Theorie und Technik - Singing Birds Wenn ein Hochleistungssportler einen 1.000 m Lauf vor sich hat, muss er sich vorher aufwärmen, ansonsten läuft er Gefahr, seine Muskeln durch die plötzliche Anstrengung über zu strapazieren. Singen ist auch Hochleistungssport. Unser Körper ist unser Instrument. Sämtliche Funktionen in ihm müssen einwandfrei laufen, damit wir freie und ökonomische Töne singen können. Die beiden Muskeln, die die Töne produzieren, werden Stimmlippen genannt (auch bekannt als Stimmbänder) und sitzen im Kehlkopf horizontal der Luftröhre auf. Diese kleinen Muskeln sollten auf große Anstrengungen, wie z. B. ein Konzert, vorbereitet werden. Warum? Bei einem Konzert ist man meistens aufgeregt. Wenn man aufgeregt ist wird die Atmung flach. Wenn man nicht genügend Luft zur Verfügung hat, fängt man an die wenige Luft raus zu pressen um einen Ton zu erzeugen. Statt als Tonerzeuger zu fungieren, müssen die Stimmlippen als Ventil gegen die raus strömende Luft arbeiten und da durch können sie Schaden nehmen. Außerdem gibt man auf der Bühne natürlich sein Bestes. Durch den Adrenalinrausch geht man an seine Grenzen und die Stimmlippen müssen plötzlich Höchstleistung bringen. Wenn die Stimme vorher nicht aufgewärmt wurde, ist das Risiko der Heiserkeit bis hin zu permanenten Schäden an den Stimmlippen sehr groß. Trotzdem bestätigt die Ausnahme die Regel. Wer diese Fehler nicht macht und ein geübter Sänger ist, kann auch ohne großartiges Aufwärmen ein tolles Konzert ohne Reue geben. Warmup Routine Vorab sind Übungen zur körperlichen Aktivierung und Entspannung sinnvoll. Schaut hierzu gerne ins Internet. Diese Übungen unterscheiden sich kaum von Aufwärmen für sportliche Aktivitäten. Folgende Übungen helfen anschließend deine Bänder und Muskeln aufzuwärmen: 1. Gähnen und Dehnen 2. Schultern drehen 3. Atemübungen fff-t / p-t-k-p-f-ß-sch 4. Schnauben 5. mmmmhhhhh-Kauen 6. Fahrstuhl 7. Tonleiter summen (einzelne Töne und verbunden) 8. Teinleiter singen (mam-mam, bla-bla-bla, lululu) Klangfarben Die Stimme unterscheidet sich in Brust- und Kopfstimme. Ein Hörbeispiel, wo der Unterschied sehr deutlich wird ist „Don´t worry, be happy“. Die Kopfstimme wird, wie der Name schon sagt, mit dem Kopf gebildet. Hier wird zum Singen nur der Mund und Rachen benützt. Die Stimmlippenränder werden bei der Kopfstimme nur leicht in Schwingung versetzt. Das hängt hier mit der richtigen Atmung zusammen. Viele sind der Meinung, dass die Kopfstimme leiser und zarter ist, das stimmt aber so nicht, da das ganz vom Sänger abhängt. Diese Art des Gesangs ist für höhere Tonlagen sehr gut. Übungen für die Kopfstimme: Sirene, Gähnen, Hundewelpen, usw. Erkältung Tipps für das Singen während und nach der Erkältung: 1. weniger Reden 2. Schritt für Schritt die Stimme wieder aufbauen (während der Erkältung darf gesungen werden, solange man nicht heiser ist) 3. auch wenn die Erkältung abgeklungen ist, sollte nicht mit voller Kraft gesungen werden Mögliche Übungen: 1. Tonleitern summen (Ton kommt aus der Maske [Nase und Lippen]) 2. Tonleitern mit leichter Kopfstimme auf Lu (ohne zu hauchen) Heiserkeit Sprechen, Singen und und insbesondere Flüstern sollte komplett vermieden werden!!! Techniken, um hoch zu singen Vorab - es muss bei der Übung nicht schön klingen. Viel mehr solltest du dir folgende Fragen stellen: 1. Ist der Songe innerhalb meiner Range? 2. Verlangen die hohen Töne einen Farbwechsel? 3. Wie soll der Ton klingen? (leise, gehaucht, kraftvoll,...) Mögliche Übungen: 1. Körpereinsatz durch aktive Stütze (Beckenboden anspannen und in der Taille halten - gegen beide ansingen (Druck in Becken und Rücken und nicht im Hals) 2. Klang in der Maske (Nasenwurzel, Lippen und Stirn) - nicht breiter, sondern lange Mundöffnung mit gerümpfter Nase 3. Offener und lockerer Mund (Kiefer bewusst lockern und weiter als instinktiv öffnen)
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