N M1 ca. 20 % 23 Das Maligne Melanom 6. Diagnostik Ganzkörperuntersuchung • Inspektion pigmentierter Hautveränderungen unter Verwendung der ABCDE-Regel mit blossem Auge bzw. Dermatoskop • Inspektion anderer einsehbarer Lokalisationen (Uvea, Rektum, Genitalien) • Palpation der Lymphknotenstationen und Lymphabflussgebiete Exizsionsbiopsie 1-2 mm im Gesunden, tief ins subkutane Gewebe, bei sehr kleinen Veränderungen auch die Läsion vollständig umfassende Stanzbiopsie Ab Tumordicke ≥ 1 mm (bzw. ab 0.75 mm bei Alter < 40 Jahren, Ulzeration oder erhöhter Mitoserate): Lymphknoten-/Weichteilsonografie, SentinelLymphknotenbiopsie Ab Stadium II: Bildgebung mit CT, MRT oder PET-CT S100B und LDH als laborchemische diagnostische und prognostische Marker bei Verdacht auf bzw. Nachweis von locoregionärer Metastasierung 24 Das Maligne Melanom 6. Diagnostik 6.1 Dermatoskop) 25 Das Maligne Melanom 6. Diagnostik 6.1 ABCDE-Regel 26 Das Maligne Melanom 6. Diagnostik 6.1 ABCDE-Regel 27 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.1 Operative Therapie (1) Primärtumor OP stellt die einzige kurative Therapieoption dar Chirurgische Exzision bis zur Tiefe der Faszie (untere Grenze der Unterhaut) Ausreichender Resektionsabstand (Sicherheitsabstand) • In-situ-Melanome (pTis): 5 mm • Melanome bis 2 mm Tumordicke (pT1,2): 10 mm • Melanome > 2 mm Tumordicke (pT3,4): 20 mm • Bei Melanomen an speziellen anatomischen Lokalisationen (Grenzflächen im Gesicht, Ohren, Finger, Zehen) können reduzierte Sicherheitsabstände verwendet werden Im kurativem Therapieansatz sollte immer eine R0-Resektion angestrebt werden, bei R1- und R2-Situation sollten Nachresektionen erfolgen 28 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.1 Operative Therapie (2) Regionäre Lymphknoten Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei • Tumordicke ≥ 1 mm und ohne Hinweis auf locoregionale oder Fernmetastasierung • zusätzlichen Risikofaktoren (Ulzeration, erhöhte Mitoserate, Alter < 40 Jahre) bereits ab Tumordicke 0.75 mm Bei Mikrometastasen (in SLNB) und/oder Makrometastasen (klinisch) komplettierende Lymphknotendissektion Locoregionäre Metastasen Damit sind kutane und subkutane (in-transit- und Satellitenmetastasen) Metastasen in «unmittelbarer Nähe» des Primärtumors gemeint Sofern eine R0-Resektion als erreichbar angesehen wird, sollte eine operative Entfernung erfolgen Fernmetastasen Solitäre Fernmetastasen können operativ entfernt werden, auch wiederholt 29 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.2 Radiotherapie Adjuvante (postoperative) Radiotherapie bei • R1/R2-Resektion des Primärtumors • In-Transit-Metastasen (Met. In ableitenden Lymphwegen > 2 cm vom Primärtumor entfernt ohne Lk-Befall) • Satelliten-Metastasen (Met. In ableitenden Lymphwegen < 2 cm vom Primärtumor entfernt ohne Lk-Befall) • regionären Lymphknotenmetastasen, wenn > 3 LK-Met., Kapselruptur oder Lk-Met. > 3 cm Definitive (palliative) Radiotherapie bei inoperablen Melanomen oder bei anderen vorliegenden Kontraindikationen, die gegen eine OP sprechen Palliative Radiotherapie von Metastasen (Hirn- und Skelettmetastasen) 30 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.3 Medikamentöse Therapie 7.3.1 Chemotherapie (1) Eine adjuvante Chemotherapie ist beim Melanom obsolet Individuelle Indikationsstellung bei inoperablem Melanom im Stadium III und fernmetastasierten Melanomen (Stadium IV) Wirksamkeit der Chemotherapie ist sehr begrenzt und oft nur von kurzer Dauer Insgesamt bessere Ansprechraten und Verlaufsprognosen bei Metastasen im Bereich Haut, Weichteile, Lymphknoten und Lunge (N+, M1a+b) als bei Metastasen im Bereich Leber, Skelett, Gehirn oder generalisierte viszerale Metastasen (M1c) In der Erstlinienchemotherapie wird bevorzugt eine Monotherapie mit Dacarbazin (DTIC) eingesetzt off-lable-Use (keine Zulassung in CH, GER) von Temozolomid oder Fotemustin, da diese Medikamente die Blut-Hirn-Schranke überschreiten können und somit auch bei ZNS-Metastasen wirksam sind 31 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.3 Medikamentöse Therapie 7.3.1 Chemotherapie (2) Eine Kombinationschemotherapie weist zwar höhere Remissionsraten als eine Monotherapie auf, allerdings keine Verlängerung der Überlebensraten sowie ein signifikant erhöhtes Nebenwirkungsprofil Allerdings kann eine Polychemotherapie in Einzelfällen eine effiziente Behandlung tumorbedingter Symptome bewirken Beispiele für Kombinationschemotherapien • Bold-Schema: Bleomycin, Vincristin, Lomustin, Dacarbazin • DVP: Darcabazin, Vindesin, Cisplatin • CarboTax: Carboplatin, Paclitaxel • GemTreo: Gemcitabin, Treosulfan 32 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.3 Medikamentöse Therapie 7.3.2 Interferone Interferone sind natürliche Zytokine, die von verschiedenen Körperzellen (z. B. B-Lymphozyten) gebildet werden und eine protektive Wirkung bei viralen Infektionen und neoplastischen Erkrankungen haben In der Therapie wird gentechnisch hergestelltes Alpha-Interferon (IFNα2a und IFNα2b) eingesetzt Interferone induzieren Tumorzellen zu einer vermehrten Produktion von MHC-Molekülen, welche eine bessere Erkennung durch zytotoxische TLymphozyten und natürliche Killerzellen erlauben (Immunstimulation) Weiterhin hemmen Interferone die Teilungsaktivität von Tumorzellen Eine adjuvante (postoperative) Immuntherapie mit Interferon sollte im Stadium IIB/C und St. IIIA-C erfolgen, hierdurch kann ein verlängertes rezidivfreies Überleben erreicht werden für das Stadium IIA kann optional eine niedrig dosierte Interferontherapie angeboten werden 33 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.3 Medikamentöse Therapie 7.3.3 Kinase-Inhibitoren (B-Raf-Inhibitoren) Zugelassen für die palliative Therapie sind aktuell die Wirkstoffe Vemurafenib (Zelboraf®) und Dabrafenib (Tafinlar®) Vor dem Einsatz muss molekularpathologisch am resezierten Tumorgewebe eine Mutation in V600 des B-RAF-Gens nachgewiesen werden Das B-RAF-Gen ist ein wichtiger Bestandteil des MAP-Kinase-Signalweges, welcher u. a. an Zelldifferenzierung, Zellwachstum und Apoptose (programmierter Zell-Tod) beteiligt ist Eine Mutation kann zu einer Daueraktivierung der Signalwege führen, die ein gesteigertes Zellwachstum und eine Apoptoseresistenz bewirken Ca. 50 % aller Melanome weisen eine Mutation auf, nur bei diesen sind die BRAF-Inhibitoren wirksam Eine BRAF-Inhibitor-Therapie kann gegenüber einer klassischen Chemotherapie zu eindrucksvollen Remissionsraten führen 34 Das Maligne Melanom 7. Therapie 7.3 Medikamentöse Therapie 7.3.4 monoklonale Antikörper / Zukunft Ipilimumab (Yervoy®) ist ein monoklonaler Antikörper und wirkt über die Aktivierung von T-Zellen stimulierend auf die körpereigene Tumorabwehr Einsetzbar ab der zweiten medikamentösen Therapielinie Weitere in klinischen Studien befindliche Wirkstoffe: Die Zukunft gehört weiterhin den Thyrosin-Kinase-Inhibitoren: C-Kit-Inhibitoren, z. B. Imatinib (derzeit bei GIST und CML eingesetzt) • C-kit ist ein Protein welches u. a. eine wichtige Rolle bei der Hautpigmentierung spielt • C-Kit-Mutationen liegen vor allem häufig bei Schleimhautmelanomen und akrolentiginösen Melanomen vor MEK-Inhibitoren, z. B. Trametinib • Greifen an einer anderen Stelle im gleichen Signalweg wie die B-RAFInhibitoren an • Sollen in Kombination mit B-RAF-Inhibitoren eingesetzt werden 35 Quellennachweis Folie 2: Krankheitsdefinition Taschenbuch Onkologie 2014/15 © Ribosepharm https://www.melanom-wissen.de/was-ist-ein-melanom.html#url=1 (20.04.15 Folie 3: Melanozyten http://flexikon.doccheck.com/de/Melanozyt (23.01.15) Folie 4: Aufbau der Haut Broschüre Malignes Melanom-Vorsorge und Früherkennung, Ein Ratgeber zur Hautkrebsprävention, Bristol-Myers-Squibb Folie 5: Formen von Hautkbrebs Grafik: http://images04.kurier.at/hautkrebs-tichy-apa.jpg/21.324.745 (23.01.15) Folie 6: Epidemiologie http://www.derma-net-online.de/buch/kapitel1_2/Kap_1_2_3.pdf (23.01.15) http://www.medicalforum.ch/docs/smf/archiv/de/2009/2009-17/2009-17-)387.pdf (23.01.15) WHO Cancer Report 2014, NICER Folien 7-10: Epidemiologie Grafiken Folie 7: http://eco.iarc.fr/eucan/Cancer.aspx?Cancer=20 (20.04.15) Folie 8: Bundesamt für Statistik, 16.04.12, Krebsepidemiologie, Hautmelanom: Bestandsaufnahme und Prävention Folie 9: Global Incidence Melanoma, WHO Folie 10: Bundesamt für Statistik, 16.04.12, Krebsepidemiologie, Hautmelanom: Bestandsaufnahme und Prävention Folie 11: Pathogenese https://www.melanom-wissen.de/risikofaktoren-und-ursachen.html (28.01.15) http://www.malignes-melanom.net/entstehung/malignes-melanom-ursachen-risikofaktoren-entstehung (28.01.15) Folie 12: Risikofaktoren https://www.melanom-wissen.de/risikofaktoren-und-ursachen.html (20.04.15) http://www.aimatmelanoma.net/de/aim-for-answers/risikofaktoren.html (20.04.15) http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=2661 (20.04.15) Folie 13: Hauttypen Broschüre Malignes Melanom-Vorsorge und Früherkennung, Ein Ratgeber zur Hautkrebsprävention, Bristol-Myers-Squibb Folie 14/15: Melanomvarianten 36 Quellennachweis Folie 14/15: Melanomtypen http://www.aimatmelanoma.net/de/aim-for-answers/ueber-melanome-und-andere-laesionen/melanom-typen.html (20.04.15) http://www.onmeda.de/krankheiten/melanom-definition-melanom-typen-1427-4.html (20.04.15) Folie 16/17: Tumordicke nach Breslow http://de.wikipedia.org/wiki/Tumordicke_nach_Breslow (10.02.15) Grafik: http://o.quizlet.com/l6k0J7u4WgCTZLjIgj.Avw.png (17.03.15) Folie 18/19: Clark-Level http://de.wikipedia.org/wiki/Clark-Level (10.02.15) Grafik: https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/e1/e4/7e/e1e47e4b63edb16bcd4e50893f36345e.jpg (17.03.15) Folie 20/21/22: TNM-Klassifkation http://www.onkologie2015.de/solidetumoren/sonstige/melanom_klassifikation.htm (10.02.15) Wittekind/Meyer, TNM-Klassifikation maligner Tumoren, 7. Auflage 2010, 4. korrigierter Nachdruck 2012, Wiley-VCH Verlag Folie 23: Diagnostik Taschenbuch Onkologie 2014/15 – Ribosepharm, Seite 181, 2014 W. Zuckerschwerdt Verlag München S3-Leitlinie «Diagnostik und Nachsorge des Melanoms», Version 1.1.-Februar 2013 (gültig bis 31.12.15), AWMF, Reg.-Nr.: 032-024OL Folie 24: Dermatoskop „Dermatoscope1“ von I, Frank33. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dermatoscope1.JPG#/media/File:Dermatoscope1.JPG (30.03.15 Folie 25: ABCDE-Regel (1) http://www.themenportal.de/bilder/abcde-regel-zur-beurteilung-von-pigmentflecken-zur-frueherkennung-des-schwarzen-hautkrebses-malignesmelanom/download (23.01.15) Folie 26: ABCDE-Regel (2) Krebsliga Schweiz Folie 27 - 34: Therapie S3-Leitlinie «Diagnostik und Nachsorge des Melanoms», Version 1.1.-Februar 2013 (gültig bis 31.12.15), AWMF, Reg.-Nr.: 032-024OL Taschenbuch Onkologie 2014/15 – Ribosepharm, Seite 181, 2014 W. Zuckerschwerdt Verlag München http://flexikon.doccheck.com/de/Interferon, http://flexikon.doccheck.com/de/Cytokin (05.03.15) 37
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