bei modernen Matrixorganisationen

Datum: 22.12.2015
STEUERN
Steuerfragen
bei modernen Matrixorganisationen
Roman Leimer
Innovative und effi-
ziente Geschäftsmodelle führen oft
dazu, dass Gesellschaften Betriebsstät-
ten im Ausland gründen und auf diese
Weise dort ein steuerlicher Anknüpfungspunkt entsteht. Damit sind zusätzliche administrative Aufwendungen und
Kosten verbunden.
ten sowie deren Regelmässigkeit den
steuerlichen Konnex eines Unternehmens und von dessen Mitarbeitern zu
einem Land erhöhen.
Ein weiteres steuerliches Spannungsfeld ergibt sich aus der Aufteilung von
bis dato in sich geschlossenen Tätig-
Der globalisierte Wettbewerb und
keitsfeldern auf zwei oder mehrere
Gruppengesellschaften an unterschied-
mit ihm der laufende Kostendruck führen bei Unternehmungen jeglicher
lichen Standorten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die rechtliche,
Grösse je länger, je mehr zu einer Diver-
aber auch die operative Umsetzung genau zu betrachten.
Diese und weitere Elemente moderner Organisationsformen sind aufgrund
der gegenwärtigen Entwicklungen der
OECD unter dem Stichwort «Base Erosion and Profit Shifting» (Beps) noch
wichtiger geworden.
genz zwischen der rechtlichen und der
organisatorischen Struktur. Einerseits
werden Mitarbeiter häufig international
eingesetzt, und andererseits haben verschiedene Formen der Matrixorganisation zur Folge, dass ganze Elemente der
Wertschöpfung grenzüberschreitend betrieben werden. Die damit verbundenen
Steuerfragen verlangen deshalb nach
Jüngst lässt sich immer häufiger beobachten, dass lokale Steuerbehörden ver-
einer erhöhten Aufmerksamkeit.
suchen, das massgebliche DBA mög-
Die Steuerpflicht eines Unternehmens im Ausland knüpft grundsätzlich
an selbständige Steuersubjekte oder Be-
triebsstätten an. Die Annahme einer
Betriebsstätte setzt einerseits eine feste
Geschäftseinrichtung voraus, andererseits muss die Intensität und Dauer der
Tätigkeit eine gewisse Schwelle überschreiten. Obwohl internationale Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) diese Schwelle definieren, legen letztlich
die lokalen Steuerbehörden fest, ob die
Intensität einer Tätigkeit ausreicht, um
eine Betriebsstätte zu begründen.
Während kurzzeitige Einsätze im
lichst weit zu interpretieren, und sich damit zusätzliche Steuereinnahmen aus Be-
triebsstätten sichern. Für die Unternehmen selbst bedeutet das eine zusätzliche
Steuerlast im Ausland. Darüber hinaus
entstehen oft hohe Kosten und ein administrativer Mehraufwand, um die ausländischen Vorschriften einzuhalten.
Das Management der betroffenen
Gesellschaften ist also gut beraten, bei
der operativen Ausgestaltung internationaler Geschäftsmodelle die steuerlichen Aspekte von Anfang an einzube-
ziehen. Nur so kann es unliebsame
Überraschungen vermeiden.
Ausland meist unproblematisch sind,
können die Ausgestaltung der Tätigkei-
Themen-Nr.: 660.003
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Roman Leimer, Partner PwC Schweiz.
Auflage: 114'209
Argus Ref.: 60123434