Jute-Marktbericht für Juli 2015 -1/3- 1. August 2015 Bangladesh Rohjute: / Neue Ernte: Die derzeitige Schätzung beläuft sich auf 5.7 Mio. Ballen. Nach den Aussaaten bei günstigen Witterungsbedingungen wurde damit gerechnet, dass die diesjährige Ernte 20 bis 25 % höher ausfallen dürfte als die Ernte im letzten Jahr. Aber anschließende ausgedehnte Dürre, gefolgt von anhaltendenden, übermäßig schweren Regenfällen während des Wachstums der Pflanzen, habe sich nachteilig ausgewirkt und es wurden Ernteschäden verursacht. Von Mitte Juli bis Ende Juli nahezu ununterbrochene Regenfälle, verbunden mit Überschwemmungen von weiten Teilen des Landes. Wie bereits zuvor berichtet, dürfte die Produktion von Weißer Jute und Meshta in diesem Jahr in etwa gleich groß sein im Vergleich zur letztjährigen Produktion. Die Qualität von Weißer Jute und Meshta aus diesjähriger Produktion wird als gut beschrieben. Angesichts der Tatsache, dass die Produktion von Weißer Jute und Meshta nicht ausreichend ist, um die vorhandene Inlands-und Auslandsnachfrage zu befriedigen, wird spätestens im November/Dezember dieses Jahres mit einer akuten Knappheit gerechnet. Andererseits fällt die Produktion von Tossa-Jute in diesem Jahr höher aus im Vergleich zum letzten Jahr. Man spricht von einer Produktion in diesem Jahr, die voraussichtlich 10 bis 15 % höher ausfallen dürfte als die Produktion im letzten Jahr. In einigen Gebieten kam es vereinzelt zu ersten Ankünften von Tossa-Jute aus Neuer Ernte. Mit größeren Ankünften dürfte voraussichtlich erst im Laufe der 2. Hälfte August/September gerechnet werden können. Die stehenden Jutepflanzen erreichten während des Berichtszeitraums eine Höhe von 1.50 bis 1,90 m. Die schweren Regenfälle wirkten sich auch nachteilig auf die Exportverschiffungen aus. Seit Beginn des Erntejahrs 2015/2016 zeigt der Rohjutemarkt eine Aufwärtstendenz. Die führenden Verkaufsgarnspinnereien sind laufend Käufer bei steigenden Preisen. Obwohl hier und da die Meinung geäußert wurde, dass die Rohjutepreise gegen Ende Mai/Juni fallen würden, ist genau das Gegenteil eingetroffen. Während der letzten 2 Monate waren Indien und Pakistan als Käufer sehr aktiv und nahmen sehr große Anschaffungen vor. Indien kaufte gut 20.000 mtons Langjute und Jute cuttings verschiedener Grades wie BTR CS, BTR KS, BTE, BTCA und BTCB. Pakistan war Käufer von etwa 7.000 mtons Langjute und Jute/Meshta-Cuttings BTR, OMC, BTE, BTCA und BTCB. Neben Indien und Pakistan waren auch örtliche Käufer laufend im Markt und die Preise zogen um USD 60,00/70,00 pro mton während des Berichtsmonats an. Es wird derzeit mit weiteren größeren Anschaffungen von Indien in absehbarer Zeit gerechnet. Die Preiserhöhungen galten sowohl für höhere Qualitäten als auch für niedrigere Qualitäten. Während des Berichtsmonats kamen vermehrt Anfragen aus China, Vietnam, Nepal und Europa. China nahm kleinere Anschaffungen vor. Überhang aus alter Ernte 2014/2015: Zunächst war der Überhang auf 0.3 und 0.4 Mio. Ballen geschätzt, aber angesichts der Großkäufe von Indien und Pakistan während der letzten zwei Monate gibt es Anzeichen dafür, dass möglicherweise in diesem Jahr mit keinem Überhang aus alter Ernte 2014/15 zu rechnen ist. Jutegarne/Jutezwirne: Während des Berichtsmonats setzte wieder Nachfrage ein aus China und anderen Importländern von Bedeutung. China zeigte sich wie stets extrem preisbewusst und die chinesischen Preisvorstellungen wichen sehr von denen der Verkaufsspinnereien in Bangladesh ab, ungeachtet der Befestigung des Markts. Die Preisvorstellungen chinesischer Käufer lagen bis zu USD 100,00 bis USD 150,00 pro mton unter den aktuellen Marktpreisen. Burchardstr. 17, 20095 Jute-Marktbericht für Juli 2015 -2/3- 1. August 2015 Die Bangladesh Jute Spinners Association (BJSA) entschied, dass während der Eid-Feiertage von 15 Tagen Dauer sämtliche Verkaufsgarnspinnereien ihre Produktion ruhen lassen. Da die Rohjutepreise, die allgemeinen Kosten und Löhne sich ständig erhöhten, waren die Marktpreise nicht mehr kostendeckend. Die Eigentümer der privaten Verkaufsgarnspinnereien überlegten sich, die Produktion herunterzufahren, sei es durch Einführung einer 2-Schichtproduktion und/oder einer 5-Tage oder 6-Tage Arbeitswoche, auch ausgelöst durch die Entscheidung der Bangladesh Regierung, die Exportsubvention für Jutegarne/Jutezwirne von 7,5 % auf 5 % mit Beginn des neuen Juteerntejahres Juli 2015 zu ermäßigen. Jutewaren: Während des Berichtsmonats bestand laufend Nachfrage nach Sackings und Hessians aus Europa, USA, Australien, Thailand, Vietnam, Japan und Afrika. Allerdings blieb die Nachfrage nach Teppichrückseitengewebe eher schwach. Die Regierung von Bangladesh beschloss mit Beginn des neuen Juteerntejahres im Juli 2015, die bis dahin gewährte Exportsubvention für Jutefabrikate von 10 % auf 7,5 % zu ermäßigen. Die desolate Situation des Staatsunternehmens BJMC, auf die in vorangegangenen Berichten wiederholt eingegangen wurde, zwang die von Verzögerung in der Belieferung betroffenen Käufer sich an private Jutespinnwebereien zwecks Deckung ihres Bedarfs zu wenden. Diese passten sich der Marktlage rasch an durch Erhöhung ihrer Abgabepreise, mit Ausnahme des Sackingpreises angesichts der Überbevorratung der privaten Jutespinnwebereien mit unverkauften Beständen von Sackings. Die Preise für Sackings blieben unverändert. Die Hessian Preise erhöhten sich im Berichtsmonat um mehr als 6 %, während die Preiserhöhung bei Teppichrückseitengewebe etwa 6 % betrug. Indien Rohjute: / Neue Ernte: Nach einem zeitweiligen Abbröckeln der Rohjutepreise Anfang des Berichtsmonats erholten sich diese wieder sehr schnell und bei Abfassung dieses Berichts setzte sich der Aufwärtstrend fort und die Preise lagen für Neue Ernte bei IRs 4.420,00 für TD-4 und IRs 4.270,00 pro Quintal für TD-5. Nachdem zunächst Neue Ernte mit Preisabschlägen gegenüber alter Ernte angeboten wurde, liegen diese jetzt auf gleichem Niveau. Die Ernteschätzung für 2015/2016 liegt derzeit bei 6.5 Mio. Ballen. Der Überhang aus alter Ernte 2014/2015 dürfte laut IJMA Statistiken auf 0.7/0.8 Mio. Ballen auskommen. Obwohl es keine amtlichen Berichte gibt, konnte in Erfahrung gebracht werden, dass von einer insgesamt größeren Anbaufläche in diesem Jahr ausgegangen werden kann. Die Anbauflächen in diesem Jahr im Vergleich zu letztem Jahr dürften niedriger in Deshi und grösser in Assam und Nordbengalen sein. Ankünfte von Neuer Ernte nehmen rasch zu. Während des Berichtsmonats kam es zu anhaltenden, schweren Regenfällen in Südbengalen, dagegen nur zu vereinzelten, spärlichen Niederschlägen in Nordbengalen. Das Wachstum der Jutepflanzen kam zu einem Halt auf Grund ungünstiger Witterungsbedingungen. Die Höhe der stehenden Jutepflanzen erreichte 165 cm bis 300 cm. Jutegarne/Jutezwirne: Es waren keine nennenswerten Aktivitäten zu verzeichnen. Gesamtlage gegenüber den Vormonaten unverändert. Jute-Marktbericht für Juli 2015 -3/3- 1. August 2015 Es bleibt abzuwarten, ob die Ermäßigung der Exportsubvention in Bangladesh irgendwelche Auswirkungen auf die Konkurrenzsituation der indischen Hersteller von Jutegarnen/Jutezwirnen für Export haben wird. Gegenwärtig können die indischen Hersteller von Jutegarnen/Jutezwirnen nicht mit Bangladesh konkurrieren und verlieren zunehmend Interesse am Exportgeschäft. Jutegarnimporte aus Bangladesh nehmen laufend zu. Dabei handelt es sich vor allem um 10 lbs, 14 lbs und 28 lbs Einfachgarne. Jutewaren: Am Ende des Berichtsmonats zeichnete sich folgendes Bild ab: Teppichrückseitengewebe: Derzeit keine Verkäufer und Herstellungskapazitäten bis Dezember dieses Jahres völlig ausgebucht. Bei Hessians setzte sich die Preisaufwärtsentwicklung fort und der Markt ist in sehr fester Verfassung. Bei Sackings ist die Markttendenz sehr fest. Derzeit keine Verkäufer, da Jutespinnwebereien mit Abwicklung von Staatsaufträgen für B-Twill Säcke voll in Anspruch genommen sind. Die staatliche Beschaffungsstelle erteilte im Berichtsmonat Aufträge für insgesamt 250.000 Ballen B-Twillsäcke. Mit Neuaufträgen ungefähr gleicher Größenordnung wird im August und September dieses Jahres gerechnet. Kleinerer Bedarf an B-Twill Säcken wird durch Importe aus Bangladesh gedeckt. Weiterhin Schließung von über 10 Jutespinnwebereien. Auch ein rasches Ansteigen von Importen von Hessian Säcken und Sackings aus Bangladesh während des Berichtsmonats zu verzeichnen. Die Produktion der IJMA Jutespinnereien und der Jutespinnwebereien, die an IJMA berichten, betrug im Juni 2015 68.900 mtons, davon 4.200 mtons Jutegarne und Jutezwirne. --oooOOooo--
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