Jute-Marktbericht für Juli 2016 -1/4- 1. August 2016 Bangladesh Rohjute: Ankünfte aus Neuer Ernte während des Berichtsmonats eher schleppend. Indien und Pakistan waren weiterhin als rege Käufer im Markt. Die Nachfrage aus Indien betraf besonders Langjute BTR und BWR. Das Kaufinteresse von Pakistan konzentrierte sich auf Langmeshta und weiße Langjute. Andere Bangladesh Rohjuteeinfuhrländer wie China, Nepal, Vietnam, Russland und Äthiopien zogen es einstweilen vor, die Entwicklung der Neuen Ernte zu beobachten. Die örtlichen, privaten Verkaufsgarnspinnereien und Jutespinnwebereien waren noch nicht als Käufer im Markt und auch diese zogen es vor, zunächst die Entwicklung der Neuen Ernte zu verfolgen. Jedoch waren BJMC als Käufer im Markt, doch waren deren Anschaffungen vergleichsweise bescheiden. Angesichts ausbleibender Nachfrage von einheimischen Käufern und ausländischen Käufern, wenn man einmal von Indien und Pakistan absieht, verzeichneten die Rohjutepreise während des Berichtsmonats eine Abwärtsbewegung und es kam zu Preisermäßigungen von im Durschnitt ungefähr USD 50,00/60,00 pro mton, unabhängig davon ob es sich dabei um höhere oder niedrigere Qualitäten handelte. Neue Ernte: Während der letzten Monate herrschten für das Wachstum der stehenden Jutepflanzen sehr günstige Witterungsbedingungen. Die Juteanbauer gingen von idealen Witterungsbedingungen mit leichten Niederschlägen bis zum Zeitpunkt des Röstens aus und rechneten dementsprechend mit einer guten Rohjute- und Meshta-Ernte in diesem Jahr. Jedoch wurde durch kürzliche Überflutungen im Norden und Westen des Landes ein Teil der Ernte beschädigt. Das Agriculture Extension Department (DAE) berichtete am 28.07.2016, dass das Flutwasser Anbauflächen von 1.600 Hektar von insgesamt 21.013 Hektar in den o.a. Landesteilen überschwemmte. Vor den Überschwemmungen wurde davon ausgegangen, dass die Ernte in diesem Jahr im Vergleich zur letztjährigen Ernte 25 bis 30 % höher ausfallen dürfte. Laut einem zuvor erschienenen Bericht des Agriculture Extension Department (DAE) war das Produktionsziel für dieses Jahr 7.6 Mio. Ballen (1 Ballen = 180 kg) bei einer Anbaufläche von 0,72 Mio. Hektar. Regionale Berichte von den einzelnen Juteanbaugebieten lassen den Schluss zu, dass die Juteanbauflächen in einigen wenigen Gebieten besonders vergrößert wurden, da die hohen Rohjutepreise hierfür Anreiz boten. Aus Statistiken für das Erntejahr 2015/2016 ergibt sich, dass die Rohjuteproduktion auf 7.3 Mio. Ballen veranschlagt wurde bei einer Anbaufläche 0.71 Mio. Hektar. Die Vergrößerung der Anbauflächen in diesem Jahr und ausreichende Verfügbarkeiten von Wasser für den Röstprozess lassen die Erwartung zu, dass die Faserqualität von Rohjute und Meshta in diesem Jahr gegenüber letztem Jahr besser, wenn nicht sogar wesentlich besser ausfallen dürfte. Die strikte Anwendung des sogenannten Mandatory Packaging Law (MJPL), das bekanntlich die Verwendung von Jutesäcken für die Verpackung von ungeschältem und geschältem Reis, Weizen, Mais, Zucker und Düngemittel zwingend vorschreibt, das bereits im Jahre 2010 verkündet wurde, von diesem Gesetz aber tatsächlich erst seit letztem Jahr Gebrauch gemacht werde, hat zu einer bemerkenswerten Zunahme der einheimischen Nachfrage nach Juteprodukten geführt. Der Rohjuteeigenbedarf von Bangladesh wird auf etwa 3,5 Mio. Ballen geschätzt bei einer Produktion von 480 Mio. Jutesäcken, um der einheimischen Nachfrage gerecht zu werden. Burchardstr. 17, 20095 Jute-Marktbericht für Juli 2016 -2/4- 1. August 2016 Die Rohjuteausfuhren während des Zeitraums Juli 2015 / Mai 2016 beliefen sich auf 850.574 Ballen gegenüber 778.035 Ballen während der Vergleichsperiode 2014/2015. Ursprünglich war davon ausgegangen, dass das Erntejahr 2015/2016 mit einem Überhang von 0.2 Mio./0.3 Mio. Ballen abschließen würde. Jedoch ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass angesichts fortgesetzter Rohjuteanschaffungen durch Indien und Pakistan das alte Erntejahr ohne Überhang abschließen wird. Jutegarne/Jutezwirne: Die EID-Ferien nach dem Fastenmonat Ramadan dauerten 15 bis 20 Tage und die während dieser Zeit größtenteils geschlossenen Jutespinnereien und Jutespinnwebereien haben inzwischen die Produktion wiederaufgenommen, wobei sich diese auf die Erfüllung bestehender Kontrakte konzentrierten und es kam zu Verzögerungen in den Verschiffungen. Das Kaufinteresse von bedeutenden Einfuhrländern wie Indien, China, Türkei, Europa und anderen Einfuhrländern ließ während des Berichtsmonats sehr zu wünschen übrig. Auch hier war festzustellen, dass die Auslandskäufer es vorzogen, zunächst die Entwicklung der Neuen Ernte abzuwarten, die aufmerksam verfolgt wurde. Es herrschte unter Käufern die Meinung vor, dass mit steigenden Ankünften von Rohjute Neuer Ernte dies zu niedrigeren Rohjutepreisen und ergo niedrigeren Jutegarn-/Zwirnpreisen führen dürfte. Angesichts schwacher Auslandsnachfrage fielen die Preise um USD 20,00 bis USD 30,00 pro mton während des Berichtsmonats. Jutewaren: Während des Berichtsmonats kamen laufend Anfragen nach Sackings und Hessians aus europäischen Ländern, USA, Australien, Japan, Vietnam, Südkorea und afrikanischen Einfuhrländern. Die Auslandsnachfrage nach Teppichrückseitengewebe blieb auf niedrigem Niveau. Obwohl, wie schon erwähnt, laufend Exportanfragen in Bangladesh eingingen, war in der Mehrzahl der Fälle festzustellen, dass die niedrigen Preisvorstellungen der ausländischen Käufer nicht in Einklang zu bringen waren mit denen der Bangladesh Lieferanten, die auf Preis hielten und nicht bereit waren, preislich nachzugeben. Angesichts dieser Situation zog es die Mehrzahl der ausländischen Käufer vor, die weitere Marktentwicklung unter Berücksichtigung der Neuen Ernte abzuwarten. Während des Berichtsmonats kam es bei Sackings und Hessians zu Preisrückgängen. Die Preise fielen wie folgt bei Sackings ./. 3 % bis 4 % Hessians ./. 2 % bis 3 % Die Preise für Teppichrückseitengewebe blieben unverändert. Indien Rohjute: Nach einer geringfügigen Erhöhung der Rohjutepreise Mitte Juli kam es zu einer Abwärtsbewegung der Preise während der 2. Hälfte des Berichtsmonats und diese lagen zuletzt wie folgt: TD-4 IRs 5.150 pro Quintal, TD-5 IRs 5.050 pro Quintal. Für spätere Lieferung wurden Abschläge gewährt, die IRs 500 pro Quintal für jede 14 Tage bis Ende August betrugen. Es wird von einem Überhang aus der Saison 2015/2016 von 0.5 Mio. Ballen ausgegangen, plus geschätzte Ernte 2016/2017 9 Mio. Ballen, plus Einfuhrmenge von sage 0.5 Mio. Ballen, das bedeutet eine Gesamtverfügbarkeit von 10 Mio. Ballen während des Erntejahrs 2016/2017. Damit befindet sich die indische Juteindustrie in einer komfortablen Situation, wenn man von einem geschätzten Rohstoffbedarf von etwa 8.5 Mio. Ballen ausgeht. Jute-Marktbericht für Juli 2016 -3/4- 1. August 2016 Neue Ernte: Bei einem besonders kräftigen Wachstum der stehenden Pflanzen von 20 bis 25 % (durchschnittliche Höhe der Pflanzen 3 Meter) während der 2. Hälfte des Berichtsmonats wird bei Abfassung dieses Berichts sogar mit der Möglichkeit eines Ernteaufkommens von 10 Mio. Ballen während des laufenden Erntejahrs gerechnet im Vergleich zu 6.5 Mio. Ballen (laut endgültiger Schätzung) im Erntejahr 2015/2016. Gegenwärtig besteht kein Wassermangel, aber Regenfälle werden benötigt, um gute Faserqualität zu gewährleisten. Sonne wird benötigt für Trocknen und Faseraufbereitung. Regenfälle werden die Qualität der Faser verbessern. Jedoch unabhängig davon, ob es zu bekömmlichen Regenfällen kommt oder nicht, wird dies keine Auswirkung auf die Rohjutemenge haben, die aus Neuer Ernte verfügbar sein wird. Laut Presseberichten ist die Fläche, auf der Juteaussaaten vorgenommen wurden, in diesem Jahr um 2,5 % kleiner im Vergleich zum letzten Jahr. Die Aussaaten in diesem Jahr erfolgten auf einer Anbaufläche von 747.000 Hektar, gegenüber 767.000 Hektar im letzten Jahr. Die „normale“ Anbaufläche liegt bei 857.000 Hektar. Das Wachstum der stehenden Pflanzen ist vorzüglich. Die Jutepflanzen in Assam und Nordbengalen erreichen eine Höhe von 3 Metern, während die in Südbengalen/Daisee eine Höhe von sogar 3.30 Meter erreichen. Jutegarne: Die Produktion ist weiterhin rückläufig. Indische Jutespinnwebereien beziehen regelmäßig Jutegarne in Hessian-Qualität 8 lbs einfach und 10 lbs einfach. Jutewaren: Während des Berichtsmonats waren die Hessian ,-Preise geringfügig schwächer im Vergleich zu Preisen des Vormonats. Dies betrifft Hessians von sogenannten Standard Jutespinnwebereien, während die sogenannten Premium Jutespinnwebereien auf Preis hielten. Der Preisunterschied zwischen Standard und Prämienqualität macht etwa 7 % aus. Angesichts von Großaufträgen der staatlichen Beschaffungsstelle für B-Twill Säcke verkehrten SackingPreise recht fest ungeachtet nachgebender Rohjutepreise. Die staatliche Beschaffungsstelle erteilte Aufträge über etwa 475.000 Ballen B-Twill Säcke für Juli-Lieferung. Wieviel davon im Berichtsmonat nicht ausgeliefert wurde, dürfte in Kürze bekannt werden. Berichten des Handels zufolge wird erwartet, dass die indische Regierung weitere Aufträge in der Größenordnung von etwa 250.000 Ballen B-Twill Säcken für August-Lieferung in Kürze erteilen wird. Die Preise für Teppichrückseitengewebe bewegten sich auf dem Niveau des Vormonats. Während die Produktion einer Anzahl von Jutespinnwebereien weiterhin stillliegt, hat eine von diesen in der 2. Hälfte des Berichtsmonats wieder ihre Produktion aufgenommen. Eine stetig wachsende Anzahl von Jutespinnwebereien, deren Produktion zurzeit ruht, versucht diese wieder anlaufen zu lassen. Jutespinnwebereien, die ihre Produktion aufrechterhielten mit reduzierter Arbeitszeit, versuchen jetzt mit allen Mitteln, die Produktion wieder hochzufahren. Da die Regenfälle während der Monsunzeit in diesem Jahr wesentlich stärker ausgefallen sind als sonst üblich, wird damit gerechnet, dass diese Regenfälle auch anderen Ernten zugutekommen und daraus folgernd sich der einheimische Bedarf an Jutesäcken voraussichtlich erhöhen wird, was wiederum einen erhöhten Rohjutebedarf der indischen Jutespinnwebereien mit sich bringen würde. Jute-Marktbericht für Juli 2016 -4/4- 1. August 2016 Die Produktion der IJMA Jutespinnwebereien und derjenigen, die an IJMA berichten, betrug im Juni 2016 insgesamt 69.600 mtons, davon 1.800 mtons Jutegarne/Jutezwirne. --oooOOooo--
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