Konsum illegaler Drogen in der Schweiz im Jahr 2014

Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit
Faktenblatt
Konsum illegaler Drogen
in der Schweiz im Jahr 2014
Cannabis ist in der Schweiz nach wie vor die am häufigsten
konsumierte illegale Substanz. 6,7% der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren haben im Jahr 2014 in den letzten 12 Monaten vor der Befragung zumindest einmal Cannabis konsumiert.
Weniger als 1% der Bevölkerung hat in den letzten 12 Monaten
schon einmal Kokain (0,5%), Heroin (0,1%) oder weitere illegale Substanzen (z.B. Ecstasy, LSD, Speed) konsumiert.
Illegale Substanzen werden mehr von Männern als von Frauen
konsumiert. Zudem ist der Konsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen höher als in der Allgemeinbevölkerung.
Bei den Informationen zu den Prävalenzangaben handelt es sich um Selbstangaben
während der telefonischen Befragung. Aufgrund der Illegalität der Substanzen ist
der Wahrheitsgehalt der Aussagen möglicherweise verfälscht. Zudem sind marginalisierte Gruppen nur schwer für Befragungen erreichbar. Auch wenn die erhobenen
Daten die Wirklichkeit nicht exakt abbilden, so ist der ermittelte Konsum in der
Allgemeinbevölkerung ein Indikator, der das Erkennen von Trends unterstützt.
CANNABISKONSUM
12-Monatsprävalenz
6,7% der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren hat in den letzten
12 Monaten zumindest einmal Cannabis konsumiert (Männer: 9,3%;
Frauen: 4,2%). Diese Zahlen liegen etwas höher als in den Jahren 2011–2013,
was auf eine leichte Zunahme des Cannabiskonsums in der Schweiz hindeutet.
Altersunterschiede beim
Bei den 15- bis 24-Jährigen haben 21% zumindest einmal in den letzten
12 Monaten Cannabis konsumiert.
Cannabiskonsum
(letzte 12 Monate)
1/2
Ab diesem Alter gehen die Prävalenzraten ständig zurück.
Soziodemographische
­Unterschiede beim
­Cannabiskonsum
(letzte 12 Monate)
In städtischen Regionen wird mit einer Prävalenz von 7,7% häufiger Cannabis
konsumiert als in ländlichen Gegenden (5,9%). Cannabiskonsum unterscheidet
sich stark nach Ausbildungsgrad und Erwerbsstatus, wobei hier Alterseffekte
eine grosse Rolle spielen. Jüngere Personen sind häufiger in Ausbildung und
haben somit noch einen niedrigeren formalen Bildungsabschluss als ältere
Personen. Entsprechend konsumieren Personen in Ausbildung häufiger Cannabis
als Erwerbstätige und Rentner. Personen mit abgeschlossener obligatorischer
Schulausbildung konsumieren häufiger Cannabis als Personen mit Hochschulabschluss. Doch auch hier dürften vorwiegend Alterseffekte eine Rolle spielen.
KOKAINKONSUM
12-Monatsprävalenz
Wie in den Vorjahren 2011 bis 2013 hat etwa ein halbes Prozent der Schweizer
Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in den letzten 12 Monaten zumindest einmal
Kokain konsumiert (Männer: 0,5%; Frauen 0,2%).
HEROINKONSUM
Prävalenz des Heroinkonsums
Heroinkonsum wird von der Schweizer Gesamtbevölkerung in Telefonbefragungen kaum angegeben. Man kann davon ausgehen, dass Heroinkonsum in der
Allgemeinbevölkerung sehr selten ist.
KONSUM ANDERER DROGEN
12-Monatsprävalenz anderer
Drogen (ausser Cannabis, Heroin,
Kokain)
Von den anderen Drogen konsumiert die Schweizer Wohnbevölkerung ab
15 Jahren am ehesten noch LSD (0,4% der Bevölkerung in den letzten
12 Monaten), Speed (0,4%) und Ecstasy (0,4%).
SUCHTMONITORING SCHWEIZ
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf
dem Suchtmonitoring Schweiz. Das Suchtmonitoring Schweiz ist ein vom Bundesamt für
Gesundheit in Auftrag gegebenes Forschungsprojekt zum Konsum psychoaktiver Substanzen in der Schweiz. Es besteht aus einer fortlaufenden und systematischen Sammlung von
vergleichbaren und repräsentativen Daten, die
seit 2011 jährlich von einem Forschungskonsortium bei 11 000 Personen erhoben werden.
Das Berichterstattungssystem beschreibt die
Entwicklung, lässt Veränderungen erkennen
und ermöglicht so eine zeitnahe Einschätzung
der Suchtproblematik in der Schweiz. Neben
Kerndaten zum Konsumverhalten werden in
grösseren Abständen Zusatzinformationen
unter anderem zu folgenden Themen erhoben:
Alkohol und Gewalt, die sozialen Folgen der
Abhängigkeit, Kaufverhalten, Gebrauch der
E-Zigarette oder das Wissen der Bevölkerung
über die gesundheitlichen Schäden des risikoreichen Konsums von Alkohol, Tabak oder Drogen. Das BAG hat Sucht Schweiz, das Institut
für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF),
das Institut für Sozial- und Präventivmedizin
der Universität Lausanne (IUMSP) und das Institut für Begleit- und Sozialforschung Zürich
(IBSF) mit der Durchführung dieses Projekts
beauftragt. Vertiefende Informationen und alle
Suchtmonitoring-Publikationen finden sich
auf der Webseite www.suchtmonitoring.ch.
Suchtmonitoring Schweiz
2/2
Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Nationale Präventionsprogramme
Schwarzenburgstrasse 157, CH-3003 Bern
Tel. +41 58 463 88 24, Fax +41 58 463 87 89
[email protected]
www.suchtmonitoring.ch