Workshop Tonarten-Charakter

Tastenwelt noten
Workshop Tonarten-Charakter
Auf dieser Seite sehen Sie eine Übersicht der Kirchntonarten, die im Workshop „Tonarten-Charakter“
von Stephanie Knauer in der tastenwelt-Ausgabe 6/2016 angesprochen werden.
Dorisch
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Phrygisch
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Lydisch
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Mixolydisch
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Aeolisch / Natürliches Moll
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Ionisch / Dur
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Hypodorisch
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Hypophrygisch
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Hypolydisch
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Hypomixolydisch
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Hypoaeolisch
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Hypoionisch
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Diese Übersicht der Kirchentonarten (Modi) enthält neben den ursprünglichen acht „alten“ Kirchentönen auch die von
Glareanus 1547 eingeführten „neuen“ Kirchentöne Äolisch und Ionisch, aus denen sich die heutigen Tongeschlechter
Natürliches Moll und Dur entwickelt haben. Im Mittelalter waren die Modi u.a. durch ihren Tonumfang bestimmt, im Rahmen des Systems grundsätzlich auf eine Oktave beschränkt war. Transponieren zu einem beliebigen anderen Ton war
möglich. Jeder Modus endet üblicherweise auf der sogenannten Finalis (F), dem Schlusston oder, wie wir heute sagen
würden, dem Grundton der Skala. Ein besonderer Ton war der Rezitationston (R), dem in mittelalterlichen Gesängen
besonderes Gewicht zukam. Der Rezitationston wurde entweder für längere Strecken als Tonzentrum bevorzugt, um
das die Melodie kreiste, oder auf ihm wurde nach Atemzäsuren wieder eingesetzt. Bei den authentischen Modi ist in der
Regel kein Ton tiefer als eine große Sekunde unter der Finalis. Bei den plagalen Modi (erkennbar am „Hypo“ im Namen)
ist der Tonumfang hingegen nach unten verschoben, so dass der tiefste Ton bis zu einer Quarte unter der Finalis liegen
kann. Heute werden die Kirchentonarten als modale Skalen verwendet, deren Tonumfang nach oben und unten unbegrenzt ist. Dadurch ist eine Unterscheidung zwischen authentischen und plagalen Modi hinfällig geworden.
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