Seite 3 DIENSTAG 8. MÄRZ 2016 :deR_Sf]d f_XV]ZVSeV 8ÊdeV (;75$ I\gfikX^\1 In der Türkei sitzen Millionen syrische Kriegsflüchtlinge fest. Viele leben im Elend. KZeRe UVd ERXVd Aber längst nicht alle wollen weiter nach Europa. Besuch in einer Zwischenwelt ¢3VZ UVc ?A5 hZcU [Veke XVacáWe `S dZV Z_ f_dVcVc 5V^`\cReZV A]Rek YRe 5Rd hZcU ^R_ SVZ UVc 2W5 gZV]]VZTYe RfTY VZ_^R] ef_ ^áddV_ Von Marina Kormbaki =Vc_V_ Wác VZ_ =VSV_ Z_ 7cZVUV_+ Diese syrischen Kinder besuchen die Schule von Sanabel Marandi (kl. Bild) in Istanbul. dem Haar und offenem Blick, gibt ihr Privatvermögen dafür aus, dass möglichst viele Flüchtlingskinder lernen. Sie und ihr Mann sind im Handel mit Natursteinprodukten zu Geld gekommen. Sie sind in Unternehmerkreisen vernetzt, werben um Spenden. Drei Schulen hat Marandi gegründet. Eine in Istanbul, zwei im Süden der Türkei. Besonders dort, im konservativen Grenzgebiet zu Syrien, behindern die Behörden die Lehrerin, wo sie nur können. „Die Schulbehörde will uns keine Lehrerlaubnis erteilen. Sie will keine syrischen Schulen.“ Die Schulen arbeiten unter dem Dach von Nichtregierungsorganisationen, um sich dem staatlichen Zugriff zu entziehen. Marandi hat kein HZ]] _ZTYe _RTY 6fc`aR hVZeVckZVYV_+ Der syrische Parfümeur Muhamad bleibt aus religiösen Gründen in der Türkei. Verständnis für die Skepsis der Behörden: „Es ist auch das Problem der Türkei, wenn Tausende auf der Straße aufwachsen und in die Kriminalität abrutschen.“ Fatma und Mohamed treten aus der Tür eines abbruchreifen Holzschuppens im Viertel Fatih. Fatma umklammert einen Eimer zum Wasserholen, ihre Fersen ragen aus viel zu kleinen Schuhen. Mohamed presst Taschentuchpackungen an sich, um sie vor Regen zu schützen. Zwei siebenjährige Syrer auf dem Weg zur Arbeit. Ein Wort Englisch können sie und wiederholen es ständig: „Money, money.“ Ihr Weg führt sie vorbei an zerstörten Behausungen, die auch in Homs oder Aleppo stehen könnten. In den Ruinen schälen Migranten Maiskolben und sortieren Kastanien, die sie verkaufen. Der Afghane Amanullah träumt von Deutschland: „Eines Tages werde ich es dorthin schaffen.“ Er verdient 70 Lira am Tag (22 Euro) und damit doppelt so viel wie sein Landsmann Ashtan, der ein paar Meter weiter auf einer Müllhalde zwölf Stunden am Tag Plastik von Eisen trennt. Was die Afghanen eint, ist die Furcht vor den Syrern. „Es sind zu viele. Die machen die Preise kaputt“, sagt Ashtan. 5`cW Z_ 3RjVc_ gVcecVZSe AWRccVc IXjj`jdlj1 Der aus dem Kongo stammende 66-Jährige hat nach Monaten mit Beschimpfungen und Drohbriefen genug Von Christiane Ried ¥ Zorneding. Der aus dem Kongo stammende katholische Pfarrer Olivier NdjimbiTshiende (66) hat genug: Nachdem er monatelang Morddrohungen erhalten hat und rassistisch beschimpft worden ist, gibt er sein Amt auf. Im Gottesdienst kündigte er an, die Gemeinde Zorneding bei München zu verlassen. Das Erzbistum München bestätigte, dass er ab 1. April „an einem neuen Ort“ arbeiten werde. Die Situation sei für ihn sehr belastend gewesen, doch er blicke ohne Verbitterung zurück. Die Anfeindungen gegen den Pfarrer hatten für Aufsehen gesorgt. Im Herbst hatte Ndjimbi-Tshiende die örtliche CSU wegen flüchtlingsfeindlicher Äußerungen kriti- siert. Ein CSU-Vertreter bezeichnete den Pfarrer daraufhin als „Neger“. Dann erhielt Ndjimbi-Tshiende mehrere Drohbriefe, laut Polizei auch mit „Auschwitz-Bezug“. Das Erzbistum erklärte, man bedauere den Rücktritt, trage die Entscheidung aber mit. Wie die Polizei mitteilte, wird wegen HVTYdV]e UV_ @ce+ Pfarrer Olivier FOTO: DPA Ndjimbi-Tshiende. Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung ermittelt. Einen konkreten Tatverdacht gebe es noch nicht. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch bezeichnete die Morddrohungen gegen den Pfarrer als „Katastrophe“. Er hoffe, dass es sich um einen Einzelfall handele. Gleichwohl hätten die Vorfälle symbolischen Charakter. In der evangelischen Kirchengemeinde in Zorneding zeigte man sich entsetzt über die rassistischen Auswüchse und den Weggang des katholischen Kollegen. Pfarrer Manfred Groß sprach von einer „super ökumenischen Zusammenarbeit“. Ndjimbi-Tshiende war seit 2012 Pfarrer in Zorneding. Laut Erzbistum wurde er „gut und freundlich aufgenommen“. Das Elend ist nur eine Seite des Flüchtlingsdaseins in Istanbul, wo inzwischen mehr als 370.000 Syrer leben. Wenige Kilometer weiter entsteht Little Syria, eine Enklave syrischer Exilanten, die sich in Is- FOTOS: KORMBAKI tanbul ein neues Leben aufgebaut haben. Rund um die Metrostation Aksaray heißen die Imbisse und Bäcker „Damaskus“ und „Aleppo“. Arabische Schrift beherrscht das Straßenbild. Ludwig Schick, Bamberger Erzbischof KRY] UVd ERXVd "(( Länder können mit einem deutschen Pass ohne Visum bereist werden – Weltrekord vor Schweden. Ganz hinten liegen der Irak, Pakistan und Afghanistan. <`aW UVd ERXVd >RYUZ Der Afghane (10) ist wieder bei seiner Familie, die ihn für tot gehalten hatte. Er war bei der Flucht verloren gegangen. Jetzt trafen sie sich in Hannover. Anzeige Bevor der Juckreiz unerträglich wird Wie man durch Hautpflege gezielt vorbeugen kann Zur Behandlung entzündlicher und juckender Hauterkrankungen ist Kortison nach wie vor das Mittel der Wahl. Eine neue Creme mit Linolsäuren und Echinacea soll nun ergänzend helfen, Juckreiz und Hautrötungen durch regelmäßige Hautpflege nachhaltig entgegenzuwirken. So kann der Einsatz kortisonhaltiger Präparate auf ein Minimum reduziert werden. Der Wirkstoff Echinacea genießt einen guten Ruf. Vor allem bei Entzündungen der Schleimhäute im Nasen-Rachenbereich. Ein umweltschonendes ExtraktionsVerfahren stellt die wertvollen Inhaltsstoffe der Echinacea für die medizinische Hautpflege in besonders reiner Form zur Verfügung. Bild dient lediglich Illustrationszwecken. Bei den abgebildeten Personen handelt es sich um Fotomodelle. ¥ Istanbul. „Wetten, dass heute wieder Kinder fehlen?“ Neben der syrischen Schule in Istanbul steht ein Wettbüro. Keine der Prognosen dort dürfte so treffsicher sein wie jene von Sanabel Marandi. Wenn sie zur Arbeit fährt, an der Glücksbude vorbeigeht und aus der grauen Straße in die grellbunte Kinderwelt eintritt, befällt die Schulleiterindie immer gleiche Gewissheit: Es werden wieder Kinder fehlen. Marandi, einst Lehrerin im syrischen Latakia, sagt: „Dann telefonieren wir den Familien hinterher, rufen Freunde und Nachbarn an, bis es heißt: Die Familie ist nach Europa aufgebrochen.“ Jede Flucht nach Europa nährt Marandis Zweifel an einer Zukunft Syriens. „Die Menschen brauchen hier, in der Türkei, eine Perspektive. Je weiter die Syrer von zu Hause weg sind, desto unwahrscheinlicher ist ihre Rückkehr nach dem Krieg.“ Die Türkei tut nicht genug für den Verbleib der Flüchtlinge im Land – dieser Auffassung ist die Europäische Union. Bislang scheint der Türkei kaum etwas gelegen zu sein an den Flüchtlingen im Land. Schon gar nicht an ihrer Integration. Die meisten syrischen Kinder gehen hier nicht zur Schule. Eine Generation ohne Bildung wächst heran. Zwar dürfen sie türkische Schulen besuchen, doch es gibt keine Einführungsklassen, keine Sprachkurse, die Kosten werden nicht erstattet, Eltern wissen nichts über das Schulsystem. Viele Kinder müssen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Auf Istanbuler Plätzen und in der Metro wimmelt es von syrischen Jungen und Mädchen, die Taschentücher verkaufen wollen. Sanabel Marandi, eine elegante Frau mit dunkelblon- Hier muss sich der Medizinstudent Khalid nicht um akzentfreies Türkisch bemühen, damit die Türken ihn ernst nehmen. Es sind fast nur Araber um ihn herum. „Man kann in der Türkei auch als Syrer ein gutes Leben führen, doch dazu braucht man Geld und viel Eigeninitiative. Vom Staat ist nicht viel zu erwarten.“ Khalids Universität liegt in dieser Gegend. Er hat Damaskus verlassen, weil er sein Studium beenden wollte. Er will nicht weiter nach Europa, die geografische Nähe zu Syrien ist ihm wichtig. Geld verdienen kann er in der Türkei nicht, legale Arbeit ist praktisch unmöglich. Seine Überlebensstrategie gründet im Alltag auf der Leugnung seiner syrischen Herkunft. „Bei der Wohnungssuche habe ich gemerkt, dass ich als Syrer keine Chance habe. Also habe ich bloß gesagt: Ich bin Medizinstudent.“ Ein paar Meter weiter spritzt Parfümeur Muhamad Wasser in ein Fläschchen, kippt Farbe dazu und meint, der Duft stünde dem des Originals in nichts nach. Er kam vor vier Jahren in die Türkei. Keinen Moment lang habe er erwogen, nach Europa weiterzureisen. Warum nicht? Muhamad tippt die Antwort auf Arabisch in sein Handy ein, das Handy übersetzt: „Dort gibt es keine Religion.“ Ständiges Jucken und Kratzen können zu einer echten Belastung werden Um diesen reinen Extrakt aus der Wurzel der Pflanze zu gewinnen, wird nämlich ausschließlich natürliche Quellkohlensäure verwendet. So bleiben keine Lösungsmittelrückstände im Produkt zurück. Der Hersteller Dr. Wolff kombiniert in Linola PLUS erstmals diese Auszüge aus der Echinacea-Wurzel mit wert- vollen Linolsäuren – eine Weltneuheit. Ergebnisse aus einer klinischen Studie* zeigten bei Neurodermitis einen nachhaltigen Rückgang von Juckreiz und Hauttrockenheit sowie eine gute Verträglichkeit selbst bei Babys und Kleinkindern. Intensive und nachhaltige Reduktion des Juckreizes Die klinische Studie* zeigt, dass der Juckreiz durch die Behandlung mit Linola PLUS am Ende der Studie um 50 % abnimmt [%] 0 Tag 29 Tag 57 Tag 85 -10 Formulierung PLUS Echinacea Damit der Juckreiz nicht quälend wird: Linola® PLUS • Gegen Juckreiz • Hautberuhigend • Bei Neigung zu Neurodermitis • Auch für Babys und Kleinkinder geeignet -20 -30 -40 -50 -60 Linola® PLUS Vergleichspräparat * Proderm 2015, Data on file, Dr. August Wolff Mein Merkzettel für Linola® PLUS Creme PZN 11230720 (50 ml) Hautmilch PZN 11230743 (200 ml) 15691401_000316
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