Grannen als Fremdkörper - Tierklinik Dr. Staudacher

Grannen als Fremdkörper
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Gras: Beim Spielen ein Vergrüngen!
Aber die Samen haben es in sich!
Toben im Gras macht Hunden Spaß. Katzen verstecken sich gerne darin. Sobald aber die
Fruchtstände angelegt sind, verfangen sich die Samen im Fell der Tiere. Was den Pflanzen
recht ist, macht den Tieren oft großen Kummer: Samen dringen auch in Körperöffnungen
ein, z.B. in die Nasenlöcher oder Gehörgänge. Und nicht selten spießen sie sich sogar in
die Haut ein. Vor allem im Zwischenzehenbereich kommt es dadurch zu heftigen
Entzündungen.
Als Beispiel für verschiedene Samen sind hier vier
Grundformen abgebildet:
a
Hunds-Quecke
b
Einblütiges Perlgras
c
Wald-Haargerste
d
Wald-Zwenke
Der Samen der Zwenke ist äußerst spitz und kann sich auch in stark verhornte Haut einspießen,
z.B. die Ballen. Queckensamen sind vor allem wegen ihrer langen Grannen unangenehm: Die
feinen Haare werden beim Eindringen des Samens in Haut oder Körperöffnungen wie bei einem
Regenschirm oder Spreizdübel eng zusammengelegt. Sobald der Samen in das Gewebe
eingedrungen ist, werden die Grannen gespreizt. Der Fremdkörper kann sich so nur noch in eine
Richtung bewegen: Es geht immer tiefer in das Gewebe.
In der untenstehenden Abbildung des Gehörganges wird dieses Prinzip deutlich: Auch wenn der
Hund sich noch so wehrt, noch so viel mit dem Kopf schüttelt, treibt er den Queckensamen nur
weiter in die Tiefe. Ähnlich geht es auch beim versehentlichen Einatmen des Samens in die
Nase oder Eindringen hinter das dritte Augenlid. Durch den Fremdkörper entzündet sich das
umliegende Gewebe und schmerzt. In vielen Fällen ist die Entfernung solcher Fremdkörper nur
mit speziellen Zangen und unter Vollnarkose möglich. Schüttelt der Hund bei der schmerzhaften
Untersuchung oder Fremdkörperentfernung mit dem Kopf, ist das Trommelfell sonst viel zu
schnell verletzt und der Samen weiter in das Mittelohr befördert.
schematischer Querschnitt
durch den äußeren
Gehörgang eines Hundes
Quecken-Samen vor dem Trommelfell
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