Kanton Zürich Bildungsdirektion Mittelschul- und Berufsbildungsamt Berufsintegration und Förderung Kontakt: Georges Kübler, Projektleiter, Ausstellungsstrasse 80, 8090 Zürich Telefon 043 259 77 73, [email protected] 25. August 2015 1/4 Erfolgsquote am Qualifikationsverfahren erhöhen: Status-Analyse Automobil-Fachmann bzw. Automobil-Fachfrau EFZ / Personenwagen 1. Grundlagen Die vorliegende Status-Analyse stützt sich auf folgende Quellen: – Notenlisten Abschlussprüfung der Jahre 2012-2015 – Verordnung über die berufliche Grundbildung Automobil-Fachmann bzw. AutomobilFachfrau EFZ EFZ vom 20.12.2006. Die Zahl der Prüfungskandidaten bzw.-kandidatinnen stieg kontinuierlich von 154 auf 201 Personen (ohne Personen nach BBG Art. 32). Die Erfolgsquote sank von rund 80% auf 75% (2014) bzw. 76% (2015). Damit sind die Kriterien erfüllt, um den Beruf in das Projekt QV-Bestehensquoten zu integrieren Konstanten und Varianzen im 4-Jahresvergleich: Konstanten: Kontinuierlicher Anstieg der Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten von 154 (2012) auf 201 (2015) Anzahl und Quote der Repetentinnen und Repetenten stieg von 8% auf 21% Erfolgsquote der Repetentinnen und Repetenten wächst von 2012-2014 stetig von 46% auf 88%, leichter Rückgang 2015 auf 79%. Wenn Repetentinnen und Repetenten scheitern dann am häufigsten aufgrund der BK-Noten. Aber auch die PA-Fallnoten und vereinzelt Nichterscheinen kommen als Ursache in Frage. Ab 2013: ¼ bis ⅓ scheitert an der Fallnote trotz genügender Gesamtnote. Varianzen: Die beiden letzten Jahre 2014 und 2015 markieren einen „Bruch“ im Vergleich zu den zwei vorangegangenen Jahren: - Absinken der Erfolgsquoten von 80% auf 75-76% - Anstieg der Kandidatinnen und Kandidaten mit mehrfach ungenügenden Noten. Scheitern auf der ganzen Linie (3 oder 4 ungenügende Noten) kommt 2015 markant häufiger vor. Bildungsdirektion 2/4 2. Misserfolgsanalyse Für den QV-Erfolg müssen der Gesamtdurchschnitt und die Fallnote PA mindestens 4.0 betragen. Gewichtungen: PA 40%; BK-Prüfung, Erfahrungsnote und AB je 20%. Misserfolgsfaktoren: 1) Die PA-Fallnote ist im Vergleich zur BK-Note etwas häufiger die alleinige Ursache des Misserfolgs. (Es sind jedoch max. 30 %, die am Effekt der Fallnote scheitern). 2) Repetentinnen und Repetenten scheitern leicht häufiger an der BK- als an der PANote, vereinzelt erscheinen sie auch nicht am Prüfungstermin. 3) Ungenügende Erfahrungsnoten weisen fast immer auf ungenügende Prüfungsnoten hin, sowohl die BKU- wie die üK-Erfahrungsnote. 4) Erfahrungsnoten können falsche Sicherheit im Hinblick auf die zu erwartende Prüfungsnote vortäuschen. Ein positiver Prognosewert einer Erfahrungsnote im Hinblick auf die Prüfungsnote ist gegeben, wenn die Differenz kleiner als 1 Notenwert ist (Δ= 00.99). Eine ungenügende PA-Note erzielten trotz einer üK-Erfa-Note die mindestens 1.5 Notenwerte über der PA Note lag - 2014: 2/5 aller mit ungenügender PA-Note - 2015: 1/6 aller mit ungenügender PA-Note Eine ungenügende BK-Note erzielten trotz einer BKU-Erfa-Note die mindestens 1.5 Notenwerte über der PA Note lag - 2014: 2/5 aller mit ungenügender PA-Note - 2015: 1/6 aller mit ungenügender PA-Note Erfolgsfaktoren: 5) Erfahrungsnoten können als Prognose-Indikatoren herangezogen werden insofern, als sie zwar fast durchwegs höher als die entsprechenden Prüfungsnoten liegen aber mit einer eher geringen Differenz von unter einem Notenwert. Das gilt für die BKU- und die üK-Erfahrungsnote. 6) Ungenügende Erfahrungsnoten könnten als brauchbare Alarmsignale genommen werden aufgrund des Misserfolgsfaktors 4). 7) Prüfung wiederholen ist in den meisten Fällen erfolgversprechend. 3. Hypothesen a. Dem kleinen Einbruch der Erfolgsquoten nach 2013 könnten Einflüsse im Prüfungssetting oder/und der Aufgabestellung zugrunde liegen. Die Hürde PA ist im Vergleich zu anderen Berufen eher hoch, der Prognosezusammenhang mit der üK-Erfahrungsnote ist vorhanden, und könnte als Frühwarnsystem dienen. Es gibt auch grosse Diskrepanzen zwischen den Notenwerten PA und üK-Erfahrungsnote, was die Frage nach dem Ausbildungsstand im Hinblick auf die QV-Anforderungen aufwirft (vergl. auch Hypothese b). Die BKU-Erfahrungsnote ist sowohl ein Indikator, insofern als sie Prognosen auf die BK-Note zulässt, als auch eine Gefahr, insofern sie falsche Sicherheit vorgaukelt, da b. c. d. Bildungsdirektion 3/4 e. sie in aller Regel über der BK-Note liegt. Eine frühzeitige Verbesserung der BU-Note beeinflusst das QV-Ergebnis dreifach: Hebung des Gesamtdurchschnitts, Stärkung des Selbstkonzepts der Lernenden, positiver Prognosezusammenhang. 4. Handlungsoptionen A. BK- und PA-Aufgabenstellungen überprüfen auf - Verständlichkeit (sprachlich, Validität) - Kongruenz mit Ausbildungsanforderungen (Konstrukt-Validität) - Gewichtung (Kriteriums-Validität) - Situationsadäquanz (Reliabiltät bzw. Abhängigkeit von spezifischen Situationen). Besser auf BK-Prüfung vorbereiten durch - Monitoring, Beizug von Indikatoren - Prüfungsnahes Trainingsangebot Systematische Früherkennung (Monitoring) bezüglich Ausbildungsstand und –Lücken und darauf abgestimmte Unterstützungsangebote Schulung Expertinnen und Experten, Coaching. Gezielte Betriebskontrollen. B. C. D. E. Kanton Zürich Bildungsdirektion Mittelschul- und Berufsbildungsamt Berufsintegration und Förderung Kontakt: Georges Kübler, Projektleiter, Ausstellungsstrasse 80, 8090 Zürich Telefon 043 259 77 73, [email protected] 25. August 2015 4/4 Automobil-Fachmann bzw. Fachfrau EFZ / Personenwagen BiVo 2006 QV-Notenformel: (2xPA + 1xBK + 1xAB + 1xErf) : 5 Erf-Note: (BKU + üK) . 2 QV Fallnote: PA 2013 2014 2015 Beobachtungen 154 180 197 201 Kandidat/innenzahl nimmt zu, Erfolgsquote tendiert nach unten Anzahl Repetent/innen nimmt zu, im letzten Jahr sogar kräftig. Erfolgsquote der Repetent/innen nimmt markant zu, übersteigt ab 2014 jene der Lernenden, welch das QV zum 1. Mal absolvieren Die meisten (Teil-)Absenzen fallen auf Repetent/innen Total Kandidat/innen (ohne Art. 32) QV-Erfolg 122 79% 145 81% 148 75% 153 76% QV-Misserfolg 32 21% 35 19% 49 25% 48 24% Wiederholer (davon erfolgreich) 13 46% 25 64% 26 88% 43 79% Misserfolg trotz Ø>4 Misserfolg 2012 2 (6%) 11 (31%) 14 (29%) 11 (23%) Ø>4 / BK-Note<4 2 4 10 7 Ø>4, Fallnote PA<4 2 11 14 11 Misserfolg nur wegen PA 0 10 5 5 Misserfolg nur wegen BK 6 5 4 4 Misserfolg wegen PA und BK 15 12 30 17 Misserfolg: 1 Fallnote + 1 Note 3 3 6 6 3 und mehr Noten<4 7 3 4 14 Teilabsenz 1 2 0 2 Von den Nicht – Erfolgreichen erzielte maximal ⅓ eine genügende Gesamtnote, deren Fallnote PA war immer ungenügend: - meistens zusammen mit der BK-Note - BK-Note war nie die Alleinursache des Scheiterns. Deutlich der häufigste Misserfolgsgrund ist die Kombination ungenügende BK- und ungenügende PA-Note. Scheitern an drei und mehr Noten nimmt in der Tendenz zu, 2015 sogar markant. Teilabsenz spielt eine marginale Rolle, am häufigsten bei Widerholern.
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