INDIEN-INSTITUT PD Dr. Renate Syed „Indiens Premierminister

INDIEN-INSTITUT
Gegründet 1929
Einladung
Ort:
„Indiens Premierminister Narendra Modi:
Programme, Probleme, Prognosen“
Museum Fünf Kontinente
Vortragssaal
Maximiliansstraße 42, 80538
München
Mit
Zeit:
Frau PD Dr. Renate Syed
Mittwoch, 21. Oktober 2015,
19:00 Uhr
PD Dr. Renate Syed
„Indiens Premierminister Narendra Modi: Programme, Probleme, Prognosen“
Narendra Modi hat als Vertreter der hindu-konservativen BJP (Bharatiya Janta Party) die
Wahl zur Lok-Sabha (Unterhaus) im Mai 2014 mit überwältigendem Erfolg gewonnen.
Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass seine ehrgeizigen Programme, allen voran
sein Versprechen, Indien wirtschaftlich zum Erfolg zu führen und dabei die große Zahl
der Armen „mitzunehmen“, nur teilweise umgesetzt werden können. Dennoch
verkündete Modi vor kurzem in seinem Wahlbezirk Varanasi, er werde in 50 Monaten
das anpacken und erreichen, was andere – damit meinte er die Kongress-Partei – in 50
Jahren nicht geschafft hätten. Das Volk steht, dies ist den Medien klar zu entnehmen,
weitgehend hinter Modi, auch, weil er alternativlos ist: Eine ernstzunehmende
Opposition gibt es nicht. Indiens Schwäche ist somit Modis Chance und Stärke.
Gleichzeitig steht gerade Modi für das indische Dilemma: einerseits strebt das Land
nach internationaler Anerkennung, etwa einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat,
andererseits driftet es zunehmend in den Hindu-Fundamentalismus. Minderheiten sehen
diese Entwicklung mit großer Sorge, allen voran die Muslime, die rund 13% der
Bevölkerung ausmachen. Der Vortrag möchte dem nachgehen und die Frage stellen,
ob und wie Indien den Konflikt zwischen Tradition und Moderne bewältigen kann.
PD Dr. Renate Syed hat in München Indologie, Sinologie, Indische Kunstgeschichte und
Orientalistik studiert. 1980 verbrachte sie einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der
Jawaharlal-Nehru-Universität in Delhi und an der Hindu University in Benares. Es folgten
die Promotion (1982) und Habilitation (1994) in München; 1998–1999 vertrat sie den Lehrstuhl für Indologie und Iranistik in München. Sie reist regelmäßig nach Indien und
Pakistan; zwischen 1982 und 1992 hat sie für die Studienreisen-Veranstalter Studiosus und
Klingenstein insgesamt 25 Reisen in die beiden Länder begleitet.