Herausgeber: DPolG Bundespolizeigewerkschaft Verantwortlich: Ernst G. Walter u. Heiko Teggatz Nr. 28 vom 14.08.2015 Interessantes aus der Politik, den Medien, dem dbb und der DPolG. Da es sich um eine schnelle Information handelt, bleiben die Beiträge meist unkommentiert und geben lediglich die Auffassung des Autoren wieder. DPolG-Initiative zeigt Wirkung – Forderung nach drei neuen Schiffen für Bundespolizei See findet Gehör in der Politik ............................................................................................................................................................. 1 Deutsche Polizeigewerkschaft schlägt Alarm – Flüchtlingsströme wachsen – Bundespolizei hilflos ................ 2 Flüchtlingskrise: DPolG Bundesvorsitzender spricht Klartext............................................................................. 3 ZDF Sendung "Peter Hahne" Wohin mit den Flüchtlingen - Polizei und Kommunen schlagen Alarm.............. 3 FIMST: Unsinnige Veränderungen vorerst erfolgreich verhindert ...................................................................... 4 DPolG BV Baden Württemberg schlägt sinnvolle Alternativen vor .................................................................... 4 Staat darf seine Zuständigkeiten nicht aufgeben - dbb Chef mahnt mehr Unterstützung der Politik an ............. 5 DPolG-Initiati ve zei gt Wirkung – Forderung nach drei neuen Schiffen für Bundespolizei See findet Gehör in der Politik 11. August 2015 ereits seit über einem Jahr fordert die DPolG Bundespolizeigewerkschaft die Modernisierung der Flotte derBPol-See2014_DPolG2 Bundespolizei See und führte dazu intensive Gespräche mit allen im Bundestag vertretenen Parteien. Die Zeit drängt, denn bei allen drei Schiffen der Bundespolizei See läuft in den nächsten zwei Jahren endgültig der „TÜV“ ab (bei Schiffen heißt das „Klassenlauf“). Nun endlich gibt es die ersten guten Nachrichten, denn im Sinne der DPolG-Forderung sollen bis 2018 drei neue Schiffe angeschafft werden. B Wie die Lübecker Nachrichten und andere Printmedien heute berichten wollen sich die schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing (Nordfriesland) und Ingo Gädechens (Ostholstein) dafür einsetzen, dass endlich die dringend benötigten Schiffe angeschafft werden. Beide statteten gestern der Bundespolizei See in Neustadt einen Besuch ab. „Es geht um 165 Millionen Euro, die wir im Bundeshaushalt bereitstellen wollen“, erläuterte Liebing den Lübecker Nachrichten. Anläufe für die Neubeschaffungen habe es bereits in den Beratungen für die Haushalte 2014 und 2015 gegeben. „Jetzt gibt es endlich auch positive Signale von den Haushaltspolitikern“, freute sich Liebing, der zugleich Vorsitzender der CDU Schleswig-Holstein ist. Die maritime Spezialeinheit der Bundespolizei ist Teil der Küstenwache und im Gefüge des Küsten- und Meeresschutze sowie der Inneren Sicherheit der Europäischen Union unverzichtbar. Als tragende Säule der Sicherheit auf den Meeren und muss sie nach fester Überzeugung der DPolG Bundespolizeigewerkschaft schifffahrtstechnisch immer auf dem neuesten Stand sein. Die Bundespolizei See verfügt derzeit über sechs größere an Nord- und Ostsee stationierte Schiffe. Die drei noch aus DDR-Beständen stammenden und über 30 Jahre alten Schiffe müssen dringend ausgetauscht werden, da ihre Zulassungen auslaufen. 1 Deutsche Polizeigew erkschaft schlägt Al arm – Flüchtlingsströme w achsen – Bundespolizei hilflos 11. August 2015 eute macht sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière endlich selbst ein Bild von den unzumutbaren Umständen an der deutsch-österreichischen Grenze, unter denen seine Bundespolizisten in Passau und Rosenheim bereits seit Monaten leiden. H Im Vorfeld des heutigen Besuchs hatte Ernst G. Walter, Bundesvorsitzender der DPolG Bundespolizeigewerkschaft und Vertreter des DPolG-Vorsitzenden Rainer Wendt, den Bundesinnenminister in einem persönlichen Gespräch Anfang Juni wegen der katastrophalen Zustände an der Grenze alarmiert. Der Gewerkschaftsvorsitzende, der seit seinem Besuch in Rosenheim und Passau im November letzten Jahres nicht müde wird, die Unterbesetzung und die katastrophalen Arbeitsbedingungen seiner Kollegen im Süden auch bei Innen- und Haushaltspolitikern zu beklagen, hat dem Minister für seinen heutigen Besuch noch einen Brief mitgegeben, in dem er seine Forderung nach einer kurzfristig erforderlichen Verstärkung durch neu einzustellende Bundespolizeiliche Unterstützungskräfte (BUK) unterstreicht. „Die durch den Minister angekündigten zusätzlichen Bundespolizisten brauchen drei Jahre, bis sie ausgebildet und einsetzbar sind. Das hilft uns hier und heute aber nicht weiter. Uns fehlt schlicht das Personal, um dem Ausnahmezustand an der Grenze administrativ Herr zu werden.“ so Walter, der da-von überzeugt ist, dass jetzt vor allem Unterstützungskräfte für die Registrierung, Betreuung und für den Erkennungsdienst helfen würden. „Die jetzt angeordnete Abordnung von weiteren 500 Bundespolizisten aus ganz Deutschland kann nicht die Lösung des Problems sein, denn diese Kollegen reißen weitere schmerzhafte Lücken in ihren Heimatdienststellen, die selbst nicht mehr wissen, wie sie ihre Aufgaben überhaupt noch bewältigen sollen.“ kritisiert Walter die neuesten Pläne des BMI. „Auf den Flughafendienststellen ist die Hölle los, die Kollegen auf den Bahnhöfen haben fast keine freien Wochenenden mehr, in den norddeutschen Häfen bindet die Kreuzfahrtsaison die Masse der Kollegen und der Migrationsdruck wächst auch an den übrigen Binnengrenzen. Dazu kommt, dass ab sofort auch wieder jedes Wochenende zusätzlich bis zu 3000 Einsatzkräfte der Bundespolizei in die Fußballeinsätze geschickt werden. Das geht nicht mehr lange gut! Damit fährt man die Bundespolizei vor die Wand!“ mahnt Walter. Die physische und psychische Belastung seiner Kollegen steige mit jeder weiteren Abordnung und „Dienstliche Fortbildung“ sei in der Bundespolizei inzwischen zum Fremdwort geworden. Dem Gewerkschafter ist es daher unerklärlich, warum sich das BMI seit Monaten der Einstellung zu-sätzlicher BUK widersetzt und dafür lieber eine teure Neuauflage der Reise-Polizei initiiert, mit deren Kosten man auch die Einstellung und Ausbildung zusätzlicher BUK finanzieren könnte. Walter wird deutlich: „Entweder Innenminister de Maizière greift endlich unseren Vorschlag auf und überzeugt seinen Kollegen Finanzminister Schäuble von der dringenden Notwendigkeit, jetzt zusätzliche Tarifbeschäftigte in der Bundespolizei einzustellen, oder er sagt klar und deutlich, was seine Bundespolizei künftig nicht mehr machen soll, denn angesichts von ca. 3000 Fehlstellen in der Bundespolizei und jährlich zwischen 700 und 1000 Pensionsabgängen ist es mit der vagen Zusage von ein paar hundert zusätzlichen Polizisten wirklich nicht getan.“ 2 Flüchtlingskrise: DPolG Bundesvorsitzender spricht Kl artext 11. August 2015 rau Merkel hat Recht, die Aussetzung des Dublin-Abkommens, Einführung von Grenzkontrollen und csm_150811_fluechtlingsproblematik_bf99ee406aZurückweisung von Flüchtlingen muss als Option auf den Brüsseler Verhandlungstisch. Die Europäische Union soll sich nicht um Arbeitszeiten oder Pausenregelungen für deutsche Polizisten kümmern, sondern dafür sorgen, dass die Mittelmeerregionen ihre Aufgaben wahrnehmen können und die Balkanstaaten vernünftig entwickelt werden, damit die Menschen von dort keinen Grund mehr haben, hierher zu kommen. Für die Bewältigung der dramatische Lage in Süddeutschland brauchen wir kurzfristige, pragmatische Lösungen, wir fordern mindestens 1.000 bundespolizeiliche Unterstützungskräfte!“, so der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt im Interview mit dem Fernsehsender N24. „F Rainer Wendt im N24 Interview: http://www.n24.de/n24/Mediathek/videos/d/7122904/polizeigewerkschaft-fordert-staerkeregrenzkontrollen.html ZDF Sendung " Peter Hahne" Wohin mit den Flüchtlingen Polizei und Kommunen schlagen Alarm 07.08.2015 ermehrt fragen sich die Menschen in Deutschland, wo der unvermindert anhaltende Flüchtlingsstrom noch hin soll. Städte und Kommunen fühlen sich organisatorisch und vor allem auch finanziell überfordert. Die Kassen der Gemeinden sind leer, und trotzdem wird von ihnen verlangt, immer mehr Schutzsuchende aus anderen Ländern aufzunehmen. Zeltstädte sind oft die erste Lösung, aber deren Organisatoren fragen sich, was im Winter mit all den Menschen passieren soll, wenn in Deutschland keine angenehmen Temperaturen mehr herrschen. Peter Hahne diskutiert das Thema mit seinen Gästen Boris Palmer, Grüne, OB Tübingen und Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft. V Sendung von "Peter Hahne" http://www.zdf.de/peter-hahne/peter-hahne-zum-thema-wohin-mit-den-fluechtlingenkommunen-und-polizei-schlagen-alarm-gaeste-boris-palmer-gruene-ob-tuebingen-und-rainerwendt-chef-der-deutschen-polizeigewerkschaft-39603520.html 3 FIMST: Unsinnige Veränderungen vorerst erfolgreich verhi ndert 31. Juli 2015 räsident Dr. Romann hat zwei in der Aufgabenkritik enthaltene Änderungen für die Fachinformations- und Medienstelle der Bundespolizei (FIMST) bekanntgegeben. Danach wird die ursprünglich beabsichtigte und bei der DPolG auf starke Kritik gestoßene Zuordnung der „Online-Redaktion“ der FIMST zur Stabsstelle ÖA sowie deren geplante Verlagerung nach Potsdam wieder zurückgezogen. P Ferner wird die Absicht, die Aufgaben „Medienentwicklung, Servicecenter und Medienarchiv“ der FIMST und die Aufgaben „Schriftguterstellung, Medienstelle / Medienverwaltung und Medienentwicklung“ in einem neuen Referat der Abteilung 8 zusammenzuführen erneut organisatorisch geprüft, und diesmal -wie von der DPolG gefordert- endlich auch mit enger Einbindung der Verantwortlichen der FIMST. Der Vorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft Ernst G. Walter, der sich noch im Mai dieses Jahres (Artikel vom 02. Mai 2015) selbst vor Ort ein Bild von der Leistungsfähigkeit der FIMST machen konnte und gerade die Nähe der verschiedenen Fachbereiche zueinander sowie die kurzen Wege als wesentlichen Grund für die erfolgreiche Arbeit der FIMST ausgemacht hatte, begrüßte diese Entscheidung des Präsidenten ausdrücklich und sagte: „Entscheidungen über organisatorische Veränderungen ohne Einbindung der betroffenen Kolleginnen und Kollegen gehen niemals gut.“ Für die Zukunft mahnte er zugleich: „Never change a running System!“ Aus den Bezirksverbänden: DPolG BV Baden Württemberg schlägt sinnvolle Alt ernati ven vor 12. August 2015 ie BPOLD Stuttgart soll ein Kontingent zur Unterstützung der BPOLD München für die Dauer von 3 Monaten zur Hilfe bei der Bewältigung der dortigen Massenmigrationslage entsenden. Aus der gesamten Bundesrepublik sollen 425 PVB im Rahmen von Abordnungen die Kräfte der Stammorganisation unterstützen. D Wir, die DPolG Bundespolizeigewerkschaft in Baden-Württemberg, beobachten diese Entwicklung und deren Bewältigung zunehmend mit Sorge und halten es deshalb für überfällig, nicht nur kritische Anmerkungen zukommen zu lassen, sondern zugleich auch Lösungsansätze mit an die Hand zu geben. So, der Vorsitzende des DPolG Bezirksverbandes Jürgen Zimmermann in einem offenen Anschreiben an die Behörde. 4 Staat darf seine Zuständigkeiten ni cht aufgeben dbb Chef mahnt mehr Unterstützung der Politik an 11. August 2015 er Staat darf sich nicht aus seinen Verantwortungsbereichen zurückziehen. Das hat dbb Chef Klaus Dauderstädt in einem Gastbeitrag zum 30-jährigen Bestehen des „Behörden Spiegel“ unterstrichen. Unter der Überschrift „Warum braucht der Staat Beamte?“ verweist Dauderstädt auf jüngste Entwicklungen im Zusammenhang mit Sicherheitsüberprüfungen an Flughäfen in Deutschland. D „Gerade musste die Bundesregierung einräumen, dass die Klage der Europäischen Kommission berechtigt ist. Diese hatte moniert, dass die Sicherheitsüberprüfungen an deutschen Flughäfen seit Jahren nicht in vollem Umfang und wie von der EU gefordert durchgeführt werden. Die Qualitätskontrolle im Rahmen der Bundesauftragsverwaltung sei unzureichend gewesen. Der Hauptgrund: Personalmangel. Mögliche Auswirkungen stellt man sich als Bürger, nicht nur in der Urlaubshochsaison, nicht so gern vor. Und viele sehen das bei Fluglotsen und Lokomotivführern ebenso“, so Dauderstädt. Der Bundesvorsitzende erinnerte daran, dass der dbb hat stets vor „Privatisierungseuphorie“ gewarnt habe. „Den weitaus meisten Bereichen des öffentlichen Dienstes schaden Kostendruck und Profitstreben, wie sie in der privaten Wirtschaft gang und gäbe sind. Die Rechnung, mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben in gleichbleibend hoher Qualität erfüllen zu können, geht eben nicht auf. Diese Erfahrung haben auch die Bürgerinnen und Bürger gemacht, etwa bei der Müllentsorgung, im öffentlichen Nahverkehr oder bei der Energieversorgung, wie aus der ‚Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst‘ hervorgeht, die der dbb in diesem Jahr bereits zum neunten Mal in Auftrag gegeben hat. Nach unserer Überzeugung ist es gerade ein modernes Berufsbeamtentum, das den besonderen Anforderungen an staatliche Leistungen und Aufgaben genügt. Es sichert die staatliche Handlungsfähigkeit.“ Auch wenn sich das Beamtenverhältnis in den vergangenen Jahren stetig fortentwickelt und an die modernen Bedingungen des Arbeitslebens angepasst hat, gebe es noch viel Handlungsbedarf. Der dbb fordere „mehr „Rückendeckung“ von der Politik für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst: „Wenn es um angemessene und konkurrenzfähige Bezahlung geht oder um wirksame Schritte zur Bekämpfung des Mangels an Fachkräften und geeignetem Nachwuchs, wird viel zu wenig getan“, so Dauderstädt. Auch bei Maßnahmen gegen die zunehmende Gewalt gegen Staatsbedienstete bei der Polizei, in Jobcentern und Schulen wünsche sich der dbb noch mehr Unterstützung von Seiten der politisch Verantwortlichen: „Insgesamt vermissen wir eine klare Positionierung: Welche Leistungen soll der öffentliche Dienst, sollen auch seine Beamtinnen und Beamten, in Zukunft für die Gesellschaft erbringen? Und was sind uns allen diese Leistungen wert?“ 5
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