Der ägyptische Staat- Der Pharao an der Spitze

EEB3 ; S1SHdea, Schwengelbeck
Datum :
Der ägyptische Staat- Der Pharao an der Spitze
Ägypten zu regieren war keine leichte Aufgabe. Die geografischen Bedingungen waren
zugleich günstig und ungünstig. Einerseits schützten riesige Wüsten Ägypten vor äußeren
Feinden, andererseits begünstigte der 1200km lange und nur wenige Kilometer breite
Siedlungsraum aber das Entstehen vieler kleiner Einheiten. Das Auseinanderbrechen des
Staates konnte nur durch eine gute Organisation verhindert werden. Eine entscheidende Rolle
kam dabei dem Pharao, dem König der Ägypter, zu. Er stand an der Spitze des Staates und
alle Gewalten gingen von ihm aus: Ihm Unterstand die Verwaltung des Landes, das Einziehen
der Vorräte, das Planen und Überwachen öffentlicher Bauten wie Kanäle und Tempel. Er war
der oberste Richter, erster Priester und Herr über das Militär. Ihm gehörte das gesamte Land,
alle Steinbrüche, alle Äcker. Privatbesitz an Grund und Boden entwickelte sich erst langsam.
Natürlich konnte der Pharao nicht alle Aufgaben alleine ausführen, darum setzte er Beamte
ein, die seine Vorgaben in den unterschiedlichen Bereichen seines Landes umsetzten. Ein
erster „Verwaltungsapparat“ entstand.
Die herausragende Stellung des Pharao zeigte sich auch darin, dass er auch in der Religion der
Ägypter eine große Rolle spielte. Der Pharao hatte die Aufgabe, darauf zu achten, dass der
Wille der Götter befolgt wurde. Er war der einzige, der mit den Göttern Kontakt aufnehmen
konnte. Der König war es, der Gebete der Menschen an die Götter überbringen konnte.
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Datum :
Ist der Pharao noch ein Mensch oder schon ein Gott?
Q1 Der Pharao Haremhab ließ sich etwa 1300 v.Chr. in einer Statue neben einem Gott
darstellen.
Aufgaben:
1. Beschreibe die Statue so genau wie möglich
2. Wie stellt die Statue den Pharao im Verhältnis zum Gott dar?
Die Statue gibt erste Hinweise zu der Frage: „Der Pharao –Mensch oder Gott?“ Doch damit geben wir
uns noch nicht zufrieden. Wir forschen weiter und untersuchen dazu zwei Textquellen
Q2. Sinuhe schreibt 1800v.Chr. in seiner Erzählung, die zur Unterhaltung der Ägypter
gedient hat, von einer Begegnung mit dem Pharao:
Ich fand seine Majestät auf dem großen Thron von Gold, in einer Nische des Prächtigen Saales. Da
lag ich ausgestreckt auf meinem Bauch, ich war ohne Besinnung vor ihm, während dieser Gott mich
freundlich grüßte. Ich war wie einer, der von der Dämmerung überfallen ist. Meine Seele war
entwichen, meine Körperkraft war gebrochen. Da sagte seine Majestät: „Er soll sich nicht fürchten,
nicht erfüllt sein von Angst und Schrecken“.
Q3. In einem Huldigungslied für Pharao Ramses II. (etwa 1250 v.Chr.) heißt es:
Wir kommen zu dir, Herr des Himmels, Herr der Erde, lebende Sonne des ganzen Landes, Herr der
Lebensdauer, du Sonnengott der Menschheit, du Schöpfergott, du Säule des Himmels, Balken der
Erde. Du, der wacht, wenn alles schläft, dessen Kraft Ägypten rettet, der über die Feinde siegt, dessen
Stärke Ägypten schützt, du, unser König, unser Herr unsere Sonne.
Aufgaben:
1. Untersuche genau die Quellen (Autor? Zeit? Textart? Zielgruppe? Inhalt? Interesse?)
2. Vergleiche den Inhalt beider Quellen miteinander (Wie beantworten die Quellen die Frage, ob
der Pharao ein Gott oder ein Mensch ist?)
3. Erarbeite mit allen Materialien dieses Arbeitsblattes ein kleines Referat zu der Frage: Der
Pharao: Gott?- Mensch?- Gottmensch?