Stimmhygiene – das können Sie für Ihre Stimme tun!

Logopädische Praxis Theresa Pfeiffer, BSc.
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Fleischmanngasse 4/1, 1040 Wien ° 0650 7616809 ° [email protected] ° www.sprache-stimme.at
Stimmhygiene
– das können Sie für Ihre Stimme tun! Über die Stimme werden nicht nur Inhalte, sondern v.a. Gefühle vermittelt. Sie ist somit ein wesentlicher
Aspekt der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ein bewusster Umgang ist der erste Schritt, um seine
Stimme gesund zu erhalten. Folgende Punkte sind zu beachten:
Lebensweise
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Gönnen Sie sich genügend Entspannungsphasen und einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus.
Nehmen Sie sich Zeit für ausgleichende sportliche Aktivitäten und Bewegung im Freien.
Der Sprechapparat ist mit Schleimhaut ausgekleidet, Rauchen und Alkohol schädigen diese.
Vermeiden Sie Nikotingenuss (aktiv und passiv) und achten Sie auf maßvollen Alkoholkonsum.
Vermeiden Sie belastende Umwelteinflüsse (Abgase, Rauch, Gifte, Allergene).
Stimme und Stimmung stehen in engem Zusammenhang; geht es unserer Psyche gut, ist die
Stimme leistungsfähiger.
Essen und Trinken
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Trinken Sie ausreichend alkoholfreie Getränke, um die Schleimhäute gut zu befeuchten. Nur eine
gut befeuchtete Schleimhaut ist elastisch und kann schwingen.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie sehr heiße/kalte Speisen und
Getränke. Auch zu scharfe und saure Speisen reizen die Schleimhäute.
Scharfe Bonbons mit Menthol, Eukalyptus etc. trocknen auf Dauer die Schleimhäute aus.
Empfehlenswert sind z.B. Emser Pastillen, Isla Moos, Ipalat, Grether’s Pastillen oder Bronchostop
Pastillen aus der Apotheke.
Regelmäßiges Inhalieren mit 60°C warmem Dampf (Wasser aufkochen lassen und 6 Minuten
stehen lassen) befeuchtet die Schleimhäute zusätzlich und ist somit gut für die Stimme.
Umgebung
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Sorgen Sie für ausreichend Belüftung und Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen.
Die Leistungsfähigkeit jeder Stimme ist begrenzt. Eine permanente Überbeanspruchung (z.B.
gegen Lärm ansprechen) ist belastend für die Stimme und kann zu einer Stimmstörung führen.
Reduzieren Sie das Sprechen in lärmintensiver Umgebung. Ratsam ist es, einen ruhigen Platz für
Besprechungen und Gespräche zu suchen, Distanzen zu Gesprächspartnern sollten möglichst
kurz gehalten werden.
Telefonieren beansprucht die Stimme besonders, weil sie dabei alleiniges Kommunikationsmittel
ist (keine unterstützende Gestik, Mimik, Körpersprache). Während des Telefonierens ist deshalb
auf Kopfhaltung und Lautstärke zu achten.
Sprechen Sie bei großer Kälte im Freien wenig und achten Sie darauf, durch die Nase
einzuatmen.
Logopädische Praxis Theresa Pfeiffer, BSc.
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Stimmverhalten
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Eine aufrechte aber lockere Körperhaltung unterstützt die Resonanzfähigkeit der Stimme.
Eine deutliche Artikulation in passendem Sprechtempo und angemessener Lautstärke unterstützt
Ihre Verständlichkeit.
Schreien und Flüstern sind belastend für die Stimmlippen.
Vermeiden Sie gewohnheitsmäßiges Räuspern, dies beansprucht die Stimmlippen, da sie dabei
förmlich aneinander reiben. Etwas schonender ist es, vorsichtig zu husten (hüsteln) oder einen
Schluck Wasser zu trinken, um das lästige Gefühl in der Kehle (Frosch im Hals) los zu werden. Oft
hilft es auch zu summen und die Brust sanft abzuklopfen.
Gähnen ist ein wirksames Mittel, die Muskeln oberhalb des Kehlkopfes zu dehnen und wirkt
gegen Enge- und Kloßgefühle in der Kehle.
Wärmen Sie Ihre Stimme vor Sprechbelastungen auf (ganzkörperliche Lockerungsübugen, Atemund Stimmübungen usw.).
Versuchen Sie Überlastungen der Stimme zu vermeiden.
Nach Belastungen braucht Ihre Stimme Erholung und Ruhephasen. „Dehnen“ Sie Ihre
Stimmlippen, inhalieren Sie Dampf und trinken Sie viel Wasser.
Bei Heiserkeit
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Bei jeder Erkältung mit Heiserkeit gilt es die Stimme zu schonen. Andernfalls könnte es zu
langandauernden Stimmproblemen kommen. Die durch die Erkältung angegriffenen Stimmlippen
werden durch permanentes Sprechen stark überlastet, sodass es zu Ermüdungserscheinungen der
Muskeln kommen kann. Personen in Sprechberufen sollten ihren Unterricht, ihre Vorlesung oder
Besprechung absagen.
Stimmschonung bedeutet: so wenig wie möglich sprechen, aber nicht flüstern (in normaler
Lautstärke sprechen).
Um die Schleimhäute zu befeuchten ist es ratsam mit Dampf zu inhalieren (nicht heißer als
60°C!).
Gegen Trockenheit in Mund und Rachen eignen sich Pastillen, Bonbons, Lutschtabletten etc.
(keine scharfen Bonbons!).
Jede Heiserkeit, die länger als 2-3 Wochen besteht, sollte vom HNO-Arzt abgeklärt werden.
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In Berufen, in denen die Stimme als Kommunikationsmittel unerlässlich ist und mehr als 50% eingesetzt
wird, ist es empfehlenswert sich ein Basiswissen in Stimm- und Sprechtechnik anzueignen. Davon sind
mehr als 80% aller Berufsgruppen betroffen!