Medienmitteilung

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Michael Wiget
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«EY Unternehmensbarometer 2015»
Schweizer Unternehmen reagieren konsequent auf den starken Franken
Die mittelständischen Schweizer Unternehmen lassen sich vom starken Franken nicht
beirren: Gemäss dem aktuellen EY-Unternehmensbarometer rechnet zwar knapp ein
Drittel der Unternehmen mit sinkenden Umsätzen für das laufende Jahr, bei der letzten
Umfrage Anfang Januar waren es noch zehn Prozent. Allerdings schätzen sie ihre
Geschäftslage nach wie vor als gut ein und bezeichnen ihren Zustand als stabil. Die
Unternehmer haben sich auch mit dem starken Franken abgefunden: 83 Prozent
rechnen mittelfristig mit einem Eurokurs von unter CHF 1.10. Die Mehrheit setzt auf
Massnahmen zur Kostensenkung, Qualitätsinitiativen und mehr Innovation. Aber auch
Personalabbau und Verlagerungen ins Ausland werden angegangen.
ZÜRICH, 21. MAI 2015 – Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank zur
Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind stark negative Auswirkungen auf die Unternehmen in
der Schweiz befürchtet worden. Vier Monate nach dem sprunghaften Erstarken des Frankens
zeigt sich nun, dass die Schweizer Unternehmen konsequent Lösungen suchen, um mit der
neuen Situation umzugehen. 40 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Anzahl
Mitarbeitenden zwischen 30 und 2000 spüren keine negativen Auswirkungen der Frankenstärke. Bei den anderen 60 Prozent wird die Frankenstärke vor allem in Form von Preissenkungen und Bestellrückgängen spürbar.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen gut unterwegs
Trotzdem bezeichnen nach wie vor 53 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage
als gut. Das sind deutlich mehr als im Juli 2011 kurz vor dem Höhepunkt der letzten
Frankenstärke, als der Euro auf unter CHF 1.10 abrutschte und danach die Untergrenze
eingeführt wurde. Damals bewerteten nur 41 Prozent aller Unternehmen ihre Lage als gut, der
tiefste Wert seit Erhebungsbeginn. «Die Schweizer Unternehmen haben die neue Lage rasch
analysiert und aus einer Position der Stärke heraus die nötigen Massnahmen eingeleitet. Die
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Unternehmen setzten weder auf eine Abschwächung des Frankens noch auf die Hilfe des
Staates, sondern haben selbst gehandelt», schätzt Alessandro Miolo, Verantwortlicher Partner
Markt Deutschschweiz beim Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY die Resultate ein.
Gemäss der Umfrage gehen über 80 Prozent der Unternehmen mittelfristig von einem
Eurokurs von unter CHF 1.10 aus. Trotzdem wollen weniger als ein Drittel der Unternehmen
direkte Unterstützung vom Staat. Vielmehr erachten sie indirekte Förderungen in den
Bereichen Innovation, Ausbildung und Arbeitszeitmodelle als sinnvoll.
Rückläufige Umsätze erwartet
Die Frankenstärke dämpft die Umsatzerwartungen: Rund 30 Prozent der Unternehmen
rechnen im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang verglichen zum Vorjahr. Vor der
Aufhebung des Mindestkurses waren es nur rund zehn Prozent. Vor allem Unternehmen mit
einem Umsatz über 100 Millionen Franken und Industrieunternehmen, die einen hohen
Exportanteil aufweisen, schätzen die Situation pessimistischer ein. Die Umfrage zeigt eine
positive Eigenbewertung der befragten Führungskräfte: Nur fünf Prozent bezeichnen die Lage
ihres Unternehmen als kritisch. Das ist keine signifikante Veränderung zu den vorhergehenden
Umfragen. «Die meisten Unternehmen lassen sich von der aktuellen Frankenstärke nicht aus
dem Konzept bringen. Es wird nach pragmatischen und unternehmerisch sinnvollen Lösungen
gesucht.», so Miolo.
Gezielte Programme und Preissenkungen
Ein Grossteil der befragten Unternehmen begegnen der Frankenstärke mit gezielten Programmen zur Verbesserung von Qualität und Innovationskraft, zur Senkung der Kosten beziehungsweise Steigerungen der Effizienz. Mehr als die Hälfte der Befragten hat solche Massnahmen
bereits eingeleitet. Verbreitet sind auch Preissenkungen, die kostengünstige Beschaffung von
Vorleistungen im Ausland sowie die Erschliessung neuer Märkte oder Kundensegmente: Über
ein Viertel der befragten Unternehmen leitete entsprechende Schritte ein.
Personalkosten im Visier
Ebenso setzen viele Unternehmen bei den Personalkosten an. Gut 30 Prozent aller Befragten
stellen bis auf Weiteres keine neuen Mitarbeitenden mehr ein. Ein Personalabbau ist bei rund
20 Prozent der Unternehmen ein Thema. Knapp acht Prozent rechnen mit Lohnkürzungen und
bei rund neun Prozent ist bereits Kurzarbeit eingeführt worden oder steht noch bevor.
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Jedes achte Unternehmen will auslagern
Rund 12 Prozent aller befragten Unternehmen haben bereits Arbeitsplätze oder andere
Kostenstrukturen ins Ausland verlagert oder planen solche zu verschieben. Die Auslagerung
der Produktion ins Ausland ist eine grundlegende unternehmerische Entscheidung, die immer
sehr gut abgewogen wird. «Die Unternehmer sind sich ihrer Verantwortung bewusst und
ziehen Programme zur Innovations- und Qualitätssteigerung den Auslagerungen von
Arbeitsplätzen deutlich vor», kommentiert Miolo die Ergebnisse der Befragung. Für die weitere
Entwicklung der Unternehmen und der Beschäftigung in der Schweiz sei es entscheidend,
dass die Unternehmen die geplanten Massnahmen konsequent umsetzen.
Über das EY Unternehmens-Barometer
Die Ergebnisse des aktuellen Unternehmens-Barometers der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY
basieren auf einer Umfrage unter 250 Unternehmen in der Schweiz. Die aktuelle Befragung wurde
Anfang Mai 2015 vom Forschungsinstitut Valid Research in Bielefeld (D) durchgeführt. Die Studie wird
seit 2008 in der Regel halbjährlich erstellt. Befragt werden jeweils Firmenchefs oder Inhaber. Die
befragten Firmen haben alle zwischen 30 bis 2000 Mitarbeitende und sind nicht kapitalmarktorientiert.
Über die Hälfte der befragten Unternehmen ist im Dienstleistungssektor tätig, ein gutes Viertel in der
Industrie.
EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory
Über die globale EY-Organisation
Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung,
Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer
Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die
Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir
dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und
Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist
es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die
Gesellschaft.
Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited
(EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für
das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited
ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für
Kunden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.ey.com.
Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in
Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser
Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global
Limited.