Rechtsstaatliche Mittel zur Terrorismusbekämpfung ausschöpfen

Rechtsstaatliche Mittel zur Terrorismusbekämpfung ausschöpfen
Berlin, 16.11.2015. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mahnt im Zusammenhang mit
der jüngsten Debatte um Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung nach den
Anschlägen von Paris zur Besonnenheit.
„Wer nun hysterisch nach einem Einsatz der Bundeswehr im Inneren ruft, ist schlicht
geschichtsvergessen“, so Jörg Radek, Vorsitzender der GdP Bundespolizei. „Diese
verfassungswidrigen Ideen sind umso absurder, als wir die bestehenden
rechtsstaatlichen Mittel noch nicht einmal voll ausgeschöpft haben.“
Die Gewerkschaft der Polizei setzt sich bereits seit Monaten für die Unterstützung der
Bundespolizei durch den Zoll ein. Dafür sind die rechtlichen Rahmenbedingungen
bereits gegeben. Vollzugsbeamte des Zolls wären für die Bundespolizei ein
kompetenter Partner bei ihrem Einsatz der polizeilichen Grenzüberwachung.
„Zoll und Bundespolizei haben bereits in der Vergangenheit bei der
Terrorismusbekämpfung sehr gut zusammengearbeitet. Aber anstatt diese Erfahrungen
zu nutzen, stehen voll ausgebildete Zollvollzugsbeamte an der Schweizer Grenze und
stellen sogenannte Ausfuhrkassenzettel aus, damit sich Touristen nach ihrer
Shoppingtour in Deutschland die Mehrwertsteuer erstatten lassen können. Bevor wir in
Deutschland am Sicherheitsgefüge rütteln, sollten besser die bereits vorhandenen
Kompetenzen genutzt und vor allem die Prioritäten anders gesetzt werden“, so Radek.